So, kurz entschlossen habe ich mich am letzten Freitagabend vom Steinkrug aus auf den Weg zur doppelten Deisterquerung gemacht. Ein Fahrradbegleiter war dabei, so dass mit unterwegs nicht langweilig werden sollte.
Anfangs stieg ich aber nicht gleich in den Deister ein, sondern lief zum Warmmachen erst einmal nach Völksen. Das tat der Muskulatur ganz gut, so dass die ersten Höhenmeter "warm" besser liefen. Nach einigen Kilometern waren wir dann auf dem Kammweg und schon nach knapp sieben Kilometern bekam ich auf dem profilierten Gelände im linken Vorderfuß stechende Schmerzen. Eine Ahnung hatte ich schon: Meine Lunge C-Dur Fis sind recht neutral ausgelegt und für mich als Überpronierer kaum geeignet, aber weil ich sie im flachen Gelände auch schon über die Marathondistanz hinaus im Einsatz hatte, wollte ich sie im Deister testen.
Es ging also bergan, bergab, am Annaturm vorbei, den Nienstedter Pass kreuzend und schon waren wir am Nordmannsturm angelangt. Hier zieht sich die asphaltierte Strecke leicht bergab und jeder Schritt wurde zur Qual. Jedes mal beim Abrollen des Fußes ein stechender Schmerz vom Ballen in zwei mittlere Zehen. Gar nicht schön, deshalb habe ich mich eines besseren besonnen und bin dann kurzerhand umgekehrt, um so ca. 15 Kilometer zu sparen.
Weil auch durch das Gehen die Schmerzen nicht nachließen habe ich dann aus mehreren Taschentüchern die Pronationsstütze im linken Schuh nachgebastelt (sonst laufe ich auch mit Einlagen, außer beim Lunge...) und genau das war die richtige Entscheidung, denn der Schmerz ließ deutlich nach und ich konnte anfangs wieder einigermaßen, später nahezu normal laufen.
Zwar habe ich die doppelte Deisterquerung nicht ganz beendet, aber dafür einiges an Erfahrung gesammelt. Es waren insgesamt 34 Kilometer, ca. 1.000 Höhenmeter und mehr als die Hälfte im Dunkeln zu laufen, was im Übrigen gut ging. Die Ausschilderung ist okay und im Prinzip muss man ja sowieso nur geradeaus laufen.
Und wie das so ist, ist nun noch eine Rechnung offen; Wer also kurzentschlossen in den kommenden Tagen Lust hat: der nächste Nachtlauf steht quasi vor der Tür.
