Ich weiss nicht, wie weit das bis nach Deutschland durchgedrungen ist, aber in der Schweiz gibt es derzeit ziemlich rote Kopfe betreffend dem Thema, ob es legitim ist, sich im Windschatten von zwei anderen Läufern ziehen resp. den Weg freihalten zu lassen.
Ausgelöst wurde die Diskussion durch folgenden Zeitungsartikel:
Der Lauf der letzten Chance - News Sport: Weitere Sportarten - bernerzeitung.ch
Gruss, Marianne
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Hier noch die reisserische Schlagzeile vom Blick!
Platzt der Olympia-Traum von Neuenschwander?: Bschiss beim Züri-Marathon! – Leichtathletik – Blick
Platzt der Olympia-Traum von Neuenschwander?: Bschiss beim Züri-Marathon! – Leichtathletik – Blick
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Ich hab auch in der Schweiz noch nichts mitgekriegt aber ist vielleicht auch eher eine regionale Sache. Die Berner Zeitung lese ich als Ostschweizer normalerweise nicht.
Seit diesem Jahr gibt es ja eine neue Regelung dass Weltrekorde nur noch gelten wenn sie ohne männliche Pacemaker, bzw. sogar in einem separaten Frauenrennen gelaufen werden da man es sonst ja nicht unbedingt ausschliessen kann dass eine Frau sich doch an einen Mann im passenden Tempo ranhängt.
Das betrifft soweit ich weiss aber nur die Weltrekorde und solange die Männer ganz normal an dem Rennen teilenehmen darf ihnen niemand verbieten vor einer Frau zu laufen oder ihr eine Flasche zu reichen.
Seit diesem Jahr gibt es ja eine neue Regelung dass Weltrekorde nur noch gelten wenn sie ohne männliche Pacemaker, bzw. sogar in einem separaten Frauenrennen gelaufen werden da man es sonst ja nicht unbedingt ausschliessen kann dass eine Frau sich doch an einen Mann im passenden Tempo ranhängt.
Das betrifft soweit ich weiss aber nur die Weltrekorde und solange die Männer ganz normal an dem Rennen teilenehmen darf ihnen niemand verbieten vor einer Frau zu laufen oder ihr eine Flasche zu reichen.
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Schau mal hier: blick.chFire hat geschrieben:Ich hab auch in der Schweiz noch nichts mitgekriegt aber ist vielleicht auch eher eine regionale Sache. Die Berner Zeitung lese ich als Ostschweizer normalerweise nicht.
Ist online sogar gross auf der Tielseite.
Es geht aber in diesem Artikel darum, dass ihre Pacemaker den Team-Run liefen, also eigentlich ein anderes Rennen.Fire hat geschrieben:Seit diesem Jahr gibt es ja eine neue Regelung dass Weltrekorde nur noch gelten wenn sie ohne männliche Pacemaker, bzw. sogar in einem separaten Frauenrennen gelaufen werden da man es sonst ja nicht unbedingt ausschliessen kann dass eine Frau sich doch an einen Mann im passenden Tempo ranhängt.
Das betrifft soweit ich weiss aber nur die Weltrekorde und solange die Männer ganz normal an dem Rennen teilenehmen darf ihnen niemand verbieten vor einer Frau zu laufen oder ihr eine Flasche zu reichen.
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Pacemaker sind sowohl bei Frauen- als auch Herren-Wettkämpfen völlig üblich und auch keineswegs verboten.
Das Problem hier ist wohl eher
Wenn, dann wär's aber (imho) auch nur ungeschickt von ihr gewesen sein - einen Pacemaker für 2:31 zu finden, der das ganze Rennen durchläuft, dürfte ja grundsätzlich nicht allzu schwer sein...
Das Problem hier ist wohl eher
wenn sie sich wirklich von Staffelläufern hat ziehen lassen, dann ist das nach den Regeln nicht korrekt:Parallel zum Züri-Marathon gabs den «Teamrun». Mit Teilstrecken von 9,7 – 10,8 – 4,0 und 17,7 Kilometern für vier Läufer. Dabei das «Team Bern» mit Richard Kunz, Pierre Fournier und Jonny Morgenthaler. Nur zu dritt – schon da ein Bschiss! Ihre Startnummer: 6570. Fotos beweisen, wie sich diese unterwegs eingestiegenen, frischen Läufer vor Neuenschwander spannen.
Ist das denn gesichert? Der Blick scheint mir ja nicht die seriöseste aller Tageszeitungen zu sein, oder?Das internationale Reglement ist klar. Regel 144, Absatz 2: «Schrittmacherdienste von Athleten, die nicht im gleichen Rennen laufen, sind verboten.»
Wenn, dann wär's aber (imho) auch nur ungeschickt von ihr gewesen sein - einen Pacemaker für 2:31 zu finden, der das ganze Rennen durchläuft, dürfte ja grundsätzlich nicht allzu schwer sein...
Grüße
schneapfla
I was running so fast - it was like the trees were standing still!
schneapfla
I was running so fast - it was like the trees were standing still!
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Hallo,
bei jeder großen Marathonveranstaltung gibt es einige Männer, die mit den schnellsten Frauen mithalten können. Oft ist das eine Hilfe für die Damen.
Gut, im diesem Fall wurden Pacemaker eingekauft, aber das ist heutzutage ja nichts ungewöhnliches. Aber auch ohne diese hätte es wohl auch Männer zum "dranhängen" gegeben.
Wenn man deswegen jetzt die Olympiaquali nicht anerkennen würde, wäre das nicht in Ordnung. Dann dürften einige andere aus anderen Ländern auch nicht teilnehmen.
Oder der Verband hätte von vornherein sagen müssen: Diese Zeit muss OHNE fremde Hilfe erreicht werden. dann wären wir so weit wie beim Ironman, wo meines Wissens ja z.b. Windschattenfahren / -laufen verboten ist und es überall Schiedsrichter gibt, die diese Verstöße durch Disqualifikation bestrafen. Wollen wir das im Marathon auch haben? Ich nicht!!!
Gruß
Martin
bei jeder großen Marathonveranstaltung gibt es einige Männer, die mit den schnellsten Frauen mithalten können. Oft ist das eine Hilfe für die Damen.
Gut, im diesem Fall wurden Pacemaker eingekauft, aber das ist heutzutage ja nichts ungewöhnliches. Aber auch ohne diese hätte es wohl auch Männer zum "dranhängen" gegeben.
Wenn man deswegen jetzt die Olympiaquali nicht anerkennen würde, wäre das nicht in Ordnung. Dann dürften einige andere aus anderen Ländern auch nicht teilnehmen.
Oder der Verband hätte von vornherein sagen müssen: Diese Zeit muss OHNE fremde Hilfe erreicht werden. dann wären wir so weit wie beim Ironman, wo meines Wissens ja z.b. Windschattenfahren / -laufen verboten ist und es überall Schiedsrichter gibt, die diese Verstöße durch Disqualifikation bestrafen. Wollen wir das im Marathon auch haben? Ich nicht!!!
Gruß
Martin
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Richtig ist, daß Pacemaker am gleichen Rennen teilnehmen müssen und nicht durch frische Läufer ersetzt werden dürfen. Deshalb werden die Staffelrennen bei den meisten großen Marathons auch deutlich später gestartet, damit diese Situation gar nicht entstehen kann. Man stelle sich vor, der allein Führende beim Berlin-Marathon bekommt bei km 30 eine frische Gruppe Pacemaker ... da könnte man den Weltrekord sicher noch ein wenig mehr drücken. Ist aber definitiv verboten.
Tatsächlich ist auch schon mal ein Weltrekord von Haile (bei einem 15km-Rennen oder so) aus genau diesem Grund annulliert worden.
Bei Bahnrennen ist es z.B. auch verboten sich durch überrundete Läufer Tempo machen zu lassen - das führt auch zur Disqualifikation.
Andreas
Tatsächlich ist auch schon mal ein Weltrekord von Haile (bei einem 15km-Rennen oder so) aus genau diesem Grund annulliert worden.
Bei Bahnrennen ist es z.B. auch verboten sich durch überrundete Läufer Tempo machen zu lassen - das führt auch zur Disqualifikation.
Andreas
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Ok, Blick les ich nicht und in den Zeitungen die ich lese war scheinbar nichts drin oder ich habs nicht gelesen. Den Sportteil überfliege ich meist nur.toebel hat geschrieben:Schau mal hier: blick.ch
Ist online sogar gross auf der Tielseite.
Es geht aber in diesem Artikel darum, dass ihre Pacemaker den Team-Run liefen, also eigentlich ein anderes Rennen.
Dass die Pacemaker in einem anderen Rennen liefen das ändert die Sache natürlich.
Am besten hätte sie das mit dem neuen Pacemaker gelassen um solche Diskussionen zu vermeiden, wenn man ihr die Olympia Quali deswegen wieder wegnehmen würde, fände ich aber auch nicht fair.
Wenn man sich von hinten an einen Läufer dran hängt dann sieht man das dem ja auch gar nicht an in welchem Rennen er läuft. Ausserdem hatte sie ja auch immer noch die zwei Pacemaker die von Anfang an dabei und somit legal waren. Für die 2:31 hätte sich bestimmt auch noch ein Mann gefunden der die ganze Strecke durchlaufen könnte.
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Nein. Die Tempomacher liefen dasselbe Rennen. Im Blick geht es um Staffelläufer, die sich als Tempomacher vor Neuenschwander gespannt hätten. Ob das so stimmt, ob und was sie dazu beigetragen hat, bleibt in dem Artikel trotz der reißerischen Überschrift völlig offen. Andere Quellen für eine angebliche Mogelei hat hier noch niemand benannt. Also laßt die Kirche bis auf weiteres mal schön im Dörfli.toebel hat geschrieben:Es geht aber in diesem Artikel darum, dass ihre Pacemaker den Team-Run liefen, also eigentlich ein anderes Rennen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!
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Die Zeitung, die zur Hälfte aus farbigen Bildern besteht, schreibt aber nicht, inwiefern die Staffelläufer mit Neuenschwander in Verbindung gebracht werden können. Sind die einfach nach ihrer Ablöse vor ihr hergelaufen? Ja was kann sie denn dafür, der Fehler liegt da wohl eher beim Organisator. Ich denke nicht, dass wenn sie eh schon zwei Pacemaker über die ganze Distanz hatte, sie sich noch ein paar Staffelläufer dazu gekauft hat.
Scheint als habe sich schon lange kein Promipaar mehr getrennt und der Redaktion ist der Stoff ausgegangen...
Scheint als habe sich schon lange kein Promipaar mehr getrennt und der Redaktion ist der Stoff ausgegangen...

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Stimmt nicht ganz. Der Blick hat die ganze Diskussion nur definitiv losgetreten, im Blätterwald hats schon vorher gerauscht. Ausserdem hat unterdessen Swiss Olympic unterdessen bereits offiziell reagiert und den Selektionsentscheid vorläufig vertagt.
Nachrichtenticker | Olympia-Ticket von Maja Neuenschwander in Gefahr | Schweizer Radio DRS
Bleibt zu hoffen, dass die wüsten Beschuldigungen nicht wahr sind.
Nachrichtenticker | Olympia-Ticket von Maja Neuenschwander in Gefahr | Schweizer Radio DRS
Bleibt zu hoffen, dass die wüsten Beschuldigungen nicht wahr sind.
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Das ganze ist aber auch ziemlich schwammig.
Ab wann gilt ein Läufer dann als illegaler Tempomacher?
Das ganze Feld ist ja total durchmischt mit Staffel-Läufern und Marathon-Läufer.
Von hinten sieht man ja dann auch nicht bei allen ob sie nun den Marathon oder die Staffel laufen.
Sollte sie nun nur disqualifiziert bzw nicht für Olympia nominiert werden wenn das eine von ihr geplante Aktion war oder auch wenn sie spontan während dem Marathon einem ihr unbekanntem Läufer nachlief welcher den Staffel-Lauf bestritt?
Ich hoffe Swiss-Olympic drückt bei ihr ein Auge zu....
Ab wann gilt ein Läufer dann als illegaler Tempomacher?
Das ganze Feld ist ja total durchmischt mit Staffel-Läufern und Marathon-Läufer.
Von hinten sieht man ja dann auch nicht bei allen ob sie nun den Marathon oder die Staffel laufen.
Sollte sie nun nur disqualifiziert bzw nicht für Olympia nominiert werden wenn das eine von ihr geplante Aktion war oder auch wenn sie spontan während dem Marathon einem ihr unbekanntem Läufer nachlief welcher den Staffel-Lauf bestritt?
Ich hoffe Swiss-Olympic drückt bei ihr ein Auge zu....
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Wenn man in die Ergebnisliste sieht, dann stellt man fest, daß die beiden von ihr im Artikel genannten "normalen" Pacemaker die ganze Strecke mit ihr gelaufen sind und die gleiche Endzeit haben. Insofern wäre eine Hilfe von Staffelläufern als Pacemakern gar nicht notwendig gewesen, d.h. einen Vorteil wird sie dadurch nicht gehabt haben...
A.
A.
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Wenn sie sich wirklich abgesprochen von Staffel-Läufern hat ziehen lassen, ist das leider ziemlich doof und die Sache wird nicht gut für sie ausgehen. Die Regel kennt normalerweise jeder etwas ambitionierte Amateur, dass ein Tempomacher für das selbe Rennen gemeldet sein muss (also vor allem von Anfang an laufen muss).
Mir geht nur gerade folgende Sache durch den Kopf: Mal angenommen es gäbe eine gehässigte Konkurrentin, die ihrerseits eine Staffel an den Start bringt, die ganz zufällig immer vor ihr her läuft. Kann man so einfach jemanden disqualifizieren lassen?
Mir geht nur gerade folgende Sache durch den Kopf: Mal angenommen es gäbe eine gehässigte Konkurrentin, die ihrerseits eine Staffel an den Start bringt, die ganz zufällig immer vor ihr her läuft. Kann man so einfach jemanden disqualifizieren lassen?
"I thought they said Rum!"
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Die Frage ist vor allem ob der Staffelläufer wirklich ein Tempomacher war oder ob der einfach eine nette Gruppe in seinem Tempo gefunden und sich der angeschlossen hat.
Die Startnummer seiner Mitläufer wo das ev.. drauf stehen würde in welcher Kategorie jemand läuft kriegt man im Normalfall nicht zu Gesicht.
Wenn man orgnisatorisch nicht ausschliessen kann dass jemand per Zufall vor Ihr her läuft, dürfte man sie meiner Meinung auch nicht disqualifizieren, sofern nicht unwiderlegbare Beweise vorliegen.
Die Startnummer seiner Mitläufer wo das ev.. drauf stehen würde in welcher Kategorie jemand läuft kriegt man im Normalfall nicht zu Gesicht.
Wenn man orgnisatorisch nicht ausschliessen kann dass jemand per Zufall vor Ihr her läuft, dürfte man sie meiner Meinung auch nicht disqualifizieren, sofern nicht unwiderlegbare Beweise vorliegen.
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Ich hatte mich ehrlich gefreut, endlich wieder mal eine Berner Läuferin an der Olympiade mit dabei zu haben. Aber wenn man die Bilder der genannten Staffel anschaut, ist es halt schon so, dass diese Gruppe wohl wirklich dauernd zusammen gelaufen ist, denn sowohl am Bürkliplatz wie in Meilen (Mitte-Ende) ist die Gruppe zusammen.
Am Ende scheint dann der Hase noch kurz abgezogen zu sein. Wenn man das berücksichtigt, wie die (Berner) Gruppe dann plötzlich ganz am Schluss noch über eine halbe Minute hat gut machen können, plus dann noch weiss, dass zumindest einer der drei Läufer die 10 km in 31.18 laufen kann, dann erhärtet sich dann schon der Verdacht, dass die nicht einfach so per Zufall immer in der Nähe von Maja waren.
(Das Handzeichen des einen Läufers ignorieren wir mal geflissentlich).
Am Ende scheint dann der Hase noch kurz abgezogen zu sein. Wenn man das berücksichtigt, wie die (Berner) Gruppe dann plötzlich ganz am Schluss noch über eine halbe Minute hat gut machen können, plus dann noch weiss, dass zumindest einer der drei Läufer die 10 km in 31.18 laufen kann, dann erhärtet sich dann schon der Verdacht, dass die nicht einfach so per Zufall immer in der Nähe von Maja waren.
(Das Handzeichen des einen Läufers ignorieren wir mal geflissentlich).
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Genau so sehe ich es auch. Hinzu tritt, dass Staffel- und Einzelläufer beide gleichzeitig um 8:30 Uhr ausgelöst worden sind. Normalerweise erfolgt das zeitlich versetzt. Löst man die Staffel 30min später aus, wäre das "Problem" vom Tisch.brickmaster hat geschrieben:Wenn man in die Ergebnisliste sieht, dann stellt man fest, daß die beiden von ihr im Artikel genannten "normalen" Pacemaker die ganze Strecke mit ihr gelaufen sind und die gleiche Endzeit haben. Insofern wäre eine Hilfe von Staffelläufern als Pacemakern gar nicht notwendig gewesen, d.h. einen Vorteil wird sie dadurch nicht gehabt haben...
A.
Hier noch ein Artikel aus einer anständigen Zeitung: Viel Lärm um eine Limite (Sport, Aktuell, NZZ Online)