Moin,
und ich weiß auch noch wie es sich anfühlte, das erste Mal 5Km am Stück durchgelaufen zu sein
So war das gestern beim Hella Halbmarathon:
Meine Klamotten hatte ich schon am Abend vorher heraus gesucht und bereit gelegt, aufstehen, Tee kochen und Morgen-Gymnastik „light“, also eine verkürzte Version des Programms, liefen quasi mechanisch.
Nach dem bewährten Power-Frühstück Müsli, Sahnejoghurt und ein Stück Obst, ging es schon besser und ich stellte fest, dass ich doch nicht alle Klamotten beisammen hatte – also noch schön ein paar Mal durch´s Haus gehirscht und es tatsächlich geschafft, ~5min zu spät loszukommen

Gecko in Bargteheide eingeladen und weiter nach Fuhlsbüttel zu den beiden (Lauf)Freunden um von dort aus per U-Bahn weiter zum Start am Hamburger Millerntor zu fahren.
Irgendwie hatte ich das mit den Bahnfahrzeiten etwas verpeilt, denn wir waren schon um 4tel vor9 an der Reeperbahn und das war nun wirklich mehr als genug Zeit vorm Rennstart.

Vorteil ist dabei, dass die blauen Kanister noch betretbar sind

Außerdem kam die Sonne raus und wir konnten es kaum fassen, dass man morgens um 9Uhr im T-Shirt „draußen“ stehen konnte.
Noch eine Banane gemampft und geklönt und nachdem die Skater ihre erste Runde hinter sich hatte ab in die Startaufstellung, wo es gegen 4tel vor10 dann doch schon etwas eng war… zumal die linke Seite der Reeperbahn erst freigegeben wird wenn die Skater ihre zweite Runde gefahren sind.
Wir stellten uns kurz vor den 1:45 Pacern auf und hampelten uns noch ein wenig warm und ich überdachte die angestrebte Zielzeit nochmal – nach eine besch***** geschlafenen Nacht und bei strahlendem Sonnenschein könnte es schwierig werden, die Zeit vom Vorjahr zu erreichen… denn da war ich ausgeschlafen und es war kühler und nieselig.
Startschuss und los.
Von Anfang an hatten wir gut Platz und fanden schnell unser Tempo und ließen es beim ersten Mal die Palmaille runter zum Fischmarkt schön rollen, quasi ohne Anstrengung einen schnellen Kilometer laufen.
Hier entdeckte ich eine Läuferin, die von hinten betrachtet sehr große Ähnlichkeit mit einer der Hahner-Zwillinge hatte und die lief genau unser Tempo. Meine Idee war jetzt, ihr Tempo mitzugehen und mich ziehen zu lassen.
Klappte bis Mitte/Ende der zweiten Reeperbahn-Runde auch ganz gut aber als es zum zweiten Mal in Richtung Hafen ging, zog sie davon und ich wollte lieber mit den Kräften haushalten und mein Tempo weiter laufen statt jetzt in einer „außerplanmäßigen Anstrengung“ aufzuschließen.
10er Durchgangszeit war eine 46:12, also alles im Lot – bzw. schneller als erwartet.
Am Hafen war es teilweise schon wirklich warm, denn hier hatten wir den leichten Wind im Rücken, spürten ihn also nicht als „Fahrtwind“.
Gecko und ich schnackten dann und wann kurz und liefen konstante 4:35 / 4:40er Zeiten.
Vorm Wallringtunnel ging ich schon zum zweiten Boxenstop, d.h. diesmal klappte es sehr gut, den Wasserbecher quasi im vollen Lauf abzugreifen und dann wie "Dicke Wade" mir erklärt hatte, im Laufen zu trinken.
Aus dem Tunnel heraus ging es rechts unter der Bahnbrücke entlang auf die Kennedy-Brücke leicht bergan, dann leicht bergab und an den Cheerleadern vorbei zum Wendepunkt – und wieder bergauf… wow, DAS ging jetzt aber schön in die Beine.
Kurz vorm Ende der Kennedybrücke ~bei Km14 kam erwähnter (Lauf)Freund Michi mir entgegen und wir grüßten und feuerten uns an.
Gecko zog langsam davon und statt aufzuschließen konzentrierte ich mich lieber auf mein Rennen und hielt mein Tempo konstant.
An der Alster entlang bei Km16 fing nach dem Blick auf die Laufuhr mein Kopfrechnen an um zu checken ob es für eine Zeit unter 1:40 reichen könnte – und es konnte
Also nahm ich etwas Tempo raus, d.h. ging jetzt auf 4:45/4:50er Splits um die Kraft a) für die beiden Steigungen kurz vorm Ziel und b) für einen schönen Endspurt zu haben.
Bei Km18 bekam ich einen kurzen Klönschnack mit einem Dänischen Läufer und wir glichen unsere Uhren und Km-Splits ab um ein weiteres Mal zu schauen, ob es für eine Zeit unter 100min reichen würde – und es gibt kaum einen charmanteren Akzent der deutschen Sprache als wenn ein Däne Deutsch spricht

Von der Sierichstraße in die Marie-Louisen-Straße rein nahm ich nochmal Tempo raus auf einen 5er Kilometer, denn der fiese Teil sollte gleich folgen – außerdem hatten wir nun 19Km in den Beinen und waren bis dahin nicht grad auf Schleichfahrt unterwegs.
Ab jetzt hatte ich Gecko wieder im Blick und es ging erst den Harvestehuder Weg fies hoch, nach Km20 dann die Steigung an der Rothenbaum-Chaussee – 4:50 piepste die FR305 und dann war die Steigung geschafft.
Endspurt und noch etliche Läufer kassiert – und was ist das??
Der erste Bogen war doch noch nicht der Zielbogen sondern die 21Km Marke, bis zur Uhr noch weitere 100m
Kurzer Blick auf die Laufuhr und zufrieden festgestellt, dass es wohl gereicht haben wird

Im Ziel war ich überraschen schnell wieder „beieinander“ und klönte kurz mit den Berliner Laufclub „Run Pack“ nachdem ich letztes Jahr die letzten 5Km mit zweien von ihnen zusammen gelaufen war.
Gecko sah ich vorher nur kurz, er mich aber nicht – und er wollte nach dem Lauf zusammen mit seiner Familie nach Hause fahren.
In Zahlen: netto 1:39:27 sind 7 Sekündchen schneller als letzte Jahr, AK Platz 40, 567ter von 4034 und gesamt 587ter von 6412 gewerteten Finishern ist für mich ein super Ergebnis mit dem ich zu 100% zufrieden bin.
Mein Schuh-Problem hatte ich mit den fast 1000Km alten 4er Kinvara perfekt gelöst, die liefen sich ein weiteres Mal 1A.
Es war schön, mit Gecko zusammen zu laufen und wir telefonierten abends noch kurz miteinander und waren uns einig: wir laufen bald wieder zusammen.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen und nun geht’s in knapp zwei Wochen zum 30er nach Schwerin
Gruß
Michael