Run4Cake hat geschrieben:Wenn jemand zum ersten Mal eine besonders lange Strecke läuft und sich hinterher noch gut fühlt, würde ich aber unabhängig vom gemessenen Puls nicht von einem Tempodauerlauf sprechen wollen.
Dann nenne ich es unbewusster Tempodauerlauf. Egal, unser Protagonist hat keine Ahnung. Mein Start als Läufer hatte zwar ein paar Parallelen, denn damals wollte ich mich auch auf einen Marathon vorbereiten, gegen den Rat meine Ärzte - mit 10 Monaten Vorbereitungszeit. Es war war ähnlich unvernünftig. Doch ich hatte einen Plan und habe mich gleich einem Triathlonverein angeschlossen. Bald hatte ich die Grundbegriffe drauf: Tempodauerlauf, GA1, usw.
Ich setzte mir ein Ziel und suchte mir im Netz den Trainingsplan, der zu mir passen könnte. Meine Laufzeiten haben sich rapide verbessert: 27min über 5km beim Silvesterlauf, 45min über 10km im April, 41:55min im August. 3:30h war mein Ziel für den Marathon. Bei der Laufszene Duisburg wurde ich fündig (Plan für 3:15h) mit einer Änderung: alle 4 Wochen ersetzte ich eine Trainingswoche 1:1 durch eine Regenerationswoche, in der ich fast nicht trainiert habe.
https://www.laufszene.de/trainingsplan/ ... n-315-std/
Die Pause brauchte ich, denn der Plan war sehr fordernd für mich. Zudem war ich Rekonvaleszent nach einer längeren Krankheit.
Es hat geklappt: 3:28h, nachdem ich lange Zeit auf Kurs Richtung 3:15 bis 3:20h lag. Den Marathon wollte ich aber auch genießen und nahm mir, besonders in der 2. Hälfte, Zeit. Der Kurs lag am Vierwaldstätter See und war einfach wunderschön. Unterwegs band ich mir die Schuhe und machte ausgiebig Rast und zwar an jedem Verpflegungspunkt. Schrieb ich vorhin, mein 2:56h-Marathon wäre mein Schönster gewesen (dieser Wettkampf war auch sehr schön)? Nein: dieser "Bummelmarathon" war einfach wundervoll, aber so anstrengend, wie kein folgender Marathon. Auf der Strecke bemerkte ich meine Erschöpfung gar nicht, so euphorisiert war ich von der Athmosphäre und der wunderschönen Landschaft mit Alpenpanorama.
Bereut habe ich nichts!
Jetzt hat unser Anfänger eine erste Gebrauchsanweisung. Ich würde mir an seiner Stelle ein Jahr mehr Zeit nehmen und mit Plan vorgehen. Dann wird das Erlebnis umso schöner. Es ist wie beim ersten Mal, hat man mehr Erfahrung, kann man es besser genießen!