Guten Morgen,
melde mich auch mal wieder zu Wort.
Gestern stand der Düsseldorf Marathon an. Lief super! 3:50 ist draus geworden.
Im Januar hatte ich eine neue Bestzeit geplant. Wetterbedingt lief es aber nicht so gut mit dem Training. In der ersten Trainingwoche hatte ich mir dann auch nen tollen Infekt eingefangen, der mich dann 2,5 Wochen still stehen ließ.
Neues Ziel war dann eine Marke von 4 Stunden. Das restliche Training bestand dann aus recht langen und langsamen Läufen. Tempotraining habe ich gar nicht mehr gemacht.
Letzte Woche gab es dann noch einen 30er (jaja... es sollte getapert werden...) Die kurzen lockeren Läufe danach waren echt mies. Meine Beine fühlten sich an, als wären sie aus Beton. Am Dienstag bin ich nicht über 6km gekommen. Da hatte ich dann sogar an dem 4h Ziel gezweifelt.
Am Sonntag war es dann aber wieder in Ordnung. Die Beine fühlten sich gut an. Von Aufregung keine Spur.
Meine Taktik, mich an den 4h Zugläufer zu heften ging nicht auf. Es gab drei von denen. Ich stellte mich hinter der letzten Zugläuferin auf. Die ersten 3km waren locker. Zu locker für mich, also lief ich zum zweiten 4h Läufer vor. Der lief wiederum immer ein paar Sekunden langsamer als vorgesehen. Ich bin dann einfach zum vorderen 4h Zugläufer gelaufen. Dessen Ballons bollerten mir aber regelmäßig an den Kopf.
Bin dann rechts neben ihm weitergelaufen. Locker und leicht.... und dann war ich 10 Meter vor ihm.... 20.....
Taktikänderung: mein tempo laufen und sollte ich irgendwann einbrechen, dann warte ich auch die Zugläufer. Ging auch nicht auf.
Ich lief Kilometerzeiten von 5:20 bis 5:28. Und obwohl ich mich manchmal mies und schwächer fühlte, konnte ich die Zeiten immer wieder einhalten. War echt prima.
Bei km 39 bekam ich dann übelstes Seitenstechen. Ich hätte nicht gedacht, dass man sich beim laufen krümmen, stöhnen und laut fluchen kann. Das hat echt weh getan
Musste Tempo rausnehmen und wäre beinahe gegangen.
Tiefes ein und ausatmen brachte hier aber Erfolg. Bei km 41 war ich wieder total normal im Rennen und konnte das Baby nach Hause bringen. Der Zieleinlauf an der Rheinterasse war wirklich schön.
Das Wetter war prima. Schön kühl. Die Luft war feucht. Später fing es auch an zu regnen. Zum Glück kein Wolkenbruch, sodass man dass als zusätzliche Kühlung nutzen konnte.
Der Lauf war dann auch etwas besonderes: so ab der Hälfte, lief neben mir ein Läufer her. Ich schätze ihn auf Anfang 50. Wir liefen Kopf an Kopf. Mal konnte ich ihn etwas abschütteln, mal war er vor mir. So bei km 38 hörte ich dann "Hallo, ich bins wieder!" Und dann kamen wir ins Gespräch. Martin aus Bayern, machte seinen fünften Marathon. Er sah auf den letzten Kilometern schon nicht mehr fit aus und biss sich durch. Wir beschlossen gemeinsam bis ins Ziel zu laufen. Obwohl er mehrmals meinte, ich solle loslaufen und mein Rennen laufen, bin ich dabei geblieben. Erst bei 41,5 bin ich dann los. Die Beine wollten nicht mehr langsamer werden. Alles lief irgendwie automatisch ab. Im Ziel trafen wir uns dann und klatschen noch einmal ab. Er bedankte sich dann bei mir, dass ich ihn zu seiner neuen Bestzeit gezogen hatte. Das war für mich mehr Wert als jede Bestzeit
Bin den Rest des Tages mit nem Dauergrinsen rumgeschlurft.
Jetzt werde ich mal ein wenig pausieren, bis der Muskelkater weg ist und dann geht es munter weiter. Ab jetzt werde ich wieder mein Tempo trainieren und noch recht viel Rennrad fahren.
Geplant ist jetzt eine 210km Radtour und dann der Stuttgarter Halbmarathon.
Viele Grüße,
Peter