Alderamin hat geschrieben:
Das ist richtig, allerdings werden bei den Plänen unterhalb Marathon neben der Pace auch % maxHF angegeben, und Anfänger werden ja zunächst einmal diese Pläne verwenden. Ich selbst hab' das "Große Laufbuch" auch gelesen und dort gefunden, wie man seinen HFmax näherungsweise ermitteln kann (habe mir dann aber noch eine andere Methode im Netz gesucht). Dennoch erschien mir der Puls, den ich beim lockeren Lauf maß, vergleichsweise hoch im Vergleich zu dem, was Steffny auf der Basis meines selbst ermittelten maxHF vorgab, was wohl einerseits daran lag, dass ich meinen maximalen Puls bei dem Steigerungslauf nicht annähernd erreicht hatte und die Pulsmessung am Handgelenk zu träge war. Auf der anderen Seite hat man wohl als Anfänger auch bei mäßiger Belastung schnell mal einen hohen Puls, der mit der Ausdauer sinkt. Möglicherweise hätte ich hier auch eine solche Frage gestellt, aber da war ich hier noch nicht registriert und hatte mir stattdessen gedacht, sch... auf den Puls und laufe einfach so, wie's Spaß macht. Wären dann mutmaßlich 87% des selbst ermittelten maxHF gewesen; nach meiner heutigen Schätzung eher 82%.
ruca hat geschrieben:Auch Steffny empfielt in seinem Buch zumindest für den Anfang die Formel (auch wenn seine Trainingspläne dann nicht darauf basieren). Und leider findet man kaum eine seriöse Seite, die sagt "HfMax per Formel stimmt oft nicht", nein man landet per Google bei hunderten Seiten, die die HfMax per Formel bestimmen. Daher kann man meiner Meinung nach die Nutzer, die den Formeln glauben, nicht mal als naiv bezeichnen.
Diese Anfänger könnten dann aber im Großen Laufbuch lesen, in dem steht:
Man sollte also nur wissen, wo der individuelle Maximalpuls liegt, denn er ist eine wichtige Bezugsgröße, um das Training nach Herzfrequenz zu steuern. Die verschiedenen Laufgeschwindigkeiten lassen sich dann genauer als nach der genannten Schätzformel in Prozent vom Maximalpuls angeben.
Hinterher erklärt er die verschiedenen Test-Möglichkeiten, um dann damit abzuschließen, dass es im Training wohl schwierig ist, sich derart an die Grenze zu bringen und man seinen Maxpuls wohl am ehesten am Ende eines 5er oder 10er WK erreicht. Viel deutlicher geht es eigentlich nicht. Er schreibt zwar auch, dass die Formel für einen Großteil der Läufer immerhin einigermaßen zutrifft (bei mir war das übrigens der Fall), aber mit dem Zusatz aus dem obigen Zitat ist doch klar, dass es nicht wirklich taugt, einfach die Formel herzunehmen. Schon gar nicht, wenn man im Training direkt merkt, dass die Bereiche nicht zum individuellen Belastungsgefühl passen. Auch wenn es ein recht einfach gehaltenes Laufbuch ist, das eigentlich keiner weiteren Erklärung bedarf, muss man schon das, was dort steht, auch nachvollziehen wollen.
Und sorry, aber wenn fröhliches rumgooglen als echte Recherche gilt, wenn man etwas über Trainingssteuerung wissen will, dann wundere ich mich auch nicht mehr über die vielen Leute, die so verwirrt sind. Aber dass man, selbst wenn man es des Öfteren im Internet liest, dieses Gelesene auch kritisch hinterfragt (welche Seite ist das, die mir die Information gibt, welchen Hintergrund hat der Autor etc.), sollte dann doch die Mindestanforderung sein. Wenn das nicht passiert, muss ich die entsprechenden Leute doch zwangsläufig als naiv bezeichnen. Ein passenderer Begriff fiele mir nicht ein.
Problematischer finde ich dann eher die Empfehlungen für Anfänger, die lockeren Läufe im Bereich von 70%Hfmax abzuhalten. Das geht zu Beginn oft gar nicht. Ich hab nach ner längeren Pause auch immer direkt einen Puls von über 75%, obwohl ich langsam unterwegs bin. Sogar bei guter Form fällt es mir schwer, den Puls dauerhaft bei unter 70% zu halten, das geht wirklich nur, wenn ich richtig langsam, etwa in Begleitung, laufe. Hier fehlen vielleicht ein paar Erläuterungen, dass das Laufen in den verschiedenen Bereichen sich sowieso erst nach einer gewissen Zeit einstellen kann. Anfangs, ohne Kondition, ist man schnell bei über 80%, kommt aber wenn überhaupt nur kurz über 90%.