Wir kamen am Samstag in Mainz bei Flummi und Jörg an und wurden wie gewohnt sofort herzlich begrüßt. Mittags fuhren Pia, Jörg und ich schon nach Frankfurt um unsere Startunterlagen abzuholen. Natürlich konnte ich der Pastaparty nicht absagen. Man kennt mich ja.


Zurück in Mainz ging Kate mit uns zum Italiener. Und zwar genau zu dem, bei dem wir immer wenn wir beim Mainz Marathon sind, am Abend vorher essen. Und wie immer habe ich dort meine Hawaiipizza gefuttert. Denn, jedes Mal wenn ich die vor dem Lauf gefuttert hatte, kam eine neue PB raus. Und so was sollte man beibehalten.

Am nächsten Morgen hatte Kate schon Frühstück vorbereitet und auch da schlug ich zu. Natürlich nahm ich noch 2 Marmeladen –Toasts mit auf die Fahrt. Letztes Jahr hatte ich nämlich Hunger vor dem Start und das endete in einer 3:49:xx. Das sollte dieses Jahr anders werden.
Der Lauf :
Die Bedingungen waren, wie ich schon vorher sagte, optimal. Kühl aber nicht kalt und bewölkt. So konnte ich in kurz laufen. Getränke nahm ich nicht mit sondern nur Gelchips.
Leider stellte ich mich zu weit hinten hin, denn der 3:39 Pacemaker war nicht zu sehen und dem wäre ich gerne, leicht größenwahnsinnig, ein Stück gefolgt.
Der Startschuss fiel und...nichts passierte, jedenfalls bei uns hinten. Ich denke vorne liefen sie schon los. So überquerte ich nach 4 Minuten die Starlinie. Ich lief sofort in einem Schnitt leicht unter 5 Minuten, obwohl ich auf das Ein – und – Warmlaufen gänzlich verzichtet hatte.

Ich hatte ja 42 Kilometer Zeit dafür.
Ich fühlte mich gut und die ersten 5 km lief ich in 24:50, also fast genau nach Plan. Dann kam wieder so eine Phase, da dachte ich :warum tust du die das immer wieder an ? Aber das ist bei mir normal und legt sich schnell wieder. Jedenfalls brauchte ich für die nächsten 5km genau 24:01 Minuten.


Für die nächsten 5 km vergingen 25:17 da ich mich etwas gebremst habe. Die Stimmung an der Strecke war klasse. Viele, viele Menschen jubelten uns zu und feuerten uns an. Und Frau Schmitt sah ich sogar 3 mal. Pia und Kate sah ich beim erneuten Durchlaufen des Starts, ziemlich früh beim Rennen und das freute mich riesig.


Aber zurück zu Kilometer 15.
1:13:06 zeigte die Uhr an und so war ich immer noch 1:30 Minuten vor der Durchgangszeit für 3:30. Es lief so weiter. Bedingt durch die große Läuferzahl war ich so abgelenkt, dass mir die Kilometer überhaupt nicht auffielen. Sie kamen halt, einer nach dem anderen. Und meine Durchgangszeit beim Halbmarathon war mit 1:43:12 immer noch fast 2 Minuten schneller.
Hmm, was sollte ich machen? Langsamer laufen? Vernunft zeigen? Nein ich laufe und spiel kein Schach, jedenfalls nicht heute.

Die nächsten Kilometer von 20 - 25 waren nach weiteren 24:43 erreicht. Jetzt war ich schon soweit, jetzt wollte ich auch weiter Spaß haben!
Einfach ein Fuß vor den anderen und die Zeit vergessen. Ich schaute schon gar nicht mehr auf den FR. Ich lief nach Gefühl, eine Erfahrung die ich schon in Mainz gemacht habe und damit gut „gelaufen“ bin.
Kilometer 30 kam und ich benötigte für die 5km 25:07. Aha, so langsam wird es doch nicht mehr sooo leicht. Ich beschloss trotzdem einfach bei meinem Gefühltempo zu bleiben. Die Strecke war nun nicht mehr so abwechslungsreich, aber ich orientierte mich einfach an den schönen Dingen vor mir. Da waren doch einige schön geformte Beine zu sehen, jedenfalls bei den Damen. Bei den Herren der Schöpfung lässt mich so was eher kalt.

Nun verlor ich aber Tempo und ich brauchte bis zu km 35 weitere 26:36.
Und es machte mir überhaupt nichts aus !

Vielleicht hätte ich noch Kräfte mobilisieren können, ich weiß es nicht. Aber mir genügte es einfach. Ich wusste eine neue PB wird es werden und damit ok. Eine vollkommen neue Erfahrung für mich. Wurde jetzt der Kopf müde? Oder, werde ich langsam alt?
Ich beschloss jedenfalls nicht um alles in der Welt zu fighten. Ich lief nun zwar flott, aber nicht mehr schnell und verbrauchte auf den Kilometern zu km 40 27:29 Minuten. Jetzt ärgerte mich doch ein wenig mein Bummeltempo, aber heulen half nun auch nicht.
Die letzten 2 Kilometer zum Ziel lief ich nun im 5:16er Schnitt und kam zufrieden in 3:33:15 im Ziel an.
Letztes Jahr brauchte ich 3:49:xx und im Mai in Mainz 3:39:09. Somit habe ich meine gerade mal 5 Monate alte PB um fast 6 Minuten verbessert !
Och, so kann es weiter gehen.
Jörg lief ebenfalls ein hervorragendes Rennen, vor allem wenn man bedenkt, dass er seit fast 3 Jahren keinen Marathon mehr gelaufen ist. Ich denke, nächstes Jahr wird er an mir vorbei fliegen.
Und nun

