Läuferbein hat geschrieben:Vielen Dank für eure Rückmeldungen! Tja der Glockner Lauf... hat sogar noch mehr Umfang und Höhenmeter. Vielleicht nächstes Jahr, klingt nach einem großen Event.
Leider erst 5 Meldungen für die 100k beim Pitztaler. Warum? Weil so wenige gefinished haben? Oder weil der Veranstalter gewechselt hat? Weiß jemand mehr?
Laufenden Dank,
Euer Bergaufläuferbein
Warum so wenige Meldungen?
Nun, nehmen wir mal den P42 mit 3'100 Höhenmetern. Die Zeitlimite liegt dort bei 8 1/2 Stunden.
Laut den Berichten der Premieren-Veranstaltung soll von der Strecke ein schöner Teil sehr schwierig bis gar nicht laufbar sein.
Erstens ist das für mich nicht zu packen. O.k. - dass ich im Schneckentempo unterwegs bin, liegt an mir.
Zweitens bin ich der Ansicht, dass es fahrlässig ist, Ultramarathons in Höhen von 3000 Metern und auf Gletschern zu veranstalten, sofern die entsprechende Umgebung nicht intensiver durch den Alpintourismus genutzt wird bzw. eine entsprechende Infrastruktur (begangene Wege, Schutzhütten) vorhanden ist. Ich wundere mich, dass diverse Veranstalter nach den Vorfällen in den letzten Jahren sich ihrer Verantwortung offenbar immer noch nicht bewusst sind und nicht wahrhaben wollen, dass im Hochgebirge nicht immer nur Kaiserwetter herrscht. Was passiert, wenn innert Minuten das Wetter umschlägt und es schlagartig 10 bis 15 Grad Celsius kälter wird, Teilnehmer weit abseits von vielbegangenen Wegen und Seilbahnen "irgendwo" womöglich ohne funktionierendes GPS unterwegs sind, Nebel aufzieht usw.??
In einem der ersten Handbücher für Bergläufer stand vor etwa 30 Jahren der Satz "ich laufe nur Strecken, wenn ich a) den Anforderungen gewachsen bin und b) im Notfall innert 30 Minuten entweder den Lauf beenden oder mich in Sicherheit begeben kann". Der Satz hat nichts von seiner Gültigkeit verloren.
Ich behaupte jetzt mal, dass dem Pitztaler nur gewachsen ist, wer zumindest ausreichend Erfahrungen mit Alpinwandern im Bereich T4 bis T5 nach Wanderskala des Schweizer Alpen-Clubs hat. Und das sind nicht allzu viele ...
Nach meinen Beobachtungen sind heute die Teilnehmer an alpinen Ultraläufen im Schnitt wesentlich besser vorbereitet am Start als in früheren Jahren. Zum Teil hat das auch damit zu tun, dass heute die Auswahl an (vor)alpinen Ultras wesentlich grösser als früher ist und sich leichter eine geeignete Veranstaltung finden lässt. So gab es z.B. in der Schweiz Ende der Achtziger-Jahre jenseits von 27 Kilometern nur den Swiss-Alpine in Davos; inzwischen sind es zwischen 9 und 12 Veranstaltungen pro Jahr. Vielfach sind inzwischen nebst dem "langen Kanten" auch kürzere Distanzen in die Programme aufgenommen worden. In Davos gab es anfangs nur 67 Kilometer; irgendwann kam dann an weiteren Bergläufen der K42 und neu der S42 dazu.
Oder anders gesagt: heute ist die Teilnahme an einem Ultralauf viel besser einzuschätzen als dannzumal. Die Zeiten von "starten wir mal und schauen, wie weit wir kommen", sind wohl bei 90 % der Teilnehmer an Ultras vorbei.
BugsBunny