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Langer Lauf: Pulsanstieg nach zwei Stunden. Was passiert da?

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Das sollte hauptsächlich die Umstellung von Muskelglykogen auf Fettverbrennung sein.
Dafür braucht der Körper mehr Sauerstoff je ATP und Stoffwechsel in Fettgewebe und Leber sollten steigen.

Erschöpfung an sich erklärt keinen höheren Puls außer bei Flüssigkeitsmangel oder Verdauungstätigkeit falls du was gegessen hast?

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Lighty hat geschrieben:Das sollte hauptsächlich die Umstellung von Muskelglykogen auf Fettverbrennung sein.
Bei einer anaeroben Schwelle von 4:22 min/km ist 6:10 doch ein regeneratives Tempo. Da wird man kaum innerhalb von zwei Stunden sein Muskelgykogen aufgebraucht haben. Es sei den, man hat seit ein paar Tagen gefastet und ist nüchtern losgelaufen.
Lighty hat geschrieben:Erschöpfung an sich erklärt keinen höheren Puls
Geht der Puls nicht hoch, wenn man trotz Erschöpfung die Pace hält, d. h. sich mehr anstrengt?
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben: Geht der Puls nicht hoch, wenn man trotz Erschöpfung die Pace hält, d. h. sich mehr anstrengt?
Wieso sollte er? Weil erschöpfte Muskeln mehr Sauerstoff verbrauchen? An der Effizienz ändert sich eigentlich nichts. Klar, wenn man von perfektem Laufstiel zum gebückten Schlurfen übergeht schon, aber das sollte bei einem normalen langen Lauf ja wohl nicht der Fall sein.

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"In diesem Monat (März 2014) erreichten mich drei Mails mit der fast identischen Frage: "Wenn ich die lange 35 Kilometer Runde laufe, dann muss ich am Ende immer langsamer laufen, weil mein Puls so ab 20 Kilometer immer weiter nach oben geht."
Schon vor einigen Jahren beantwortete ich diese Art der Anfragen folgenden Sätzen: "Grundsätzlich steigt die Herzfrequenz bei jedem langen Lauf an. Sie ist der Ausdruck deiner gesteigerten Stoffwechselaktivität, in dem dein Organismus mit all den Schlacken fertig werden muss, die du produzierst. Das hat aber nur wenige Auswirkungen auf deine arbeitende Muskulatur. Die könnte problemlos weiter im alten Tempo laufen. Was du ja auch spürst. Darum renne weiter, vergiss den Puls.
Wenn du dieser Tempobremse nachgibst und den Puls herunterschraubst, wird dein Training deutlich weniger effektiv. Schon gar nicht darfst du auf ihn am Ende eines Wettkampfs reagieren. "Huch, mein Puls ist zu hoch. Ich bin zwar noch fit, aber jetzt muss ich langsamer machen, auch wenn die Bestzeit dabei flöten geht." So ein Verhalten ist schlicht weg ein Blödsinn."

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bones hat geschrieben:Sie ist der Ausdruck deiner gesteigerten Stoffwechselaktivität, in dem dein Organismus mit all den Schlacken fertig werden muss, die du produzierst.
Was für "Schlacken" meinst Du denn? :confused:

Welche Stoffe sind das?
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
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29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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runningdodo hat geschrieben:Was für "Schlacken" meinst Du denn? :confused:

Welche Stoffe sind das?
Wenn Du gestern beim subtropischem Klima gelaufen wärst, wüsstest Du welche Schlacken Onkel Greif meint. Jedenfalls war ich, meine Klamotten und die Schuhe voller Schlacken. Dabei war ich nur Zuschauer.....

tom

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Lighty hat geschrieben:Wieso sollte er? Weil erschöpfte Muskeln mehr Sauerstoff verbrauchen? An der Effizienz ändert sich eigentlich nichts. Klar, wenn man von perfektem Laufstiel zum gebückten Schlurfen übergeht schon, aber das sollte bei einem normalen langen Lauf ja wohl nicht der Fall sein.
Also bei einem geübten Langstreckler dürfte das in der Tat nicht passieren. Vermutlich hat Herr Wanne noch nicht all zu viele 30er absolviert.

Mit zunehmender Müdigkeit ändert sich in der Tat der Laufstil zum negativen hin, z. B. vernachlässigt man dann die Armbewegungen, verliert die Hüftspannung, und macht langsamere Schritte, was man dann durch relativ gesehen zu große Schritte ausgleicht. Das alles kostet Energie, so dass der Puls hoch geht.

Dass es nicht an den KH liegen sollte, erkennt man daran, dass auch der Anfänger bei deutlich höherem Tempo als Regenerationspace gegen diese Wand beim Marathon idR um die 30 - 35 km läuft. Hier geht es um weniger als 20 km (zwei Stunden bei 6:10 min/km), die sowieso im sog. Fettstoffwechsel gejoggt wurden.

@MrWanne: schreib doch mal was zu deinem Training. Z. B. wieviele 30er du diese Saison schon gelaufen bist, und ob du extra mit leeren KH-Speichern losgelaufen bist.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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runningdodo hat geschrieben:Was für "Schlacken" meinst Du denn? :confused:

Welche Stoffe sind das?
:prof: na die, die man beim Heilfasten ausscheidet! :hihi:
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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d'Oma joggt hat geschrieben: :prof: na die, die man beim Heilfasten ausscheidet! :hihi:
Ich frag jetzt mal nicht, wo :D

Ich glaub, der Puslanstieg ist teilweise auch der ansteigenden Körperkerntemperatur geschuldet die das Kreislaufsystem bekämpfen, also im gesunden Maß halten muss.

Lustig, dass nach all den Jahren anderer Erkenntnisse immer noch das Märchen von der "Umstellung von Glukogenverbrennung auf Ferttverbrennung" weiter erzählt wird. Erst kürzlich erzählte mir mal wieder ein Lauffreund, dass er das ganz genau spüre, wenn nach ca 90 Minuten sein Körper auf Fettverbrennung umschaltet, weil da die Glykogenreserven aufgebraucht sind. :D

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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@D-BUS und alle:

es war erst in der Tat mein zweiter langer Lauf in meiner Läuferkarriere. Bin bislang nur Halbmarathon gelaufen mit Rekord 1:36.

An diesem morgen habe ich nur zwei Weißmehlbrötchen mit Honig gegessen und als Proviant nur Wasser zu mir genommen. Ich habe vor dem Marathon Ende Oktober noch einige 30er vor mir. Bin gespannt, ob sich der Puls verändert.

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dicke_Wade hat geschrieben: Ich glaub, der Puslanstieg ist teilweise auch der ansteigenden Körperkerntemperatur geschuldet
Neumann/Hottenrott (Das große Buch vom Laufen) nennen als Grund für den Anstieg die muskuläre Ermüdung und den Anstieg der Körperkerntemperatur.
dicke_Wade hat geschrieben:dass er das ganz genau spüre, wenn nach ca 90 Minuten sein Körper auf Fettverbrennung umschaltet, weil da die Glykogenreserven aufgebraucht sind. :D
Das ist natürlich Quatsch, aber mit zunehmender Laufdauer steigt der Anteil der Fettverbrennung an. Bei 50% Vo2max = ca. 70% der HFmax-Leistung ist das Verhältnis etwa 50:50 (Glykogen:Fett). Je länger gelaufen wird, um so mehr erschöpft sich der KH-Anteil und der Fettanteil nimmt zu. Man muss dabei noch bedenken, dass man bei Absolvierung eines Trainingsplans in der Regel nicht mit voll gefüllten KH-Speichern trainiert (sondern bis zu 30% oder noch mehr reduziert).

Von daher scheint es logisch, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt der Körper die verbleibenden KH-Vorräte, die er zwingend für das Funktionieren des Fettstoffwechsels braucht, sehr sparsam einsetzt und verstärkt auf Fettverbrennung schaltet, was dann eine spürbare Belastungserhöhung zur Folge hätte.

Wenn ich mir jedenfalls den HF-Verlauf meiner langen Läufe anschaue, dann findet da immer irgendwann ein überproportionaler HF-Anstieg statt, meistens zwischen 20 und 30 km. Das entspricht dann so etwa zwischen 1:45 und 2:45 h.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Es ist ein normaler physiologischer Vorgang, dass bei längerer Dauerbelastung der biologische Aufwand steigt und dadurch auch mit einem Anstieg der HF einhergeht. Dies ist dann eben auch Stoffwechsel bedingt.

Der erwähnte Anstieg der Körpertemperatur führt unter anderem zur einer Verlagerung der Blutversorgung aus der Peripherie mehr in die äußeren Bereiche des Körpers, wodurch sich das Blutvolumen (bezogen auf einen Blutgefäßabschnitt) verringert. Dies hat zur Folge, dass die Herzkammer mit weniger Blut gefüllt wird und sich das Herzschlagvolumen verringert. Dies muss das Herz über ein erhöhte Frequenz ausgleichen. Bei gleicher Sauerstoffaufnahme und Herzleistung (Herzminutenvolumen) erhöht sich die Herzarbeit (Herzfrequenz). Alleine eine Reduzierung des Herzschlagvolumens kann – bei gleicher Sauerstoffaufnahme und gleicher realer Belastungsintensität – die Herzfrequenz im zweistelligen Bereich anheben!
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