Hallo Leute!
Gestern war es soweit, ich war zur Bewegungsanalyse. Das war echt spannend!
In dem Lauf- und Bewegungsanalysezentrum wo ich war (gehört zu einem Orthopädiehaus) werden drei Arten von Laufanalysen angeboten:
- Analyse vom Fuß
- Analyse von Fuß, Knie, Beinachse und Becken
- Analyse von Fuß, Knie, Beinachse, Becken und Rücken
Ich habe mir letzteres gegönnt, da ich ganz sicher gehen wollte.
Zuerst wurde ich bemalt, bzw beklebt: An den Knöcheln, Fersen, Knien, Hüften und die Wirbelsäule hoch werden Markierungskreuze/-punkte gesetzt. Dann wurden Aufnahmen im Stehen von allen Seiten gemacht, um zu schauen, ob da schon was auffällig ist.
Nun sollte ich mich auf dem Laufband etwas warmlaufen. Das Lauf band war recht hart, und das muss es auch sein, da wohl die nachgebenden Geräte das Ergebnis verfälschen können.
Dann ging es los, erstmal Barfuß, gefilmt wurde von der Seite und von hinten, dann lief ich in die andere Richtung, so dass nochmal von Vorne und von der anderen seite gefilmt werden konnte. Das Ganze musste nochmal mit den meinen Laufschuhen (ohne Socken, wegen den Markierungen) wiederholt werden. Wie lang ich gelaufen bin weiss ich nicht genau, vielleicht insgesamt so 10 Minuten. Länger auf keinen Fall. Das Band war auf 6 km/h eingestellt.
Nachdem ich mich wieder umgezogen hatte, ging es auch schon an die Besprechung. Die Frau machte auf mich einen sehr freundlichen und vor allem kompetenten Eindruck. Die Analyse fand mit einem speziellen Programm statt dessen Name mir leider wieder entfallen ist. MotionQuest, oder so ähnlich. Dabei ging sie methodisch nach einem Analyseprotokoll vor und es hat insgesamt (inkl. Laufen und allem) etwas über 2 Stunden gedauert.
Die Untersuchung wurde für mich auf CD gespeichert, so dass ich die zu Hause, beim Arzt oder wo auch immer, wieder ansehen kann. Und ich habe ein vorläufiges Protokoll sowie Übungen in Papierform sofort mitbekommen. Heute schaut sie sich die Aufnahmen nochmal an und schreibt ein ausfühlicheres Protokoll, was sie mir dann per Post zuschicken wird. Eine Mappe mit den vorläufigen Ergebnissen und Übungen habe ich Gestern schon mitbekommen.
Untersucht wurden (so wie ich mich dran erinner, das war noch mehr):
- Stellung und Verhalten der Knöchel, Beine, Hüfte
- Verhalten der Wirbelsäule
- Abrollverhalten und Stellung der Füße
- Bewegungsverhalten der Kniescheibe
- Haltung beim Laufen
- Lauftechnik
Das Ergebnis (nach Erinnerung aufgeschrieben, Fehler sind meine, nicht ihre):
- Im Stand keine Auffälligkeiten bis auf eine leichte Schiefstellung der Hüfte (fällt etwas nach links ab) und ein leichter Rundrücken. Keine x-Beine, Knöchel sind auch okIm Laufen ohne Schuhe:
- Knöchel knicken nach Innen
- x-Bein links
- Abrollen ist gut
- Senkfüße, re schlimmer. Dadurch drehe ich den rechten Fuß zu weit nach außen
- Knie verdehen sich (konnte man an der Kniescheibe sehen) auf beiden Seiten
- Äußere Hüftmuskulatur ist zu schwach (re schwächer als links) wodurch sich die Hüfte bim Schritt mit rechts stark nach links absenkt.
Im Laufen mit Schuhen:
- Knöchel werden gut ausgeglichen
- immer noch x-Bein Links
- re Fuß dreht immer noch nach Außen
- Verdrehung des Knies li fast ausgeglichen, aber nicht ganz, re immer noch nicht gut
- und bloß weil ich Schuhe anhabe werden meine Hüftmuskeln auch nich plötzlich besser
Weiteres:
- Mein Bindegewebe ist nicht zu weich
- Das obere Sprunggelenk ist nicht besonders beweglich (ich kann nicht in die tiefe Hocke gehen)
- Durch das viele sitzen sind die vorderen Muskeln in der Hüfte verkürzt.
Laufverhalten:
Ich strecke das Bein zu sehr nach vorne und mache es dabei zu gerade, wodurch ich sehr hart mit dem Hacken aufsetze und das Knie den Schlag voll abbekommt, ohne dass die Muskel den Stoß groß abfangen könnten. Ihr Tipp für meinen Fall war, mehr mit dem Mittelfuß aufzusetzen. Dementsprechend soll ich das Bein nach hinten gerader machen und wenn ich den FUß wieder nach vorne nehme soll ich mehr anfersen. So wie ich es verstanden habe, bekomme ich dadurch unter anderem eine bessere Kontrolle wenn ich den Fuß wieder aufsetze. Arme waren soweit schon ganz ok, aber ich lasse sie zwischendrin etwas zu weit nach unten fallen.
Eigentlich ein Wunder, dass ich überhaupt gehen kann ohne hinzufallen ...
Fazit bisher:
- Muskelaufbau (äußere Hüfte, Wade, Schienbein, Bauch)
- Dehnungsübungen u.a. für die vordere Hüfte
- Gleichgewichtsübungen für die kleinen Muskeln im Knie und in den Knöcheln
- Meine Schuhe sind gut für mich geeignet, brauche aber noch Einlagen
- Arbeiten am Laufstil, wobei sie mir riet, nich alles auf einmal richtig machen zu wollen, sondern mich langsam ranzutasten. So gesehen ist es ganz gut, dass mir das am Anfang passiert ist, dann kann ich mir das gleich abgewöhnen.
Zum Training riet sie mir vorerst nur 2 x in der Woche zu laufen, damit ich wirklich einen Ruhetag habe und nicht gleich wieder zum Tanzen gehe:
Mo: Laufen
Di: Ruhe
Mi: Tanzen
Do: Tanzen
Fr: Tanzen
Sa: Laufen
So: Ruhe
Bis die Beschwerden nicht ganz abgeklungen sind (und das sind sie noch nicht!!), soll ich nicht laufen gehen. Das kann noch bis zu zwei Wochen dauern, da ich derzeit mit dem Tanzen nicht pausieren kann (Showvorbereitungen). Mal abgesehen davon, dass ich erst die Einlagen haben möchte. Bis dahin soll ich aber schonmal die Kräftigungs- und Dehnungsübungen machen. Das in das Tanztraining einzubauen, hilt sie für eine gute Idee, dann habe ich auch wiklich Pausentage. Dann ist Tanztraining auch gleichzeitig Lauftraining, sozusagen. Und wieder laaangsam anfangen und dabei an meinem Laustil arbeiten.
Ich bin zu dem Entschluss gekommen nicht erst zu Walken, da meine Probleme doch sehr laufspezifisch sind. Ich denke, ich werde wieder von vorne beginnen und erst immer nach 2 Wochen steigern. Parallel gibt es dann die Übungen beim Tanzen. Ich möchte zwar auch schnell weiterkommen, aber meine Knie sind mir einfach wichtiger. So eilig habe ich es dann doch nicht.
Was haltet ihr davon?
LG,
mokel