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Wie wird man Morgenläufer?

Wie wird man Morgenläufer?

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Hallo Forum,

ich habe wieder angefangen mit Laufen und stelle fest, dass ich es am besten in meinen Tag integrieren kann wenn ich 2 von 3 Einheiten in der Woche morgens laufe statt abends. Morgens ist das Laufen "konkurrenzlos" und kollidiert weniger mit allen möglichen anderen Aktivitäten und Prioritäten, die sich vielleicht unvorhergesehen erst im Lauf des Tages ergeben. So richtig die Morgenläuferin bin ich noch nicht, aber ich hoffe man kann es lernen?

Jedenfalls möchte ich gern die Morgenläufer unter euch zu euren Erfahrungen befragen:

1) Morgens laufen finde ich körperlich gesehen nicht so angenehm. Meine Muskeln fühlen sich steif an und werden nur langsam warm. Die Atemwege oft noch irgendwie verschleimt, und ich kriege schnell trockenen Mund weil ich noch nicht so viel getrunken habe. Alles bischen mühsam. Gewöhnt man sich daran?

2) Ich kann morgens eigentlich nicht schnell laufen. Wenn ich eine Strecke morgens laufe, brauche ich deutlich länger als Abends - ich habe im Forum gelesen dass es anderen genauso geht. Ist der Morgen dann nur für langsame Dauerläufe zu empfehlen? Macht man Einheiten, in denen man Tempo trainieren will, sinnvoller am Abend, oder geht das mit etwas Übung morgens genauso gut? Wie macht ihr das?

3) Wie bekommt ihr genug Schlaf - und wie kommt ihr damit zurecht dass der Schlafrhytmus an Lauftagen anders ist als an Nichtlauftagen? Denn wenn man eher langsam & weit laufen will, muss man ja minimal 2 Stunden einplanen und folglich zu verrückt nachtschlafenen Uhrzeiten aufstehen. (Bei mir 5:00-5:30 Uhr, im Halbmarathontraining bin ich sogar einigemal 4:30 aufgestanden) Eigentlich müsste man entsprechend früher ins Bett - doch ich wenn ich 2 Stunden früher zu Bett gehe als normal, kapiert mein Körper das nicht und ich kann nicht einschlafen. Gerade wenn ich Laufumfang ausbaue habe ich jedoch einen merklich höheren Schlafbedarf, so dass ich auf die 2 Stunden Schlaf auch schlecht verzichten kann. Bin momentan dauernd müde...

4) Wieviel Zeit lasst ihr euch zwischen aufstehen und vor die Tür treten und loslaufen? So ganz von null auf 100 in die Schuhe springen und los? Oder doch erst langsam munterwerden, nen Kaffee und ein paar Gläser Wasser trinken? Ich bin nicht so schnell bereit wie ich gern wäre, brauche mindestens eine halbe Stunde, was natürlich die Laufzeit verkürzt.

Herrlich finde ich es momentan, in den Sonnenaufgang zu laufen. Auch das entspannte, aufnahmefähige Gefühl, das man mit in den Tag nimmt, gefällt mir. Ich würde das Morgens laufen gern zur Gewohnheit machen. Danke schonmal für eure Erfahrungen dazu...

Gruss
Susanne

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Hallo Susanne,

ich z.B. bin kein Morgenläufer und werde auch nie einer werden. Läufe vor der Arbeit sind bei mir absolut selten und das allerletzte Mittel, um den Trainingsausfall zu verhindern, d.h. ich starte dann frühestens um 6 Uhr und laufe max. ca. eine Stunde, damit ich danach wenigstens noch duschen kann. Ich starte dann praktisch aus dem Bett ins Laufzeug, nur kurz trinken und dann los. Das ist für mich alles andere als angenehm, mein Magen/Darm reagiert auf solche Einlagen auch meistens gestreßt. Deshalb kommt das auch nur an sehr heißen Sommertagen in Frage, wo die Temperaturen noch schlimmer wären als der Zeitstreß.

4:30 aufstehen wäre für mich völlig unmöglich, wann soll ich denn dann schlafen? Jeder hat so seinen Rhythmus und ich bin ein Abend-/Nachtmensch. Meine WK-Ergebnisse sind im Schnitt auch abends erheblich besser als morgens. Also versuche ich nur in absoluten Ausnahmefällen, diese Routine zu durchbrechen.

Es gibt natürlich genügend Menschen, bei denen ist es genau umgekehrt. Die laufen dann eben (fast) immer morgens.
Jahrgang 1961, Laufstart 2011 in der AK M50, Rücktritt vom Leistungssport 2021
PB: 5 km: 21:21 (10/2014, AK M50) --- 10 km: 44:15 (11/2016, AK M55) --- 15 km: 1:09:32 (12/2014, AK M50); --- HM: 1:50:19 (02/2015, AK M50)

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Herrlich, mein Thema :hallo:
1) Morgens laufen finde ich körperlich gesehen nicht so angenehm. Meine Muskeln fühlen sich steif an und werden nur langsam warm. Die Atemwege oft noch irgendwie verschleimt, und ich kriege schnell trockenen Mund weil ich noch nicht so viel getrunken habe. Alles bischen mühsam. Gewöhnt man sich daran?
Diese Erfahrungen kann ich bei mir nicht bestätigen. Ich bin die Lerche unterm Herrn und habe nur früh's meine absolute Hochphase. Ich springe aus dem Bett und könnte sofort los. Muskeln und Atemwege laufen rund bei mir.

Fange doch mal mit Lockerungsübungen an, nur ein paar wenige. Oder du läufst mal ein paar Stufen. Das hilft auch bereits.

Trinkst du ausreichend, bevor du losläufst?
2) Ich kann morgens eigentlich nicht schnell laufen. Wenn ich eine Strecke morgens laufe, brauche ich deutlich länger als Abends - ich habe im Forum gelesen dass es anderen genauso geht. Ist der Morgen dann nur für langsame Dauerläufe zu empfehlen? Macht man Einheiten, in denen man Tempo trainieren will, sinnvoller am Abend

Für das "nur rumschlurfen" benötigst du keine Ein- und Auslaufzeiten. Sind langsame Dauerläufe geplant und du diese morgens machen kannst, dann verschiebe die dort hin. Offenbar hast du einen anderen Biorhythmus als ich. Ich mache meine Quali-Einheiten auch frühs, alles frühs - bin jedoch am Abend überhaupt nicht mehr zu gebrauchen und könnte noch weniger dann Sport machen.

Teile es dir dann so ein, dass Dauerläufe und langsame Einheiten vor der Arbeit stattfinden und wenn du kannst, Tempi dann halt am Nachmittag oder am Abend, das Ein- und Auslaufen nicht vergessen hierbei.

3) Wie bekommt ihr genug Schlaf - und wie kommt ihr damit zurecht dass der Schlafrhytmus an Lauftagen anders ist als an Nichtlauftagen?
Uii, ganz wundes Thema :zwinker2: Ich wache zumeist sehr früh auf und erledige sowieso alles vor meiner Arbeit. Gehe jedoch auch zu Zeiten ins Bett, die ich hier lieber nicht nochmals erwähnen will :D Ich habe 7-8 h Schlaf und bin ausgeruht.

Wenn du deine Einheiten verlegst auf DL frühs, reicht doch 1-2 x in der Woche früher aufzustehen. Tempis sind dann nach der Arbeit und somit bist du im Rhythmus.
4) Wieviel Zeit lasst ihr euch zwischen aufstehen und vor die Tür treten und loslaufen? So ganz von null auf 100 in die Schuhe springen und los? Oder doch erst langsam munterwerden, nen Kaffee und ein paar Gläser Wasser trinken? Ich bin nicht so schnell bereit wie ich gern wäre, brauche mindestens eine halbe Stunde, was natürlich die Laufzeit verkürzt.
Das Theater kenne ich von meinem Mann. Der sitzt frühs hier und schweigt mich an. Ich hingegen KÖNNTE sprudeln ... Mache ich aber nicht, sonst ist meine Ehe gefährdet :hihi:

Nein, ich trinke frühs artig meinen Ltr. Kaffee mit Milch 1 oder 2 Gläser Wasser und rausche meist 1 h später los. Das genügt. Gefrühstückt wird eh erst nach dem Lauf (in vl. 9 von 10 Fällen)
Herrlich finde ich es momentan, in den Sonnenaufgang zu laufen. Auch das entspannte, aufnahmefähige Gefühl, das man mit in den Tag nimmt, gefällt mir.
Himmel, da bin ich schon wieder zuhause :zwinker2:

Aber da gebe ich dir recht, genau das liebe ich auch. Zum Teil wunderschöne Sonnenaufgänge, die klare Luft, die leeren Straßen und zu erleben wie Berlin erwacht. Ich liebe das. Dir liebe Grüße
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Danke ihr zwei,
Turbito hat geschrieben:ich z.B. bin kein Morgenläufer und werde auch nie einer werden.
Hi Turbito, damit beschreibst du genau meine Ausgangslage :nick: zum Thema Morgenlauf, mir geht's in allen Dingen ebenso - mit der Ausnahme, dass ich weiss ich _könnte_. Über den Sommer habe ich aus anderen Gründen schon ein früheres Aufstehen kultiviert und festgestellt, dass länger schlafen bei mir eben nicht "biologisch vorgegeben" war, sondern eine Gewohnheit auf der ich mich ausgeruht habe. Ich denke man hat da mehr Freiraum als man immer glaubt, daher mein Optimismus dass eine Umstellung auf Morgenlaufen gelingen könnte, es ist Arbeit aber genügend gute Gründe gibt es ja d.h. der Wille ist da.
Det_isse hat geschrieben:Diese Erfahrungen kann ich bei mir nicht bestätigen. Ich bin die Lerche unterm Herrn und habe nur früh's meine absolute Hochphase. Ich springe aus dem Bett und könnte sofort los. Muskeln und Atemwege laufen rund bei mir.
Hi Detisses, interessant und beneidenswert, soviel Energie am frühen Morgen. Ich kenne auch so eine wie dich :D ... hab aber auch schon erlebt wie sie abends drauf ist :D Sag mal, um welche Uhrzeit stehst du auf?
Det_isse hat geschrieben: Nein, ich trinke frühs artig meinen Ltr. Kaffee mit Milch 1 oder 2 Gläser Wasser und rausche meist 1 h später los. Das genügt. Gefrühstückt wird eh erst nach dem Lauf (in vl. 9 von 10 Fällen)
sagtest du wirklich 1 Stunde? Eine Stunde vorher rumsitzen und Trinken und danach erst los? Das geht ja gar nicht, dafür reicht nach hinten raus die Zeit doch nicht wenn man zur Arbeit muss.

Trinken: ich trinke meist nur ein Glas Wasser und keinen Kaffee, weil ich es hasse wenn 20 Minuten in den Lauf sich die Blase bemerkbar macht.

Schlafen: wie du sagst,2x die Woche früh raus bringt so eine Unregelmässigkeit mit sich, den den gewohnten Schlafrhytmus durchbricht. Wenn ich normal um 23:00 schlafe dann kann ich die zwei Tage noch nicht 21:30 schlafen, da spinnt meine innere Uhr. Also fehlt der Schlaf, womit ich auch nicht so gut klarkomme.

Gruss
Susanne

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Marigold hat geschrieben:So richtig die Morgenläuferin bin ich noch nicht, aber ich hoffe man kann es lernen?
Klar kannst du's lernen - ich war auch immer ein Morgenmuffel, bis ich gezwungenermaßen die Laufeinheiten unter der Woche nach vorne verschieben hab müssen. Nach ca 2 Monaten der Überwindung hab ich mich dran gewühnt, und finde es toll.

Marigold hat geschrieben:Wieviel Zeit lasst ihr euch zwischen aufstehen und vor die Tür treten und loslaufen? So ganz von null auf 100 in die Schuhe springen und los? Oder doch erst langsam munterwerden, nen Kaffee und ein paar Gläser Wasser trinken?


Strecken bis 25 km in niedrigeren Intensitäten laufe ich nüchtern. Da muss jeder testen, wie er/sie das verträgt. Aufstehen, Kaffe trinken, Wasser trinken, Körperfunktionen abwarten ;) und los geht's! Da plane ich vor Start etwa 30 Minuten ein. Bei längeren Läufen gibt's davor auch noch eine Banane, einen Riegel oder Müsli - Da plane ich dann etwa 60 Minuten ein. Nachdem ich die längeren Läufe aber meistens am Wochenende einplane, ist's da ohnehin nicht so genau...
Marigold hat geschrieben:Wie bekommt ihr genug Schlaf - und wie kommt ihr damit zurecht dass der Schlafrhytmus an Lauftagen anders ist als an Nichtlauftagen?
Nachdem ich Gott sei Dank einen sehr "anpassungsfähigen Rhythmus" besitze (schlafe ein, sobald mein Hinterteil die Matratze berührt... Behauptet zumindest meine Frau :D ) gehe ich früher schlafen, wenn es die Zeit erlaubt. Wenn nicht, muss ich auch mit weniger Schlaf auskommen, was sich aber bei Laufleistung bemerkbar macht.
Marigold hat geschrieben:Ich kann morgens eigentlich nicht schnell laufen. Wenn ich eine Strecke morgens laufe, brauche ich deutlich länger als Abends - ich habe im Forum gelesen dass es anderen genauso geht.
Mache natürlich keine TDLs oder Intervalle nüchtern. Meine Nüchterneinheiten gehen etwa bis zu einem Durchschnittspuls von 75%. Das muss aber wohl jede/r für sich entscheiden, wie's ihm/ihr gefällt - wobei intensive Intervalle sicher nicht zu empfehlen wären *gg*

Soviel von mir :)

LG

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Moin Marigold,

ich wäre aus den genannten Gründen auch gern Morgenläufer, aber meine innere Uhr spielt leider nicht mit dabei. Nach heutigem Kenntnisstand der Wissenschaft ist es wohl im wesentlichen genetisch bestimmt, ob du Frühaufsteher oder Morgenmuffel bist, und wann deine körperliche Leistungsfähigkeit hoch oder niedrig ist. Hier mal zwei Links dazu (falls die verschwinden: eifach mal nach 'Frühaufsteher Morgenmuffel gene' googlen und dann bei den Zeitschriften Die Welt und Bild der Wissenschaft fündig werden):

Schlafforschung : Was Morgenmuffel von Frühaufstehern unterscheidet - Nachrichten Gesundheit - DIE WELT
Länge eines Gens unterscheidet Frühaufsteher und Morgenmuffel - bild der wissenschaft

Andererseits (und das gibt mir Hoffnung mich vielleicht doch noch umerziehen zu können) bin ich problemlos in der Lage mich binnen einer Woche ich auf die Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst oder auf die Zeitverschiebung bei einer Reise einzustellen. Was m. E. aber nur funktionieren kann, wen man konsequent jeden Tag früher beginnt und jeden Abend früher beendet. Wenn man das sechs Wochen lang durchzieht, kann ich mir vorstellen, dass man sich um ein bis zwei Stunden umprogrammieren kann. Nächstes Jahr beginnt für unsere große Tochter die Schulzeit - das werde ich dann zum Anlass nehmen mich an der ersten Stunde früher zu versuchen.

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So nochmal kurz ...

Hi Detisses, interessant und beneidenswert, soviel Energie am frühen Morgen. Ich kenne auch so eine wie dich :D ... hab aber auch schon erlebt wie sie abends drauf ist :D Sag mal, um welche Uhrzeit stehst du auf?
Mag sein, ist aber bei mir so nicht. Ich bin abends müde und verkrümle mich, wenn das Bettchen ruft. Eine Frohnatur bin ich dennoch, wenn auch eine müde Frohnatur :zwinker2:
sagtest du wirklich 1 Stunde? Eine Stunde vorher rumsitzen und Trinken und danach erst los? Das geht ja gar nicht, dafür reicht nach hinten raus die Zeit doch nicht wenn man zur Arbeit muss.
Bei normalen Einheiten ja. Dienstag springe ich früher los, weil ich da mehr Umfang zu bewältigen habe. Der Kaffee muss ja auch erst durch.
Trinken: ich trinke meist nur ein Glas Wasser und keinen Kaffee, weil ich es hasse wenn 20 Minuten in den Lauf sich die Blase bemerkbar macht.
Habe ich nicht. Nur bei LaLas und die fange ich später an und kann da auch geeignete Möglichkeiten schaffen.
Schlafen: wie du sagst,2x die Woche früh raus bringt so eine Unregelmässigkeit mit sich, den den gewohnten Schlafrhytmus durchbricht. Wenn ich normal um 23:00 schlafe dann kann ich die zwei Tage noch nicht 21:30 schlafen, da spinnt meine innere Uhr. Also fehlt der Schlaf, womit ich auch nicht so gut klarkomme.
Du schreibst oben, dass dies Bequemlichkeit und nicht den Biorhythmus beeinträchtigt. Dann musst du abwägen, was du magst. Ich schlafe Stunden vorher ... Aber das ist bei mir auch egal, weil mein Mann nicht in Berlin ist über die Woche. Und wenn doch, trinke ich Kaffee und passe mich an.
LG
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Joa - mein Thema.

Ich laufe früh. So richtig regelmäßig lauf ich sowieso erst seit zwei Jahren. In meinem vorherigen sportfreien Lebensabschnitt war ich immer der Morgenmuffel und ich dachte immer, dass ist halt angeboren. Nur nachdem ich wahrscheinlich Midlife-Crisis geplagt angefangen habe zu laufen, beschwerte sich meine Mitbewohnerin zunehmend. Die Lauferei sei sicher sinnvoll, aber dass die gemeinsame Zeit immer kürzer wird, ginge ihr schon auf den Keks. Dazu kommt, dass ich ca. ne Stunde zur Arbeit pendle. Abends um sechs / halb sieben schnell was essen und dann noch vorm Schlafengehen zu laufen wurde bei zunehmenden Umfängen auch immer komplizierter.

Also bin ich im Februar (die beste Zeit dafür :teufel: ) angefangen, morgens zu laufen um mich auf n Halbmarathon im Mai vorzubreiten. Um fünf nach sieben sitze ich spätestens im Auto, also muss ich viertel nach sechs wieder zuhause sein, um noch duschen zu können und das nötigste zusammen zu packen. Die ersten vier Wochen waren nicht wirklich schön, aber danach hab ich mich echt dran gewöhnt. Im April bei leichtem Schneefall durch die Nacht zu laufen war völlig überwältigend.

In meiner Jugend konnte ich mal schlafen, wann ich wollte. Das klappt heute leider nicht mehr - ich brauche einen regelmäßigen Rythmus. Ich stehe natürlich nicht um vier auf, wenn ich nur 10km laufen will, aber ich geh relativ regelmäßig zwischen 21:15 und 21:45 ins Bett (der Rest wird am Wochenende nachgeholt). Je nach anstehendem Lauf mal morgens und mal abends zu laufen, könnte ich nicht. Das halte ich auch nicht für sinnvoll, weil Trainingspläne ja schon auch die Regeneration zwischen den Läufen berücksichtigen (die Zeit zwischen den Läufen also immer ähnlich sein sollte).

Seit Mitte Mai werden die Umfänge größer, weil in zwei Wochen mein erster Marathon starten soll und ich steh früher auf. Das härteste waren 21km und davon 15 im MRT - Beginn 04:15 Uhr. Aber das geschafft zu haben, war so ein geiles Gefühl... Also maximal zwei Stunden morgens - mehr kann ich mir (im Moment) auch nicht vorstellen. Dazu reicht ein Toilettengang und zwei große Gläser Wasser vorm rausgehen. Vom Aufstehen zum Loslaufen vergehen maximal 15 Minuten. Bei Tempogeschichten lauf ich mich aber auch mindestens 3km warm. Gefrühstückt wird dann meistens im Auto (da fällt mir ein, da müsste ich mal wieder durchsaugen...).

Gruß,
Markus

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Det_isse hat geschrieben:Herrlich, mein Thema :hallo:
Diese Erfahrungen kann ich bei mir nicht bestätigen. e
Dito. :daumen:

Ohne morgens laufen wird das nix, mit dem Tag. :wink:

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Ich bin kein Morgenmensch und werde auch nie einer sein. Die einzigen "frühen" Läufe hatte ich im Sommer um ca. 9 Uhr um der größten Hitze zu entgehen. Ansonsten laufe ich lieber am Abend.
Falls du aber wirklich um morgendliche Läufe umstellen willst, könntest du vielleicht deine gesamten Schlafgewohnheiten umstellen, so dass dein Körper sich an das fühere Schlafengehen einstellt.

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Am Morgen laufen ist reine Gewohnheitssache. Anfangs ist es noch ein Murks, aber je öfters du es machst - und je weniger du drüber nachdenkst - desto einfacher wird es. Gegen den Durst oder trockenen Mund sonst anfangs einfach eine kleine Wasserflasche mitnehmen. Wenn du nicht jeden Morgen um 5 aufstehen willst zum Laufen, ist es völlig egal, ob du nun 2 Stunden länger schläfst oder nicht. Ansonsten musst du halt wie schon erwähnt deine Schlafenszeiten generell umstellen.

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Wer Morgens läuft kann auf der Arbeit regenerieren. :hihi:
Trotzdem habe ich Kariere gemacht. :hihi:

Bei mir ist der Tagesverlauf durch die Jahre so eingeschliffen das ich auch bei weniger Schlaf automatisch jeden Tag um die gleiche Zeit aufwache.

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Ich denke nicht, dass die Gene uns zum Frühaufsteher oder Morgenmuffel machen.
Es ist bestimmt nur der Glaube daran. Viele denken einfach sie wären Morgenmuffel und könnten um 6 Uhr früh noch keine Leistung bringen :nick:
Wille und Motivation ist entscheidend. Wenn ich will und muss, dann geht es auch.
Ich kenne einige Beispiele von Bekannten die sich umstellen mussten (wegen Arbeitszeit) und dachte das würde nie funktionieren. Und es funktionierte doch. Der Körper gewöhnt sich an (fast) alles, auch an 5 Uhr aufstehen und 22 Uhr ins Bett gehen. Voraussetzung ist natürlich ein Tagesablauf der dazu passt. Mir persönlich ist es (fast) egal zu welcher Zeit ich Laufen gehen kann, es macht immer Spaß :zwinker5:

Ich finde übrigends eine halbe Stunde zwischen Aufstehen und Laufstart völlig ok. Nur wenn es wirklich auf jede Minute Schlaf ankommt habe ich die Laufsocken schon im Bett an :)
10 km 45:05 (10/15) HM 1:41 (07/2013) M 3:37 (05/2013) 75 km 7:12h (08/2013)

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Als ich vergangenes Jahr wieder mit dem Laufen begonnen habe, musste ich irgendwann die Entscheidung treffen, wie ich die Umfänge mit der Familie und anderen Verpflichtungen unter einen Hut bekomme.
Die ersten Morgenläufe waren ein Graus, aber nach etwa 2 Wochen war das kein Problem mehr.
Ein unschlagbarer Vorteil hierbei, sonst könnte ich es nicht so durchziehen, ist, dass ich auf der Arbeit einen Spind und Duschen zur Verfügung habe und vom Parkplatz aus direkt auf meine Laufstrecken kann.
Ich stehe an Trainingstagen etwa um 5 Uhr auf (für länger Sachen 25KM+ auch früher), mache mich fertig, fahre auf die Arbeit (ca. 30 Min)und laufe vom Parkplatz aus los. (Gesamtzeitaufwand zwischen Aufstehen und Laufstart = ca. 1 Std.)
Anfangs waren es ausschliesslich Nüchternläufe, doch inzwischen esse ich auf der Fahrt zur Arbeit meisst einen Banane und habe zuhause schon ein oder zwei Glas Wasser getrunken.
Ob lockere Läufe, lange Kanten oder Tempoeinheiten ist dabei egal. Der Körper gewöhnt sich irgendwann dran.
Wichtig für mich ist nur, dass ich sofort (innerhalb der ersten Std.) nach dem Training die Speicher wieder auffülle, damit dieser dann umgehend mit der Regeneration beginnen kann.
Mit dem früh zu Bett gehen nehme ich es inzwischen nicht mehr ganz so genau. Das war Anfangs auch etwas anders.
Bisher kann ich jedoch eine ziemlich positive Bilanz ziehen.
Ich bin definitv wach wenn ich im Büro ankomme (Kaffeekonsum dentiert inzwischen gegen 0, was vorher anders war) und ich habe nach der Arbeit mehr Zeit für die Familie oder andere Verpflichtungen und Aktivitäten.

Wie gesagt, es ist einen Gewohnheitssache, die jedoch sicher nicht für jeden pauschal machbar ist.
Aber probieren geht über studieren.
Und gerade bei uns in der Gegend morgens am leicht vernebelten Fluss in den Sonnenaufgang zu laufen motiviert ungemein :D

Cheers
Jens
Arme und Beine bilden eine rotierende Scheibe, die nur zum Schwungholen und zur Richtungsänderung den Boden berühren!!!! :hallo:
Bild

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Nun ja, es ist wirklich wissenschaftlich erwiesen, dass es genetische Unterschiedene im Aufbau der Leistungskurve von Menschen gibt. Sicher kann ich auch in der Früh laufen, aber Abends ist es mir definitiv lieber.
Ich laufe lieber gegen 1 Uhr Nachts, als vor 9 Uhr morgens.

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Hallo Marigold,

Morgenläufer - gemeint ist sicher ein Mensch, der (früh) morgens eine nennenswerte Ausdauerleistung bringen kann und dabei auch noch Spaß hat - wird man nicht. Morgenläufer ist man oder ist es nicht. Es gibt sicher eine Chance durch häufige Wiederholung über den Faktor Gewöhnung eine erträgliche Leistungsfähigkeit zu erreichen. Ein ausgesprochener (körperlicher) Morgenmuffel wird jedoch nie ohne längere Anlaufzeit sinnvoll und Spaß bringend morgens trainieren können. Bei mir ist das absolut ausgeschlossen - nur als Beispiel. Ich habe es in den zurück liegenden 30 Jahren immer wieder probiert und zu 100% Schiffbruch damit erlitten. Und mein körperliches Tief unmittelbar nach und in den folgenden Stunden nach dem Aufstehen hat sich inzwischen weiter verfestigt. Undenkbar, was manche tun: Früh um 5 Uhr oder so aufstehen, Schuhe an und raus. Schon den Gedanken finde ich absolut abstoßend.

Die Tatsache, dass jemand bevorzugt morgens oder zu einer anderen Tageszeit laufen kann/will ist übrigens in den Erbanlagen fixiert, so wie alles andere am Menschen auch. Aber vielleicht bist du kein ausgeprägter körperlicher Morgenmuffel, dann - wie bereits erwähnt - mag es über Gewöhnung gehen.

Dem entgegen steht eine andere sehr ausgiebig erforschte Tatsache, die des täglichen Biorhythmus. Demzufolge ist bei allen Menschen die Leistungsfähigkeit früh morgens auf ihrem absoluten Tagestief. Es wäre also sicher leichter dich als Abendmuffel ans Abendlaufen zu gewöhnen, als an die morgendliche Lauferei, zu einer Tageszeit, wo alle Menschen ihr Leistungstief haben.

Ich hoffe es gelingt dir, deinen Tagesrhythmus an Morgenläufe zu gewöhnen :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Marigold hat geschrieben:
Wieviel Zeit lasst ihr euch zwischen aufstehen und vor die Tür treten und loslaufen?
Am Wochenende bei kürzeren Distanzen: Aufstehen, Bad, Sachen anziehen und los.
Am Wochenende bei langen Distanzen: Aufstehen, Bad, Sachen anziehen, Kaffee, News lesen, Brötchen, Kaffee ... Kaffee und los, was dann auch mal 12:00Uhr Mittags sein kann :D .

In der Woche laufe ich nur Abends, finde ich angenehmer und ich kann mich dort dann auspowern, schlafe ich zumindest sehr gut danach. Aber da ist eh jeder anders, den Wecker auf 4:30 Uhr zu stellen wäre jedenfalls absolut nix für mich.

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Udo
Morgenläufer - gemeint ist sicher ein Mensch, der (früh) morgens eine nennenswerte Ausdauerleistung bringen kann und dabei auch noch Spaß hat - wird man nicht. Morgenläufer ist man oder ist es nicht.

Aufziehmann
Nach heutigem Kenntnisstand der Wissenschaft ist es wohl im wesentlichen genetisch bestimmt, ob du Frühaufsteher oder Morgenmuffel bist, und wann deine körperliche Leistungsfähigkeit hoch oder niedrig ist.

Fusselball

Nun ja, es ist wirklich wissenschaftlich erwiesen, dass es genetische Unterschiedene im Aufbau der Leistungskurve von Menschen gibt

SchweizerTrinchen
Am Morgen laufen ist reine Gewohnheitssache

Canumarama
Ich denke nicht, dass die Gene uns zum Frühaufsteher oder Morgenmuffel machen.
Es ist bestimmt nur der Glaube daran. Viele denken einfach sie wären Morgenmuffel und könnten um 6 Uhr früh noch keine Leistung bringen
Wille und Motivation ist entscheidend.
:hihi: :hihi: :hihi:
Wie nicht anders zu erwarten sind wir alle geteilter Meinung darüber, inwieweit der Tagesrhytmus unveränderlich in unsere Gene gemeisselt ist, oder doch eine erlernte Vorliebe bzw Gewohnheit.

Ich bin immer gegen einen "biologischen Determinismus" - nicht weil ich denke dass die Gene eine geringe Rolle spielen, sondern weil man es sich allzu einfach macht, eigene Schwächen als gegeben hinzunehmen. Es gibt immer andere Faktoren, die man beeinflussen kann. Und man kann ja überhaupt nicht feststellen, wie gross die eigene "genetische Bandbreite" ist, wenn man es nicht auf den Versuch ankommen lässt. (Die Analogie die sich da geradezu aufdrängt ist Übergewicht.) Für so eine Veränderung braucht es halt eine ausreichende Motivation, für das Frühaufstehen kann unter anderem das Laufen die liefern, wie einige hier ja schon berichtet haben.

Ich habe diesen Sommer aus anderen Gründen meine Aufstehzeit schonmal generell um 1:00 h nach vorn verlegt. Es war schwer, und das trotz der vorteilhaften Jahreszeit mit Tageslicht im Überfluss. Ich hab drei Anläufe und drei Monate gebraucht, bis ich verlässlich auf 6:00 Uhr war. Habe ich da "gegen meine Gene" gearbeitet? Wenn ja, warum ging es mir damit so gut, warum habe ich so viel produktive Zeit gewonnen?

Meine Schwierigkeit war aber auch nicht das frühe aufstehen, sondern das rechtzeitige Zubettgehen am Vorabend. Ich schätze da kommen die Widerstände mindestens ebensosehr von sozialen Verpflichtungen und von Gewohnheiten her wie von der Biologie meiner inneren Uhr.

Ich entscheide mich also mal für die Zweckoptimistische Sichtweise und sage: ich kann und will ein Morgenläufer werden, es zumindest versuchen.
Udo
Dem entgegen steht eine andere sehr ausgiebig erforschte Tatsache, die des täglichen Biorhythmus. Demzufolge ist bei allen Menschen die Leistungsfähigkeit früh morgens auf ihrem absoluten Tagestief. Es wäre also sicher leichter dich als Abendmuffel ans Abendlaufen zu gewöhnen, als an die morgendliche Lauferei, zu einer Tageszeit, wo alle Menschen ihr Leistungstief haben.
Diese Studien sagen wenn ich richtig verstehe nochmal was andres, nämlich das grundsätzlich jeder Athlet - egal ob "Morgenmensch" oder "Abendmensch" morgens nicht seine beste Leistung abrufen kann? Ja, das habe ich auch gelesen und es steht wohl auf solider Basis. Und bestätigt auch die Beobachtungen aus meinem Eingangsbeitrag, morgens laufen fühlt sich unangenehmer und schwerer an als abends.

Wahrscheinlich ist es gut, sowas zu wissen und einzukalkulieren. Aber da ich keine Leistungssportlerin bin, ist es ja nicht direkt ein Gegenargument gegen Morgenläufe. Auch wenn ich morgens vielleicht nur 80% Leistung bringe, sollte der Trainingseffekt (zumindest was die Ausdauerleistung betrifft) ja trotzdem eintreten.

:daumen: Danke vor allem den Morgenläufern, die mir praktischen Tipps und Erfahrungen geschrieben haben - zu diesen Beiträgen äussere ich mich später noch im einzelnen!

Susanne

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Hallo,

auch ich habe nun meine Erfahrungen mit diesem Thema gemacht. Trage schon einige Jahre Zeitungen aus und stehe darum gegen 4:00 Uhr auf. Früher habe ich mich nach dem austragen nochmal etwas hingelegt zum ausruhen bevor es auf Arbeit ging.

Da aber dieses Jahr der Sommer so heiß war habe ich die Zeit Morgens genutzt für meine Laufeinheiten und fand das nach einer kurzen Gewöhnungsphase sogar toll. Der Tag wird einfach länger und man hat wieder etwas Zeit für die Familie gewonnen.

Selbst meine Langen Läufe über 30 Km mit Endbeschleunigung bin ich Morgens gegen 5:30 Uhr gestartet und war so gegen 8:30 Uhr wieder zuhause. So konnte ich direkt das Frühstück für die Familie vorbereiten.

Allgemein denke ich das ich auch nächstes Jahr meine Vorbereitung für den Herbstmarathon wieder in die Morgenstunden legen werde da es vom tagesablauf einfach passt.

Grüße

hamann35
Stuttgarter Lauf 2013 1:32:49 PB Stadtlauf Öhringen 41,27 PB
Fiducia Baden Marathon Karlsruhe 3:29,46

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Ziele 2013 : Zehner sub 42 41:27 :daumen:
HM 1:33:xx 1:32:49 :daumen:
M 3:29:xx 3:29:46 :daumen:

20
Canumarama hat geschrieben: Wille und Motivation ist entscheidend. :)
Glaub ich auch. :daumen:

Wer sich 20 Brötchen mit Nutella rein schiebt, könnte auch eigentlich laufen.
Andererseits ist das ein Widerspruch. :hihi:

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Meiner Meinung nach kannst Du das "lernen", oder dich daran gewöhnen, sofern Du nicht ein absoluter Morgenmuffel bist. Ich war bis zum 18. Lebensjahr extrem sportlich und habe mein Training bereits um 05.00 Uhr begonnen. Ohne Anlaufschwierigkeiten.

Danach war dann erstmal für 10 Jahre Schluss mit Sport. Dafür Partys und Zigaretten. Wenn man dann so auf die 30 zugeht, und merkt dass der Körper gar keine Freude dran hat, kommt das Thema Sport wieder auf.

Anfangs gings beinahe nicht, weder Morgens noch Abends. Morgens wars besonders schlimm, träge, der ganze Körper rebelliert usw... Wenn Du den Rhytmus erstmal hast, geht es dann allmählich aufwärts, mittlerweile ist Morgentraining bei mir wieder so normal wie es die letzten 10 Jahre Zigaretten und Kaffee waren.

Allerdings bin ich ich ein echter Morgenmensch, ich war schon als Kind und Jugendlicher um 05.00 - 06.00 Uhr Morgens wach, egal wann ich zu Bett ging. Und ich denke dort liegt die entscheidende Frage. Wenn Du ein absoluter Morgenmuffel bist, dann lässt Du es besser bleiben. Denn wenn Du Dich jeden Tag dazu zwingen musst, läufst Du Gefahr die Freude am Sport zu verlieren.
Mein kleines Projekt - Gratis inserieren und verkaufen.

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hamann35 hat geschrieben:Trage schon einige Jahre Zeitungen aus und stehe darum gegen 4:00 Uhr auf.
Nimm's mir nicht übel, aber dazu fällt mir nur das hier ein.

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Marigold hat geschrieben:
Ich bin immer gegen einen "biologischen Determinismus" - nicht weil ich denke dass die Gene eine geringe Rolle spielen, sondern weil man es sich allzu einfach macht, eigene Schwächen als gegeben hinzunehmen. Es gibt immer andere Faktoren, die man beeinflussen kann. Und man kann ja überhaupt nicht feststellen, wie gross die eigene "genetische Bandbreite" ist, wenn man es nicht auf den Versuch ankommen lässt. (Die Analogie die sich da geradezu aufdrängt ist Übergewicht.) Für so eine Veränderung braucht es halt eine ausreichende Motivation, für das Frühaufstehen kann unter anderem das Laufen die liefern, wie einige hier ja schon berichtet haben.
Niemand behauptet hier, dass man seine Gewohnheiten/Vorlieben/Veranlagung nicht (zeitweise) ändern/überwinden kann, aber ob man das möchte, ist die andere Frage. Ich denke die meisten, die nicht gerne morgens Laufen, haben entsprechende negative Erfahrungen gemacht und treffen nicht nur Annahmen.
Man argumentiert doch immer von der eigenen Sichweise aus - ich laufe morgens ungerne, was eine ganz subjektive Empfindung ist. Das wird auch nicht besser durch positive Schilderungen von Läufern, die damit gut zurecht kommen.


Auch die Begründung "fehlende Motivation" lasse ich nicht gelten - ich laufe eben zu einer anderen Zeit und nicht gar nicht. Ich wüsste nicht, warum ich bei genügend Zeit am Abend da etwas ändern sollte.

Das soll keine Kritik an deinem Wunsch sein, morgens laufen zu gehen - das klappt bestimmt nach einer gewissen Umgewöhnungsphase - aber ohne zwingende äußere Umstände (Temperaturen oder sonstiges) finde ich für mich das frühe Laufen total ätzend :kotz2:

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Einwand akzeptiert, Fussel, es ist keine gute Forumulierung von mir gewesen in dem Zusammenhang von "Schwäche" zu reden.

Das man eine Motivation braucht um eine Gewohnheit zu ändern ist eigentlich eine ganz triviale Feststellung und vollkommen wertungsfrei.

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Ich gehöre auch zu den absoluten Abendläufern. Am Wochenende geht das auch erst nach dem Frühstück (ca. 9-10 Uhr Start).
Dabei bin ich gar kein Morgenmuffel. Mein Wecker klingelt immer um 6 (außer in der Frühschicht ;) ) egal wann ich zur Arbeit muss oder frei habe und ich liebe einfach die Zeit am Morgen. Ich kann mich noch mal umdrehen wenn ich will und verliere nichts, habe immer noch genug Zeit bis die Läden öffnen etc und kann im Haushalt einiges schaffen. Ich habe mir irgendwie angewöhnt mir den Morgen "zum genießen" zu reservieren und das bedeutet für mich zB in der Tier- bzw. Naturfotografie zu versinken.
In meiner aktuellen beruflichen Situation habe ich den Tag über genügend Groll aufgeladen, dass ich diesen in den Spätnachmittag- oder Abendrunden gut wieder abbauen kann ;) Aber ich trainiere auch noch ohne festen Plan und habe keine Umfänge die ich erfüllen muss. Wie ich es gestalte, wenn ich meine Wettkampfzeiten verbessern will, mal sehen :)

LG

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Hallo HS024
hs024 hat geschrieben:Strecken bis 25 km in niedrigeren Intensitäten laufe ich nüchtern. Da muss jeder testen, wie er/sie das verträgt. Aufstehen, Kaffe trinken, Wasser trinken, Körperfunktionen abwarten ;) und los geht's! Da plane ich vor Start etwa 30 Minuten ein. Bei längeren Läufen gibt's davor auch noch eine Banane, einen Riegel oder Müsli - Da plane ich dann etwa 60 Minuten ein.
...
Mache natürlich keine TDLs oder Intervalle nüchtern. Meine Nüchterneinheiten gehen etwa bis zu einem Durchschnittspuls von 75%.
Vielen Dank für diese Hinweise. So ähnlich könnte ich mir das auch vorstellen. Meine Läufe unter der Woche sind höchstens 1 1/2 Stunden, so dass nüchtern laufen kein Problem ist, wo ich noch lernen muss wann und wieviel ist bei Wasser und Kaffee...
hs024 hat geschrieben:Nachdem ich Gott sei Dank einen sehr "anpassungsfähigen Rhythmus" besitze (schlafe ein, sobald mein Hinterteil die Matratze berührt... Behauptet zumindest meine Frau :D ) gehe ich früher schlafen, wenn es die Zeit erlaubt..
Solche Flexibilität habe ich leider an mir noch nicht feststellen können. Aber man sagt ja dass körperliche Aktivität sich auf Schlafen positiv auswirkt, vielleicht wird das mit dem "Einschlafen auf Kommando" (und nicht wieder aufwachen) ja noch.

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Aufziehmann hat geschrieben: Andererseits (und das gibt mir Hoffnung mich vielleicht doch noch umerziehen zu können) bin ich problemlos in der Lage mich binnen einer Woche ich auf die Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst oder auf die Zeitverschiebung bei einer Reise einzustellen. Was m. E. aber nur funktionieren kann, wen man konsequent jeden Tag früher beginnt und jeden Abend früher beendet. Wenn man das sechs Wochen lang durchzieht, kann ich mir vorstellen, dass man sich um ein bis zwei Stunden umprogrammieren kann. Nächstes Jahr beginnt für unsere große Tochter die Schulzeit - das werde ich dann zum Anlass nehmen mich an der ersten Stunde früher zu versuchen.
Hallo Aufziehmann, da bin ich überzeugt dass das geht, wenn Regelmässigkeit dahintersteht (und man einen guten Grund hat) :daumen: . Mir ist es jedenfalls diesen Sommer schon gelungen meine innere Uhr auf 6:00 statt 7:00 zu programmieren. Bedingung ist halt dass man dann (fast) täglich etwas früher ins Bett gehen kann. Wenn da öfters Termine/Aufgaben bis Mitternacht wachhalten wird es eng. Aus dem Grund könnte ich auch nicht wegen 2x wöchentlichem Morgenlaufen jeden Tag noch früher aufstehen, da müsst ich einfach meine Abende zu stark beschneiden. Habs überlegt ganz auf 5:30 zu gehen, aber ist auf Dauer nicht erfolgversprechend.

Daher meine Frage wie andere damit zurechtkommen, an Trainingstagen und Nichttrainingstagen verschiedene Schlafzeiten zu haben...

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Hallo Markus,
mvm hat geschrieben: Also bin ich im Februar (die beste Zeit dafür :teufel: ) angefangen, morgens zu laufen um mich auf n Halbmarathon im Mai vorzubreiten. Um fünf nach sieben sitze ich spätestens im Auto, also muss ich viertel nach sechs wieder zuhause sein, um noch duschen zu können und das nötigste zusammen zu packen. ...

In meiner Jugend konnte ich mal schlafen, wann ich wollte. Das klappt heute leider nicht mehr - ich brauche einen regelmäßigen Rythmus. Ich stehe natürlich nicht um vier auf, wenn ich nur 10km laufen will, aber ich geh relativ regelmäßig zwischen 21:15 und 21:45 ins Bett (der Rest wird am Wochenende nachgeholt).

Seit Mitte Mai werden die Umfänge größer, weil in zwei Wochen mein erster Marathon starten soll und ich steh früher auf. Das härteste waren 21km und davon 15 im MRT - Beginn 04:15 Uhr. Aber das geschafft zu haben, war so ein geiles Gefühl...
Deine Zeiten sind ja wirklich schon etwas ungewöhnlich. Wenn du viertel nach sechs zurück bist musst du ja spätestens kurz nach fünf los, 4:30 aufstehen, boah! Und dann meistens im Dunkeln. Da braucht man schon eiserne Disziplin... obwohl du ja sagst dass es inzwischen für dich normal ist (und damit wohl quasi automatisch läuft).Für mich muss ich sagen: Zubettgehzeit halb zehn könnte ich kaum realisieren, da geht nach Arbeit und Abendessen ja wirklich nicht mehr viel und das wäre eine sehr heftige Einschränkung. Aber Hut ab dass du das durchziehst! Danke für deinen Beitrag und viel Erfolg beim Marathon! :daumen:

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Hallo Schweizertrinchen,
SchweizerTrinchen hat geschrieben:Gegen den Durst oder trockenen Mund sonst anfangs einfach eine kleine Wasserflasche mitnehmen. Wenn du nicht jeden Morgen um 5 aufstehen willst zum Laufen, ist es völlig egal, ob du nun 2 Stunden länger schläfst oder nicht. Ansonsten musst du halt wie schon erwähnt deine Schlafenszeiten generell umstellen.
Also zwei Stunden fehlenden Schlaf kann ich nicht einfach wegstecken, beneidenswert wer sowas kann, ich glaube bei den meisten leidet die Leistungsfähigkeit den Rest des Tages... obwohl, muss ich vielleicht auch ausprobieren und sehen, wie das alles im Kombination mit der Bewegung wirkt, die macht ja auch munter und aktiv. Das mit der Wasserflasche ist eine bedenkenswerte Idee. Hab zwar nicht gern was in der Hand, aber zur Not...

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Hallo Jens,

finde ich gut dass du für dich eine praktikable Lösung gefunden hast in Verbindung mit deiner Arbeit. Klingt alles sehr gut, v.a da du nach einer Autofahrt ja dann auch wirklich wach bist.

Jedenfalls ermutigend für mich, dass du dich nach anfänglichen Schwierigkeiten doch recht schnell dran gewöhnt hast und eine positive Bilanz ziehst. Guter Gedanke auch dass es in der Anfangsphase vielleicht lohnt sehr auf den Schlaf zu achten, was man später lockern kann. (Naja... für heute ist es schon zu spät :zwinker2: will morgen 5:45 los)
laufenderPumuckl hat geschrieben:Ein unschlagbarer Vorteil hierbei, sonst könnte ich es nicht so durchziehen, ist, dass ich auf der Arbeit einen Spind und Duschen zur Verfügung habe und vom Parkplatz aus direkt auf meine Laufstrecken kann.
Ich stehe an Trainingstagen etwa um 5 Uhr auf (für länger Sachen 25KM+ auch früher), mache mich fertig, fahre auf die Arbeit (ca. 30 Min)und laufe vom Parkplatz aus los. (Gesamtzeitaufwand zwischen Aufstehen und Laufstart = ca. 1 Std.)
...
Mit dem früh zu Bett gehen nehme ich es inzwischen nicht mehr ganz so genau. Das war Anfangs auch etwas anders.
Bisher kann ich jedoch eine ziemlich positive Bilanz ziehen.

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hamann35 hat geschrieben: Da aber dieses Jahr der Sommer so heiß war habe ich die Zeit Morgens genutzt für meine Laufeinheiten und fand das nach einer kurzen Gewöhnungsphase sogar toll. Der Tag wird einfach länger und man hat wieder etwas Zeit für die Familie gewonnen.
Hallo hamann,

Ich kann bestätigen: ich empfinde es auch so dass ich Zeit gewinne wenn ich den Lauf schon Morgens absolvieren kann und abends dann frei bin für andere Dinge. Im Sommer ist es ja auch wirklich schön, die bereits hellen Morgenstunden im Freiem beim Training zu verbringen. .

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Hallo Meroko,
ch habe mir irgendwie angewöhnt mir den Morgen "zum genießen" zu reservieren und das bedeutet für mich zB in der Tier- bzw. Naturfotografie zu versinken.
In meiner aktuellen beruflichen Situation habe ich den Tag über genügend Groll aufgeladen, dass ich diesen in den Spätnachmittag- oder Abendrunden gut wieder abbauen kann ;)
Du bist ein gutes Beispiel dafür dass man nicht Morgenmuffel sein muss um abends zu laufen - du setzt deine Prioritäten und das finde ich gut!

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U_d_o hat geschrieben:. Bei mir ist das absolut ausgeschlossen - nur als Beispiel. Ich habe es in den zurück liegenden 30 Jahren immer wieder probiert und zu 100% Schiffbruch damit erlitten.
Moin Udo,

wie machst Du das mit zB Wettkämpfen? Ich will im Januar an einem 19km Lauf teilnehmen, der aber um 10 Uhr startet. Ich laufe auch immer abends, heute mal wieder um 10 Uhr die 10km Waldrunde getestet, die sehr schlecht war. Abends sind locker 14km drin und alles ist gut. Nur wie soll man an Wettkämpfen teilnehmen, wenn man morgens einfach nicht aus'm Quark kommt?
Da ich regulär um 5 hoch muss und zur Arbeit, ist ein Lauf vorher ein NoGo, bleibt nur Sa/So übrig, aber das wird wohl zu wenig sein.

Ich werde wohl erstmal ohne Steigungen am WE üben, also am Deich und nicht Wald, evt wird das was bis zum Januar.

Für Tipps besten Dank.

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Mir war es bis vor zwei Jahren auch vollkommen undenkbar, morgens zu laufen. Ich sehe es aber inzwischen so, dass Morgenläufe erheblich leichter unterzubringen sind im Tagesablauf als Abendläufe und - sobald man sich einmal ein bisschen dran gewöhnt hat - die Wahrscheinlichkeit weit geringer ist, dass man sie spontan cancelt als abends. Ganz einfach weil außer dem Bett (und das ist ein Argument, zugegeben) nichts anderes lockt oder genervt hat vorher.

Wie ich es mir selbst schmackhaft gemacht habe: 1.) Gewöhnung und Routinen... abends Klamotten zurecht legen, Banane, Glas Wasser, Iphone... und beim Lauf höre ich immer Deutschlandfunk oder HR Info und bin schon super informiert 2.) Die Tatsache, dass es letztlich genau so eine Kopfsache ist wie ein langer Lauf, wo man auch bei den ersten irgendwann denkt: Was soll der Quatsch hier eigentlich? Ich bin grottig drauf, ich lasse es lieber - und 3.) Pragmatismus. Das heißt, ich laufe im Frühjahr/Sommer bisschen häufiger morgens, weil es temperaturtechnisch angenehmer ist, weil die Sonnenaufgänge genial sind, weil selbst die innerstädtischen Strecken plötzlich leer sind (und sich jeder grüßt, sonst undenkbar!), weil ich beim Bäcker vorbeilaufe und manchmal auch schon morgens um 7 paar Einkäufe mitnehme und weil ich oft eine Einheit einfach von abends auf morgens schieben kann, wenn das Wetter abends grottig ist.

Insofern deute ich das Thema Morgenlauf einfach für mich "um" und sage mir: Das bietet unbestreitbare Vorzüge. Und wenn man mal drei, vier Wochen lang 2x früh raus ist, geht das auch ganz gut, zumindest bei mir, da greift dann die Gewöhnung. Obendrein diszipliniert es abends, kein Alkohol, kein Junk, lieber mal ein Glas Wasser mehr, man will es ja nicht daran scheitern lassen, nicht rauszukommen

Pragmatismus heißt auch: Ich weiß, dass es (für mich) keinen Zweck hat, sich zwischen Oktober und Februar häufiger als einmal die Woche morgens um halb sechs aus dem Bett zu schälen (und manchmal auch eine Woche gar nicht), während es die letzten drei Sommer immer wenigstens zweimal geklappt hat. So bleibt aber ein bisschen Routine drin und hat auch das manchmal seinen ganz eigenen Reiz, wenn's stürmt.

(Randbemerkung: Ich rede immer hier von ganz lockeren Trabrunden zwischen 35 und vielleicht 60/70 Minuten und lege mir auch jetzt in der Marathonvorbereitung keine Tempoläufe oder anderes Zeugs auf morgens... ob ich auch in der Lage wäre, morgens richtig Stoff zu geben, weiß ich nicht ;-)

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Ich melde mich nochmal zurück mit folgendem Ergebnis:

Unter der Woche kann ich mich motivieren, morgens zu laufen :daumen: und das sogar gern. Allerdings komm ich trotz frühem Weckerklingeln nie so früh los wie ich eigentlich will.

Ich habe jetzt den Kompromiss gefunden, dass ich 2x pro Woche etwas später auf Arbeit komme, so kurz nach neun. Das kann ich wegen Gleitzeit einrichten. Somit muss ich erst zwischen 6:30 und 7:00 los - laufe also derzeit noch nicht im Dunklen.

Gemütliche Läufe von etwa einer Stunden mache ich jetzt regelmässig morgens.

Heute habe ich das erste Mal morgens einen schnelleren Lauf versucht (4x 1km). War trotz Einlaufen sehr anstrengend, meine Beine waren richtig schwer und ich habe mich so richtig verausgabt. Für mich überraschend war ich aber genauso schnell wie neulich abends :)

Marigold

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Hallo,

ist gerade auch mein Thema, das Laufen am frühen Morgen. Ich kann grundsätzlich nicht gut abends laufen, weil ich dann einfach platt bin und zwischen 30 und 50km Radfahren hinter mir habe (zur Arbeit hin, ggf. diverse Strecken während der Arbeitszeit und wieder nach Hause).

Morgens muss und möchte ich jedoch früh meine Lieben versorgen, also blieb mir für regelmäßiges Training mit mindestens 3, besser 4 oder 5 Läufen in der Woche nur der frühe Morgen, bevor meine Lieben ins Bad und Esszimmer eiern (ich wollte stürzen schreiben, aber wer kann das schon morgens).

Also habe ich mich dazu gezwungen, ziemlich früh aufzustehen, einen Cappuccino zu trinken und los zu laufen. Gefühlt brauche ich einen Kilometer mehr zum Einlaufen, aber dann geht es wirklich gut und ich bin den ganzen Tag ziemlich schwungvoll. Klar, auch nach dem Lauf (wie heute) muss ich noch Radfahren, aber ich kann eindeutig besser erst laufen und dann radfahren als umgekehrt.

Ich kann also aus meiner Erfahrung sagen, dass ich mich so nach und nach ganz gut daran gewöhne.
Lauftagebuch


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"Herr Ringel meint, dass Max schlechter gerungen hat, als im Training und befürchtet Wettkampfangst."
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