Dorrian hat geschrieben:
1.) die 35 km werden bereits seit Anfang Januar wieder eisern jeden Samstag gelaufen
Und stellen so schon seit irgendwann im Februar nur einen Erhaltungsreiz dar. Kann man so machen, muss man aber nicht.
Dorrian hat geschrieben:
• Woche 6: 35 km mit 15 km EB
• Woche 7: 35 km ohne EB
• Woche 8: Wettkampf
Die meisten erfahrenen Läufer hier kennen Greifs Schema. Bis auf eine Reduktionswoche, die neu dazu gekommen ist und minimal längere TDLs ist das afaik im wesentlichen seit Jahren gleich. (beides haben hier einige schon empfohlen und praktiziert, als Greif es noch nicht drin hatte

)
Dorrian hat geschrieben:
3.) Die 35 km ohne EB in Woche 7 sind also bereits eine spürbare Reduktion des Trainings.
Eine Reduktion der Intensität, nicht des Umfangs.
Eigentlich ist Tapering so gedacht und hat sich so bewährt, dass Umfang und Intensität in ähnlichem Maß reduziert werden, oder sogar nur der Umfang reduziert, die Intensität aber beibehalten wird. Um aus dem 35er mit EB eine Tapering-Einheit zu machen, wären also z. B 23k incl 10k EB angesagt (Reduktion auf etwa 2/3) oder 18k mit 7k EB (Reduktion auf etwa 1/2) oder vielleicht auch einfach nur 10-15k MRt oder so was. Muss man jetzt auch nicht unbedingt machen, ist nur so, dass die 35 langsamen km 8 Tage vorher schon eher seltsam sind. Viele Greif-Jünger weichen da auch erfolgreich vom Plan ab.
Dorrian hat geschrieben:
4.) Hinzu kommt, dass der Lange Lauf bei Greif am Samstag ist, die großen Marathons in der Regel jedoch Sonntags. Das ist dann ebenfalls ein weiterer Tag Reduktion, da der Körper eigentlich am Samstag wieder mit einer langen Belastung "rechnet".
Der Körper "rechnet" sicher nicht damit. Aber ein Tag mehr Erholung kann schon entscheidend sein.
Greif macht den 35er da aus psychologischen Gründen rein, oder weil er vielleicht eine Studie zum Formverlust und Formerhalt falsch verstanden hat. Er schrieb mal was in einem Newsletter von "Retrainingseffekten" bei 5 Tagen Pause, was wenig mit dem Taperingproblem zu tun hat, weil ja nicht pausiert wird. Ich denke aber mehr aus psychologischen Gründen, das passt zu Greifs Konzept, der sieht sich ja gerne in der Rolle als Angstmacher, Scharfmacher und Antreiber.
Lupert hat geschrieben:
Die einen müssen evtl. mehr Tapern, weil sie Angst haben inm Wettkampf noch müde zu sein, andere haben Angst die Form zu verlieren und müssen für ihr gefühl noch mehr machen. Vielleicht sollte man einfach seinem Gefühl folgen.
Ja es ist bei Greif die Angst vor dem Formverlust. Die ist eigentlich unnötig, aber jeder Jeck ist anders. Renato Canova hat es mal so beschrieben, dass beim Tapern "nervöse Energie" frei wird, eben durch die Erholung .. im Idealfall bündelt man die dann IM HauptWK und haut einen raus. Aber es gibt auch Spitzenläufer, die damit nicht umgehen können und die müssen dann weniger Tapern um gute WK zu laufen.
Dorrian hat geschrieben:
Wer jedoch nicht nach Greif trainiert und seit Monaten die 35 km läuft, der sollte natürlich eine andere Entlastung einbauen. Also z.B. den Umfang des langen Laufs auf 20 bis 25 km reduzieren.
Die Logik verstehe ich nicht. Wer nicht nach Greif trainiert, macht möglicherweise mehrere 37km, 40km oder gar 45km lange Läufe in der Vorbereitung . Wieso soll der dann mehr reduzieren?
Gruß
C.