Banner

Wie weiter machen? Auf 10km < 60 Minuten

Wie weiter machen? Auf 10km < 60 Minuten

1
Einen schönen guten Morgen,

da ich neu hier in diesem Forum bin, möchte ich erst einmal ein paar Worte zu meiner Person loswerden.
Ich heiße Ingo, bin 31 Jahre alt, männlich, wiege 84kg bei einer Größe von 176cm und habe keine Ausdauer und möchte das ändern :) Ich habe früher viel Sport getrieben (Fußball + Joggen) und habe irgendwann aufgehört. Und mit den Jahren nun einiges an Gewicht zugelegt.

Ich habe mir vor 4 Wochen ein persönliches Ziel gesetzt: Ich möchte im Juni 2016 bei uns im Dorf den Pilgerweglauf mitlaufen. Und zwar die "lange" Strecke (10km). Da ich früher meiner Meinung nach ein sehr guter Läufer war, aber auch bescheiden bin, habe ich eigentlich an mich nur eine weitere Anforderung: Ich möchte diesen Lauf in unter 60 Minuten absolvieren, lieber unter 55 Minuten, aber ich habe meinen Mount Everest derzeit auf 60 Minuten gesetzt. Lieber wären mir wie früher in unter 45, aber seis drum. Man wird ja auch älter :)

Ich bin dann vor 3 Wochen aktiv ins Training eingestiegen. Da es mit meiner Ausdauer derzeit nicht zum Besten steht, habe ich mir eine Strecke von 5,7km ausgeschaut, die ich nun 3 mal die Woche laufe. Während der ersten Woche konnte ich meine Pace von 8 Minuten auf 7 Minuten drücken. In Woche 2 + 3 ist is mir nun gelungen meine Pace auf durchschnittlich 6 Minuten 20 zu senken, wobei der vorletzte Lauf mit 6 Minuten dabei war. Hitzebedingt der letzte Lauf wieder mit 6 Minuten 20 Sekunden.

Das Problem was ich nun allerdings habe ist, dass ich am Ende des Laufs wirklich erschöpft bin. Also Luft nach "oben", heißt für eine längere Strecke, sehe ich derzeit nicht. Und deshalb suche ich hier nach Hilfe. Wie schon erwähnt habe ich es nicht wirklich eilig auf 10km < 60 Minuten zu kommen, aber ich bin ein ehrgeiziger Mensch und möchte dieses Ziel so schnell wie möglich erreichen. Ich muss mir während des Laufens auch immer einreden, dass es derzeit nicht wichtig ist, wie schnell ich laufe, sondern dass es wichtig ist anzukommen. Ich bin sehr schnell demotiviert, wenn ich keine Verbesserung von Lauf zu Lauf entdecken kann.

Ich versuche mein Anliegen / meine Frage mal deutlicher zu stellen:
1. Ist es sinnvoller erst länger und danach schneller zu laufen, oder sollte ich erst versuchen auf eine Pace von 6 Minuten zu kommen, bevor ich die Strecke verlängere?

2. Ich habe für mich irgendwie keinen optimalen Trainingsplan gefunden, kann mir hier jemand helfen?

Noch zur Information.
Ich absolviere vor jedem Lauf eine Liegestütze Trainingseinheit laut einem Plan "100 Liegestütze in 6 Wochen".
Ich laufe nach Gefühl ohne Pulsuhr. Ich habe hier im Forum jetzt sowieso schon des Öfteren gelesen, dass eine Pulsuhr in vielen Fällen eher suboptimal sein soll.

Vielen Dank für eure Hilfe

Gruß
Ingo

2
DerDa83 hat geschrieben: Ich versuche mein Anliegen / meine Frage mal deutlicher zu stellen:
1. Ist es sinnvoller erst länger und danach schneller zu laufen, oder sollte ich erst versuchen auf eine Pace von 6 Minuten zu kommen, bevor ich die Strecke verlängere?
Beides. :wink: Du läufst drei mal die Woche. Das könntest du folgendermaßen aufteilen: Einmal "lang" und langsam, also wirklich schön zuckelig, einmal kurz und "schnell" und einmal von beidem das Mittel. Der Körper braucht die Abwechslung, um Trainingsreize zu erkennen und zu verarbeiten. Außerdem ist es gut für die Knochen, nicht immer dasselbe zu machen.
DerDa83 hat geschrieben: 2. Ich habe für mich irgendwie keinen optimalen Trainingsplan gefunden, kann mir hier jemand helfen?
Siehe oben. Einen "richtigen" Plan brauchst du mmn noch nicht. Ich würde erstmal sehen, dass ich Umfänge und Belastung ganz langsam steigere und dann acht bis zwölf Wochen vor dem Lauf einen intensiveren Trainingsplan starten. Mir gefallen die Flex-Pläne von http://www.lauftipps.ch ziemlich gut.
DerDa83 hat geschrieben: Ich laufe nach Gefühl ohne Pulsuhr.
Prima! :daumen: Ist genau richtig am Anfang. Normale Uhr zur Zeitmessung reicht!

Hau rein, das wird was!
10km-PB verbessert von 59:45 im Januar 2015 auf 49:13 im Juni 2015. Hier läuft was richtig. :D

25.07.2015: Nürburgringlauf (24,4km, 500HM) 2:29:47


Manchmal klemmt meine Shifttaste und das X erscheint auch nur sporadisch zur Arbeit...

3
hardlooper hat geschrieben: Und wie hier in diesem Forum schon oft geschrieben wurde: gehe regelmäßig laufen oder wie der Präsident unseres Bundestages, der Nobby, meinte: "Das wichtigste am Training ist, dass es stattfindet".
Knippi
Die Stones sind wir selber.

4
Du bist gerade erst wieder ins Training eingestiegen. Für dich ist es in erster Linie wichtig, verletzungsfrei deine Grundlagenausdauer aufzubauen. Für die nächsten 8 - 10 Wochen erst einmal keine Gedanken über Tempo usw. machen. Einfach locker laufen. Dein Ziel sollte es sein, erst einmal 1 h durchzulaufen, ohne danach völlig erschöpft zu sein. Und 3 mal pro Woche ist zunächst auch genug.

Wichtig wäre noch etwas anderes. Du bist mit 84 kg bei 1,76 m Größe zu schwer. Es wäre nützlich, nach und nach dein Gewicht auf ca. 75 kg zu senken.

Zu deinen Fragen:

1. Ist es sinnvoller erst länger und danach schneller zu laufen, oder sollte ich erst versuchen auf eine Pace von 6 Minuten zu kommen, bevor ich die Strecke verlängere?

Es macht auf jeden Fall mehr Sinn, zunächst die Strecke zu verlängern, bevor du auf die Geschwindigkeit achtest. Das erste Ziel ist der Aufbau einer entsprechenden Ausdauergrundlage. Auf diese kannst du dann aufbauen.

2. Ich habe für mich irgendwie keinen optimalen Trainingsplan gefunden, kann mir hier jemand helfen?

Im Moment brauchst du keinen Trainingsplan. Wenn du 3 am 1 h am Stück laufen kannst, dann kannst du mit Variationen beginnen.
1 mal pro Woche langsam und länger, z. B. jede Woche 5 min länger.
1 mal normal und dann z.B. jeden km eine Steigerung einbauen, d. h. für ca. 100 m beschleunigen bis zum Maximaltempo und dann locker weiterlaufen.
1 mal kürzer und dafür zügiger.
Damit wirst du automatisch schneller. Und im nächsten Frühjahr kannst du dann in einen 10 km Trainingsplan einsteigen.

Bild
Bild


Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

5
0815Runner hat geschrieben:Wichtig wäre noch etwas anderes. Du bist mit 84 kg bei 1,76 m Größe zu schwer. Es wäre nützlich, nach und nach dein Gewicht auf ca. 75 kg zu senken.
Das ist sowieso der Plan ;) Allerdings hoffe ich doch auf 70/72kg runter zu kommen. Allerdings möchte ich mein Training nicht auf Fettabbau / Gewichtsreduktion verlagern, weshalb ich es selbst nicht angesprochen hatte. Aber ja, neben 10km nächstes Jahr im Juni stehen auch die 75kg als Ziel im Juni nächsten Jahres.

Ok. Also erst mal versuchen 60 Minuten laufen zu können. Wird schwer das mit mir selbst auszumachen, da ich ja dann wieder so langsam laufen muss (~8 min / km), aber ich werds versuchen.

Noch eine Frage zur Streckenwahl. Ist es für den Kopf sinnvoller mehrere Strecken zu haben oder ist es sinnvoll eine "Hausstrecke" zu haben? Wie schon angesprochen will mein Kopf immer besser sein als beim letzten Mal laufen, was heißt, dass ich derzeit immer die gleiche Strecke laufe und daher den direkten Vergleich ziehen kann. Wäre es besser immer eine andere Strecke zu laufen um diesen Vergleich nicht ziehen zu können oder es ist sinnvoll immer die gleiche Strecke zu laufen um eben das Erfolgserlebnis zu haben?

Ein Vorteil bei der Hausstrecke ist meiner Meinung nach natürlich dass man genau weiß wie lange man sich noch quälen muss. Damit kann man sich selbst anfeuern wie ich finde. Auf der anderen Seite ist man natürlich schnell deprimiert, wenn es schlechter läuft als vorher.

6
Bin auch wie Du zunächst nur auf meiner Hausstrecke gelaufen. Aber so schaffst Du keine neuen Trainingsreize, die Dich weiterbringen. Die Abwechslung bringt´s! Die größten Fortschritte habe ich gemacht, als ich in meinem Harzurlaub neue, bis dato läuferisch völlig unbekannte Strecken gelaufen bin. Heute laufe ich meist nur 1-2 x auf meiner Hausstrecke, um eine Referenzzeit zu haben, ob mein Training Fortschritte gebracht hat oder nicht.

Gruß Frank

Bild
Bild

7
Also ich persönlich habe gar keine Hausstrecke. Ich laufe meist kreuz und quer durch die Gegend und biege oft auch willkürlich während dem Lauf irgendwo ab. Manchmal laufe ich mitten im Dorf auf der Strasse, mal über Feldwege, manchmal gehts dann auch bergauf oder auf den Sportplatz. Ich plane vorher nie wo ich laufe, ich weiss vorher nur wie viele KM auf dem Plan stehen und in welcher Pace ich die laufen will. Und wenn die Runde dann halt mal zu kurz ist, und ich schon vor der Haustüre stehe laufe ich halt noch einmal die Strasse runter.
Bestzeiten
200 m 28.44 (30.09.2017)
400 m 61.55 (30.09.2017)
600 m 1:39.15 (28.04.2018)
800 m 2:20.74 (10.09.2017)
1000 m 3:03.08 (26.07.2017)
1500 m 5:13.60 (10.06.2017)
3000 m 11:37.16 (12.09.2018)
5 km 20:05.20 [P: 4:01] (10.12.2016)
6.2 km 25:04.10 [P: 4:02] (30.04.2016)

8
Bei mir war es anfangs total langweilig, ich hab eine kleine Strecke gehabt, die ich je nach Fitness 3-5x gelaufen bin, irgendwie erinnerte mich das an ein Hamster im Laufrad und als ich dann endlich auch mal 30 min durchlaufen konnte, also immer geschafft habe, habe ich einfach eine x-beliebige genommen. So ändert sich auch immer am Wegrand mal ein paar Sachen. Ich habe irgendwo gelesen, wo jemand zwischendurch mal ein bissel Sport eingefügt hat, egal ob balancieren, oder mal ein paar Kniebeugen oder Liegestützen etc.... damit wird das Training abwechslungsreicher. Ist aber sicher Geschmackssache.

Wenn ich am Wochenende im Garten bin, dann habe ich den Mauerradweg, der ist dann auch mal was anderes...bzw in 2 Richtungen "belaufbar".
Liebe Grüße Jacky

9
Hallo DerDa83,

erstmal finde ich es gut, dass du dir mit "10 km unter 60 Minuten bis Juni 2016" ein realistisches Ziel gesetzt hast. Wir hatten hier schon genug Einsteiger, die nach einem Monat gleich Marathon laufen wollten. Da scheinst du zum Glück vernünftiger zu sein. :daumen:
DerDa83 hat geschrieben: Noch eine Frage zur Streckenwahl. Ist es für den Kopf sinnvoller mehrere Strecken zu haben oder ist es sinnvoll eine "Hausstrecke" zu haben? Wie schon angesprochen will mein Kopf immer besser sein als beim letzten Mal laufen, was heißt, dass ich derzeit immer die gleiche Strecke laufe und daher den direkten Vergleich ziehen kann.
Solltest du jetzt vorhaben, bei jedem Lauf auf deiner Hausstrecke deinen bisherigen Streckenrekord zu brechen, dann solltest du diesen Plan bitteschön schnell wieder aufgeben!

Für den Kopf mag es ein Erfolgserlebnis sein, Strecke XY schneller laufen zu können als beim letzten Mal. Wenn aber jede Trainingseinheit zu erneuten "Rekordjagd" wird und du jedes Mal ans Limit deiner Leistungsfähigkeit gehst, um wieder eine neue Bestzeit aufzustellen, machst du dich auf Dauer nur kaputt.

Um schneller zu werden, musst du nicht in jedem Training einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen. Genauso wichtig sind die langsamen, vielleicht langweiligen Einheiten, bei denen du weit unter deiner "Rekordzeit" bleibst. Dafür darfst du diese langsamen Läufe aber gerne nach und nach in der Länge ausbauen. Dein Erfolgserlebnis besteht dann eben darin, dieses Mal einen Kilometer länger gelaufen zu sein als bisher.

10
DerDa83 hat geschrieben:[...] bei uns im Dorf den Pilgerweglauf [...]
Hallo Ingo,

ich weiß nicht, wie genau Du es mit Zahlen nimmst, aber wenn es sich um den Pilgerweglauf in Sulzheim handelt, würde ich vorher mal die Strecke nachmessen bzw. den Veranstalter fragen, ist m.E. einer dieser Veranstaltungen, wo solche Nebensächlichkeiten nicht allzu genau genommen werden, könnte alles zwischen 9 und 11 km sein. Habe mal bei einem "10 km"-Lauf in dieser schönen Region eine Jahres-PB aufgestellt, am Ende waren es gerade mal 9,4 km.

Ansonsten viel Erfolg, finde ich gut, dass Du alles mit ein wenig Ruhe angehst. Unbedingt Abwechslung ins Training bringen, unterschiedliche Strecken, mal flach, mal hügelig, mal Bahn, mal Wald, mal Weinberg, mal kurz, mal lang, mal langsam, mal schnell.

:winken:

Gee

11
DerDa83 hat geschrieben:Ok. Also erst mal versuchen 60 Minuten laufen zu können. Wird schwer das mit mir selbst auszumachen, da ich ja dann wieder so langsam laufen muss (~8 min / km), aber ich werds versuchen.
Um Himmelswillen nein! Laufe so langsam, dass du dich wohl fühlst und nicht am Ende erschöpft bist. Langsamer auf keinen Fall. Du kannst bereits längere Strecken bis 6er Pace laufen, da reicht als langsamstes Tempo 6:30...7:00 aus. Alles andere wäre ein Rückschritt. Dein wichtigstes Problem, dass du angehen musst ist, deine Umfänge sanft zu steigern um deine Gräten (Gelenke, Sehnen etc.) an die Belastung zu gewöhnen. Eine Tempospritze hier und da schadet nicht aber bringt dich weiter nach vorn. Dein bisheriges Vorgehen hätte dich mit großer Wahrscheinlichkeit ins Verletzungsverderben befördert.
DerDa83 hat geschrieben:Noch eine Frage zur Streckenwahl. Ist es für den Kopf sinnvoller mehrere Strecken zu haben oder ist es sinnvoll eine "Hausstrecke" zu haben?
Eine Hausstrecke ist gut, um persönliche Fortschritte messen zu können. Abwechslung ist gut für den Kopf, damit es nicht eintönig wird. Wenn du unterschiedliche Böden hast (Feldweg, Waldweg, eventuell ein paar Steigungen) dann freut sich dein Körper auch darüber und wird vielseitiger trainiert.

Viel Spaß und Erfolg wünsch ich dir :daumen:

Gruss Tommi

12
geebee hat geschrieben:Hallo Ingo,

ich weiß nicht, wie genau Du es mit Zahlen nimmst, aber wenn es sich um den Pilgerweglauf in Sulzheim handelt, würde ich vorher mal die Strecke nachmessen bzw. den Veranstalter fragen, ist m.E. einer dieser Veranstaltungen, wo solche Nebensächlichkeiten nicht allzu genau genommen werden, könnte alles zwischen 9 und 11 km sein. Habe mal bei einem "10 km"-Lauf in dieser schönen Region eine Jahres-PB aufgestellt, am Ende waren es gerade mal 9,4 km.
Um diesen handelt es sich tatsächlich und ja, ich bin mir bewusst, dass es auf keinen Fall genau 10km sein werden. Da ich aber die Strecke nicht kenne, kann ich es nicht mit Sicherheit sagen. Ich werde aber, sobald ich denke, dass ich so weit bin, mich bei uns im Ort erkundigen wo der Weg ist, damit ich ihn trainieren kann. Hier kennt sich ja jeder mit Vornamen :)

Ich habe heute morgen mal versucht die Tipps hier in die Tat umzusetzen. Heißt:
- Ich bin eine mir nicht bekannte Strecke gelaufen (einfach raus und einfach mal einen Weg eingeschlagen)
- Es etwas langsamer angegangen um auf eine längere Zeit zu kommen

Das Ergebnis sieht wie folgt aus:
Distanz: 7,26km
Pace: 6:53 min / km - Hier war alles dabei. 8:30 min (Blöde 100m Steigung... musste kurzzeit gehen.... mein Ego war ganz schön pissig) bis 6:07 min.
Ingesamte Zeit: 50:01 min

Gefühlt habe ich mich ab Kilometer 2,5 sehr gut (besser als auf meiner Hausstrecke), davor nicht so gut (Kilometer 1,5 - 2,5 gings stetig Berg hoch bis zur 20% Steigung).
Ich hätte am Ende auch noch etwas weiter laufen können, aber ich habe für mich entschieden, dass es fürs erste erst Mal reicht und ich es nicht übertreiben möchte. Außerdem laufe ich immer vor der Arbeit und die 50 Minuten waren jetzt doch schon sehr knapp. Ich muss mal schauen, dass ich da irgendwo noch 20 Minuten Zeit finde. Gesundheitsbedingt muss ich mich sehr viel dehnen. Das heißt ich mache nach 1km immer eine kurze Dehnpause und nach dem Lauf dehne ich mich ausgiebig. Lange Geschichte, aber anders könnte ich gar nicht laufen.

Der Untergrund hat mir heute extrem zu schaffen gemacht. Meine bisherige Hausstrecke war komplett durchs Feld über einen Betonweg. Heute bin ich über typischen Ackerweg gelaufen. Erst als ich dann wieder richtigen Boden unter den Füßen hatte, habe ich angefangen mich besser zu fühlen. Ich werde mir wohl für Donnerstag eine bessere Strecke suchen müssen, wo ich tatsächlich nur Betonweg habe. Der holprige Untergrund gemischt mit keiner Ausdauer und Berg hoch war nicht so das Wahre für mich :)

Ich kenne zwar einen Weg der komplett Betoniert ist, der auch eine optimale Länge hat, aber leider geht der gegen Ende nur noch Berg hoch und ich denke, dass ich das nicht schaffen werde, weshalb ich diesen erst einmal nicht laufen werde.

Schlussendlich kann ich aber sagen, dass ich relativ stolz auf mich bin 50 Minuten gelaufen zu sein und das mit einer durchschnittlichen Pace von unter 7 Minuten. Hätte ich nicht gedacht, dass ich das schaffe. Ich werde wohl auch am Donnerstag dann ein bisschen langsamer, dafür aber länger laufen.

13
Es ist durchaus nicht verkehrt auf wechselnden Untergründen zu trainieren. Die Ackerwege die du als unangenehm beschreibst würde ich an deiner Stelle immer mal wieder einbauen, die Fördern die Stabilität deiner Füße. Nicht übertreiben aber auch nicht vermeiden. ;)

14
Frank1604 hat geschrieben:Es ist durchaus nicht verkehrt auf wechselnden Untergründen zu trainieren. Die Ackerwege die du als unangenehm beschreibst würde ich an deiner Stelle immer mal wieder einbauen, die Fördern die Stabilität deiner Füße. Nicht übertreiben aber auch nicht vermeiden. ;)
Das ist schon klar. Allerdings zerht das auch ziemlich an der Kraft, weshalb ich es am Anfang eigentlich eher gerne vermeiden würde, bis ich eine ordentliche Grundlagenausdauer habe um eben noch Luft zu haben trotzdem noch längere Strecken zu laufen. Deshalb denke ich wäre es besser erst einmal bei einem Betonierten / Wald Boden zu bleiben, bevor ich auf einem durch Traktoren total verbeulten Untergrund laufe :)

16
Frank1604 hat geschrieben:Es ist durchaus nicht verkehrt auf wechselnden Untergründen zu trainieren. Die Ackerwege die du als unangenehm beschreibst würde ich an deiner Stelle immer mal wieder einbauen, die Fördern die Stabilität deiner Füße. Nicht übertreiben aber auch nicht vermeiden. ;)
+1

In meiner Laufanfangszeit hab ich Wald- und Feldwegböden überhaupt nicht gemocht. Das strengte an und ich hatte ständig Angst, umzuknicken und allgemein meine Sehne und Bänder zu überlasten. Mittlerweile ist es genau anders herum. Ich liebe Waldböden und auch richtige Singletrails. Nicht nur wegens der mentalen Abwechslung. Gerade bei und vor allem nach Ultras spüre ich einen Riesenunterschied in den Füßen und Beinen ob ich diese auf Asphalt (Beton ist noch ne Spur schärfer!) oder in der Natur absolviert habe. Also nach Trailultras geht es den Beinen schon um einiges besser :)
DerDa83 hat geschrieben:Das ist schon klar. Allerdings zerht das auch ziemlich an der Kraft, weshalb ich es am Anfang eigentlich eher gerne vermeiden würde, bis ich eine ordentliche Grundlagenausdauer habe um eben noch Luft zu haben trotzdem noch längere Strecken zu laufen. Deshalb denke ich wäre es besser erst einmal bei einem Betonierten / Wald Boden zu bleiben, bevor ich auf einem durch Traktoren total verbeulten Untergrund laufe :)
Treckerspuren sind natürlich die Härte! :D Diese Böden fordern schon mächtig und da sollte man sich langsam heran tasten. Aber lass dir eines gesagt sein: Deine so genannte Grundlagenausdauer erhöhst du umso schneller, je mehr du dich und deinen Körper forderst. Anders gesagt, alles was an de Kraft zehrt, bring den Körper dazu, diese verstärkt aufzubauen. Wichtigster Grund, es mit dem Gelände nicht gleich zu übertreiben ist der, dass du deine Gräten langsam daran gewöhnen musst. Das hat aber mit irgendeiner Ausdauer nichts zu tun.

Gruss Tommi

17
DerDa83 hat geschrieben:Das Problem was ich nun allerdings habe ist, dass ich am Ende des Laufs wirklich erschöpft bin. Also Luft nach "oben", heißt für eine längere Strecke, sehe ich derzeit nicht. Und deshalb suche ich hier nach Hilfe. Wie schon erwähnt habe ich es nicht wirklich eilig auf 10km < 60 Minuten zu kommen, aber ich bin ein ehrgeiziger Mensch und möchte dieses Ziel so schnell wie möglich erreichen. Ich muss mir während des Laufens auch immer einreden, dass es derzeit nicht wichtig ist, wie schnell ich laufe, sondern dass es wichtig ist anzukommen. Ich bin sehr schnell demotiviert, wenn ich keine Verbesserung von Lauf zu Lauf entdecken kann.

Ich absolviere vor jedem Lauf eine Liegestütze Trainingseinheit laut einem Plan "100 Liegestütze in 6 Wochen".
Hallo Ingo und willkommen.

1. Frage: Was sollen denn die Liegestütze vor jedem Lauf? Jede nichtläufreische Zusatzanstrengung ist doch kontraproduktiv (sofern sie unmittelbar vorher stattfindet). Mach Deine Liegestütze an den lauffreien Tagen!
2. Dein "Problem" ist nicht die Erschöpfung an sich, sondern der Grund dafür: Jeden Lauf schneller werden zu wollen, ist kein Training (schon gar kein sinnvolles), sondern die beste Möglichkeit, sich gesundheitlich abzuschießen. Und warum Du möglichst schnell ein Ziel erreichen willst, das ja nicht möglichst schnell, sondern zu einem bestimmten Termin stattfindet, ist mir auch nicht klar. Auf einen 10 km-WK trainiert man sowieso nicht 10 Monate hin, sondern eher 6-12 Wochen. Und "Ehrgeiz" kann auch bedeuten, einen Plan akribisch zu verfolgen. Das, was Du machst, ist eher "blinder Ehrgeiz" - der ja bekanntlich schadet.

Was wäre also sinnvoll? Ein Beispiel:

Trainiere bis März strukturiert, aber noch nicht auf ein Zeitziel hin. Arbeite in getrennten Phasen an Deiner Ausdauer (Distanz) und an Deinem Tempo. Mach ca. 12 Wochen (meinetwegen auch 10 oder 16) vor dem WK einen WK-ähnlichen Trainingslauf und nimm die Zeit als Anhaltspunkt für einen sinnvollen Trainingsplan. Beispiel: Du läufst die 10 km in 55 Minuten: Dann nimmst Du einen Plan für Sub50.

Alternativbeispiel (für Ehrgeizige): Du suchst Dir in Deiner Umgebung eine WK (5-10 km) im Oktober und trainierst bis dahin nach einem TP "10 km sub 60" oder, wenn der zu lasch sein sollte, "sub 55". Wenn das klappt, machst Du über den Winter allgemeinen Konditionsaufbau (u.a. mit viel langen, langsamen Läufen, auch Crosstraining und ab und zu 'mal schnelle Dinger) und ab März die Vorbereitung auf den Juni-WK.
Gruß vom NordicNeuling

18
NordicNeuling hat geschrieben:1. Frage: Was sollen denn die Liegestütze vor jedem Lauf? Jede nichtläufreische Zusatzanstrengung ist doch kontraproduktiv (sofern sie unmittelbar vorher stattfindet). Mach Deine Liegestütze an den lauffreien Tagen!
Kontraproduktiv fürs Laufen oder für den Körper? Habe immer gelesen, dass man "Kraftsport", wozu ich auch Liegestütze zähle, mit Laufen verbinden soll und den Kraftsport vorher ausüben soll.
NordicNeuling hat geschrieben:Und warum Du möglichst schnell ein Ziel erreichen willst, das ja nicht möglichst schnell, sondern zu einem bestimmten Termin stattfindet, ist mir auch nicht klar.
Ganz einfach um besser zu sein als mein Ziel :) Sobald ich mein Ziel von 10km < 60 Min erreicht habe, will ich auf 55 und danach auf 50. Mein Ziel ist es nicht Erster zu werden, der Erste hatte letztes Jahr 44 Minuten auf der Uhr. Und was spricht dagegen sich ein minimal Ziel zu setzen und dieses immer weiter nach oben (in dem Fall nach unten) zu setzen?
NordicNeuling hat geschrieben:Das, was Du machst, ist eher "blinder Ehrgeiz" - der ja bekanntlich schadet.
Aufgrund dieser Aussage setze ich mal voraus, dass du nicht alle meine Beiträge in diesem Thema gelesen hast, da du sonst gesehen hättest, dass ich extra danach langsamer gelaufen bin, dafür aber weiter und nicht auf meinen blinden Ehrgeiz gehört habe. Also so blind kann er nicht sein :)

NordicNeuling hat geschrieben:Alternativbeispiel (für Ehrgeizige): Du suchst Dir in Deiner Umgebung eine WK (5-10 km) im Oktober und trainierst bis dahin nach einem TP "10 km sub 60" oder, wenn der zu lasch sein sollte, "sub 55".
Ist das theoretisch realistisch bei 3 mal die Woche Training im Oktober schon 10km sub 60 oder gar 55 zu laufen? Mehr Trainingseinheiten gehen nicht. Da machen derzeit auch meine Beine gar nicht mit.


Auch wenn ich gerade an ein paar Aussagen deinerseits Kritik ausgeübt habe, bedanke ich mich dennoch für deinen Beitrag.

19
DerDa83 hat geschrieben:Kontraproduktiv fürs Laufen oder für den Körper? Habe immer gelesen, dass man "Kraftsport", wozu ich auch Liegestütze zähle, mit Laufen verbinden soll und den Kraftsport vorher ausüben soll.
Wo hast Du das "immer gelesen"? Ich habe nur gelesen: WENN man unbedingt beides an einem Tag machen will, dann soll man den Kraftsport vorziehen. Aber auch das geht meistens von einer Priorität Kraftsport aus und argumentiert mit Verletzungsgefahr, gilt also eher für Gewichte. Per se ist es immer besser, es zu trennen. Also: Kontraproduktiv fürs Laufen.
DerDa83 hat geschrieben:Ganz einfach um besser zu sein als mein Ziel :) Sobald ich mein Ziel von 10km < 60 Min erreicht habe, will ich auf 55 und danach auf 50. Mein Ziel ist es nicht Erster zu werden, der Erste hatte letztes Jahr 44 Minuten auf der Uhr. Und was spricht dagegen sich ein minimal Ziel zu setzen und dieses immer weiter nach oben (in dem Fall nach unten) zu setzen?
Klar kann man das machen; aber ich halte das - gerade angesichts Deiner Selbsteinschätzung als "ehrgeizig" - eher für einen Selbstbetrug. Wenn ich weiß, daß ich 50 min. schaffen werde, warum tue ich dann so, als ob 60 mein Ziel wäre?
DerDa83 hat geschrieben:Ist das theoretisch realistisch bei 3 mal die Woche Training im Oktober schon 10km sub 60 oder gar 55 zu laufen? Mehr Trainingseinheiten gehen nicht. Da machen derzeit auch meine Beine gar nicht mit.
8 Wochen Zeit: Da ist das für einen 31-jährigen sehr realistisch. Zumal ich davon ausgehe, daß es im Oktober deutlich angenehmer ist und uch vorher schon einige kühlere Wochen ein effektiveres Training ermöglichen. 60min/10 km sind ja nun kein Hexenwerk. Lies Dir einmal den entsprechenden Thread durch ("Sub 60"). Ellenlang, aber mit vielen guten Tips und Erfahrungsberichten. Wichtig ist, daß Du ab sofort nach einem guten TP trainierst, der Dir vor allem die Distanz, aber auch etwas Tempo nahe bringt. Solltest Du dann wirklich 61 Minuten brauchen, hast Du zumindest schon einmal WK-Erfahrung gesammelt - sehr wichtig für die nächsten WKs. Und solltest Du bis Oktober bereits die ersten KG abgegeben haben, würde ich sogar auf die sub 60 wetten.
Gruß vom NordicNeuling

20
DerDa83 hat geschrieben:Kontraproduktiv fürs Laufen oder für den Körper? Habe immer gelesen, dass man "Kraftsport", wozu ich auch Liegestütze zähle, mit Laufen verbinden soll und den Kraftsport vorher ausüben soll.
Wo hast Du das "immer gelesen"? Ich habe nur gelesen: WENN man unbedingt beides an einem Tag machen will, dann soll man den Kraftsport vorziehen. Aber auch das geht meistens von einer Priorität Kraftsport aus und argumentiert mit Verletzungsgefahr, gilt also eher für Gewichte. Per se ist es immer besser, es zu trennen. Also: Kontraproduktiv fürs Laufen.
DerDa83 hat geschrieben:Ganz einfach um besser zu sein als mein Ziel :) Sobald ich mein Ziel von 10km < 60 Min erreicht habe, will ich auf 55 und danach auf 50. Mein Ziel ist es nicht Erster zu werden, der Erste hatte letztes Jahr 44 Minuten auf der Uhr. Und was spricht dagegen sich ein minimal Ziel zu setzen und dieses immer weiter nach oben (in dem Fall nach unten) zu setzen?
Klar kann man das machen; aber ich halte das - gerade angesichts Deiner Selbsteinschätzung als "ehrgeizig" - eher für einen Selbstbetrug. Wenn ich weiß, daß ich 50 min. schaffen werde, warum tue ich dann so, als ob 60 mein Ziel wäre?
DerDa83 hat geschrieben:Ist das theoretisch realistisch bei 3 mal die Woche Training im Oktober schon 10km sub 60 oder gar 55 zu laufen? Mehr Trainingseinheiten gehen nicht. Da machen derzeit auch meine Beine gar nicht mit.
8 Wochen Zeit: Da ist das für einen 31-jährigen sehr realistisch. Zumal ich davon ausgehe, daß es im Oktober deutlich angenehmer ist und auch vorher schon einige kühlere Wochen ein effektiveres Training ermöglichen. 60min/10 km sind ja nun kein Hexenwerk. Lies Dir einmal den entsprechenden Thread durch ("Sub 60"). Ellenlang, aber mit vielen guten Tips und Erfahrungsberichten. Wichtig ist, daß Du ab sofort nach einem guten TP trainierst, der Dir vor allem die Distanz, aber auch etwas Tempo nahe bringt. Solltest Du dann wirklich 61 Minuten brauchen, hast Du zumindest schon einmal WK-Erfahrung gesammelt - sehr wichtig für die nächsten WKs. Und solltest Du bis Oktober bereits die ersten KG abgegeben haben, würde ich sogar auf die sub 60 wetten.
Gruß vom NordicNeuling

21
Hallo Ingo,

was für Brote möchtest du denn backen? Du läufst jetzt drei Wochen und hast dein Tempo auf 5,7 km von anfänglich sehr langsamen 8 min/km auf 6 min/km gesteigert. Was bitte schön erwartest du von deinem Körper bei dieser Temposteigerung? Soll er Danke Meister! schreien und mehr Folter fordern? Selbstverständlich bist du nach den Läufen müde. Wie denn auch nicht. Dass du einst ein guter Läufer warst, geistert noch als schwaches Echo durch dein Nervensystem, deine Muskeln und als starke Erinnerung durch deinen Kopf. Und es ist exakt dieses Echo, das überhaupt zulässt, dass du so forsch das Tempo steigern konntest. Wer einst gut ausdauertrainiert war, kommt rascher wieder auf Touren als völlige Neueinsteiger. So viel zunächst, um deine Maßstäbe zurechtzurücken.

Das nächste Wort ist eine Warnung: Du bist ein sehr ungeduldiger Mensch. Einer der nicht begreift, dass er von seinem Körper nicht nur fordern kann, sondern ihm auch Zeit lassen muss. Zeit, um sich an den urplötzlich begonnenen Dauerlaufstress anzupassen. Es gibt unzählige Sehnen, Knochen, Bänder und Gelenke, die sehr viel Zeit - Monate! - brauchen, um die für das Laufen notwendige Festigkeit zu erreichen. Deine einstige Sportlichkeit gestattet es dir vermutlich in relativ kurzer Zeit eine gute Ausdauer aufzubauen. Wie das gehen könnte, dazu komme ich noch. Du solltest es trotzdem mit dieser maximal möglichen Rate nicht tun! Muskeln und andere für die Ausdauerleistung maßgebliche Organe passen sich relativ schnell, in wenigen Wochen an, wenn man sie mit Training nur methodisch richtig reizt. Die oben aufgezählten Bestandteile deines Laufapparates erreichen jedoch nicht im selben Tempo die nötige Robustheit. Die brauchen länger. Zu schnelle Steigerung kann daher in frühe Beschwerden münden. Also bremse dich. Zügele deine Ungeduld.

Ungeduld ist umso unverständlicher, je mehr Zeit einem Läufer bleibt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Und für dein - lass mich das jetzt einfach mal mit deiner Vorgeschichte so sagen - sehr bescheidenes Sub60min-Ziel bleiben noch ganze 10 Monate.

Das Risiko, von dem ich spreche, ist in deinem Fall übrigens noch deutlich höher, weil du ein nettes Päckchen zusätzlich umgeschnallt hast. Ich spreche von den vielleicht 8 oder mehr Kilo Übergewicht, die du mit dir rumschleppst. Sie begrenzen weniger die Ausdauerleistungsfähigkeit, als die Härte, die man seinem Körper im Training zumuten darf. Vergegenwärtige dir die gewaltigen Drücke/Kräfte/Gewichte die beim Laufen auf bestimmten Körperteilen lasten. Zum Beispiel im Knie oder in der Achillessehne. Die freuen sich nicht, wenn sie jede Woche um eine Potenz mehr geknechtet werden.
Warum in Gottes Namen also diese Hektik? Warum diese Ungeduld, die letztlich dein orthopädisches Risiko steigert?

Nun zu deinem Training: Du hast über drei Wochen dein Tempo gesteigert und die Distanz beibehalten. Kann man machen, wenngleich der Laufeinstieg üblicherweise den umgekehrten Weg geht: Erst die Laufdauer steigern und später das Tempo erhöhen. Nun hast du es so angefangen und gut ist. Nur solltest du erkennen, dass nicht beides möglich ist. Keiner kann zugleich weiter laufen lernen und dabei auch noch deutlich schneller. Natürlich bist du platt nach deinen 5,7 km. Sieh es doch mal so: Wenn du mit konstant 7 min laufen würdest, derzeit, dann würdest du auch deutlich weiter als besagte 5,7 km laufen können - derzeit schon. Und ja: Da lese ich doch gerade in einer deiner Ergänzungen, dass du einen anderen Kurs mit über 7 km gewählt hast und den tatsächlich in 7:xx min/km absolvieren konntest. Und das nach bescheidenen 3 Wochen Lauftraining (na ja, jetzt vielleicht schon 4 Wochen). Dafür bäckst du schon ziemlich große Brote, wo andere noch die ganz kleinen Brötchen ins Rohr schieben. Oder nicht?

Wie nun trainieren? Ich lese weiter unten, dass du bereits 50 min am Stück laufen kannst. Das und die Tatsache, dass du 5 km etwa in 30, 31 min laufen kannst, genügt eigentlich schon, um nach einem Trainingsplan 10 km in 60 min zu trainiern. Der dauert dann etwa 3 Monate. Dennoch solltest du genau das nicht tun, weil solche Trainingspläne recht fordernd ausgelegt sind und von Woche zu Woche die Belastung steigern. Ich weiß das, weil ich selbst welche für unserer Laufseite geschrieben habe. Nach nur 3/4 Laufwochen seit dem Einstieg ist es einfach zu früh für dergleichen. Das könnte gutgehen, muss aber nicht. Und da du genügend Zeit hast - die Gebetsmühle dreht sich - gibt es auch gar keinen Grund zur Eile.

Stattdessen solltest du aufhören jedes Mal auf deiner Hausstrecke schneller werden zu wollen. Du könntest dreimal pro Woche trainieren, davon einmal auf deiner Hausstrecke mit deinem bisher höchsten Tempo. Die beiden anderen Läufe verlegst du auf andere Strecken, weil das mental einfach interessanter und kurzweiliger ist. Dort läufst du weiter und langsamer (!). Von den Distanzen her vielleicht so:

H = Hausstrecke und dein höchstes Tempo

Woche 1: H, 40, 40 (alles in min und langsameres Tempo als bei H)
Woche 2: H, 40, 45
Woche 3: H, 45, 45
Woche 4: wie Woche 1
Woche 5: H, 45, 50
Woche 6: H, 50, 50
Woche 7: H, 50, 55
Woche 8: wie Woche 5
Woche 9: H, 55, 55
Woche 10: H, 55, 60
Woche 11: H, 60, 60
Woche 12: wie Woche 9
Woche 13: Start eines 10 km Trainingsplans

Nach diesen ungefähr 3 Monaten dürfte dein Bewegungsapparat den Grad an Anpassung/Robustheit/Abhärtung erreicht haben, der dir den risikolosen Einstieg in einen 10 km-Trainingsplan erlaubt. Dafür fändest du auf unserer Laufseite dann einen, der 65 min zum Ziel hat, wenn dir das zu lasch ist eben gleich jenen für 60 min. Doch wozu? Danach ist erst ein halbes Jahr um und zu deinem Lauf fehlen weitere 4 Monate ...

Nun noch zu deinen Liegestützen: Falls du tatsächlich gelesen haben solltest, dass man sie im Zusammenhang mit Lauftraining machen soll, dann ist das blanker Unfug. Wenn möglich, verlegt man andere sportliche Übungen an lauffreie Tage. Liegestützen fordern zwar keine Ausdauerleistung, sie ziehen dennoch Energie ab, die dir später beim Laufen nicht mehr zur Verfügung steht. Es kann sein, dass du gelesen hast: Wenn man gezwungen ist Krafttraining und Ausdauertrainining am gleichen Tag, womöglich noch nacheinander zu absolvieren, dann ist erst Kraft, danach Ausdauer die richtige Reihenfolge. Ohne terminliche Zwänge legt man Krafttraining sinnvoller Weise auf einen lauffreien Tag.

Ich wünsche dir Einsicht, Trainingserfolg, Beschwerdefreiheit und vor allem schöne Läufe. :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

22
Danke für diese detaillierte Resonanz. Ich werde einmal versuchen entsprechende Wegstrecken für den von dir genannten Trainingsplan bei uns zu finden und werde versuchen mich daran zu orientieren / den Plan durchzuführen. Mir fehlt derzeit irgendwie das Auge für die richtige Strecke, die ich einschlagen sollte ohne direkt einen Berg rauf zu rennen und auf normalem Boden zu bleiben :) Das ist einer der Gründe für meine "Hausstrecke".

Was ich noch nicht ganz verstehe ist das System hinter dem Plan. Klar, die eine Woche die Zeit um 5 Minuten verlängern, die andere Woche die Zeit "trainieren" - also konstant halten. Und das im Wechsel. Ich verstehe nur nicht ganz weshalb man bspw. in Woche 4 die Woche 1 wiederholen sollte. Ist das dann sozusagen eine Ruhe bzw. Regenerationswoche?

Vielleicht sollte ich noch einmal etwas zu meiner Aussage mit dem "ich habe bisher immer gelesen, dass....." sagen. Stimmt natürlich so nicht. Verallgemeinerung auf höchstem Niveau nenne ich das :D Aber Fakt ist, dass mir das im Fitnessstudio mal ein studierter Fitnesstrainer so gesagt hat und ich diese Aussage auch schon im Internet gelesen habe. Ich möchte jetzt aber nicht abstreiten, dass er diese Aussage evtl. im Zusammenhang mit "Ich werde aber keine 5 mal die Woche hier hergekommen" getroffen hat. Aber seis drum. Ich werde schauen, dass ich meine "kraft"-sportlichen Aktivitäten auf einen anderen Tag lege. Das hat den Vorteil, dass ich dann nicht nur Liegestützen, sondern evtl. auch noch Sit Ups usw. machen kann. Die habe ich mir nämlich verkniffen, damit ich ordentlich laufen kann.
U_d_o hat geschrieben: Nun zu deinem Training: Du hast über drei Wochen dein Tempo gesteigert und die Distanz beibehalten. Kann man machen, wenngleich der Laufeinstieg üblicherweise den umgekehrten Weg geht:
Siehe Frage 1 in meinem ersten Beitrag hier. Das ist ja einer der Gründe, weshalb ich hier ins Forum geschrieben habe.

Vielen Dank noch einmal. Wie gesagt werde ich versuchen deinen Plan zu beherzigen.

23
Anmerkung: Nur weil man etwas studiert hat, muss man anschließend kein Experte sein. :wink: Wenn ich daran denke, was ich mir in der Muggibude schon für einen Mumpitz von den teilweise studierten Trainern anhören musste! :klatsch:

Gruss Tommi
Antworten

Zurück zu „Anfänger unter sich“