Wird wohl auch seinen Grund haben.
Gestern bin ich Fremd gegangen - bzw. geradelt.
Hätt ich wohl besser sein gelassen

Aber der Reihe nach
Hab mir gedacht, radelst mal ein bisschen durch die Gegend und erforschst neue Laufstrecken. Also rauf aufs Rad und vor mich hin geradelt. Schöne Allgäuer Strecken ausgekundschaftet, hierhin geguckt, dorthin geguckt, dieses Dorf durchfahren, jenes Dorf auch und immer schön den Blick schweifen lassen, ob denn wohl die Strecken laufbar sind.
Macht ja auch spass mal Bergauf mit 11 km/h radeln, dann wieder bergab schiessen mit knapp 60. Ich war also etwa 35 Km unterwegs und war immer noch am Glotzen, in der Ferne die Stadt, Kamin gen Himmel, Berge in der Ferne, alles gesehen, bis auf den Weidezaunpfahl......
:stupid:
Ich bin vor lauter gegaffe von der Strasse abgekommen und voll gegen diesen Weidepfahl gedonnert und das mit etwa 30 km/h. Eine Sekunde später war ich auch schon am Boden gelegen, der Rest war Schmerz.
Ich hab den Pfahl mit dem rechten Knie volle Kanone erwischt, bin über den Lenker geflogen, auf dem linken Ellbogen gelandet und letztlich ausgerollt. Sowas wünscht man seinem ärgsten Feind nicht.
Ich hab sofort zurück gesehen, ob das ein Stacheldrahtzaun war, aber Gottlob nur ein normaler Draht. Ich krümme mich auf der Strasse und habe brutale Schmerzen im rechten Knie, denk mir nur, hoffentlich ist da nix kaputt, hoffentlich kann ich nächste Woche den Halbmarathon laufen. Plötzlich hörte ich einen Pfeifton in den Ohren und es wurde Schwarz vor meinen Augen. Ich nehm mal an, dass ich etwas geschockt war und mein Kreislauf etwas Schlapp machte. Das blieb eine Weile so, das Klingeln wurde schwächer, die Nacht wurde wieder zum Tage.
Nach ein paar Minuten konnte ich das Knie anwinkeln und hab fest gestellt, dass es wohl nur eine Prellung ist, das Knie superblau angelaufen und aus zwei Wunden geblutet, aber wenigstens beweglich.
Es ist interessant, im Fernsehen sieht man oft, dass Leute einfach nur vorbei fahren mit den Autos und sich nicht um Leute in Not scheren, jeder sitzt nur Kopf schüttelnd vor dem Fernseher und denkt sich, wieso hilft da keiner. Tatsächlich ist es so, dass in der ganzen Zeit, in der ich auf dem Boden lag Autos vorbei fuhren, mein Fahrrad, das noch auf der Strasse lag langsam umkurvt haben und sich nicht weiter dafür interessierten ob da einer auf dem Boden sitzt und sich das Knie hält. Schon ärgerlich
Wiederum ein paar Minuten später konnte ich mich aufrappeln, inspizierte das Fahrrad, aber das bekomm bis auf ein paar Schrammen nix ab, schliesslich hab ich die Wucht ja mit meinem Knie aufgefangen

Vorsichtig bin ich wieder losgeradelt, schliesslich hatte ich noch 10 Km zu radeln. War ich froh, als ich daheim war.
Heute ist das Knie leicht blau, es schmerzt, aber das geht bald vorbei (hoff ich)
Nunja, ich bin es gewöhnt beim Laufen die Gegend zu betrachten, ist aber beim Radeln nur bedingt empfehlenswert. Ruckzuck ist man von der Strasse abgekommen

Wer läuft sündigt nicht