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Anfänger-Training für 2000m in 9:20?

Anfänger-Training für 2000m in 9:20?

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Liebe Sportler,

Wie der Titel schon sagt muss ich für den Polizei-Test 2000 Meter in 9:20 Minuten laufen.
Ich bin ein absolut ungeübter Anfänger, chronischer Autofahrer und erst seid einem Monat Nichtraucher.

Bei meinem ersten Laufversuch heute, habe ich 1,2km in 8 Minuten geschafft. Danach hatte ich sehr starke, pulsierende Kopfschmerzen für ca. 10Minuten, Lungenschmerzen in Kombination mit verschleimten Bronchien (pfeifen beim Atmen), Schwindel + Übelkeit. Es hat ca. eine Stunde gedauert, bis ich mich wieder halbwegs gut gefühlt habe.

Was ist der beste Weg dieses Ziel in einem Monat zu erreichen und am besten diese unangenehmen Nachwirkungen zu vermeiden?

Jeden oder jeden Zweiten Tag einfach drauf los laufen und schauen was geht oder lieber langsam das Tempo steigern?
Lauftechnik oder Atemtechnik beachten?
Wasser- Nahrungsaufnahme vor dem Laufen?

Ich freue mich über jede hilfreiche Antwort von euch!
Vielen Dank im Voraus! :)


Edit: 24Jahre, 1.90m, 80kg.

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Ausgangsleistung:

1,2 km in einer Pace von 6:40 min pro km.

Zielleistung:

2,0 km in einer Pace von 4:40 min pro km.

Zeitfenster:

Vier Wochen

Da du dich ja bei der Ausgangsleistung völlig verausgabt hast (bzw. weit über das gegangen bist, was ich noch als gesunde völlige Verausgabung bezeichnen würde) lautet meine Prognose angesichts der äußerst knappen Zeit:

Unmöglich.

EDIT: Ich hab noch mal richtig gerechnet. An meiner Einschätzung hat sich dadurch aber nichts geändert.

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crsieben hat geschrieben:Ausgangsleistung:

1,2 km in einer Pace von 6:40 min pro km.

Zielleistung:

2,0 km in einer Pace von 4:10 min pro km.

Zeitfenster:

Vier Wochen

Da du dich ja bei der Ausgangsleistung völlig verausgabt hast (bzw. weit über das gegangen bist, was ich noch als gesunde völlige Verausgabung bezeichnen würde) lautet meine Prognose angesichts der äußerst knappen Zeit:

Unmöglich.
Wenn mich nicht alles täuscht dann sind das 4:40min/km
:D

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Hallo,

das würde eine Verbesserung von 2 Minuten pro Kilometer bedeuten(!), bei fast doppelter Strecke. Das wird schon sehr schwierig bis unschaffbar bei evtl. vorhandenem Übergewicht.

4:40min/km sind selbst für viele Trainierende ein ordentliches Tempo.
Dein Alter / Gewicht?

Wenn das in einem Monat klappen soll, musst du schon alles optimieren und verborgenes Talent mitbringen :wink: :

- Versuche so viel wie möglich Bewegung in den Tag einzubauen und dann täglich schnelles Gehen mit länger werdenden Laufphasen.
- Versuche dich jeden Tag zu verbessern, bei so kurzer Zeit muss man und kann man Vollgas geben
- Fahrrad anstatt Auto soweit wie möglich.
- 100% Ernährung, viel (Wasser) trinken, viel Obst, ausreichend Schlaf usw. (Das kann v.a. zu Beginn Wunder wirken)


Wenn du jedoch ernsthafte gesundheitliche Probleme hast (Pfeifen beim Atmen nach 1km Jogging und dann zur Polizei?!), dann vielleicht erst mal zum Arzt gehen und den nächsten Test mitmachen.

EDIT: also das Gewicht scheint ja kein Problem zu sein. Und jung bist du auch, jetzt weg vom PC und die nächsten 4 Wochen nur noch aufs Laufen ausrichten :wink:

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derbaer hat geschrieben: Was ist der beste Weg dieses Ziel in einem Monat zu erreichen?
Sorry, aber das wird m.E. nicht klappen.

2 km sind dann doch recht lang und 4:40 min/km sind dann doch recht schnell, auch wenn Du in Punkto BMI keine Probleme hast.

Mir hat anfangs mal folgende Atemtechnik gegen Seitenstechen geholfen: 3 Schritte ausatmen, 1 Schritt einatmen. Damit soll wohl die verbrauchte Luft sicher aus der Lunge gelangen, ob da was dran ist - keine Ahnung.

Essen und Trinken vor dem Laufen ist bei Deiner Distanz eher egal, dass man nicht gleich nach dem Essen laufen sollte, sagt Dir Dein Magen dann schon von selber.

Zum Trainingsumfang bekommst Du vielleicht noch den einen oder anderen Tipp von kompetenteren Foristen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob Du es vielleicht doch schaffst und drück Dir die Daumen!

Viele Grüße!

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Erstmal vielen Dank für die zahlreichen und netten Antworten, damit habe ich ja garnicht gerechnet!

@crsieben, jawiedenn: Ich denke nichts im Leben ist unmöglich. Es wird bestimmt nicht einfach werden, aber ich werde das schon schaffen. Auch wenn ich mich heute schon sehr verausgabt habt, ist meistens noch mehr Luft nach oben, als man denkt.

@kneischi: Danke für die Tipps, werde ich berücksichtigen. Ich habe gehofft, dass das Pfeifen und die Verengung der Bronchien vom Rauchen kommt (seid 1 Monat Nichtraucher), und kein Belastungsasthma oder so ist. Kann ein Arzt da wirklich mehr zu sagen und kann man damit (eig. ja ohne Beschwerden) einfach so zum Arzt gehen? (bzw. zu welchem?)

@jawiedenn: Danke für den Tipp. Seitenstechen hatte ich komischerweise gar nicht heute. Werde ich morgen trotzdem mal ausprobieren.

Ich glaube, ich habe heute vor dem Laufen auch zu wenig getrunken. Habe heute morgen direkt nach dem Aufstehen 0,5L Wasser getrunken und sofort raus auf die Piste. Die Zurückgelegte Distanz stammt übrigens von der App Runtastic, aber das sollte ja schon stimmen.

Ich werde die Tage mal berichten wie es läuft und würde mich weiterhin über Tipps zum optimalen Training freuen :)

Vielen Dank an Alle und Liebe Grüße.

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derbaer hat geschrieben: Ich glaube, ich habe heute vor dem Laufen auch zu wenig getrunken.
Du glaubst falsch. Solange Du nicht mit Riesendurst startest, ist es für 10 Minuten Laufen recht egal, wieviel Du vorher getrunken hast, in den Bereich des Flüssigkeitsmangels kommst du lange nicht. Ganz im Gegenteil, Du solltest nicht mit "gluckerndem" Magen loslaufen.

Und mit dem Essen vor dem Lauf ist es noch unwichtiger, das wird erst bei viel (!!!) längeren Distanzen relevant.

Sorgen macht mir das hier:
Es hat ca. eine Stunde gedauert, bis ich mich wieder halbwegs gut gefühlt habe.
10 Minuten Sport und 60 Minuten zur Erholung? Egal, wie Du Dich angestrengt hast, das ist nicht normal - auch als Ex-Raucher. Ich würde dringend zum Arztbesuch raten.
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Ich denke nichts im Leben ist unmöglich.
Leider ist das nur eine Plattitüde, noch dazu eine der platteren Art.

Wenn eine Steigerung von 2 Minuten pro Kilometer (und eine Ausweitung der Distanz) innerhalb kürzester Zeit möglich wären, warum läuft dann nicht jeder so schnell? Warum unterziehen sich dann Menschen über Monate hinweg systematischen Trainingsplänen.

Dieses "Jeder kann alles und ich ganz besonders" ist, ob es nun so gemeint ist oder nicht, unermesslich arrogant - und ruft genau deshalb bestimmte Reaktionen hervor.

Dass man bei dir vor einer Leistungssteigerung erstmal gesundheitliche Probleme abklären muss, steht noch auf einem ganz anderen Blatt.

Und nur zur Verdeutlichung, ohne Arroganz: Ich laufe dauernd 2 km in 9:20, gerne auch viermal kurz hintereinander. Zum Erholen genügen mir danach zwei Runden in einem Tempo, das immer noch schneller ist als das, was du gelaufen bist. Vielleicht (aber nur vielleicht) gibt das meiner Einschätzung etwas Gewicht.

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derbaer hat geschrieben: Ich denke nichts im Leben ist unmöglich. Es wird bestimmt nicht einfach werden, aber ich werde das schon schaffen. Auch wenn ich mich heute schon sehr verausgabt habt, ist meistens noch mehr Luft nach oben, als man denkt.
Nun ja, das habe ich - wie bereits angedeutet - beim Laufen fundamental anders erlebt, und war dabei noch wesentlich sportlicher und länger Nichtraucher als Du.

Aber ich halte es mit Lexy und bin gespannt, wie weit Du kommst - also halte uns bitte auf dem laufenden, auch wenn es nicht klappt. Sehr wahrscheinlich kannst Du die Replik von CR7 in einem Monat auch besser einordnen, auch wenn sie jetzt etwas, hm, negativ klingt...

Viele Grüße!

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Um es nochmal klar zu machen, meine Checkliste wäre in Deinem Fall:

1) Ab zum Arzt, um abklären zu lassen, ob organisch alles ok ist. (wie gesagt, so umhauen sollten einen 10 Minuten Sport nicht)
2) In Abhängigkeit von 1) überlegen, ob es wirklich der richtige Job ist
3) Wenn ja, den Test um ca 1/2 Jahr verschieben.
4) Langsam aufbauen.
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Das mit dem Arzt ist ja wohl mal Unsinn. Er hat sich einfach übernommen. Wenn jeder wegen so einem Quark zum Arzt rennt dann ist es kein Wunder wenn man nirgends dran kommt wenn mal wirklich Not am Mann ist.
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Bitte verzeiht mir, wenn ich euch und euer Training unbewusst angegriffen haben sollte. Gerade ich habe größten Respekt vor Sportlern und deren harten Training sowie Durchhaltevermögen.
Mein Ziel ist es auch nicht wie du mehrmals 2km in 9:20 zu laufen und danach in kürzester Zeit wieder fit zu sein, sondern lediglich einmal und meinen Körper damit ans absolute Maximum zu bringen. Und da ich nach dem heutigen Lauf noch stehen konnte bzw. "nur" eine Stunde gebraucht habe, ist das Maximum noch lange nicht erreicht.

Weiterhin war das heute meine erste sportliche Belastung seid mehreren Jahren und Trainingserfolge sind meiner Erfahrung nach am Anfang immer am größten. Eig. bin ich auch ein recht sportlicher Typ und kann mich vor allem gut quälen. Deswegen sehe ich dem Test positiv entgegen. Wenn man von Anfang an mit der Einstellung ran geht, dass man es nicht schafft, dann kann man es auch nicht schaffen.

Ich werden drann bleiben und berichten. Vorallem um euch vom Gegenteil zu überzeugen :)

Einen Arzt werde ich die Tage trotzdem mal aufsuchen und die Lunge durchchecken lassen.

Liebe Grüße

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lexy hat geschrieben:Das mit dem Arzt ist ja wohl mal Unsinn.
Sich im Alter von 24 Jahren ohne Übergewicht in 10 Minuten so übernehmen, dass er erst nach einer Stunde sich wieder "halbwegs gut" fühlt halte ich für sehr alarmierend.
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Und da ich nach dem heutigen Lauf noch stehen konnte bzw. "nur" eine Stunde gebraucht habe, ist das Maximum noch lange nicht erreicht.
Bei dir liegt ein fundamentaler Fehler in der Selbsteinschätzung vor. So fundamental, dass ich eine weitere Diskussion für nicht sinnvoll erachte.

Interessant übrigens auch, dass hier andauern irgendwelche "eigentlich" sehr sportlichen Männer auftauchen, die dann eine Laufleistung vorbringen, über die eine 60-Jährige Läuferin nur lachen kann. Dieses Wort "eigentlich" ist was Wunderbares.

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derbaer hat geschrieben:Und da ich nach dem heutigen Lauf noch stehen konnte bzw. "nur" eine Stunde gebraucht habe, ist das Maximum noch lange nicht erreicht.
Ich stelle mir das gerade im Polizeidienst vor...

Wenn in Deiner Gegend mal ein Volkslauf ist, stell Dich mal ins Ziel und schau, in welchem Zustand da die Leute ankommen. Und sei Dir sicher: Ein Großteil hat da sein Maximum gegeben.
Deswegen sehe ich dem Test positiv entgegen. Wenn man von Anfang an mit der Einstellung ran geht, dass man es nicht schafft, dann kann man es auch nicht schaffen.
Wir sagen ja nicht, dass Du das nie schaffst. Aber mit 4 Wochen Vorbereitung wird das bei der Ausgangslage nix.
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Mir ist klar, dass eine Überlastung dauerhaft nicht wirklich gesund sein kann und vor allem auch kein Spaß macht, dennoch geht es erstmal nur um diesen Test. Mir ist auch klar, dass ich nach diesem Test regelmäßig trainieren muss und meine Leistungen zu verbessern, was ich auch tun werde.
Mit eigentlich sportlich war gemeint, dass ich "damals" in der Schule immer zu den sportlichsten gezählt habe und meine Gene nicht komplett untauglich sind. Leider ist das 6 Jahre her, aber mit viel Training in den nächsten Jahren sollten gute Steigerungen möglich sein.

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Mal ne blöde Frage:
Wenn ihr ans Maximum geht, woran merkt ihr, dass jetzt Schluss ist?
Bei mir liegt es nicht an den Beinen, sondern einfach an den Schmerzen in der Lunge, daran das ich keine Luft mehr bekommen und ein leichtes Schwindelgefühl einsetzt.

Liebe Grüße

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Noch einmal ganz langsam zum Mitdenken:

Es geht nicht darum, dass du dich beim Training überlasten würdest. Das würdest du auch. Aber vor allem würdest du es, selbst wenn du gesund und verletzungsfrei durchkämest, trotzdem nicht schaffen.

Auf eigenes Risiko: Nach Adam Riese müsstest du 5 Stadionrunden in je 1:52 laufen. Geh mal raus und laufe eine Runde in diesem Tempo. Zum Vergleich: Bei deinem Testlauf bist du die Runden in je 2:40 gelaufen.

Kannst du schwimmen? Ich nicht. Nach einer Bahn ist Schluss (und ich seh aus wie du nach dem Laufen, nur knapper bekleidet). Was würdest du sagen, wenn ich sagen würde, dass ich in vier Wochen durch den Ärmelkanal schwimme? Weil ich an mein Maximum gehe und alles aus mir raushole und eh alles möglich ist und überhaupt? Letzteres scheint dein Hauptargument zu sein.

Warum likest du eigentlich jeden Beitrag? Wer bist du? Menderes?

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derbaer hat geschrieben: Wenn ihr ans Maximum geht, woran merkt ihr, dass jetzt Schluss ist?
Bei mir:

Lunge nie.

Ansonsten wechselnd:

- "schwere" Muskeln
- Allgemeine Erschöpfung (z.B. nach Zielsprint mit >90% HF)
- akute Beschwerden am Bewegungsapparat (z.B. Knie tut weh, bevor es was größeres wird, breche ich ab und es bekommt Erholung).
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Hallo derbaer,

ich hab nicht die Erfahrung wie andere hier, da ich erst seit September laufe, schätze die Anforderung von 9:20 min für 2000m (umgerechnet sind das durchaus sportliche 4:40 min/km) allerdings auch für ziemlich heftig ein, um das in vier Wochen zu erreichen. Ich bin letzten Freitag beim Intervalltraining jeweils 800m mit 4:25 min/km gelaufen, dazwischen 400 Trabpause, das ganze vier mal. Da weiß man was man getan hat und auch die erste und zweite Pause hat man sich verdient ...

Jetzt aber auch was positives: Wenn Du von Null weg 8 min full power läufst, ist das wenig aussagekräftig, was Geschwindigkeit und Reaktion Deines Körpers angeht. Ich würde Dir raten, da anders ranzugehen. Versuche erstmal abwechseln zu laufen und zu gehen (jeweils 2 min), damit Du erstmal ins Laufen reinkommst und steigere da den Umfang von mal zu mal, indem Du die Laufphase länger werden läßt. Normal würde man jeweils einen Tag Pause einlegen, frage ob Du Dir das leisten kannst ... Alternierend zu diesem "Ausdauertraining" kämen dann Tempoeinheiten dazu, wo Du auch erstmal mit 200m anfängst, 200-400 m Gehen, 200m Laufen, ... Vorher natürlich auch langsam warmlaufen! Nach und nach sollte es dann drin sein, die Intervalle der Tempoeinheiten zu verlängern und hoffentlich am Tag X die 5 Runden um dem Platz in 9:20 zu schaffen. Ideal ist da natürlich Zugang zu einer Laufbahn eines Sportvereins/Schule/Polizeischule?. Ich hoffe, Du hast einen Plan B, wenn es nicht klappt und es hängt nicht Deine geplante berufliche Zukunft da dran ...

Viel Erfolg,
Jens
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Blöde Frage: Wie viel Vorlauf hat man eigentlich, zwischen der Bewerbung und dem Test? Das wird einem doch nicht erst einen Monat vorher aus heiterem Himmel klar, dass man beim Einstellungstest gewisse sportliche Leistungen erfüllen muss?

Zur Sache, mein Vorschlag: Jetzt loslegen mit dem Training, schauen wie weit man nach 3 Wochen ist (dann endgültig Gewissheit haben, dass es nicht reicht), den Test absagen aber beim Sport am Ball bleiben, und es dann nach ein paar Monaten nochmal versuchen.

Ach ja, den oben erwähnten Tipp zur Atmung (3 Schritte ausatmen, 1 Schritt einatmen) würde ich nicht ohne Not übernehmen. Wenn du keine Seitenstiche hast, atme einfach so, wie es dir deine Lunge sagt (oder fleht, oder pfeift, oder was auch immer sie tut).

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Also habe ich das richtig verstanden?
Du bist nach 6 Jahren Sportabstinenz mit Raucherlunge (wie viel waren es eigentlich?) und ohne Aufwärmen volle Kanne losgelaufen?
Wenn ja, wäre es mir danach wahrscheinlich genauso gegangen ;)
4 Wochen sind nach meiner Meinung auch echt zu kurz, aber viel Erfolg!
Ich würde auch erst versuchen deine Kondition und Atmung in den Griff zu kriegen, d.h. Strecke ausbauen, auch mit Pausen.
Vielleicht bleibt dann noch etwas Zeit für Geschwindigkeitstraining, wird aber knapp.
WK-PBs: Titisee-Volkslauf 7,5km: 34:32 (20.09.15), StadtLauf Freiburg 11km: 52:11 (11.10.15)
Letzter WK: Roßkopflauf 2017@18,2km@560Hm: 1.51:xx (16.07.17)

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derbaer hat geschrieben:Mit eigentlich sportlich war gemeint, dass ich "damals" in der Schule immer zu den sportlichsten gezählt habe und meine Gene nicht komplett untauglich sind.
Ich habe damals (ich darf schon ohne Anführungszeichen :hihi: ) in der Schule immer zu den unsportlichsten gezählt und meine Gene sind mit Sicherheit komplett untauglich. Ich bin vor 2 Wochen die die 4:40/km im Training über 20min gelaufen. Vorgabe war theoretisches Marathontempo. Ich habe mich dabei mit einer Vereinskollegin noch recht gut unterhalten können. Aber das hilft dir eigentlich nicht. Ich muss crsieben recht geben. Ein tolles Wort!
Den Tipp von Rheinostfriese beherzigen! Wenn du wirklich eine gute Veranlagung hast und das Rauchen lässt, dann kannst du das in ein paar Monaten mit 3x die Woche Training schaffen.

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Die Schwierigkeit des Vorhabens ist jetzt reichlich und richtig erläutert. Die augenblickliche Kondition ist schlecht, aber Du bis jung, nicht übergewichtig und motiviert. Wenn keine gesundheitlichen Probleme bestehen, kann man ein Powertraining versuchen, das allerdings nicht unerhebliche Risiken für die Gesundheit hat. Die Gefahr der Überlastung und der Verletzung ist groß.

Ein Plan könnte sein:
Lauftraining jeden zweiten Tag, also etwa noch 14 Trainingseinheiten. Die Tage dazwischen auch viel bewegen (aber nicht laufen).
Dauer der Trainingseinheiten: 1. Woche je 30 min, 2. Woche je 35 min, 3. und 4. Woche je 40 min.
1. Woche: 4 min Laufen, 2 min Gehen im Wechsel (also 5x)
2. Woche: 5 min Laufen, 2 min Gehen im Wechsel (also 5x)
3. Woche: 6 min Laufen, 2 min Gehen im Wechsel (also 5x)
4. Woche: 9 min Laufen, 1 min Gehen im Wechsel (also 4x)

Laufgeschwindigkeit so wählen, dass Du die Trainingseinheit durchhalten kannst. Nicht zu schnell; es ist besser, 30 Minuten langsam zu laufen als 10 Minuten so schnell, dass man danach nicht mehr kann. Man kann auch etwas schneller steigern, aber nicht jede Trainingseinheit, sondern allenfalls jede dritte.

Nach Deiner Schilderung kannst Du u.a. nicht ausreichend Sauerstoff aufnehmen; eine wesentliche Verbesserung erreicht man eher selten in vier Wochen.

Dass Du Dich als sportlich ansiehst, ist zwar positiv, objektiv aber zu wenig selbstkritisch. Dein Tempo von 6:40 min/km auf einer Strecke von 1.200 m bei völligen Zusammenbruch ist in Deinem Alter unterdurchschnittlich. Meine Frau und ich sind (jeder) über 30 Jahre älter und laufen bei diesem Tempo locker 10 oder 15 km, wobei wir uns noch ganze Romane erzählen, nach dem Duschen einen Tee trinken und dann zum Tanzen gehen. Wir hätten allerdings auch Schwierigkeiten, ohne Vorbereitung längere Strecken mit 4:40 min/km zu laufen und müssten dazu gesondert trainieren.

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Hallo Freunde,

aufgrund von Muskelkater habe ich heute eine Ruhetag gemacht. Dafür war ich beim Pneumologen, welcher mir leider erst einen Termin in 2 Monaten anbieten konnte. In der Apotheke habe ich ein frei verkäufliches, Salbutamol ähnliches Spray erworben, welches ebenfalls die Krämpfe in den Bronchien lösen soll. Dieses werde ich nächste Woche, nach 2 weiteren Trainingseinheiten ohne, versuchen. Außerdem wurden Mikrowellengerichte gegen gesunde Ernährung und Vitamin- sowie sonstige Präparate ausgetauscht. (Mehr als nicht bringen kann es nicht)

@crsieben: Immer entspannt bleiben. Ich like die Beiträge, weil ich dafür dankbar bin, dass sich Zeit genommen wird hier zu antworten.

@ruca: Vielen Dank, dann braucht meine Lunge wohl noch viel Training.

@jenshb: Vielen Dank für deine Einschätzung. Ich denke auch, dass der erste Lauf von 0 auf 100 noch nicht super aussagekräftig ist. Abwechselnd gehen und laufen klingt gut und werde ich in den nächsten Trainingseinheiten Umsetzen. Wenn es nicht klappt ist es auch kein Beinbruch, habe schon ein abgeschlossenes Studium, komme nur mit meinem langweiligen Bürojob nicht auf dauer klar. Aber wenn ich jetzt nichts wenigstens alles versuche, auch wenn es nicht klappt, ärgere ich mich Nachher.

@Rheinostfriese: Wohl war, ich wusste es schon etwas länger als einen Monat. Aber den Termin für den Einstellungstest habe ich erst vor wenigen Tagen bekommen. Davor habe ich mir einfach keinen Kopf darüber gemacht :(

@TomBuilder: Vielen Dank. Genau und ich war 6 Jahre Raucher :( Mal schauen wie es läuft die Tage.

@LiveLoveRun: Das ist schon eine Leistung. Diszipliniertes Training geht über Veranlagung.

@FreddyT: Vielen Dank für den ausführlichen Plan, damit hilfst du mir sehr weiter. Danach werde ich mich die nächsten Wochen auf jeden Fall richten!

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Liebe Sportfreunde,

Falls es jemanden interessieren sollte, mal ein Update vom 2. Training:

Immer noch keine Glanzleistung, aber meiner Meinung nach deutlich besser. Heute bin ich trotz Muskelkater ziemlich fit an dem Star gegangen. Nach dem Laufen war ich zwar wieder total erschöpft, musste aber keine solche Nahtoderfahrung wie beim letzten Lauf durchleben (Keine Kopfschmerzen, kein Erbrechen, kein Zusammenbruch) und innerhalb von 15 Minuten Erholung ging es mir wieder halbwegs gut. Dennoch würde ich es nicht schaffen nach einer Dusche mit meiner Frau noch tanzen zu gehen :)

Habt ihr während dem Laufen den Mund auch voller dickflüssigem Schleim der euch irgendwann beim Atmen behindert?
Wohin damit? Ich glaube nicht, dass es einen guten Eindruck macht wenn ich während den Laufes das Polizeigelände verunstalte...

Distanz und Zeit:
2,4 km in 17:30 Minuten mit einem Pace von 7:30 inkl. 3 Geh-Pausen. In den ersten 6 Minuten, bevor ich die erste Geh-Pause eingelegt habe, habe ich einen Pace von 5:20.

Puls:
Vor dem laufen: 60-70
Nach 5 Minuten Laufen: 140
3 Minuten nach dem Laufen: 120

Lungenvolumen:
Habe ein Experiment gemacht: Vor und nach dem Laufen jeweils mit vollen Lungenvolumen in einen Luftballon geblasen.
Ergebnis: Der Luftballon nach dem Laufen in ca. 30-50% weniger gefüllt (grob geschätzt), als der vor dem Laufen. Da meine Töpfe zu klein sind, kann ich leider keine Litervolumen bestimmen. Montag wird ein Eimer im Baumarkt besorgt.

Ist das verminderte Lungenvolumen normal bei einem völlig untrainierten Körper/Lunge/Bronchien und wie lange braucht man um seine Lunge zu trainieren? Oder lässt sich daraus ein Belastungsasthma schlussfolgern?


Vielen Dank und liebe Grüße

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derbaer hat geschrieben:Puls:Nach 5 Minuten Laufen: 140
Für einen jungen Hüpfer, der sich gerade bis zur Kotzgrenze verausgabt hat, ist das ein verdammt niedriger Wert. Zwar ist der Maximalpuls eine hochgradig individuelle Sache und diesen Maximalpuls kann ein Anfänger bei weitem noch nicht erreichen, aber es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn du nicht sehr bald Werte von deutlich über 160 erreichst.

Dass der Puls nach 3 Minuten nur um 20 gesunken ist, ist ein direktes Indiz für deine mangelhafte Fitness.

Gut, das wird jetzt nicht so ganz neu sein für dich, aber sieh's mal positiv: Du hast noch jede Menge Reserven, musst sie nur schnell genug aktivieren können.

Also hau rein, Junge - trotz meiner anfänglichen Skepsis drücke ich dir die Daumen ! :daumen:


Ach ja, und vergiss das Lungenvolumen, verbringe die Zeit lieber mit hartem Training. Nur DAS bringt dein LV voran.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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derbaer hat geschrieben:...
Ich bin ein absolut ungeübter Anfänger, chronischer Autofahrer und erst seid einem Monat Nichtraucher.
derbaer hat geschrieben: Habt ihr während dem Laufen den Mund auch voller dickflüssigem Schleim der euch irgendwann beim Atmen behindert?
Ich vermute da einen Zusammenhang: Das ist der Kram, den deine Lunge jetzt langsam beginnt, los zu werden - schau dir das Zeug mal genauer an, das ist eine gute Vorbeugung gegen mögliche Rückfallgedanken ;)
Wenn du ein paar Wochen fleißig bist, sollte das weg sein.

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Na, wird doch. Die 5:20 über die ersten 6 Minuten sind für meinen Geschmack zu schnell für einen Neuling wie Dich. Lieber 6:20 oder auch 7:00 und dafür länger. Vergiß die Puls und Lungenvolumenwerte. Dir fehlt jeder Bezugspunkt, um daraus was ableiten zu können. Den Schleim würde ich halt gepflegt ins Gras spuken, der nächste Regen kommt bestimmt ... Wenn Du offenbar schon bei der Polizei bist: Kennst Du niemand, der Dir vor Ort beim Einstieg helfen kann und mal die ersten Runden mit Dir läuft, Dir Tips zum Laufstil geben kann und ein paar Dehn- und Aufwärmübungen zeigen kann? Da Du heute gelaufen bist, würde ich Dir für morgen Schwimmbad oder Fahrrad empfehlen. Hilft beides für die allgemeine Kondition ohne Deinen Laufapparat zu sehr zu belasten.
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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derbaer hat geschrieben:Wie der Titel schon sagt muss ich für den Polizei-Test 2000 Meter in 9:20 Minuten laufen.
Ich bin ein absolut ungeübter Anfänger, chronischer Autofahrer und erst seid einem Monat Nichtraucher.

Bei meinem ersten Laufversuch heute, habe ich 1,2km in 8 Minuten geschafft. Danach hatte ich sehr starke, pulsierende Kopfschmerzen für ca. 10Minuten, Lungenschmerzen in Kombination mit verschleimten Bronchien (pfeifen beim Atmen), Schwindel + Übelkeit. Es hat ca. eine Stunde gedauert, bis ich mich wieder halbwegs gut gefühlt habe.

Was ist der beste Weg dieses Ziel in einem Monat zu erreichen und am besten diese unangenehmen Nachwirkungen zu vermeiden?
Hallo derbaer,

ich frage dich nicht, wieso dir erst 4 Wochen vor dem entscheidenden Termin einfällt, dass du deine Ist-Laufleistung überprüfen und dem doch sehr wahrscheinlichen Ergebnis wegen wirst trainieren müssen. Ich frage nicht, weil dich vermutlich jede Anwort schlecht aussehen ließe.

Stattdessen möchte ich dir versichern, dass die Differenz von Ist zu Soll in vier Wochen nicht zu schaffen ist. Nicht in deinem Fall. Es geht ja nicht nur darum, dass die Tempi um astronomische 2 min auf den Kilometer differieren, was für sich allein genommen schon unmöglich in 4 Wochen zu kompensieren ist. Dein Test endete aber bereits nach 3 Stadionrunden im gesundheitlichen Nirwana. Und der Test wird sich über weitere 2 Stadionrunden erstrecken.

Es gibt aus meiner Sicht nur eine sinnvolle Handlungsweise: Jetzt mit dem Laufen beginnen, methodisch sinnvoll trainieren und dich beim nächsten Prüfungstermin vorstellen.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo derbaer,

wenn Udo das mit seiner reichlichen Erfahrung so eindeutig sieht, möchte ich meine vorsichtig optimistischen Beiträge zurücknehmen, damit Du es nicht in zwei Wochen komplett hinwirfst weil Du nicht ausreichend vorankommst, statt Dir für Dein großes Ziel mehr Zeit zu nehmen.

Grüße,
Jens
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Vielen Dank für die gut gemeinten Ratschläge, aber bei allem Respekt, ich habe noch nie so viele Pessimisten an einem Ort gefunden...

Meine Frage war:
"Was ist der beste Weg dieses Ziel in einem Monat zu erreichen und am besten diese unangenehmen Nachwirkungen zu vermeiden?"
und nicht:
"Ist dieses Ziel in einem Monat überhaupt machbar? Bitte demotiviert mich etwas, damit ich eine Ausrede habe nicht anzutreten."

Jeder Mensch ist anders, und vielleicht wäre diese Herausforderung für euch in meinem Körper unmöglich - aber nicht für mich.

Ich musste leider schon am eigenem Leib erfahren, zu welchen Leistungen der menschliche Körper in extremen Situation zustande ist. Ich weiß, dass man mit genügend Motivation, Willenskraft und Disziplin weit über seine Grenzen hinaus gehen kann. Sicherlich nicht im Training, aber wenn es dann drauf an kommt.
Gut, bei 5km oder mehr würde ich die Sache sicherlich auch anders sehen. Aber 2km in 9:20 - Die 9 Minuten kann man sich zusammenreißen und sich durch prügeln.

Weiterhin finde ich den mehrfach genannten Vorschlag, jetzt "aufzugeben" und es nächstes mal zu Versuchen schon fast bedauernswert.
Selbst wenn ich es so wir ihr sehen würde, dass diese Herausforderung fast unmöglich zu meistern ist (was ich nicht tue), dann würde ich es trotzdem versuchen. Wenn ich alles gegeben habe und es nicht geklappt hat, gut dann halt beim nächsten mal. Aber wenn ich es gar nicht erst versuche, dann könnte ich mich danach nicht mehr im Spiegel anschauen und erst DANN würde ich mich wie ein Verlierer fühlen.

Wie gesagt, ich habe größten Respekt vor euch erfahrenen und trainierten Läufern, aber ich kann eure Einstellung einfach nicht nachvollziehen. Aufgeben ist einfach keine Option.

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derbaer hat geschrieben:Vielen Dank für die gut gemeinten Ratschläge, aber bei allem Respekt, ich habe noch nie so viele Pessimisten an einem Ort gefunden...

(...)

Jeder Mensch ist anders, und vielleicht wäre diese Herausforderung für euch in meinem Körper unmöglich - aber nicht für mich.

Ich musste leider schon am eigenem Leib erfahren, zu welchen Leistungen der menschliche Körper in extremen Situation zustande ist. Ich weiß, dass man mit genügend Motivation, Willenskraft und Disziplin weit über seine Grenzen hinaus gehen kann. Sicherlich nicht im Training, aber wenn es dann drauf an kommt.
Ich bin ja durchaus Fan davon, Dinge mit einer gesunden Priese Optimismus anzugehen. Aber sorry, diese "man kann alles schaffen wenn man nur wirklich will" Einstellung ist doch naiver, realitätsferner Schwachsinn. Nehme dir doch einfach 4:44 vor, wenn wenn du nur fest genug daran glaubst ist das ja sicherlich kein Problem, und den Weltrekord hast du dann auch noch gratis dazu... :hihi:
derbaer hat geschrieben: Weiterhin finde ich den mehrfach genannten Vorschlag, jetzt "aufzugeben" und es nächstes mal zu Versuchen schon fast bedauernswert.
Selbst wenn ich es so wir ihr sehen würde, dass diese Herausforderung fast unmöglich zu meistern ist (was ich nicht tue), dann würde ich es trotzdem versuchen. Wenn ich alles gegeben habe und es nicht geklappt hat, gut dann halt beim nächsten mal. Aber wenn ich es gar nicht erst versuche, dann könnte ich mich danach nicht mehr im Spiegel anschauen und erst DANN würde ich mich wie ein Verlierer fühlen.

Wie gesagt, ich habe größten Respekt vor euch erfahrenen und trainierten Läufern, aber ich kann eure Einstellung einfach nicht nachvollziehen. Aufgeben ist einfach keine Option.
Du kannst es ja gerne probieren, und ich wünsche dir dabei (ganz ehrlich) viel Erfolg. Nur solltest du dich einfach schon mal mit den Gedanken anfreunden, dass deine Chancen eher schlecht stehen. Mir würde es jedenfalls zu denken geben, wenn quasi jeder hier, der - im Gegensatz zu dir - weiß was es heißt 2000m in 9:20 zu laufen bzw. sich um über 2min/km zu steigern, sagt, dass das in der Zeit nahezu unmöglich ist.

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Dartan hat geschrieben:... dass das in der Zeit nahezu unmöglich ist.
- 1,94 Meter groß
- 80 Kilo schwer
- 24 Jahre alt

Es ist eine Schande (für ihn), dass er die Leistung nicht aus dem Stand drauf hat. Aber warum sollte ein gesunder junger Mann nicht nach kurzer Vorbereitungszeit (lächerliche) 2 Kilometer unter 10 Minuten laufen.
:meinung:

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Es gibt aber nun einmal Dinge, die haben mit Optimismus oder Pessimismus wenig zu tun.

Du triffst hier auf die geballte Lauferfahrung etlicher Läufer, und was hältst du dagegen? Grenzdebile Glückskeksweisheiten.

Wenn du dich und deine Willensstärke für entscheidender hälst als läuferisches Grundlagenwissen vieler Menschen, dann frag doch hier nicht, sondern lauf die 9:20 und gib Ruhe. Wenn man das "durchprügeln" kann, dann prügel das durch. Vielleicht prügelst du dann auch noch gleich einen neuen Meilen-Weltrekord hin? Das ist noch kürzer und kann man noch besser durchprügeln.

Ja, das war grob, fast wie "in alten Tagen", aber so etwas hier, das regt mich echt ein bisschen auf.

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Ich glaube, H. Steffny hat in seinem Laufbuch einmal sinngemäß gesagt: Wer Grosses vorhat, sollte sich nicht gerade mit Leuten umgeben, die problemorientiert erklären, warum alles so schwierig ist.

Eine positive Einstellung und ein fester Wille sind immer positiv; die Bedenken, die hier geäußert werden, beruhen auf persönlichen Erfahrungen, und die laufen hier auf einen Punkt hinaus: Man kann seinen Körper zu bestimmten Dingen nicht zwingen, wenn nicht einige Grundvoraussetzungen gegeben sind. Diese kann man hier auch physikalisch ermitteln.

Um einen Körper eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit zu bewegen, bedarf es eine bestimmten Menge Energie pro Zeiteinheit. Der menschliche Körper produziert diese Energie durch die Oxidation von Kohlenhydraten und Fetten, bei besonders hohem Energiebedarf auch für eine sehr kurze Zeit ohne Oxidation durch die Verstoffwechslung von Kohlenhydraten über Milchsäure(ionen), den Laktaten. Die Menge der Energie, die der Körper so bereitstellen kann, ist begrenzt durch verschiedene Faktoren, so z.B. die Menge des Sauerstoffs, die die Lunge aufnehmen kann, die Größe des Blutvolumens, das das Herz transportieren kann, die Menge der Enzyme, die in den Zellen für die Oxidation zur Verfügung stehen, die Menge des Laktates, die Muskeln und das Blut bei äußerster Anstrengung noch ertragen können.

Alle diese Faktoren lassen sich durch Training sehr gut verbessern, aber nicht von einem Tag auf den anderen. Wenn Du berichtest, dass Dir nach 8 Minuten laufen über 1.200 m sterbensübel war, heisst dies: weil Deine Lunge und das Herz nicht ausreichend Sauerstoff transportiert haben, wurde Energie durch den Weg über Laktate erzeugt. Das geht ein, zwei Minuten, dann sind Blut und Muskeln übersäuert und stellen den Dienst ein. Da nützt ein fester Wille nichts, es ist auch keine Frage der Leidensfähigkeit: es geht einfach nicht weiter. Aus die Maus.

Das planmäßige Training bezweckt nun, alle zum Laufen notwendigen Dinge zu verbessern: z.B. größeres Lungenvolumen, vertiefte Atmung, mehr Lungenbläschen/Oberfläche der Lunge, vermehrte Volumen des Herzens, mehr rote Blutkörperchen, bessere Versorgung der Muskeln mit neuen Blutgefäßen, mehr Enzyme für die Oxidation, mehr Mitochondrien (Kraftwerke der Zelle) bilden u.s.w. Das ist alles machbar, aber die Prozesse dauern Wochen, Monate, teils Jahre. Es gibt kaum Chancen, hier in nur vier Wochen etwas entscheidend zu verbessern.

Ich habe ja trotzdem einmal einen Vorschlag für ein Training unterbreitet, weil ich drei Ansatzpunkte gesehen habe:

Im Alter von 24 haben die grundlegenden Abbauprozesse im Körper noch gar nicht richtig begonnen, selbst wenn man wenig oder gar nicht trainiert hat. Das eröffnet eine Chance, die jemand mit 35 Jahren z.B. nicht mehr hat.

Du hast das Rauchen aufgegeben, und sobald sich Lunge/Bronchien etwas erholt und regeneriert haben, kann es allein deshalb einen Leistungsschub geben.

Dein Problelauf ist vielleicht auch wenig aussagekräftig, weil Du wahrscheinlich nach langer Trainingspause einfach so losgestürmt bist und das eben komplett in die Hose gegangen ist.

Du musst natürlich trotzdem sehen, dass Du etwas versuchst, was im Bereich sehr, sehr schwierig bis unmöglich anzusiedeln ist. Hier wird Dir von den begeisterten Läufern nur deswegen abgeraten, weil diese Dich nicht frustriert oder gar verletzt sehen wollen und sich vor allem wünschen, dass Du Spass am Laufen gewinnst und auch später noch läufst. Deswegen haben wir Sorge, dass Du Dich völlig übernimmst und das Laufen deshalb ganz aufsteckst, was schade wäre.

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Aber wenn ich es gar nicht erst versuche, dann könnte ich mich danach nicht mehr im Spiegel anschauen und erst DANN würde ich mich wie ein Verlierer fühlen.
Für mich ist ein Verlierer nicht jemand, der einen aussichtslosen Plan aufgibt.

Für mich ist ein Verlierer viel eher jemand, der seinen Körper jahrelang vernachlässigt, und der dann (warum eigentlich?) erst vier Wochen vor einem für ihn und seine Karriere ja angeblich so wichtigem Termin mit dem Training beginnt. Der von einem Beruf träumt, der eine gewisse Fitness erfordert, und der dann wenige Wochen vor dem Einstellungstest feststellen muss, dass er so unfit ist wie man in dem Alter nur sein kann.

Kleiner Tipp: Diese Sprüche auf den kuscheligen Kissen mit den freundlichen Schafen taugen NICHT als Lebenseinstellung.

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derbaer hat geschrieben:Aber 2km in 9:20 - Die 9 Minuten kann man sich zusammenreißen und sich durch prügeln.
Klingt tatsächlich ganz einfach.

Mit der Logik dürften auch 100m in 11s überhaupt kein Problem sein, die paar Sekunden muss man sich doch zusammenreißen können, auf der Strecke ist sogar die Kondition egal.
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Hallo derbaer,

wenn Du damit klar kommst, daß Du die 9:20 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schaffst und das Training Dir vielleicht auch eine Hilfe ist, dauerhaft mit dem Rauchen aufzuhören und Dich mehr zu bewegen, dann will ich Dir den Versuch nicht ausreden (empfehle Dir aber, Dir mal Udos Webseite anzusehen). Nach all der Kritik hier wirst Du hier sicherlich auch Unterstützung finden, wenn Du Deinen Fortschritt diskutieren willst. Für die ganze mentale Seite kann ich Dir das Buch "Totmotiviert" von Steffen Kirchner empfehlen, das ich derzeit selber lese.

Viele Grüße,
Jens
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Gestern beim Laufen habe ich noch darüber sinniert, dass die 4:40 über 2 km für einen gemeinen Polizisten eigentlich ein sinnvoller Muss-Wert sind. Damit kann man zwar nicht jeden Flüchtenden innerhalb von 100 m einholen, aber der gemeine (untrainierte) Delinquent wird dieses Tempo trotz situationsbedingter Adrenalinausschüttung nicht über 2 km halten können und vom Polizisten eingeholt werden können. Eine derartige Überlegung müsste die Polizei m.E. den Anforderungen zugrundelegen.

Und daher mein ehrlich gemeintes "Sorry", lieber derbaer, aber Du bist hier bei Deinen Leistungen der Delinquent, nicht der Polizist.

Viele Grüße!

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Um dir mal etwas Mut zu machen:

Die 5:20min/km auf den ersten 6 Minuten ist etwas worauf man durchaus aufbauen kann für die kurze Distanz, die du Laufen musst.
Versuch das nächste Mal 7 Minuten dieses Tempo durchzuhalten, dann 8, dann 9, dann 10. Immer nach dieser schnellen Phase weiter Laufen. Dir fehlt Grundkondition. Die wirst du so schnell nicht bekommen wenn du nur kurze Einheiten machst.
Wenn du sagen wir 10-12 Minuten in dem Tempo (5:20 min/km oder besser) durchhälst, gebe ich dir realistische Chancen deinen Test zu schaffen.

Frage: Darf man den Test so oft wiederholen wie man möchte? Denn wenn es dein Traum ist zur Polizei zu gehen, würde ich einen, möglicherweise, sehr wertvollen Versuch nicht mit einer so kurzen Vorbereitung aufs Spiel setzen...

Die Pulswerte halte ich auch für absurd niedrig. Auf solche Werte komme ich nicht bei einem erholsamen Dauerlauf. Sollten diese Werte der Realität entsprechen, würde ich ggf. einen Cardiologen aufsuchen. Für einen untrainierten Menschen ist das ein sehr sehr sehr niedriger Wert. Ich würde das zur Sicherheit abchecken lassen, nicht dass du den Test bestehst, aber danach ein Fall für die Notaufnahme bist.

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Man unabhängig davon, wie man sich in eine Situation begeben kann, dass man Polizist werden will und seine körperlichen Defizite gerade mal 4 Wochen vor dem Eignungstest feststellt (was mir gänzlich unverständlich ist :klatsch: ), halte ich es nicht für gänzlich ausgeschlossen, dass der TE das packen kann. Gerade am Anfang sind Steigerungen möglich, die man später für kaum vorstellbar hält.

Zur besseren Einschätzung habe ich gerade mal ganz an den Anfang meines eigenen Trainingstagebuchs geblättert und mir die 5 km-Läufe angesehen, die ich am Anfang regelmäßig als Fortschrittskontrolle Vollgas und mit "Zielsprint" gelaufen bin. Limit war immer die Lunge. Dort steht:

03.08. Tempolauf 5,1 km in 32:30 (6:22)
18.08. Tempolauf 5,0 km in 30:03 (6:00)
24.08. Tempolauf 5,0 km in 28:36 (5:43)
07.09. Tempolauf 5,1 km in 26:01 (5:06)

Das war in 5 Wochen auf 5 km eine Verbesserung um 1:16 pro km, wobei man dazu sagen muss, dass ich vor dem ersten aufgezeichneten Lauf schon 7-8 mal laufen war, der Status ganz zu Laufbeginn also noch schlechter war als 6:22. Zwischen diesen 5 km-Standortbestimmungen bin ich übrigens nur lange Läufe (11 km - am 30.08. 21 km) mit Pace zwischen 6:40 und 8:25 gelaufen, habe also noch nichtmal Tempo gebolzt. Ich glaube, ich habe mir einfach die Lunge freigelaufen :nick:

Ausgangsbedingungen waren m 46, 1,90 / 90 kg, 30 Jahre Raucher / 3Wo rauchfrei, zuvor ca. 3-4 Jahre keinerlei Ausdauersport. Der TE ist immerhin über 20 Jahre jünger, 10 kg leichter und hat ein paar Jahre weniger Teer in der Lunge.

@derbaer: versuche es, bleib dran, sei aber nicht allzu enttäuscht, wenn's nicht klappt. Und lasse es Dir eine Lehre sein, dass gewisse Dinge eine etwas vorausschauendere allgemeine Lebenseinstellung benötigen und sieh die vielen Negativkommentare (die alles andere als unberechtigt sind) als willkommene Kritik und lehrreiche Erfahrung :wink:
Start: 08/2015. 10 km: 46:59,8 min (03/2016) HM: 1:44:40 (06/2016)

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derbaer hat geschrieben:Meine Frage war:
"Was ist der beste Weg dieses Ziel in einem Monat zu erreichen und am besten diese unangenehmen Nachwirkungen zu vermeiden?"
und nicht:
"Ist dieses Ziel in einem Monat überhaupt machbar? Bitte demotiviert mich etwas, damit ich eine Ausrede habe nicht anzutreten."
Du wirst bestimmt mal ein super Topmanager, der seine Untergebenen (so könnte man sich hier gerade vorkommen) anherrscht: "Ich will nicht wissen, welche Probleme es gibt; mich interessiert ausschließlich, wie Sie die lösen wollen !"

Viel Spaß beim Träumen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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jawiedenn hat geschrieben:aber der gemeine (untrainierte) Delinquent wird dieses Tempo trotz situationsbedingter Adrenalinausschüttung nicht über 2 km halten können und vom Polizisten eingeholt werden können.
Ich raube Dir ja ungerne die Illusionen, aber mit einem davonlaufenden Deliquenten kann die Polizeit durchaus leben.

Aber nicht mit einem Polizisten, der gemeinsam mit anderen 10.000 Polizisten den G7-Gipfel gegen Demonstranten schützen "darf" und nach 2h in voller Montur umkippt, weil sein Fitnesslevel bei Null ist, währen die anderen Kollegen problemlos den ganzen Tag durchhalten.
Oder mit einem jungen Kollegen, von dem man von Anfang an weiß, dass man ihn nie zu solchen Einsätzen einteilen kann.
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Man sollte Pessimismus nicht mit Realitätssinn verwechseln :D

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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ruca hat geschrieben:Klingt tatsächlich ganz einfach.

Mit der Logik dürften auch 100m in 11s überhaupt kein Problem sein, die paar Sekunden muss man sich doch zusammenreißen können, auf der Strecke ist sogar die Kondition egal.
Du verwechselst die Relationen.
11s/100 erreicht man mit sehr viiiiiiel Training. 9'/2km dagegen mit 6x joggen.
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