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Neuling stellt sich vor

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Hallo Läufer,

ich bin vor kurzem (bei der Suche nach Trainingsplänen) über dieses Forum gestolpert und bin ganz begeistert über die vielfältigen Tipps und Erfahrungen, die es hier zu lesen gibt :daumen: .

Da ich mir vorgenommen habe, 2008 meinen ersten Marathon zu laufen, werde ich sicher öfter hier mitlesen/schreiben/fragen. Daher möchte ich mich Euch kurz vorstellen:
Ich bin 40 Jahre alt und wiege derzeit leider noch immer 103,5kg :peinlich: .
Allerdings hat das Anfang 2007 noch noch anders ausgesehen!
Als ich im Mai mit dem Laufen angefangen habe (mit dem verrückten Ziel auch mal einen Marathon zu laufen), wog ich noch erschreckende 114kg (zu viel Essen; zu wenig Bewegung; zu viel am Schreibtisch und Rechner; (vorgeblich) zu wenig Zeit für Sport).

Laufen war bis dahin nie wirlich mein Ding gewesen. Habe zwar immer auch (etwas) Sport gemacht (die letzen Jahre immer mal wieder Fittness-Studio, vor vielen Jahren auch mal etwas Kampfsport) aber richtig und vor allem regelmäßig war das nicht.

Inzwischen bin ich von mir selbst sehr überrascht! Das Laufen scheint mich gepackt zu haben. Immerhin bin ich seit Ende Mai 2007 über 700km gelaufen. Es zieht mich (unglaublicher Weise) auch jetzt im Winter 3-4mal pro Woche in die Laufschuh.

Mein akt. Trainingstempo (Wettkämpfe bin ich bisher noch keine gelaufen, soll sich aber ändern) liegt inzwischen bei 6:45-7:30. Nicht wirklich schnell, aber da ich am Anfang noch mit 10min/km gekämpft hatte und danach total fertig war, bin ich ganz zufrieden.
Inzwischen habe ich auch schon zweimal ca. 22km gelaufen (1. mal in 2:40 und das 2. mal mit 2:30).

Nun habe ich mir ernsthaft vorgenommen, im Herbst dieses Jahres meinen ersten Marathon zu laufen. Berlin währe natürlich toll, aber da die Anmeldung bereits sehr früh sind und Berlin für mich nun auch nicht gerade um die Ecke liegt, bin ich noch am Zogern.

Erstmal habe ich der Woche mit dem Runner's World Trainingsplan 'Marathon - Ankommen' angefangen. Das Programm der ersten Woche fand nich noch recht moderat.
Ich möchte zwar nicht gleich nach diesen 12 Wochen einen echten Marathon laufen, aber mich dann entscheiden welcher Marathon für mich der Richtige ist.
Ich denke, darauf werde ich mich dann mit einem der passenden Steffney Pläne vorbereiten.

Klingt dass für Euch Lauferfahrene sinnvoll und machbar, oder mute ich mir da zuviel zu?


Danke schonmal für Eure Tipps und Ratschläge
Gruß Marvin :winken:
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Gelaufen 2008:
  • 17.02.: 9,8km in 57:58min (5:55km/min) - 6. Glaspalastlauf Sindelfingen
  • 16.03.: 10,55km in 58:35min (5:33km/min) - 5. Magstadtlauf

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Hallo Marvin,

herzlich willkommen hier im Forum und viel Spaß beim Lesen, Austauschen und Fündig werden.

Da du seit Mai läufst; zuletzt drei- bis viermal in der Woche, glaube ich schon, dass du einen Marathon im Herbst (also mit 1 1/2 Jahren Lauferfahrung) gut bewältigen kannst. Bei konsequentem Training und entsprechender Erhöhung des wöchentlichen Kilometerumfangs ist das durchaus machbar.

Ich würde allerdings grundsätzlich das Training variieren und nicht nur unterschiedliche Distanzen sondern auch mal schnellere Einheiten einbauen; erstens um deinem Körper neue Anreize zu geben und so schneller zu werden und zweitens weil es manchmal Spaß macht, sich richtig auszupowern.
Vielleicht bekommst du dann ja auch Lust, in diesem Frühjahr oder Sommer an kürzeren Wettkämpfen teilzunehmen, die
a) in deiner Nähe sind,
b) wenig Startgeld kosten,
c) du dich kurzfristig anmelden kannst und
d) am wichtigsten:dir Wettkampferfahrung verschaffen, von der du beim Marathon nur profitieren kannst.

Viele Grüße
Jürgen

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Marvin hat geschrieben: Klingt dass für Euch Lauferfahrene sinnvoll und machbar, oder mute ich mir da zuviel zu?

Hi Marvin und Herzlich Willkommen....

bin zwar kein Lauferfahrener, aber hab' auch diese verrückte Idee, im Herbst einen Marathon zu laufen.... bin auch wie Du seit Mai letzten Jahres läuferisch unterwegs.... meine endgültige Entscheidung treffe ich aber erst Mitte April, wenn ich meinen ersten HM-Wettkampf hinter mir habe und mein Körper mich nicht in Stich läßt....!!! :P
Also Wettkämpfe zwischdurch würde ich Dir auf jeden Fall empfehlen.... sie machen Spaß, man trifft viele nette Leute mit denen man sich super austauschen kann (wie hier im Forum) und man bekommt ein Gefühl für so ein Wettkampf, da das nun wirklich was anderes ist, als das Training selbst....!!! :nick:
Wenn Dein Ziel für den M "nur" das Ankommen ist, dann schaffst Du es....!!! :D
Ich will, wenn dann in Berlin meinen ersten M laufen (Heimat verpflichtet)... der findet aber auch bestimmt nächstes Jahr wieder statt....!!! :hihi:
MfG
Phil

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Ersteinmal herzlichen Dank für Eure Willkommensgrüße und Ratschläge!
Moorlooper hat geschrieben:Hallo Marvin,
Vielleicht bekommst du dann ja auch Lust, in diesem Frühjahr oder Sommer an kürzeren Wettkämpfen teilzunehmen, die
a) in deiner Nähe sind,
b) wenig Startgeld kosten,
c) du dich kurzfristig anmelden kannst und
d) am wichtigsten:dir Wettkampferfahrung verschaffen, von der du beim Marathon nur profitieren kannst.
Inzwischen habe ich mir auch noch einige Gedanken zu meinem Plänen gemacht. Ich werde in den nächsten Monaten sicher noch an dem ein oder anderem 10km Lauf in der Nähe teilnehmen und, wenn es so gut wie im Moment weitergeht, auch noch an einem Halbmarathon. Mal schauen, was mein Körper dazu sagt.

philgully hat geschrieben: .... meine endgültige Entscheidung treffe ich aber erst Mitte April, wenn ich meinen ersten HM-Wettkampf hinter mir habe und mein Körper mich nicht in Stich läßt....!!! :P
Klingt gut! So werde ich es wohl auch halten.

Vieleicht sehen wir uns dann ja in Berlin :hallo:
Gruß Marvin :winken:
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Gelaufen 2008:
  • 17.02.: 9,8km in 57:58min (5:55km/min) - 6. Glaspalastlauf Sindelfingen
  • 16.03.: 10,55km in 58:35min (5:33km/min) - 5. Magstadtlauf

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Hallo Marvin und alle anderen!

Da wünsche ich dir viel Glück und schreibe dir mein Motto als Ansporn:

Die aber, die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler.
Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.
(Jesaja 40,31)

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Hallo Marvin,

willkommen im Forum :winken:


Was du bisher vollbracht hast ist aller Ehren wert. Du hast Spaß am Laufen gefunden, Tempo und Streckenlänge gesteigert und spürst auch jetzt in der kalten, weniger Läufergerechten Jahreszeit das Verlangen zu joggen. Eine tolle Leistung, die für die Zukunft noch einiges erwarten lässt. Aber was um alles in der Welt bringt Menschen dazu, die gerade mal ein paar Monate Laufschuhe an den Füßen haben, geradewegs, ohne Aufbau über kürzere Wettkampfstrecken und ohne merkliche Bedenken auf einen Marathon zuzusteuern? Wenn du mit dem Marathontraining beginnst (12 Wochen-TP) solltest du genügend Lauferfahrung einbringen können. 1,5 bis zwei Jahre Anpassungszeit sollte man seinem Körper schon einräumen. Zumal dann, wenn ein Läufer ein deutliches Übergewicht zusätzlich schleppen muss. Wieso baust du dich nicht in diesem Jahr über kürzere Distanzen, mit entsprechenden Trainingsplänen, nach und nach auf? Du versuchst ja jetzt schon mit einem TP Marathon-Ankommen ein entsprechendes Pensum zu bewältigen. Du hast danach gefragt, also sage ich dir klar meine Meinung dazu: Ja, du mutest dir zu viel zu. Das kann gut gehen, muss aber nicht.

Ich wünsche dir ein beschwerdefreies Laufjahr 2008, ob mit oder ohne Marathon :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

Warum muss es immer Marathon sein?

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Hallo Marvin,

Marathon ist ein Traum von vielen. Vielleicht kannst du mir eine Frage beantworten, die ich mir oft stelle, weil mich das Thema Marathon überhaupt nicht anfixt. Ich laufe etwa in deinem Tempobereich, also noch nicht so flott und für mich ist nicht diese unglaubliche Strecke der Anreiz, sondern das schneller werden. Ich möchte gern meine 10km-Zeit verbessern und Strecken darüber hinaus interessieren mich gerade nicht und soweit wäre ich auch noch gar nicht. Wenn du Marathon läufst, bist du ja locker 5 Stunden und länger unterwegs, die ganzen langen Läufe in der Vorbereitung dauern alle ewig (3h) etc. Warum also Marathon? 10km in 45 min wäre für mich das viel attraktivere Ziel. Vielleicht kannst du mir das erklären.

Liebe Grüße und willkommen im Forum

Gugu

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Gugu hat geschrieben:Hallo Marvin,
Marathon ist ein Traum von vielen. Vielleicht kannst du mir eine Frage beantworten, die ich mir oft stelle, weil mich das Thema Marathon überhaupt nicht anfixt.
...
Warum also Marathon? 10km in 45 min wäre für mich das viel attraktivere Ziel. Vielleicht kannst du mir das erklären.
Gugu
Hi Gugu,

warum ich Marathon laufen will, kann ich Dir eigentlich nicht erklären.
Aber ich kann versuchen Dir meine Empfindungen und Erlebnisse beim Laufen etwas näher zu bringen:
Ich hab vor ca. 8 Monaten, mehr aus einer Laune heraus, angefangen zu laufen. Warum ich angefangen habe kann ich Dir auch nicht wirklich sagen (vieleicht war es einfach die beginnende Mitlifecrisis, da ich letztes Jahr 40 geworden bin :confused: ).
Das Ziel Marathon war vom ersten Schritt an in meinem Kopf (hätte ich darauf gehört, währe ich den Marathon schon letzten Herbst gelaufen :tocktock: ).

Ich habe sehr schnell angefangen 3x die Woche zu Laufen (natürlich auch mit Gehpausen) und ein Lauf war selten kürzer als 60min. Nicht weil ich dass so geplant habe, sondern weil ich nicht aufhören konnte. Läufe am Wochenende waren oft 90min und mehr.
Meine beiden (privaten) HMs hatte ich nicht geplant.
Ich bin einfach zu einem normalen Trainingslauf losgelaufen.
Das Wetter war angenehm, mein MP3 Spieler spielte gute Musik und "plötzlich" war ich
schon 15km weit gelaufen :klatsch: . Nun musste ich natürlich auch wieder zurück und damit wurde aus dem Trainingslauf dann eine Runde mit 22km.
Die 2:40h (2:30h beim Zweiten) die ich dafür gebraut habe haben mich nicht gestört. Ganz im Gegenteil!
NEIN, es ist natürlich auch nicht so, dass ich diese Läufe einfach so weggesteckt habe.
Die letzen 4-5km waren jedesmal schon wirklich SEHR anstrengend, und danach und an den nächsten Tagen habe ich auch alle meine Knochen, Muskeln und Bänder heftig gespürt. Abgeschreckt oder abgehalten hat mich das aber (zum Glück) nicht.

Selbst jetzt, nach einem Jahr muß ich mich noch immer Zwingen nicht zuviel zu laufen!!!
Gestern Abend habe ich nochmal meine HFMax auf einem Laufband bestimmt (war echt eine elende Schinderei und ich war danach absolut plat (mehr als nach 2 Stunden lockerem Laufen) aber heute morgen hätte ich schon fast wieder meine Laufschuhe
eingepackt, um in der Mittagspause zu laufen :geil: .

Sobald ich die Laufschuhe anziehe, und die ersten 100 Meter locker hinter mir habe, verziehen sich meine Mundwinkel zu einem Lächeln und ich fühle mich glücklich und zufrieden. Und das selbst dann, wenn es (wie im Moment oft) sau kalt ist, schneit oder regnet und es auch schon ganz dunkel ist (noch vor einem Jahr habe ich die Läufer, die bei Regen laufen milde belächelt :peinlich: ).

Der Trainigsplan, den ich im Moment absolviere, reduziert sogar meinen wöchentlichen Zeitaufwand, den ich in das Laufen stecke. Es sind zwar nun jeweils 4 Einheiten, aber bis auf die längeren Läufe am Wochenende sind oft nur 30-40 Minuten geplant.


Auch an meinem Temp arbeite ich. Ich baue immer ofter kürzere aber schnellere Einheiten in mein Training ein. Aber ich habe festgestellt, dass ich mich nicht mehr so gut fühle, wenn ich zuviel auf Tempo mache. 10km in 45min ist derzeit für mich noch kein Ziel, aber auf unter 60min möchte ich schon noch kommen, bevor ich zum Marathon aufbreche
(derzeit bin ich noch bei ca. 70).

Ich hoffe, dass erkärt ein bischen, warum ich einen Marathon laufen muß.

Und Udo,
auch Dir vielen Dank für deine Tipps und ganz besonders auch für deine ehrlichen und warnenden Worte! Ich werde Sie mir zu Herzen nehmen, auch wenn ich von meinen Plänen, einen Marathon zu laufen, noch keinen Abstand nehmen kann (ich bekomme diese einfach nicht aus dem Kopf).

Du hast auch recht damit, dass ich noch erheblich zuviel Gewicht mit mir herumschleppe.
Daher habe ich mir als Voraussetzung für meinen ersten Marathon auch ein Maximalgewicht von 93kg gesetzt (ich bin ca. 188cm groß). Erreiche ich das bis dahin nicht, gibt es dann auch noch keinen Marathon
Ich werde auch versuchen meinen Körper genauer zu beobachten und falls ich feststelle, dass es mir zu viel wird: Berlin gibt es ja auch noch im nächsten Jahr.
Gruß Marvin :winken:
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Gelaufen 2008:
  • 17.02.: 9,8km in 57:58min (5:55km/min) - 6. Glaspalastlauf Sindelfingen
  • 16.03.: 10,55km in 58:35min (5:33km/min) - 5. Magstadtlauf

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Marvin hat geschrieben:Sobald ich die Laufschuhe anziehe, und die ersten 100 Meter locker hinter mir habe, verziehen sich meine Mundwinkel zu einem Lächeln und ich fühle mich glücklich und zufrieden.
Einfach schön :D
Marvin hat geschrieben:Ich werde auch versuchen meinen Körper genauer zu beobachten und falls ich feststelle, dass es mir zu viel wird: Berlin gibt es ja auch noch im nächsten Jahr.
:daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Darf ich als Nicht-Marathoni auch mal was sagen? Geh mal zu einem Marathon und stell dich als Zuschauer an die Strecke. Bei großen Städtemarathons geht da richtig die Post ab, es euphrisiert regelrecht, wenn die richtig Schnellen an einem vorbeizischen. Da denkt man, hui, das will ich auch.

Wenn du viel Zeit hast, warte bis das Hauptfeld durch ist und stell dich so bei km 35-40 hin und sieh dir die Läufer an, die so mit 5-6 Stunden ins Ziel kommen werden. Da sieht man häufig schmerzverzerrte, erschöpfte Gesichter. Das sind natürlich nicht alles Frischlinge, manchmal geht der Plan auch nicht auf und es stellen sich Krämpfe usw. ein. Aber mich schreckt es ab, mich so voreilig auf das Abenteuer Marathon zu stürzen. Ob man nun 2:30 unterwegs ist, oder aber fünf Stunden oder länger, das macht doch einen Unterschied. Marathonlaufen tut halt auch weh, hab ich gehört. Ich kenne aber auch Leute, bei denen der Plan mit ähnlichen Voraussetzungen aufgegangen ist.

So und jetzt halte ich wieder meine Klappe! :zwinker5:

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Hallo Marvin

Deine Erfahrungen decken sich zu einem sehr großen Teil mit meinen
- Gewicht
- Größe
- Alter
- Art und Weise des Laufeinstiegs
- Grund des Laufeinstiegs

Alles Dinge die bei mir genauso oder ähnlich waren / sind. Möchte Dir deswegen von meinen Erfahrungen berichten:
Mein (erster) Laufeinstieg (Anfang 2006) endete nach ein paar Wochen mit unglaublichen Knieschmerzen, welche unregelmäßig und völlig unvermittelt auftraten. Ich habe dann meine (teuer erkauften) Laufschuhe wieder „an den Nagel“ gehängt und widmete mich weiter dem Mountainbike-Fahren.

Inzwischen (Herbst 2007) habe ich mir mal „Mut zugesprochen“ um wieder mit dem Laufen zu beginnen. Von Länge und Anzahl der Läufe wahrscheinlich wieder zu schnell und zu viel (für einen Laufanfänger); aber doch zumindest so viel weniger, dass ich keine Schmerzen mehr hatte / habe (Klopfklopfklopf). Bin inzwischen einen HM gelaufen, die Veranstaltung war familiär (insgesamt 120 Läufer, davon ca. 30 über die HM-Distanz), also eine ähnliche Geschichte wie Deine privaten HMs.

Auch ich habe auf die Marathon-Distanz „geschielt“, bin aber inzwischen davon abgekommen. Die Gründe? Hier sind sie
1. selbst wenn ich noch weiter abnehme (kam von ca. 140 kg) weiß ich, dass ich nie eine „Marathonfigur“ haben werde (bzw. haben will)
2. der (sicherlich notwendige) Marathonspezifische Trainingsplan „engt mich ein“
3. Ich habe „Angst“ vor der für mich (nach erfolgreicher Marathonbewältigung) sich stellenden Frage: Was nun? Ich kenn´s vom Mountainbikefahren: wenn erstmal alle „Challenges“ erledigt wurden fällt man quasi in ein Loch. Klar, ich könnte mir auch vornehmen einen Ultra zu laufen oder 300km Rad zu fahren aber schlussendlich will ich doch „nur“ ein Genussläufer sein.

Und als letztes muss ich Bonsai mit der Aussage
Da sieht man häufig schmerzverzerrte, erschöpfte Gesichter. Das sind natürlich nicht alles Frischlinge, manchmal geht der Plan auch nicht auf und es stellen sich Krämpfe usw. ein. Aber mich schreckt es ab, mich so voreilig auf das Abenteuer Marathon zu stürzen.
Recht geben.
Das ganze in fünf oder mehr Stunden zu bewältigen finde ich irgendwie albern und für mich „entwürdigend“ (Achtung: Persönliche Meinung).
Deswegen mein Rat: Bleib Genussläufer, lauf so wie Du´s am besten / schönsten findest. Wenn Dir irgendwann der „Marathontrainingsplan“ genauso viel Spaß macht wie Deine bisherigen „unplanmäßigen“ Läufe: Super! Wenn nicht: kehre zurück zu alten Verhaltensweisen; sprich lauf so, dass Du IMMER Spaß dabei hast.
Ich pfeife auf „Tempodauerläufe“ oder „Intervalle“. Ich weiß auch, dass ich irgendwann diese 42-komma-irgendwas Kilometer laufen werde. Bin mir aber (Momentan) fast sicher, dass diese auf einer nicht „offiziell“ gemessenen Strecke und ohne Teilnehmer / Publikum sein wird und ich mir nach erfolgreichem Abschluß heimlich, still und leise ein Loch in den Bauch freuen werden (der sich bis dahin noch reduziert hat).

Allerdings glaub ich auch, dass Du in einer ähnlichen „Fehleinschätzung“ steckst, aus der ich herkomme. Nach dem HM dacht ich auch „naja, wie´s weitergeht ist ja klar: Marathon“. Nach dem führen eines Lauftagebuchs (online) sehe ich aber: Hui, die Leistungssteigerungen sind ja nur minimal, obwohl ich auch ca. 40-60 Wochenkilometer sammle. Die 10 km mal eben drei Minuten schneller laufen: Das dauert (ich hab sie grad in 53 min. gelaufen und bin stolz wie Bolle). Von daher mein Rat: Überschätze nicht Deine Leistungszusätze, unterschätze nicht die Gefahr von Verletzungen, Problemen, "Eingewöhnungszeiten (ich hab beides getan…). Wenn Du Dich hier im Forum mal umschaust findest Du eine "Krankenakten" und nicht alle diese Läufer bewegen sich in der 0,1 T-Klasse :zwinker5:
Und kaum ein Genussläufer läuft weiter unter Schmerzen (ich zumindest tu es nicht...)

Zum Abschluß glaub ich aber, dass Du mit Deiner Einstellung schon auf einem ähnlichen Weg bist.

Weiterhin viel Erfolg beim Abnehmen und Laufen

Michael

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Bonsai hat geschrieben: Wenn du viel Zeit hast, warte bis das Hauptfeld durch ist und stell dich so bei km 35-40 hin und sieh dir die Läufer an, die so mit 5-6 Stunden ins Ziel kommen werden. Da sieht man häufig schmerzverzerrte, erschöpfte Gesichter. Das sind natürlich nicht alles Frischlinge, manchmal geht der Plan auch nicht auf und es stellen sich Krämpfe usw. ein.
Also ich sah nach Augenzeugenberichten zwischen 35 und 40k noch recht locker aus, aber richtig locker war es da nicht mehr, obwohl ich nicht extrem eingebrochen bin. :D Ander sehen dagegen schon nach wenigen KM schlimm aus, auch wenn sie gar nicht so kaputt sind. Der Schein kann schon etwas trügen.
Bonsai hat geschrieben: Aber mich schreckt es ab, mich so voreilig auf das Abenteuer Marathon zu stürzen. Ob man nun 2:30 unterwegs ist, oder aber fünf Stunden oder länger, das macht doch einen Unterschied. Marathonlaufen tut halt auch weh, hab ich gehört. Ich kenne aber auch Leute, bei denen der Plan mit ähnlichen Voraussetzungen aufgegangen ist.
Also ich würde den Marathon auch von der realistisch erreichbaren Zielzeit abhängig machen. Warum sich Menschen freiwillig einen 5h Stadtmarathon antun, erschließt sich mir nicht so ganz. Wenn unter 4h für Männer oder unter 4:30 für Frauen nicht erreichbar scheinen, würde ich zum warten und weiter trainieren raten. Die Grenze muss natürlich jeder für sich selbst ziehen, ich hab es für mich etwas schneller gemacht.

Letzten Oktober bin ich nach 15 Monaten Vorbereitungszeit meinen ersten Marathon gelaufen. Die Vorbereitungszeit war also ähnlich wie sie bei Marvin sein würde, allerdings bin ich mit deutlich besseren Vorrausetzungen ins Training eingestiegen: Ich war deutlich jünger, normalgewichtig, und konnte die 10k ohne training deutlich unter 50 laufen. Schätzungsweise hätte ich auch ohne Training etwa 2h ohne Gehpause geschafft. Das war das Erbe von einer zwar bescheidenen und 13 Jahre zurückliegenden jugendlichen Mittelstrecklerkarriere, aber Laufen konnte ich - nur etwas mehr Ausdauer und Tempohärte musste her.

Den Marathon bin ich eigentlich nur deswegen gelaufen, weil ich wusste, dass eine gute Zeit drin war. Eine etwas schlechtere Zeit wäre bei mir wahrscheinlich sogar schon nach etwa 9 Monaten Vorbereitung drin gewesen, aber das halbe Jahr mehr Zeit war für mich schon richtig und hat mir ein lohnenswertes Ziel möglich gemacht, das ich auch erreicht habe.

Eine pauschale Empfehlung für den Zeitpunkt des ersten Marathons kann schwerlich für alle passen. Normalgewichtige Menschen unter 30 ohne orthopädische Probleme können möglicherweise mit weniger als einem Jahr Vorbereitung gut durchkommen, bei entsprechendem Talent oder guter Ausdauer durch andere Sportarten sogar in einem halben Jahr. Andere brauchen vielleicht eher 2 oder gar 3 Jahre.

Es ist auch eine Frage der Zielsetzung: "Nur Ankommen" erfordert wohl weniger Training als "ohne Gehpausen ankommen" oder "in einer den Unterdistanzen halbwegs würdigen Endzeit finishen". Je weiter die Zielzeit über der theoretisch möglichen entfernt ist, desto
lockerer läuft sich der Marathon meist.

Gruß
Christif

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Bonsai hat geschrieben:Marathonlaufen tut halt auch weh, hab ich gehört.
Hallo Bonsai,

mal zu dir rüberwinken :winken: und schnell noch ein gutes, neues (Lauf-) Jahr 2008 wünschen.


Nee, das ist ein fieses Gerücht. Marathon ist 42.195 Meter weit pures Vergnügen. Aber es gibt bei jedem großen City-Marathon ein paar Tausend Simulanten, die durch ihr heroisches Geschwächel einfach zusätzlich Eindruck schinden wollen. So was verurteile ich zutiefst :zwinker2: .

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Hallo Bonsai,

mal zu dir rüberwinken :winken: und schnell noch ein gutes, neues (Lauf-) Jahr 2008 wünschen.

Hallo Udo, das wünsche ich dir auch! :winken:

U_d_o hat geschrieben:Nee, das ist ein fieses Gerücht. Marathon ist 42.195 Meter weit pures Vergnügen.

Echt jetzt? :zwinker4: Meinste ich soll das auch mal versuchen? :geil:
U_d_o hat geschrieben:Aber es gibt bei jedem großen City-Marathon ein paar Tausend Simulanten, die durch ihr heroisches Geschwächel einfach zusätzlich Eindruck schinden wollen. So was verurteile ich zutiefst :zwinker2: .

Gruß Udo

Ach so ist das, die lenken ja nur von den echten Helden ab. :teufel: Aber ohne die Simulanten kämen die hart durchtrainierten wahren Läufer nicht so gut zur Geltung. :wink:

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Bonsai hat geschrieben:Echt jetzt? :zwinker4: Meinste ich soll das auch mal versuchen? :geil:
Hallo Bonsai,

ja, mach das ruhig mal (es ist so schön, wenn der Schmerz nachlässt). :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Nee, laß mal, da muß ich so furchtbar viel trainieren :P , dafür habe ich gar keine Zeit. Außerdem macht mein Fahrgestell solche Strapazen nicht mit. Ich kann auch mit Halbmarathon sehr gut leben. :daumen:

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Marvin hat geschrieben:Das Ziel Marathon war vom ersten Schritt an in meinem Kopf ...
Ging mir damals ganz genau so! Vom ersten Schritt an war mir klar, daß ich einen Marathon laufen werde. Jetzt sinds 13 in der Summe (inkl. zwei Ultras). :nick: Willkommen im Forum Marvin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.
Gesperrt

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