
Joggergirl,
freut mich, daß Du am Ball bleibst

. Ich habe so wie Du angefangen. Ziemlich genau vor 13 Monaten bin ich eines Morgens VOR meinem inneren Schweinehund (ich nenn' sie liebevoll Fify, weil mit Namen schimpft's sich's leichter

) und bin noch bevor ich über diesen Entschluss wirklich nachdenken konnte, ins Laufgewand gehüpft und losgelaufen. Rückblickend, dieses als "Laufen" zu bezeichnen, ist eine heillose Übertreibung

... In der ersten Euphorie bin ich dann auch jeden Tag in der Früh gejoggt.
Nur kenn ich mich mittlerweile ja schon ein paar Jahre, und von daher weiß ich, daß ich zwar sehr begeisterungsfähig bin, mein Problem aber das Durchhalten ist. Daher hab ich angefangen, hauptsächlich über dieses Forum hier, mich mehr mit der Materie auseinanderzusetzen. Und mich auch gleich für einen Halbmarathon im Herbst 2012 angemeldet. Das Durchhalten und auch das Setzen neuer Trainingsreize fand ich persönlich mit einem strukturierten Trainingsplan leichter, als einfach nur so nach Lust und Laune... Mir hat auch das Führen eines Trainingstagebuches sehr geholfen (tut es übrigens immer noch!)
Laufen ist sehr individuell - der eine tut sich mit Struktur und Plan und regelmäßigen Wettkampf-Teilnahmen leichter, der andere kann damit gar nicht und will einfach nur "frank und frei" ohne Plan laufen. Da musst Du einfach ausprobieren, was für Dich der beste Weg ist

Aber was für alle Läufer wohl gleich ist: es geht nicht von heute auf morgen! Gib Dir und Deinem Körper (und Geist!) Zeit, sich an die neue Herausforderung zu gewöhnen. Er dankt es Dir mit weniger Gewicht und einer generellen Ausgeglichenheit (war zumindest bei mir so

). Allerdings geb' ich Dir - vor allem für den Anfang - den Rat, nicht täglich zu laufen. Ruhephasen sind wichtig. Wenn Du unbedingt täglich Sport machen willst: mach Krafttraining, geh Radfahren, Schwimmen, Rudern, Klettern... wurscht

, irgendwas anderes halt, nur nicht Laufen...
Wiese ich laufe? Da gibt's ungefähr 1 Million Gründe:
- weil ich diese Form der Bewegung einfach liebe
- weil ich die Natur liebe und so einen Grund mehr habe, rauszugehen.
- weil ich (bis jetzt) mehr als 11 Kilo abgenommen habe
- weil ich ausgeglichener und glücklicher bin (in jedem Aspekt meines Lebens)
- Laufen ist für mich wie Meditation: es gibt bei jedem Lauf diesen einen Moment, wo meine Gedanken aufhören um Probleme zu kreisen, sich mein Geist öffnet und ich "im Moment angekommen bin". Ich weiß nicht, ob ich mich hier verständlich ausgedrückt habe... Das ist der Moment, wo ich vollkommen zufrieden bin und keinen Gedanken darüber verschwende, wie der Tag so WAR bzw. was mich morgen erwarten WIRD... Da zählt einfach nur das hier und jetzt...
- und weil es einfach ein GEILES Gefühl ist, auf ein Ziel (zB Halbmarathon) hinzutrainieren, über sich selbst hinauszuwachsen und vielleicht sogar sein selbst gesetztes Ziel zu übertreffen
Diese Liste ist fast unendlich fortsetzbar ...
Ich wünsche Dir auf alle Fälle ganz viel Spass für Deine weitere Laufkarriere!
glg
Forrestine