ElVa hat geschrieben:Schau z.B. nach bei fellrnr.com, wie präzise die GPS-Geräte messen können. Wenn dir das an Genauigkeit zur Streckenvermessung reicht, dann ist ja gut. Mir wäre das immer noch zu ungenau, um danach für bestimmte Einheiten eine Trainingssteuerung zu machen. Deswegen gehe ich dafür u.a. auf die 400m-Bahn.
Im praktischen Vergleich kann man das schön nach dem Zieleinlauf beobachten, wo eifrig darüber diskutiert wird, dass die (mit Johnson-Counter vermessene Strecke!) nach eigener GPS-Messung ja um x-hundert Meter viel zu kurz/lang war. (Ich gebe durchaus zu, das solche Diskussionen in den letzten Jahren nachgelassen haben. Aber ist auch nur mein persönlicher Eindruck).
Übrigens ist das technisch gewollt, dass die GPS-Geräte nicht genauer messen können (hat politisch-militärische Gründe). Man umgeht das mit mehr oder minder pfiffigen Algorithmen in der Auswertung oder durch zugrunde liegende Karten mit der Annahme, dass man sich ja tunlichst auf der Straße bewegen wird und nicht quer durch die Pampa brettert. Mag ja auf Autos zutreffen....
Oder man packt extra noch Beschleunigungsmesser ein, um die wahrscheinliche Position genauer zu besimmen. (Wie im Nachbar-Faden zum Thema Stryd beschrieben wurde, wird auf 9 Achsen gemessen: 3-Achsen Beschleunigungsmesser und 3-Achsen Gyroskope für die Bewegungsgleichung und 3-Achsen Kompasse für die Bestimmung der Lage im Bezugssystem Erde.)
So, jetzt hast du genug Erklärungen und Quellen, um die ein eigenes Bild zu machen, wie das mit der präzisen Streckenvermessung mittels GPS bestellt ist. Auf welche Tests du dich beziehst, hast du ja leider vergessen zu erwähnen.
Ich habe in der Regel unter 1% Abweichung per GPS (freie Strecke und guter Empfänger),. Das mag für Bahntraining ein Problem sein (dafür benötigt man auch kein GPS) aber bei jeder anderen Art von Lauf sehe ich nicht weshalb dies ein Problem zur Trainingsgestaltung darstellt. Selbstverständlich ist GPS nicht metergenau aber für eine Trainingsgestaltung ausreichend präzise. Wer beim Rennen die Pulsuhr anhat macht dies i.d.R. um seine Belastungszonen zu dokumentieren und Laufgefühl mit Tempo und HR zu vergleichen. Ob hierbei die Strecke 20m mehr oder weniger gemessen wird ist nicht der einzige relevante Parameter. Wenn du nur metergenaue Messung als präzise ansiehst verstehe ich das GPS nicht ausreichend ist, dies sehe ich allerdings nicht als Problem im Freizeit und ambitioniertem Hobbyläuferbereich.
Ausnahme können sicher einige Teststrecken mit stark reflektierenden Gebäuden in der Großstadt darstellen oder wer oft dicht bewaldete Wege läuft. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor ist die GPS Qualität der Uhr sowie Wetterbedingungen und Satellitenposition. Trotz dieser limitierenden Faktoren kommen wir auf eine adäquate Genauigkeit der Messung.
Bezüglich Präzision der GPS Messung existieren alleine auf DC Rainmaker dutzende reviews mit grafischen Beispielen, wobei die Menge der Messungen auch hier einem wissenschaftlichen Studienkriterium nicht entspricht. Für uns sollte dies imo ausreichen.
Bezüglich Stryd. Als präziser Tempomesser sicher interessant (Wattmessung ist eine reine Marketingangelegenheit) aber 200€ sind dann doch "etwas" viel. Vielleicht bekommen wir derartige Präzision ja in der nächsten oder übernächsten Generation der Pulsuhren.