Flashwulf hat geschrieben:Und das sind die negativen Eigenschaften des Laufen bei mir persönlich:
1) Abends früher müde.
Das legt sich mit der Zeit - spätestens wenn du irgendwann mal beginnst, ins Ausdauertraining einzusteigen.
Flashwulf hat geschrieben:2) Vier Kilo zugenommen. (Von 94kg auf 98kg)
Ich esse zur Zeit viel mehr, weil ich immer denke, das trainiere ich wieder runter. Das muss ich unbedingt abstellen.
Deinen Trugschluss mit dem "Abtrainieren" hast du ja schon selbst bemerkt. Bei deinem Gewicht müsstest du 80 km laufen um - bei gleichbleibender Nahrungsaufnahme gegenüber dem Gleichgewichtszustand ohne Laufen - 1 kg Körpergewicht abzubauen. Das ist ziemlich genau dein Monatspensum. Ich kenne zwar deine Körpergröße nicht, aber so groß kannst du gar nicht sein, dass es für einen Läufer nicht auch gerne ein paar kg weniger sein dürften. Es kann also nicht darum gehen, jetzt zu viel zu futtern, nur um es wieder abzutrainieren (das Gewicht also gerade mal zu halten), sondern darum, deine Energiezufuhr auf dem Niveau vor dem Laufeinstieg festzunageln. Dann verlierst du gerade mal 1 kg pro Monat, was fürs erste Jahr bestimmt nicht übertrieben viel wäre.
Flashwulf hat geschrieben:Außerdem esse ich leider immer noch zu viel Ungesundes.
Da liegt der Hase m.E. eigentlich im Pfeffer. Durch das Laufen entdeckt dein Körper seine Bedarfe an Nährstoffen und Vitaminen neu. Da ist es wichtig, dass du dich rundum vollwertig - mit viel frischem Obst, Gemüse und Salaten - ernährst. Junk Food (dazu zähle ich nicht nur Burger mit Pommes und Cola, sondern alle industriell hergestellte Nahrung incl. Fertigsoßen) solltest du weitestmöglich meiden. Die darin unvermeidlich enthaltenen Geschmacksverstärker (auch wenn diese inzwischen nicht mehr als Glutamat, sondern verharmlosend als "Hefeextrakt" ausgewiesen werden) setzen bei mir immer die natürlichen Sättigungsbremsen außer Kraft. Man isst weiter, obwohl man eigentlich satt ist. Bei frisch zubereiteten Speisen ohne diesen Industriemüll passiert es mir seltener, dass ich mehr esse, als ich zum Sattwerden brauche.
Wichtig ist m.E. auch die Esskultur. Um dem natürlichen Sättigungsgefühl überhaupt eine Chance zu geben, musst du langsam essen - ausführlich kauen und gerne auch mal eine Pause einlegen, bevor automatisch der Nachschlag auf den Teller geknallt wird. Das ist besonders wichtig für Leute, die wie ich der ersten Nachkriegsgeneration entstammen und gelernt haben immer und unbedingt den Teller leer zu essen (und gerne auch noch die der Tischgenossen, damit nur ja nichts umkommt). Das Essen sollte tabu sein für "Ablenkungen" wie Fernsehen, Smartphone, hitzige Debatten. Der Genuss des mit viel Mühe zubereiteten Essens sollte im Mittelpunkt stehen und nicht im Abseits. Viele Leute geben inzwischen einen Ar*** voll Geld aus für Slow Food im angesagten Szene-Restaurant. Dabei wäre Slow Food auch zu Hause das - kostenlose! - Mittel der Wahl für den Alltag.
Durst löschen immer kalorienlos (Mineralwasser oder ungesüßten Tee), bis der Durst ganz weg ist. Gegen ein schmackhaftes Getränk (Fruchtsaft, gesüßter Tee oder warum nicht auch mal ein alkoholfreies Hefeweizen) zur Abwechslung ist nichts einzuwenden, solange man das in der insgesamten Energiebilanz berücksichtigt.
Flashwulf hat geschrieben:3) Überlege mir ständig welche neue Lauf-Sachen ich mir kaufen soll (Schuhe, Windjacke, Funktionsshirt usw.) und habe auch schon ne Menge dafür ausgegeben.
Wenn du daran etwas verändern möchtest (willst du das denn ???), dann könnte es helfen, solche Dinge - mit Ausnahme einer Grundausstattung an guten Laufschuhen - als Belohnung für erreichte Ziele auszuloben, etwa deinen ersten 5k WK im gesetzten Zeitlimit oder Erreichen des Gewichts XX kg. Das lehrt dich einerseits, deine Ziele realistisch zu setzen, damit du dein stinkendes einziges Baumwollshirt überhaupt jemals ersetzt bekommst.
Und es sollte auch Spontankäufe reduzieren, die dich bereits in dem Moment reuen, wo die Beute samt Kassenzettel in der Tüte steckt ("analoge" Kaufmethode nur als Beispiel genannt).