martin_h hat geschrieben:woher weißt du?
Nun, ich beschäftige mich schon etwas länger mit dem Laufsport und deshalb natürlich auch mit der kenianischen Szene.
Die ursprüngliche Tradition liegt auf den 1500, 5000m und den 3000m Hindernis. Da erzielte Keino die ersten olympischen Erfolge für Kenia, die gerade in die Zeit kurz nach der Unabhängigkeit Kenias von GB fielen. Deshalb waren diese Erfolge sehr wichtig und Keino wurde zum Nationalhelden.
In der Folge eroberten die Kenianer viele weitere Laufstrecken, auch den Marathon. Aber Siege bei WM und den Spielen blieben erst einmal Mangelware. Dafür gibt es viele Gründe, einer liegt am Training, dass früher oft nicht spezifisch genu für den Marathon trainiert wurde, Es wird eher nicht als Zufall angesehen, dass der erste WM-Marathon-Sieger aus Kenia, Douglas Wakiihuri, in Japan bei einem japanischen Trainer trainierte. (Die Japanische Marathontradition reicht sehr viel weiter zurück, schon 1935 lief Suzuki Weltbestzeit, die im selben Jahr zweimal von Japanern verbessert wurde!)
Es hat dann bis 2003 gedauert, bis Kenia wieder bei den Frauen und endlich 2007 wieder bei den Männern über WM-Marathongoldjubeln durfte - obwohl Tergat schon 2003 WR lief.
Seit 1993 findet die WM alle 2 Jahre statt und ist dadurch deutlich gegenüber den Olympischen Spielen abgewertet.
2008 kam dann endlich der erste Olympiasieg im Marathon für Kenia durch Samuel Wanjiru - und wer mitbekommen hat, wie der gefeiert wurde, sollte eigentlich eine Ahnung bekommen, wie viel das in Kenia bedeutet. Auch Wanjiru verdankte einen Teil seines Erfolgs dem Training in Japan.
Mittlerweile schafft man es aber auch in Kenia, die Vorbereitung der Läufer nicht kaputtzumachen durch seltsame Vorgaben vom AK Kenia - siehe die Siege von Abel Kirui.
martin_h hat geschrieben:
um welches denn? die wenigsten sportler bekommen durch olmpiasiege volle kassen, wie ich weiter unten schon mal andeutete. prämien maximal vom NOK und da bezweifel ich, dass in kenia aus dem vollen geschöpft werden kann...
Das der Olympiasieg nicht für volle Kassen sorgt, ist auf die Leichtathletik bezogen nicht richtig, weil man nicht nur die unmittelbaren Zahlungen einrechnen darf, sondern auch die Sponsorengelder, die Verbandsförderung nach den Spielen und im Marathon vor allem den gesteigerten Marktwert. Die großen Marathons finden jedes Jahr statt, die Spiele nur alle 4 Jahre.
Der Marktwert wird dann bei vielen folgenden Veranstaltungen in höhere Antrittsgelder umgesetzt.
Ein Marathonsieg bei den Spielen ist heute insgesamt eine klar 6stellige, möglicherweise in einigen Fällen sogar 7stellige Euro-Summe wert. Hängt von den vorhandenen Sponsorenverträgen, dem Marktwert vor dem olympischen Sieg und den nationalen Bedingungen ab. In D bedeutet ein Olympiasieg im Normalfall z. B. auch die höchste Förderung, also A-Kader und Top-Team.
Gruß
C.