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Einseitige Beschwerden im linken Bein. Wer kann helfen bzw. Ratschläge geben?

Einseitige Beschwerden im linken Bein. Wer kann helfen bzw. Ratschläge geben?

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Hallo und Guten Abend,

kurz ein paar Eckdaten von mir. Ich laufe seit ca. 4 Monaten 3-4 mal die Woche und gehe einmal die Woche oder auch mal 14 tägig schwimmen. Also ich würde mich somit als eine Laufanfängerin betrachten. Ich laufe i.d.R. um die 7-8km/Stunde. Ich 34J., bin 1,55m groß und wiege im Moment 67kg. Seit ich mit dem Laufen begonnen habe, habe ich 7 kg abgenommen. Ich laufe derweil sehr gern und möchte das Laufen wegen den Schmerzen auch nicht aufgeben. Ich habe seit 1-2 Wochen (wieder) einseitige Schmerzen im Schienbein? (Also nicht die Wade, sondern die Vorderseite vom Bein.) und das bremst mich natürlich sehr aus. Heute z.B. konnte ich gerade mal 4,8 km in der Stunde laufen, weil ich das Laufen permanent unterbrechen musste. :frown: Woran kann das liegen? Vielleicht ein Magnesiummangel, was ja prinzipiell bei Wadenkrämpfe der Fall sein kann. Doch in den Waden habe ich keinerlei Schmerzen, sondern lediglich im linken Bein. Vielleicht ist auch das eher dürftige Warm up das Problem? Also ich wärme mich zu Hause so 2,3 Minuten auf und das war es dann auch schon. Als ich mit dem Laufen angefangen habe, hatte ich diese Schmerzen auch, die aber nach 3-4 Wochen verschwanden. Da kommt mir der Gedanke, dass der Abstand zwischen dem Training vielleicht zu lang ist? Ich laufe Mo, Di, Sa und Sonntag. Also 4 Tage hintereinander. Wie sind eure Erfahrungen bzw. was kann ich dagegen tun? Ich möchte das Laufen nicht aufgeben, denn es tut mir verdammt gut. Körperlich wie auch psychisch.

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Hallo und :welcome:
Ferndiagnosen sind schwer bis unmöglich, aber als Vermutung: Shin Splits/Scheinbeinkantensyndrom.

Sunny7900 hat geschrieben:und das bremst mich natürlich sehr aus. Heute z.B. konnte ich gerade mal 4,8 km in der Stunde laufen, weil ich das Laufen permanent unterbrechen musste.
Bei solchen Beschwerden läuft man nicht.

Sunny7900 hat geschrieben: dass der Abstand zwischen dem Training vielleicht zu lang ist? Ich laufe Mo, Di, Sa und Sonntag. Also 4 Tage hintereinander.
Der Abstand ist eher zu gering.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Vielen Dank für die Antwort. Ja ein Schienbeinkantensyndrom habe ich auch schon vermutet. Vielleicht sollte ich wirklich einen Orthopäden aufsuchen, um auch Gewissheit zu haben. Denn die Schmerzen habe ich ausschließlich beim Laufen selbst. Nach dem Training ist Alles Bestens. :confused:
Ja ich meinte zu gering. :wink: Da es besser ist mindestens einen Tag zwischen dem Laufen zu pausieren.

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Natürlich sind Ferndiagnosen schwierig, aber das scheint ein eindeutiger Fall von Shin Splint zu sein. Bei akuten Schmerzen also: Pause. Ich weiß nicht, seit wann Du schwimmst. Aber zu Anfang würde ich vielleicht lieber einmal häufiger schwimmen und nach und nach den Laufanteil erhöhen. Beim Schwimmen ist halt die orthopädische Belastung nahe null. An die orthopädische Belastung beim Laufen gewöhnt sich der Körper durch Training aber sehr viel langsamer, als an die kardiologische. Zu Anfang wirst Du also schnell an Ausdauer zulegen, wobei die Entwicklung von Knochen und Sehnen immer etwas hinterher hinkt. Deshalb ist die Gefahr groß, es zu übertreiben. Ein Tag Pause zwischen zwei Läufen ist im ersten Jahr immer gut.

Wenn Du keine akuten Schmerzen hast, können Kräftigungsübungen für die Schienbeinmuskulatur helfen (z.B. auf ner Treppenstufen in den Zehenstand heben und absenken). Mit Dehnen oder sonstigem Warm-Up kenn ich mich nicht aus. Da kann man wohl auch ne Menge kaputt machen, wenn man's falsch macht. Ich lauf auch immer direkt los - Tempo gibt's natürlich frühestens nach 3-4km.

Ob Deine Ernährung (dann allerdings eher Kalzium- als Magnesiummangel) ein Problem sein kann, weißt Du selbst wahrscheinlich am besten. In 4 Monaten 7kg abnehmen ist ja nicht ohne. Das hast Du ja nicht nur mit der Lauferei geschaft, sondern ziemlich sicher auch anders gegessen als vorher.

Weiter viel Erfolg,
Markus

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Sunny7900 hat geschrieben:Ich habe seit 1-2 Wochen (wieder) einseitige Schmerzen im Schienbein? (Also nicht die Wade, sondern die Vorderseite vom Bein.) und das bremst mich natürlich sehr aus. Heute z.B. konnte ich gerade mal 4,8 km in der Stunde laufen, weil ich das Laufen permanent unterbrechen musste. :frown: Woran kann das liegen?
Welcher Art sind die Schmerzen denn und in welchem zeitlichen Bezug stehen sie zur Laufbelastung?

Die zwei häufigsten Diagnosekandidaten bei Schienbeinschmerzen sind das Schienbeinkantensyndrom mit druckschmerzhafter Schienbeininnenkante und das chronisch funktionelle M. tibialis anterior Kompartementsyndrom mit belastungsabhängigem diffusen Schmerz des ganzen M. tibialis anterior (Vorderseite des Schienbeins).

Magnesiummangel erzeugt keine Schmerzen beim Laufen.
mvm hat geschrieben:Wenn Du keine akuten Schmerzen hast, können Kräftigungsübungen für die Schienbeinmuskulatur helfen (z.B. auf ner Treppenstufen in den Zehenstand heben und absenken).
Die beschriebene Übung kräftigt nicht die Schienbeinmuskulatur, sondern die Waden. Die Schienbeinmuskulatur ist bedingt durch die Antagonistenhemmung hierbei sogar maximal entspannt.

Kräftigungsübungen würde ich bis zur Klarheit, was vorliegt keinesfalls machen. Bei überlastungsbedingtem Schienbeinkantensyndrom ist das zumindest solange Beschwerden vorhanden sind nicht hilfreich, beim Kompartmentsyndrom würde man die Symptomatik dadurch sogar nur verschlimmern.
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runningdodo hat geschrieben:Welcher Art sind die Schmerzen denn und in welchem zeitlichen Bezug stehen sie zur Laufbelastung?

Die zwei häufigsten Diagnosekandidaten bei Schienbeinschmerzen sind das Schienbeinkantensyndrom mit druckschmerzhafter Schienbeininnenkante und das chronisch funktionelle M. tibialis anterior Kompartementsyndrom mit belastungsabhängigem diffusen Schmerz des ganzen M. tibialis anterior (Vorderseite des Schienbeins).

Magnesiummangel erzeugt keine Schmerzen beim Laufen.
Bei Magnesiummangel kriegt man die Schmerzen (Krämpfe) klassischerweise später.

Hier mal die Grundlegenden Kompartmensydromsymptome, dann kannst du genau vergleichen:
"Als erstes Frühsymptom treten bei dieser Krankheit oftmals ein unerträglicher Schmerz, der meist verbunden ist mit staken Spannungsgefühlen oder Sensibilitätsstörungen. Dieser Schmerz tritt sowohl in Ruhe als auch beim Laufen auf und ist mit den gängigen Schmerzmitteln nicht zu lindern. Hinzu kommen außerdem Schwellungen im betroffenen Gebiet. In einem späteren Stadium dann treten zumeist zusätzlich motorische Ausfälle und ein Pulsverlust distal der Muskelloge, die betroffen ist, auf. Diese Symptome können sich entweder bereits einige Stunden oder auch erst mehrere Tage nach Zuziehen der entsprechenden Verletzung einstellen."

In jedem Fall würde ich ebenfalls sagen, dass bis du genau weißt, was du hast, du es mit den Übungen erst einmal langsam angehen, oder sie sogar ganz einstellen solltest.
Gute Besserung!

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@Running_Chicken: Der Text, den Du da anführst, beschreibt das akute Kompartmentsyndrom, das z.B. im Rahmen von schweren Verletzungen auftritt. Das ist ein medizinischer Notfall, der sofortige chirugische Intervention erfordert.

Das hier infragekommende chronisch fuktionelle Kompartmentsyndrom ist etwas ganz anderes: Es hat eine deutlich mildere Symptomatik, u.a. niemals Pulsverlust und selten motorische Ausfälle und wenn, dann leichte Schwäche, aber keine vollständige Lähmung. Die Beschwerden treten immer erst nach mindestens einigen Minuten des Laufens auf, klingen nach Abbruch der Laufbelastung auch binnen wenigen Minuten weitgehend bis vollständig ab.
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Sunny7900 hat geschrieben: kurz ein paar Eckdaten von mir. Ich laufe seit ca. 4 Monaten 3-4 mal die Woche und gehe einmal die Woche oder auch mal 14 tägig schwimmen. Also ich würde mich somit als eine Laufanfängerin betrachten. Ich laufe i.d.R. um die 7-8km/Stunde. Ich 34J., bin 1,55m groß und wiege im Moment 67kg. .
Hallo Sunny!

Schön dass du 4 mal pro Woche im langsamen Dauerlauf trainierst. Da kann es schon einmal vorkommen, dass du durch einseitige Überbelastung (unebener Untergrund wie Waldboden, vermehrtes Laufen auf der abfallende Straßenseite, orthop. Fehlstellungen usw.) Probleme mit den Schienbeinen bekommen kannst.

Zuerst würde ich dir eine kurze Laufpause von ein paar Tagen (bis die Entzündung abnimmt) empfehlen. Während dieser Laufpause ist eine Eisbehandlung der betroffenen Stelle empfehlenswert. Auch wenn du wieder ins Training einsteigst und nach dem Laufen noch Schmerzen spüren solltest, solltest du die Stelle mit Eis behandeln. Ich empfehle dir dazu einen Plastikbecher mit Wasser zu füllen und einzufrieren. Dieses Eis am Stiel ;-) kannst du dann über Schienbein und Wade reiben.

Wenn du dann weniger Schmerzen hast, kann du mit Fußgymnastik (insbesondere Zehen- und Fersengang) und Dehnen der Schienbienmusk. (Fersensitz) beginnen. Auch das Tragen von Neopren Wadenbandagen bzw. Kompressionssocken vor/während/nach dem Laufen kann helfen.

PS: Warm-Up bei langsamen DL brauchst du i.d.R. keins. An 4 aneinanderfolgenden Tagen solltest du nicht trainieren.

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Hallo Sunny,

ich würde zunächst mal nur Tippen, dass es eine Überlastung ist und es dadurch zu einer Muskelverhärtung kommt. Ignoriert man das nimmt die Verhärtung weiter zu und führt dann irgendwann dazu, dass erstmal nichts geht. Schlimmstenfalls (aber dann muss man die Warnsignale schon massiv ignorieren) kann es irgendwann zum Muskelfaserriss kommen.
Ich habe das im Moment auch (zuviel "Eifer" vor dem Marathon) und bin deswegen in Behandlung beim Phyisotherapeuten...
Der meint: in den meisten Fällen zeigen sich beim Sport nur Fehlstellungen, die man im Alltag macht. Ich verkreuze zum Beispiel beim Sitzen die Beine unterm Tisch was zur überdehnung genau der von dir beschriebenen Muskeln führt. Kein Problem solange man nicht ordentlich Sport macht, dann bekommt man die Probleme. Also: Dehnen, aber erst nach 1-2km einlaufen und auch im Alltag auf Haltung achten.

Akut helfen Ibuprofen und Umfangreduktion, wenn: Es der Arzt empfiehlt und zu dem würde ich mal zu allerest gehen.....

Gute Besserung!
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