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Doxycyclin-Kur: Sport erlaubt?

Doxycyclin-Kur: Sport erlaubt?

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Guten Abend miteinander,

da ich seit mehreren Monaten unter Spätakne leide, habe ich mich an einen Dermatologen gewandt der mir Doxycyclin 100 Tabletten verschrieb. Hierbei handelt es sich um ein Antibiotikum das gegen viele Krankheiten helfen soll.

Aufgrund der Akne soll ich täglich eine Tablette nehmen und das über 20 Tage. Ich wurde darauf hingewiesen dass ich empfindlicher gegenüber Licht reagieren werden und wie ich die Tabletten einzunehmen habe (keine Milchprodukte und keine Zink,Eisen oder Mg Supplements). Aber dass ich keinen Sport machen darf, wurde nicht gesagt. Gerade hatte ich mich nochmal etwas schlau gemacht und lese nun in diversen Foren, dass während der Einnahme von Antibiotikum kein Sport betrieben werden soll. Allerdings hatten die Leute Fieber, eine Grippe, Geschlechtskrankheiten oder Darmprobleme.

Ich kenne mich nicht sonderlich gut mit Medikamenten aus, würde aber davon ausgehen dass auch in meinem Fall das Antibiotikum mein Immunsystem schwächt und mich anfällig gegenüber inneren Entzündungen macht?
Das würde bedeuten, ich darf die nächsten 3 Wochen keinen Sport treiben? Momentan versuche ich 2 mal die Woche zu laufen und gehe 2-3 mal in's Fitnessstudio. Jetzt aufzuhören wäre ein herber Schlag.

Ich weiß dass ihr keine Ärzte seid aber der ein oder andere wird dazu aus eigener Erfahrung doch sicherlich etwas sagen können. Vielleicht sogar jemand, der/die auch unter Akne litt und das Antibiotikum verschrieben bekam?

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Abgesehen davon, dass ich Antibiotika gegen Akne komplett übertrieben halte (es gibt andere Möglichkeiten! Antibiotika sollte wirklich nur in Notfällen eingesetzt werden), würde ich sagen, dass man deswegen nicht gleich komplett mit Sport aufhören muss.

Wie du selbst schon bemerkt hast: Die meisten "durften"/konnten wegen der Krankheit, wegen der sie dieses Antibiotikum bekommen haben, nicht Sport treiben und nicht wegen des Medikaments an sich. Was die Schwächung des Immunsystems angeht: Ich weiß nicht, ob Antiobiotika das Immunsystem schwächen, aber ich kann dir sagen, dass ich aufgrund einer Krankheit dauerhaft Immunsuppressiva einnehmen muss und Sport treiben darf, soviel ich will.

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Nachtrag: Höre am besten auf dich selbst und dein Gefühl. Wenn du dich gut fühlst und Bock hast, mach Sport. Wenn dich das Antibiotika zu sehr schwächt für Sport, wirst du es ja selbst merken und dich nur schwer zum Sport aufraffen können. In dem Fall lass es, bzw. lass es ruhig angehen. Hör auf deinen Körper, der sagt dir das schon.

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Ich schließ mich da Lilly an ... Antibiotika sind eine Belastung für den Körper (bei vielen haut's die Verdauung etwas zusammen) und von daher sollte man vorsichtig sein, aber an sich spricht nichts gegen Bewegung. Im Gegenteil, du tust dir sicher nichts Gutes wenn du 3 Wochen völlige Pause machst - vor allem wo dein Körper ja schon an die Bewegung gewöhnt ist! Also mach weiter, aber vorerst mit geringerer Intensität, und schau wie's dir dabei geht.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Lilly* hat geschrieben:Abgesehen davon, dass ich Antibiotika gegen Akne komplett übertrieben halte (es gibt andere Möglichkeiten! Antibiotika sollte wirklich nur in Notfällen eingesetzt werden), würde ich sagen, dass man deswegen nicht gleich komplett mit Sport aufhören muss..
Ich will an dieser Stelle nur darauf hinweisen, dass die entsprechende Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft als maßgebliche Behandlungsempfehlung bei allen Akneformen und Schweregraden oberhalb von Leicht orale Antibiotika als Mittel der ersten Wahl aufführt. Mögliche Alternativen existieren, sind aber nicht pauschal besser verträglich oder harmloser.

Vor allem, wenn man bedenkt, welche (teils entstellende) Narbenbildung Akne in Einzelfällen nach sich ziehen kann, ist eine wirksame Behandlung vor allem in schweren Fällen sehr wichtig. Sofern nicht zumindest eine Aufklärung über diese Therapiemöglichkeiten erfolgt, hat der Patient nicht nur gute Chancen auf bleibende Narben, sondern auch darauf, wenigstens etwas Geld einzuklagen als Ausgleich. Das nur als Exkurs. :wink:

Ansonsten sind wir uns aber einig: Das Antibiotikum ist prinzipiell kein Problem, selbst die Lichtempfindlichkeit ist nur eine mögliche Nebenwirkung. Natürlich reagiert mancher Körper extrem, Also einfach vorsichtig testen und auf den Körper hören.

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Inderm 50 ml Lösung, Dermopharm AG, rezeptpflichtig, wird aufgetragen, Sau rauslassen, volle ''Belastung" möglich.
Die Buddel kostet aber 60 Euro, kontaktiere Deinen Arzt, ab besten einen Hautarzt.

Knippi

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Hallo,
ich hatte vor 3 Jahren erstmals einen Hautarzt aufgesucht der mir aber nur Lotions und BPO 3% Gel verschrieb. Es wurde nicht besser und in der Zwischenzeit bekam ich immer mal Pickelschübe die ich aber nicht als bedrohlich empfand. Vor einigen Monaten ging es richtig los auf der Stirn, meinen Schultern und teilweise im Nacken. Es ist so schlimm dass ich mich ohne Schminke nicht mehr aus dem Haus traue und vorzugsweise nur noch im Dunkeln laufe und in's Studio gehe, da die Pickel bei Anstrengung rot leuchten, schlimmer als gewöhnlich. Da hilft selbst der Concealer nicht mehr. Es ist mir so peinlich mit 24 die Haut eines pubertären Jugendlichen zu besitzen. Das Schlimmste ist, dass ich dafür nichts kann. Ich rauche nicht (mehr), trinke keinen Alkohol, ernähre mich gesund, treibe Sport aber es wird eher immer schlimmer.

Das schilderte ich dem neuen Dermatologen und dieser händigte umgehend eine verscheibungspflichtige Creme und Doxycyclin aus. Ich vermute mal dass das die Vorstufe der "richtig harten" Medikamente für die innere Behandlung von Akne ist.
Antibiotikum dient doch der Bekämpfung von Bakterien. Dabei kann das Medikament nicht zwischen guten und schlechten Bakterien unterscheiden, daher die Immunschwäche? Aber wenn du dauerhaft Antibiotikum einnimmst, scheinen Antibiotikas doch gezielt wirken zu können.

Ich denke ein gutes Immunsystem zu besitzen, zumindest war ich die letzten 2 Jahre nicht krank und das obwohl ich auch bei -3°C laufe ohne Winterjacke, Handschuhe und ohne Mütze. Die Tablette nehme ich auch erst recht spät Abends ein, daher mache ich mir keine Sorgen.

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Kann mich wer aufklären? Woher kommt die Info, dass Antibiotika das Immunsystem schwächen? Das einzige was ich weiß, ist dass die Darmflora geschädigt werden kann, daher gibt man oft so Aufbaumittel dazu. Das Immunsystem besteht aber nicht aus Bakterien und sollte auch nicht geschädigt oder geschwächt werden. Ich hätte auch noch nie was in der Richtung bemerkt, dabei hatte ich Jahre wo ich mehr oder weniger monatelang unter Antibiotika stand (lästige Kiefersache).
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Blokk hat geschrieben:Die Tablette nehme ich auch erst recht spät Abends ein, daher mache ich mir keine Sorgen.
Der Berliner würde sagen: da kannste nich meckern.

Knippi

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Kann mich wer aufklären? Woher kommt die Info, dass Antibiotika das Immunsystem schwächen?
Hm. Vielleicht meint man das nur, weil man meist Antibiotika aufgrund irgendwelcher Entzündungen bekommt und der Körper eher durch den Entzündungsvorgang, bzw. dessen Bekämpfung geschwächt ist? :confused:

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Hier sind meine Quellen:
Antibiotika und Krafttraining : Allgemeine Trainingsfragen
http://www.gesundheits-fakten.de/antibiotika-und-sport-gefaehrlich-oder-unbedenklich/
Antibiotika und Sport! Macht das Sinn und darf man das?  | Sportmedizin
Die Seiten beziehen sich nicht auf grippale Infekte.

Während meiner Recherchen zum Thema Akne stieß ich auch des Öfteren auf Threads und Webseiten die auf eine nicht intakte Darmflora verwiesen. Vielleicht dachte sich das der Hautarzt auch? Einen Einlauf wollte ich mir nicht verpassen auch wenn ich bereits kurz vor dem Kauf solch eines geeigneten Apparates stand da die Rezensionen (mal wieder) viel versprechend sind. Wobei ich sagen muss, Detox macht wenig Sinn da ich keinen oder zumindest ganz selten Fast Food oder andere schädigende Lebens- und Suchtmittel konsumiere.

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Naja, ob ich Antworten aus dem team-andro Forum als seriös ansehen würde... Allerdings sind wir hier auch in einem Forum, also genau so unseriös. Hier kann jeder etwas daher plappern, was er irgendwo irgendwann mal gesehen, erlebt oder vom Cousin 3. Grades eines Kollegen eines Freundes der Schwester gehört haben will, ob es stimmt oder nicht (siehe meinen Post). :zwinker5:

Und wenn du schon 3 Quellen gefunden hast, die davor warnen, warum fragst du dann noch hier? :confused:
Weil du den Quellen nicht traust? Warum meinst du, kannst du unseren Antworten eher trauen?
3 Quellen, die abraten, haben ja nicht genutzt, dass du anstandlos die Sportpause hinnehmen willst.
Wenn wir also dasselbe sagen, bringt das wohl nichts. Wenn wir dagegen was anderes sagen, kommst du uns mit den gegenteiligen Quellen um die Ecke. Ich komm mir hier vor wie bei einem Multiple-Choice-Test ohne richtige Ankreuzmöglichkeit. :nene:

Zum Einlauf und zum Detoxen: Man kann sich auch zuviel Gedanken machen. Läufst du jetzt im Winter eigentlich draußen im Dunklen?

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Kann mich wer aufklären? Woher kommt die Info, dass Antibiotika das Immunsystem schwächen? Das einzige was ich weiß, ist dass die Darmflora geschädigt werden kann, daher gibt man oft so Aufbaumittel dazu. Das Immunsystem besteht aber nicht aus Bakterien und sollte auch nicht geschädigt oder geschwächt werden.
Es gibt eine alternativmedizinische Gruppierung, die sich gänzlich für den Verzicht von Antibiotika ausspricht. Dort wird eine Beziehung zwischen der bekannten Möglichkeit der Damschädigung und der Tatsache, dass die Darmflora bzw. auch viele im Darm sitzende Immunzellen eine Rolle bei Entwicklung und Funktion des Immunsystems spielen der Schluss gezogen, dass schon eine einzige Antibiotikagabe, selbst im Erwachsenenalter zu einer permanenten Störung führt.

Das wird aber lediglich behauptet und weder statistisch noch mit einer wissenschaftlichen Theorie untermauert. Es ist die übliche Methode, mit der sich auch Verschwörungstheoretikern lächerlich machen: lose Faktenverknüpfung, die nach unzulässiger Verknüpfung zu einer absoluten These führt.

Nachgewiesen ist hingegen, dass unsere heutige Lebenserwartung primär durch den Einsatz von Antibiotika und Impfungen, speziell auch durch Reduktion der Kindersterblichkeit, erzielt wird. Aber das wollen Eltern, die sich als Impf- und Antibiotikagegner profilieren, leider nicht hören.

Dennoch sollte natürlich jede Antibiotikagabe abgewogen werden.

PS: Man liest ja im Netz auch immer mal wieder, das Kälteexposition das Immunsystem langfristig stärkt. Insofern ist also Lillys Matschpfützengespringe zwar vermutlich nicht gut untersucht, aber möglicherweise Immunstimulierend. Könnte also als Gegenmaßnahme taugen. Zumindest macht es nachweisbar Spaß. :D

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Blokk hat geschrieben:Das würde bedeuten, ich darf die nächsten 3 Wochen keinen Sport treiben? Momentan versuche ich 2 mal die Woche zu laufen und gehe 2-3 mal in's Fitnessstudio. Jetzt aufzuhören wäre ein herber Schlag.
Weniger essen und schöne Dinge tun. Es gibt Schlimmeres als drei Wochen keinen Sport.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Antracis hat geschrieben:Es gibt eine alternativmedizinische Gruppierung, die sich gänzlich für den Verzicht von Antibiotika ausspricht. Dort wird eine Beziehung zwischen der bekannten Möglichkeit der Damschädigung und der Tatsache, dass die Darmflora bzw. auch viele im Darm sitzende Immunzellen eine Rolle bei Entwicklung und Funktion des Immunsystems spielen der Schluss gezogen, dass schon eine einzige Antibiotikagabe, selbst im Erwachsenenalter zu einer permanenten Störung führt.

Das wird aber lediglich behauptet und weder statistisch noch mit einer wissenschaftlichen Theorie untermauert. Es ist die übliche Methode, mit der sich auch Verschwörungstheoretikern lächerlich machen: lose Faktenverknüpfung, die nach unzulässiger Verknüpfung zu einer absoluten These führt.
Unsinn, die Meinung, dass eine Antibiotikabehandlung die Darmflora 1-2 Jahre lang negativ beeinträchtigt, wird z.B. von den schwedischen Ärzten der dortigen Infektionskliniken vertreten und nicht von irgendwelchen Verschwörungstheoretikern. Studien dazu haben die mehrere dazu.

Der Antibiotikaverbrauch ist deutlich geringer als in D, noch weit restriktiver sind allerdings die Holländer - und auch die leben noch.

Es braucht Behandlungsrichtlinien entsprechend der Basic Evidence, die hier niemand kennt, oder an die sich niemand hält - was auch keine Konsequenzen nach sich zieht.

Da wird beim leichtesten Kratzen im Hals in den Karton mit den Antibiotika gegriffen, die die Pharmareferenten grosszuegig ueberlassen haben.

Ob Virus, oder Bakterie, wen interessierts? CRP ist zu teuer, Ausbildung zur sinnvollen Anwendung von A. auch.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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Dr. Wurst hat geschrieben:Unsinn, die Meinung, dass eine Antibiotikabehandlung die Darmflora 1-2 Jahre lang negativ beeinträchtigt, wird z.B. von den schwedischen Ärzten der dortigen Infektionskliniken vertreten und nicht von irgendwelchen Verschwörungstheoretikern. Studien dazu haben die mehrere dazu.
Bevor Du eine Aussage als Unsinn stigamtisierst, solltest Du lernen, genauer zu lesen. Ich habe explizit die bekannte Möglichkeit einer vorrübergehenden der Schädigung der Darmflora erwähnt. Bezüglich der Verschwörungstheoretiker habe ich lediglich die Verknüpfung einer permanenten Imunsystemschwächung mit dieser Nebenwirkung unterstellt. Wenn Du der Ansicht bist, dass dieser Sachverhalt von den schwedischen Studien gestützt wird, zitiere sie bitte.

Das hier niemand irgendwelche evidecebasierten Richtlinien nutzt oder kennt, ist ebenfalls eine vollkommen unwissenschaftliche Pauschalisierung.

Das man jede Antibiotikagabe abwägen sollte, war übrigens zentraler Inhalt meiner Posts.

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Ruf den Arzt an. Und wenn der nicht zu erreichen ist, dann ruf einen anderen Arzt an.

Niemand wird dir hier einen verlässlichen ärztlichen Rat geben können oder wollen.

Übrigens empfiehlt es sich, zu Arztbesuchen ein kleines Zettelchen mit dir wichtigen Fragen mitzunehmen. Dann vergisst du nicht, so etwas zu fragen, wenn du in der Sprechstunde bist.

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Lilly* hat geschrieben:Hm. Vielleicht meint man das nur, weil man meist Antibiotika aufgrund irgendwelcher Entzündungen bekommt und der Körper eher durch den Entzündungsvorgang, bzw. dessen Bekämpfung geschwächt ist? :confused:
Leicht modifiziert kommt es der Wahrheit zu dem Thema noch ein bisschen näher:
Das meint nur, dass man Antibiotika meist aufgrund irgendwelcher Infektionen bekommt und der Körper eher durch die Infektion/den Entzündungsvorgang als durch dessen Bekämpfung gefährdet ist.
Das Antibiotikum ist nicht das Problem, aber sogar eine solche banal scheinende bakterielle Infektion der Haut wie Akne kann, wenn sie überhand nimmt, z.B. für das Herz zum Problem werden.

Insofern ist eine solche Antibiotikatherapie eben zu rechtfertigen und der potenzielle Nutzen höher zu veranschlagen als die (temporäre) Schädigung der Darmflora.

Auf jeden Fall ist die Einnahme eines Antibiotikums an sich keine Kontraindikation für Sport. Das wird zwar von vielen geglaubt, aber wieso das so sein soll können die Leute dann meist nicht sagen, wie es eben nur unreflektiertes Nachplappern vom Hörensagen her ist.
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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Cristiano, ich fühle mich bei solchen Sachen wirklich in der Zwickmühle. Man will und kann eigentlich keinen medizinischen Rat geben, aber immer die Empfehlung geben, einen Arzt zu kontaktieren bei jedem (sorry) Scheiss, macht mir auch Unbehagen. Klar kann man von außen nicht wissen, wo eine ernstliche Gefahr lauern könnte, aber das Thema "Ängste und Gefahren" behandeln wir ja eh grad. Irgendwo muss auch ein bischen Realismus her, wie groß ist die Chance einer wirklichen Gefahr nun wirklich? Klar, auch nur ein einziger Rat "mach weiter so", der falsch ist, ist einer zuviel, aber dann müsste im Gegenzug ja auch jede Joggerin im Winter im Dunklen zuhause bleiben. Und wenn hier jeder wegen jedem Driss zum Arzt läuft... was habe ich hier im Forum schon alles gelesen? Ein Zwicken im kleinen Zeh, was nach dem Laufen wieder weg war, ein blauer Fleck am Unterschenkel, Kribbeln in den Händen beim schnellen Laufen und und und... Da wundert mich gar nicht, dass der früheste Termin, den mir der Orthopäde anbieten konnte, in 3 Monaten war. Leider war das zu lang für mich, kam 2 Tage später per Notfall ins KH. Wenn ich daran denke, dass in der Zwischenzeit Leute mit Zwicken, Zwacken oder blauen Flecken die Praxis bevölkert haben, könnte ich k.... Vielleicht ist das jetzt etwas kotzbrockenartig von mir, aber ich würde gerne vermehrt auf ein gesundes Körpergefühl plädieren! Dass die Menschen lernen, wieder besser in sich hineinzuhorchen, statt alles zu messen. Du fühlst dich beim Laufen gut? Na super, dann weiter so! Egal was der Puls auf dem Display anzeigt. Du willst Sport treiben? Ja, dann höre ich dich hinein, ob du dich fit genug dafür fühlst und das gut klappt oder ob der Körper schwach ist und nicht so gut kann. Ja, unser Körper sendet Signale, die sind nicht umsonst. Und die sollten wir nicht ausschalten. Natürlich gibt es auch haufenweise Leute, die die Signale nicht ausschalten, aber nicht deuten können. Z.B. 2wöchige Laufpause aufgrund eines blauen Flecks. Signale realistisch einordnen gehört auch dazu. Das kann wohl niemand perfekt und immer 100%ig korrekt, ich auch nicht. Aber d.h. ja nicht, dass man es deswegen gleich ganz sein lassen soll. Ich finde, wir sollten uns mehr darauf verlassen als auf anonyme Ratgeber im Internet, als auf Beipackzettel, die kann ein "Kann, aber muss nicht" enthalten oder gar nicht vollständig sind (ja, man kann eine Nebenwirkung haben die nicht aufgeführt ist). Ich weiß ja, hier muss nur einer was ernsthaftes haben, dem wir geraten haben "alles jut, mach weiter so" und schon macht man sich ewig Vorwürfe. Aber ob es deshalb richtig ist, jedem hier bei jedem kleinen Problem gleich einen Arzt zu empfehlen hat auch so seine Tücken. Dann haben wir nachher noch irgendwann eine Gesellschaft, die nichts mehr selbst einschätzen kann und ihre halbe Freizeit in Arztpraxen verbringt.

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Lilly, ich bin da voll und ganz bei dir.

Ich selbst vertraue auch sehr auf mein Körpergefühl, und ich bin auch jemand, der eher eine Runde durch den Wald läuft als zum Arzt, solange er sich nicht wirklich schlecht fühlt.

Was ich aber eben nicht verstehe ist, wie man aus einer Sprechstunde beim Arzt ohne die benötigten Informationen rausgehen kann. Mir ist mein Laufen doch als Leidenschaft präsent. Es ist doch, wenn man mir ein Medikament verschreibt, das Erste, was mir in den Sinn kommt. Kann ich laufen? Wenn mir das Laufen wichtig ist, dann frag ich den Arzt.

Es gibt einen Unterschied zwischen dauernden Arztbesuchen wegen wenig bis nichts - denen ich hier nicht das Wort reden möchte, ich selbst war 2016 bei genau gar keinem Arzt - und dem sorgfältigen Umgang mit der Ressource "ärztlicher Rat", wenn ich nun eh beim Arzt bin.

Da es nun einmal aber vergessen wurde: Hier reicht doch ein Anruf, zumindest würde der bei meiner Ärztin reichen.

Ärztlicher Rat und Augenmaß im Umgang mit dem eigenen Körper sind nicht zu ersetzen, und vor allem nicht durch nahezu willkürliche Ratschläge einer bestensfalls wohlmeinenden anonymen Gruppe.

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"Hör einfach auf deinen Körper!" ist mir echt zu naiv. Viele Krankheiten/Verletzungen resultieren ja daraus, dass man eben erst Körpersignale bekommt, wenn es schon zu spät ist. Dann zu behaupten: "Ja, dann hat der Betreffende einfach nicht richtig hingehört!" hilft auch nicht weiter.

Ich plädiere auch nicht dafür, wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt zu rennen. Aber hier geht es doch darum, dass jemand beim Arzt war, ein Medikament bekommen hat und vergessen hat, eine Frage dazu zu stellen. Was spricht dagegen, in der Praxis anzurufen und zu fragen, um sich abzusichern?

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Guten Morgen,
Lilly* hat geschrieben:...Und wenn du schon 3 Quellen gefunden hast, die davor warnen, warum fragst du dann noch hier? :confused:
Weil, wie du schon schreibst, Team-Andro nicht sehr vertrauenswürdig ist bei all den harten Hunden und die anderen beiden Seiten sind sehr allgemein hinsichtlich der Krankheiten. Wenn das Immunsystem durch das Antibiotikum nicht geschwächt wird, mache ich mir gar keine Gedanken.

Lilly* hat geschrieben:Zum Einlauf und zum Detoxen: Man kann sich auch zuviel Gedanken machen.

Du glaubst gar nicht was ich bereits alles ausprobiert habe, in der Hoffnung ein reines Gesicht zu haben wie fast jeder Andere auch. Was ich mir alles in's Gesicht geschmiert habe und was für Gel und Tabletten ich geschluckt habe mit mal mehr mal weniger Erfolg. Besonders die Einlauf-Methode klingt sehr vielversprechend und ergibt Sinn aber die Ausführung schreckt mich doch sehr ab.

Lilly* hat geschrieben:Läufst du jetzt im Winter eigentlich draußen im Dunklen?
Ja das tue ich. Im Sommer habe ich tageweise nur wenige Pickel mit denen ich auch tagsüber raus kann ohne Schminke aber überwiegend war ich diesen Sommer ab 19 Uhr unterwegs, wenn nur noch wenige Menschen unterwegs sind.

dicke_Wade hat geschrieben:Weniger essen und schöne Dinge tun. Es gibt Schlimmeres als drei Wochen keinen Sport.
Im Grunde hast du recht aber wenn ich nicht zwingend pausieren muss, würde das auch nicht tun. Gerade läuft es sehr gut, den Erfolg möchte ich ungern stoppen.

cristiano hat geschrieben: ...Übrigens empfiehlt es sich, zu Arztbesuchen ein kleines Zettelchen mit dir wichtigen Fragen mitzunehmen. Dann vergisst du nicht, so etwas zu fragen, wenn du in der Sprechstunde bist.
Hätte ich gewusst dass es dahingehend Schwierigkeiten geben könnte, hätte ich natürlich nachgefragt. Da ich selten krank bin und soweit ich zurückdenken kann nicht auf Antibiotikum angewiesen war, verschwendete ich keinen Gedanken dahingehend.

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Blokk hat geschrieben:Hätte ich gewusst dass es dahingehend Schwierigkeiten geben könnte, hätte ich natürlich nachgefragt.
Aber du hast dich doch nach dem Besuch beim Arzt, wie du schreibst, noch "etwas schlau gemacht". Also bestand doch noch Klärungsbedarf, oder? "Schlau machen" ist vielleicht das falsche Wort für den Vorgang, sich in Foren zig widersprüchlichen Laienmeinungen auszusetzen.

Ich halte eine gewisse Vorbereitung eines Arzttermins durch z.B. das Aufschreiben wichtiger Fragen (Der Klassiker, weil allgemeingültig: "Gibt es irgendwas, was ich bei Einnahme des Medikaments beachten muss?") für eine schlichte Selbstverständlichkeit.

Bekommen haben wirst du das Mittel übrigens in einer Apotheke. Dort arbeiten Leute, die sind regelrecht dazu ausgebildet, Menschen über Wirkung und Nebenwirkung und alles andere rund um Medikamente aufzuklären.

Mir ist das hier alles zu viel ausgelagerte Eigenverantwortung, ich bin dann mal raus.

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Der Hautarzt hat sich mittlerweile zurückgemeldet und gab mir auch keine 100% sichere Antwort. Laut seiner Antwort sollte es in meinem Fall keine Auswirkungen haben dennoch sollte ich es nicht übertreiben und auf gar keinen Fall nach der Einnahme des Antibiotikums Sport treiben. Warum konnte oder wollte er mir nicht genau sagen. Es kann wohl zu Nebenwirkungen kommen wenn der Körper zu sehr belastet wird und da jeder Körper mit dem Antibiotikum anders umgeht. Da ich ihm zusicherte keine Probleme zu haben und ansonsten keine Beschwerden habe, soll ich mir keine Sorgen machen und kann weiterhin wie gewohnt Laufen und Gewichte bewegen.

Überwiegend positiv so dass ich es erst einmal versuche. Ich denke eine 100% Sicherheit darf und kann er mir wohl nicht geben, denn im Fall dass etwas passieren sollte und ausgerechnet ich mit Nebenwirkungen zu kämpfen habe, möchte er sich mit seiner Aussage absichern.

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Eine 100%ige Sicherheit darf er dir nicht suggerieren, weil es die einfach nicht gibt.

Geh laufen, und nutz die Zeit der Medikamenteneinnahme für einige etwas ruhigere Trainingstage. Lauf für die Grundlagenausdauer, verleg Tempoeinheiten auf die Zeit nach der Behandlung.

Ich find es sehr gut, dass du erstens nachgefragt und uns zweitens das Ergebnis mitgeteilt hast.

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Passt doch. Lockere bis leichte Einheiten sind drin, Tempo bolzen und andere stärkere Belastungen können warten. Um diese Jahreszeit eh kein Problem, die steht im Zeichen des Grundlagentrainings. Ich drück die Daumen, dass du von Nebenwirkungen weiterhin verschont bleibst.

VG,
Kobold

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Blokk hat geschrieben:
Du glaubst gar nicht was ich bereits alles ausprobiert habe, in der Hoffnung ein reines Gesicht zu haben wie fast jeder Andere auch. Was ich mir alles in's Gesicht geschmiert habe und was für Gel und Tabletten ich geschluckt habe mit mal mehr mal weniger Erfolg. Besonders die Einlauf-Methode klingt sehr vielversprechend und ergibt Sinn aber die Ausführung schreckt mich doch sehr ab.
Und wie ergibt sich der Sinn ? Die Akneentstehung wird mittlerweile eher multifaktoriell gesehen und die in vielen Fällen wirksamen Medikamente zielen darauf. Motivation für die Entscheidung für ein Antibiotikum durch Deine Ärztin dürfte eine direkte antibakterielle Wirkung und darüberhinaus auch eine antientzündliche Wirkung sein, die nachgewiesen bei Akne wirksam sind. Faktoren, bei denen ein Einlauf wirksam sein könnte, sind mir nicht bekannt. Ernährungsgewohnheiten können in Einzelfällen eine Rolle spielen, aber es konnte noch keine sinnvolle Diät identifiziert werden.

Zu "Detox" sach ich mal nichts, außer dass ich damit vielleicht auch mal anfangen sollte, Geld zu verdienen. Scheint ja lukrativ zu sein.

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Antracis hat geschrieben:Zu "Detox" sach ich mal nichts
Ich übernehm das, auch um dem Verdacht der sich einstellenden Altersmilde entgegen zu treten.

"Detox" ist pseudowissenschaftlicher, esoterischer Unfug. Das heißt nicht, das alles, was unter diesem Label verkauft wird, zwangsläufig Unfug sein muss (gesunde Ernährung ist es nicht, Verzicht auf Alkohol und Nikotin ist es nicht, mal etwas Tempo rausnehmen und runterkommen ist es nicht), jedoch ist der behauptete Wirkzusammenhang, die Geschichte von den Schlacken (das TOX), die aus dem Körper rausgeholt (das DE) werden sollen, unhaltbar. Eine Marketinglüge, bestenfalls. Oft genug aber auch alternativmedizinische Ersatzreligion.

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Es gibt Akne Formen, die im Sommer unter dem Einfluss von Sonnenlicht deutlich besser sind.
Bei Patienten, wo das so ist, hat man schon vor über 30 Jahren eine Lichttherapie gemacht, man setzte sie schlicht vor eine Höhensonne.
Heutzutage wird es vermutlich modernere Geräte für diesen Zweck geben.

Allerdings darf das, soweit ich mich erinnere, nicht gleichzeitig mit bestimmten Medikamenten erfolgen!

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Antracis hat geschrieben:Und wie ergibt sich der Sinn ?...
Der Körper ist voll mit giftigen Stoffen, um es mal zu dramatisieren und versucht diese Stoffe über die Haut auszuscheiden -> Akne
Wenn man wie ich Mischhaut hat dann bleibt die Akne. Das macht für mich in sofern Sinn als dass ich mich jahrelang sehr ungesund ernährt hatte. Fast Food, Softdrinks, rauchen und durchzechte Wochenenden. Dazu die Mischhaut, hätte ich diese nicht, würde ich vermutlich auch auf den Wangen Pickel und Zysten haben. Letztendlich fehlten mir aber auch die entscheidenden Erfolgsberichte mit Beweisen die mich dazu bringen einen Schlauch in den Hintern zu schieben.

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Zur Entsorgung giftiger Stoffe verfügt unser Körper über entsprechende Organe. Bis zu einem gewissen Umfang können die das ganz gut. Auf jeden Fall so gut, dass die Gifte aus einem vergangenen ungesunden Lebenswandel längst aus dem Körper raus sind. Zwar können andere Folgen exzessiven Rauchens und Saufens da sein (auch irreversibel da sein, auch wenn das unwahrscheinlich ist), Giftstoffe sind jedoch längst auf natürlichem Wege aus deinem Körper raus.

An Erfolgsberichten zu jedwedem esoterischen Unfug fehlt's für gewöhnlich nicht, an medizinisch haltbaren Wirkungsnachweisen dagegen umso mehr.

Erstes Indiz: Die Google-Suche nach "Detox" oder "Entgiftung" führt auf ein Worst-Of pseudowissenschaftlicher Seiten, vor allem auf eine ganz bestimmte, wo mit Leichtgläubigkeit und Dummheit und den Grenzbereichen dazwischen jede Menge Geld verdient wird.

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Lunedi hat geschrieben:Es gibt Akne Formen, die im Sommer unter dem Einfluss von Sonnenlicht deutlich besser sind.
Bei Patienten, wo das so ist, hat man schon vor über 30 Jahren eine Lichttherapie gemacht, man setzte sie schlicht vor eine Höhensonne.
Heutzutage wird es vermutlich modernere Geräte für diesen Zweck geben.

Allerdings darf das, soweit ich mich erinnere, nicht gleichzeitig mit bestimmten Medikamenten erfolgen!
Ja, das stimmt. Und es gibt eine UV-Therapie, die allerdings nur bei nicht ganz ganz schlimmen Akneformen hilft.
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Die UV-Therapie bekämpft ja nur die Symptome aber nicht die Ursachen. Ich meine, durch das UV-Licht oder Vitamin D3 verschwindet die Akne nicht zwingend sondern lediglich durch die bräune der Haut fällt die Akne nicht so sehr auf.
Ich würde gerne den Winter über, unter die Sonnenbank aber das fällt vorerst leider flach dank der Tabletten.

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Also, meine Haut war im Sommer immer bedeutend besser, während sie im Winter immer verrückt gespielt hat. Solarium hat geholfen im Winter. Dies ist für mich allerdings aufgrund von Medikamenten auch tabu. Ich hatte damals einen Bekannten, der grausame Akne hatte, er war komplett vernarbt und verpustelt. Vor einigen Jahren traf ich ihn wieder, er sah bis auf einige Restnarben an den Wangen top aus. Er hatte jahrelang alles durch, letztendlich hat ihm auch eine Lichttherapie geholfen.

@Antracis: Was hältst du von all den Nahrungsmitteln, die jetzt als stärkend für das Immunsystem angeboten werden, da sie gut für die Darmflora wären?

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Solarium werde ich mal ausprobieren nach dem Antibiotikum. Das schlimme an der Akne ist ja gerade, dass die Ursachen nicht unterschiedlicher sein könnten und es erst einmal gilt diese ausfindig zu machen. Bei manch einem mangelt es an der Hygiene, andere haben Allergien oder vertragen bestimmte Textilien nicht und ganz andere werde nicht die Ursache finden und können nur hoffen, dass es ab dem 25. Lebensjahr von alleine verschwindet.

Ich war heute übrigens wie gewohnt laufen (6km in etwa 32min. also mittel-hohe Belastung) und lebe immer noch. :)
Seitdem ich Doxycyclin nehme, habe ich morgens für eine gute Stunde ein Hyperaktivitätsgefühl so als müsste ich vom Bett auf die Piste oder in's Studio. Der innere Schweinehund und der Hunger siegten bisher immer.
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