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von Nobby
Noch etwas zum Thema M.P. - aus der HAZ vom Donnerstag:
Finale für Dauerläufer Pingpank
Wo ist Markus Pingpank (42)? Diese Frage wird sich künftig häufiger bei Leichtathletik-Wettkämpfen stellen. Der bekannteste Läufer aus der Region Hannover hat nämlich Abschied vom Wettkampfsport genommen. Und zu diesem Zweck hatte sich Pingpank, selten um eine originelle Idee verlegen, ausgerechnet eine Premiere ausgewählt: Bei den deutschen Meisterschaften in München bestritt der Sportler des TSV Kirchdorf den ersten Marathonlauf seiner langen Sportlerlaufbahn, den er nach 2:49:06 Stunden beendete.
„Die Entscheidung aufzuhören hatte sich schon in den vergangenen drei bis vier Jahren entwickelt“, sagte Pingpank. „Es ist nun wirklich kein Weltuntergang, wenn ich nach 25 Jahren Leistungssport keine Lust mehr habe, jeden Tag dem Sport zu widmen.“ Spätestens nach seinem 40. Geburtstag vor zwei Jahren habe er gemerkt, dass ihm Training und Wettkämpfe immer schwerer fallen. „Das Feuer war nicht mehr da“, sagte Pingpank. „Zudem wurde es für mich immer schwerer, eine Saison ohne Blessuren zu überstehen. Ich bin froh, den Absprung relativ spät, aber hoffentlich noch früh genug gefunden zu haben.“
Die Einschätzung des Dauerläufers kommt für viele Außenstehende überraschend, da seine Wettkampfergebnisse keinesfalls ein „Ausbrennen“ erkennen ließen. Pingpank, Anfang der neunziger Jahre einer der besten 10 000-Meter-Läufer in Deutschland mit einer Bestzeit von 28:36 Minuten, mischte auch noch in den vergangenen Monaten bei den Bahn-, Cross- und Straßenrennen, zu denen er angetreten war, um den Sieg mit. Und in den Seniorenklassen brachte er es als Hallen-Weltmeister und Vize-Europameister im Freien sogar zu internationalen Meriten. „Ich fühlte mich aber nie richtig heimisch im Seniorensport“, sagte Pingpank, und wer den drahtigen Sportler im Wettkampf erlebt hatte, der merkte jedesmal, wie viel Motivation er daraus zog, gerade den wesentlich jüngeren Konkurrenten die Hacken zu zeigen.
An den Nagel gehängt werden die Laufschuhe im Hause Pingpank allerdings nicht. „Ich muss natürlich abtrainieren und werde noch mehrmals in der Woche ein knappes Stündchen laufen“, erzählte er. Zudem muss er fit bleiben, denn der Rücktritt ist nicht endgültig. „Sollte aus meiner hannoverschen Trainingsgruppe jemand schneller als ich in München laufen, nehme ich noch einmal die Marathondistanz in Angriff“, sagte Pingpank. Und er hat eine Wette mit den Kirchdorfern Dirk Schwarzbach (25) und Florian Reichert (24) laufen. „Wenn ich 50 Jahre alt bin, bestreiten wir drei ein Rennen gegeneinander, die Distanz suche ich aus“, erzählte Pingpank.
Ansonsten freut sich der Kirchdorfer auf die Wochenenden ohne Wettkämpfe. „Ich kann jetzt endlich was mit meiner Frau Silke und den Kindern Svenja und Maximilian unternehmen“, sagte er. Wobei sich allerdings abzeichnet, dass in einigen Jahren die Ausflüge der Familie Pingpank wieder zu Cross- und Straßenläufen in Niedersachsen führen werden. Svenja (9) eiferte dem Vater jüngst beim Hiddestorfer Rübenlauf nach und siegte in ihrer Altersklasse.
Carsten Schmidt
23.6.03 10 km Hannover, Kanallauf (1. 10er) 51:53
19.9.04 HM Hiddestorf (1. HM) 1:59:00
6.11.05 NY (1. Marathon) 4:04:01
24.9.06 Berlin-Marathon 4:13:41
7.10.07 Chicago-(Hitze)-Marathon 4:56:56
27.4.08 Hamburg-Mar. 3:51:57
1.11.09 NY-Mar. 3:55:25
28.3.10 HM Berlin 1:33:11 (PB)
18.4.10 Wien-Marathon 3:33:57 (PB)
25.6.10 10 km Eilenriede 41:16 (PB)
14.11.10 5 km Lönspark 19:52 (PB)
18.4.11 Boston-Marathon (Startnr. 13 325) krank!
22.4.12 London-Marathon (Startnr. 56434) verletzt!
7.4.13 HM Berlin 1:37:41
5.5.13 Hannover-Marathon 3:49:14