ein Volkslauf stattfinden sollte, plante ich hier einen Start. Da ich im
Moment in der Vorbereitung auf den Aachener Winterlauf (18,1k) befinde,
entschloss ich mich die 3800m zu laufen um Mal an die IKS zu kommen.

Meine Familie begleitete mich und so war mir vor dem Start überhaupt
nicht langweilig. Im Endeffekt haben wir soviel geflachst, dass ich den
Start wieder fast verpasst hatte. Das Starterfeld war überschaubar, ca.
25 Leute, davon fast alle in meinem Alter und einige Jungspunde.
Beim Einlaufen, das viel zu kurz war, wurde mir schnell klar, warum das
Stadion am Start Übach_Tal_ hiess. Es ging die ersten 1-2k nur bergauf und das
nicht nur so eben, sondern schon steiler. Ich schaute auf die Uhr und
musste schnell zum Start zurück. Dabei stellten sich leichte Schmerzen
auf dem Spann auf. Mehr hatte ich an VWKGJ nicht zu bieten. Es war ja
auch ein kurzes Rennen.

Dann stehe ich an der Startlinie und stelle mich einfach mal in die
erste Reihe. Es geht los und ich setze mich direkt erst einmal an die
Spitze. Es ist schon ein komisches Gefühl, einmal im WK zu sein, und
niemanden vor sich, sondern nur lautes Getrappel hinter sich zu hören.
Das macht schon nervös. Nun ging es die ersten Steigungen hoch und ich
wusste nicht, wie ich das Rennen gestalten soll. Ich dachte, lauf mal
mit und hänge dich an jemanden dran, der dein Tempo läuft. Das dachten
aber die 4-5 Leute, die ich beim ersten Umblicken kurz hinter mir sah.
Und weiter geht es bergauf: *hechel* *hechel* Jetzt überholt mich schon
endlich und nimmt mir diesen Druck! Aber nichts da. Nach 7-8 Minuten
wird es endlich flacher: Puh, nun aber regenerieren, die Verfolger
etwas herankommen lassen und Kräfte für das Ende sammeln. Ich konnte
mich zwar nicht absetzen, aber mein Tempo war anscheinend hoch genug,
dass die Verfolgergruppe gesprengt war und ich immer noch führte. Ich?
Träume ich? Gut, es wurde also flach, dennoch war das Laufen
anstrengend. Was soll das? Wer pfeifft den da? Ach so, der Wind. Toll,
endlich mal einfacheres Profil und dann starker Gegenwind.

Kurve ging es wieder in Richtung Ziel.
*grübel*

muss es doch den Rest wieder bergab gehen. Ich freute mich schon, bis
ich auf die Abfahrt schauen musste, die der Sprungschanze auf dem Berg
Isel alle Ehre machte. Das heisst, dass die erklummenden Höhenmeter mir
auf einem Schlag (ca. 300m) zurückgegeben wurden. Sogar noch mehr.
Plötzlich wurde es laut. *Trappel* *Trappel* Mit einem Affenzahn
rauschte ein M35er Typ Triathlet an mir vorbei. Wo ich kleine schnelle
Schritte machte, flog er fast nach unten. Schnell war er 20m vor mir.
Ich hörte weiteres Getrappel hinter mir und schrieb den Stockerl-Platz
schnon ab. Als es aber wieder leicht bergauf ging, saugte ich mich an
den Triathleten heran und überholte ihn wieder. Die letzten 1000m
wurden angekündigt und ich war wieder Erster!

Ich hörte schon wieder das Publikum. Ca. 200-300m vor dem Ziel zog
plötzlich ein Jungspund an mir vorbei. Den hatte ich die Ganze Zeit
über nicht gesehen. Etwas sauer war ich schon, dass er mich die
Führungsarbeit machen liess und aus dem Nichts dann auf der langen
Zielgerade an mir vorbei lief.

versuchte den zweiten Platz zu halten, weil sich der Triathlet wieder
erholt hatte. Nun zog ich an und beim nächsten über die Schulterschauen
habe ich gesehen, dass ich ihm damit den Zahn gezogen hatte.
Mit 9 Sekunden Rückstand lief ich als Zweiter durchs Ziel und wurde von
meinen stolzen Kinder umarmt. Das tat super gut!
Dann im Ziel hatte ich die IKS fast erreicht. Ich musste mich lange
vorne überbeugen und mich erholen. Es folgten Gratulationen von und an
die anderen und einiges an Gesprächen. Die Zeit war 16:15 (4:16/km
falls die Strecke richtig vermessen war). Ich hatte mir eine Zeit sub
16 vorgestellt, aber da kannte ich den Schwierigkeitsgrad der Strecke
nicht: mehr als die Hälfte zum Teil steil bergauf, im Flachen starker
Gegenwind, bergab nur 300 äusserst steile Meter). Daher bin ich im
Nachhinein zufrieden.
Es gab meine erste Siegerehrung und das als Gesamtzweiter. Nun baumelt
eine Silbermedaille um meinen Hals und mir geht es gut.