ich werde morgen den TUI Marathon in Hannover laufen und wie es so mit der Aufregung ist, verfalle ich gerade in Unsicherheit, ob ich überhaupt in Anbetracht meiner Vorbereitung dazu in der Lage bin oder ob ich den Start lieber sein lasse.
Ich laufe jetzt seit etwas mehr als zwei Jahren und betreibe seit 2,5 Jahren intensiv Functional Training, also Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht. Letztes Jahr bin ich den Halbmarathon nach mehrwöchiger Vorbereitung in 01:50h gelaufen und mir ging es danach sehr gut, größere Beschwerden hatte ich keine. Bis kurz vor Beginn meines Marathontrainingplans vor gut 12 Wochen, bin ich zwei Mal die Woche gelaufen, ein Mal 10KM und am WE meist länger, 14 -15KM. Dazu habe ich drei Mal die Woche intensive funktionelle Workouts mit meist einer Stunde Dauer, hin und wieder länger oder kürzer absolviert, die auch einen relativ hohen Anteil an Cardio-Übungen enthalten. Ich fahre darüber hinaus viel Fahrrad und ergänze mein Training mit Schwimmen und Dehneinheiten, sodass ich in der Woche auf etwa 7 Stunden Training komme.
Zu Beginn meines Marathontrainings musste ich schnell feststellen, dass sich die drei funktionellen Workout-Einheiten und die vier zusätzlichen Läufe mit Intervall- und langen Läufen am Wochenende nur schwer vereinbaren lassen, weil die Belastung schlichtweg zu hoch ist. Da ich aber meine Kraft, meine Agilität und Mobilität zugunsten des Laufens nicht vollkommen aufgeben wollte, habe ich zwei der eher kurzen Läufe unter der Woche mit zwei Workout-Einheiten ersetzt. Mein Trainingsplan sah also so aus, dass ich unter der Woche einen Intervalllauf oder kurzen Dauerlauf über 10KM gelaufen bin, zweimal funktionelles Krafttraining hatte und am WE ein Workout + einen langen Lauf am Sonntag. Ich bin zwei Mal 21KM, ein Mal 24 und zwei Mal 26 KM gelaufen (jeweils an fünf aufeinander folgenden Sonntagen) Mein letzter langer Lauf (der über 26 KM) ist etwa 5 Wochen her. Ich konnte die zwei letzten langen Läufe über 28KM nicht mehr einbauen, weil ich beruflich unterwegs war, habe aber dennoch den Plan grundsätzlich eingehalten und nur die KM Zahl auf etwa 15 reduziert. Ich bin nun trotz dessen vor etwa 2 Wochen ins Tapering gegangen. Ich habe allerdings bereits letzten Oktober einen Lauf über 30KM absolviert. Die Belastung zum Schluss war schon arg, ich hatte aber das Gefühl, dass ich noch etwas hätte draufpacken können und auch die Regeneration war ziemlich schnell - nach gut zwei Tagen war ich wieder halbwegs fit.
Meine Frage nach der langen Ausführung ist nun: haltet ihr es für möglich, dass ich den Marathon generell schaffen kann? Und dabei vielleicht auch eine Zeit anstreben sollte, die bei etwa 04:30 liegt? Ich laufe die 5KM in 20:00min, die 10 in 42:00, und den HM in 01:45 (schnellstes Training). Ich wiege bei 1,84m 72Kg, falls das von Relevanz ist.
Ich würde mich sehr über Meinungen von euch freuen. Mir kribbelt es in den Beinen und ich würde unheimlich gerne laufen, möchte dabei aber natürlich auch nichts riskieren - Schmerzen nehme ich aber sehr wohl in Kauf!

Liebe Grüße