Der von mir salopp und beiläufig verwendete Ausdruck "Quotenhure" hat offensichtlich so vielen Foris Bauchgrimmen bereitet, daß ich jetzt doch noch was dazuschreiben möchte.
Ich habe den Begriff nicht erfunden, sondern bei einem Gespräch von Journalisten 'live' aufgeschnappt, die sich spielerisch/ironisch selbst so bezeichnet haben. In der Branche scheint eine direkte und z. T. auch drastische Sprache durchaus geschätzt zu werden, siehe auch "Klatschvieh" usw. Ausserdem fand ich - und wohl auch die Journalisten, die sich scherzhaft so nannten - den Ausdruck weder ganz unwitzig noch ganz unpassend.
In meinem Posting habe ich das 'böse Wort' dann ohne viel nachzudenken einfach hingeschrieben - und so aus dem Zusammenhang gerissen, konnten es viele wohl nur als drastische Beleidigung begreifen. Ich würde den Begriff zwar wiederverwenden, hätte ihn nachträglich gesehen aber besser in Anführungszeichen setzen oder anders auf die stark ironisch/überspitzte Bedeutung hinweisen müssen.
Mein bischen Erfahrung mit Journalisten - auch solchen, die Internetforen nach Material abgrasen - hat bei der Wahl des Begriffs sicherlich auch eine Rolle gespielt. Und das inhaltliche und formale Niveau der Antwort von 'tvreporter' hat mich bisher noch nicht überzeugt, daß dieses doch ein wenig heikle Thema angemessen dargestellt worden wäre.
Wenn die Email-Adresse stimmt, dann scheint 'tvreporter' bisher jedenfalls mehr auf durchaus quotentreibende Boulevard-Themen wie 'Stalking' und 'Einsame Singles zu Weihnachten' abonniert zu sein. Und die 'süchtigen Läufer' sind dann eben das nächste hochquotige Feature...
Im übrigen spricht ja nichts dagegen, das Thema hier im Forum weiterzudiskutieren - eventuell sogar ohne Mikrofon und Notizblock.
