Ich habe lange mit mir gerungen, ob es sinnvoll ist, dieses sehr spezielle Problem hier im Forum anzusprechen , aber ein Versuch kann ja nicht schaden.
Viele die mich kennen wissen es, einige vielleicht noch nicht: Im Juli hatte ich einen schweren Herzinfarkt.
Angekündigt hatte sich der nicht, kurz zuvor bin ich noch zwei HM problemlos gelaufen. Risikofaktoren waren nur Stress und erbliche Vorbelastung. Es ist so gerade nochmal gutgegangen, der gute Trainingszustand hat beim Überleben geholfen.
Die Versorgung erfolgte mit zwei stents, sechs Wochen später noch eine vorher geplante weitere stent Versorgung. Medikamente wie üblich danach, diverse Blutdrucksenker (alle Gruppen), Betablocker, Cholesterinsenker, Blutverdünner.
Die haben mich völlig ausgebremst, aktuell muss ich aber nur noch die Blutverdünner und einen Blutdrucksenker ( a d Sartane Gruppe) nehmen, das fühlt sich schon alles viel besser an. Besonders der Wegfall der Betablocker hat einen Schalter zum Positiven umgelegt. Die Statine haben mir nach kurzer Zeit Muskelschmerzen bereitet, da meine Cholesterinwerte aber schon immer hervorragend sind, konnte ich auch diese sofort wieder absetzen.
Im Belastungs EKG zeigten sich vor einiger Zeit noch Rhythmusstörungen, dies ist aber kurz nach den Herzkatheter Behandlungen aber wohl erklärlich, die nächste Untersuchung erfolgt in Kürze
Ich konnte aus beruflichen Gründen( Selbständigkeit) keine Reha Pause machen, bin aber sofort nach der KH Entlassung fast täglich eine 8 Km Runde gewalkt, Mitte/Ende September an den Wochenenden bis zu 12/14/18 Km.
Seit Ende Sept/Anfang Oktober dann Lauf/walk mix beginnend mit 5 Laufminuten, gesteigert zu inzwischen 10 Laufminuten, meist 3-5 Mal. Zwischendurch gab es mal zwei Tage, an denen ich ca 45 Minuten = 6-7 Km langsam durchgelaufen bin, das waren aber eher Eintagsfliegen.
So richtig komme ich aktuell nicht weiter. Ja, ich bin da Mr.Ungeduld, vom Kopf her weiß ich dass das alles weiter hin viel Zeit benötigt. Aber diese extrem wechselhafte „Form“ geht mir schon mächtig auf den Geist: Manchmal laufe ich langsam los, und dann ist schon nach 500 Metern einfach Schluss.
Klar spielt der Kopf eine sehr große Rolle. Gedanken wie „ das wird nix mehr mit dem Laufen“ schleichen sich natürlich immer wieder an …..
Gibt es hier vielleicht Leidensgenossen die auch einen so schweren Zwischenfall überwunden haben? Gibt es Erfahrungsberichte, irgendwelche schlauen Ideen zum besseren vorankommen?
Mir ist dabei völlig klar, dass sich solche Fälle nicht vergleichen lassen
Vielen Dank.
Ulli
Neuanfang nach Herzinfarkt
15K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20