Schöne Übersicht, danke.
Rolli hat geschrieben:Übrigens. Hier wird auch erklärt, dass wir nicht durch VO2max Belastung unsere Aktivitäten reduzieren müssen (in anderen Artikel eine "sehr gute Erklärung" dafür: weil es schwer ist mit 83% VO2max zu laufen
) Nein.
Hat so auch niemand behauptet. Aber für die gleiche Menge an Energie knapp 10% mehr Sauerstoff (KH: 5.05 kcal pro Liter Sauerstoff vs. Fett: 4.69 kcal/[L O2]) aufnehmen zu müssen ist für den Körper eine zusätzliche Belastung.
Rolli hat geschrieben:Die Verarmung der Glykogenverfügbarkeit erhöht stark den sarkoplasmatischen Ca+ (was durch nierigen pH noch beschleunigt wird) was sich als "schwer" manifestiert (man kann nicht so einfach die Kontraktion ansteuern)
Hier bringst du glaube ich zwei Dinge durcheinander. Bei höheren Intensitäten werden mehr Calcium-Ionen aus dem sarkoplasmatischen Retikulum freigesetzt, da dadurch schnellere Muskelkontraktionen ermöglicht werden. Bei niedrigem Glykogengehalt im Muskel scheint es hingegen so zu sein, dass weniger Ca-Ionen freigesetzt werden können und dadurch dann natürlich auch weniger Kontraktionen möglich sind.
Rolli hat geschrieben:Also, wenn wir beide Energielieferanten nutzen müssen, ist es wichtig beide Formen der Energielieferung zu trainieren. Was wir bei Normalen Marathontraining fast immer machen.
Ja. Wobei das hier nicht zu vernachlässigen ist:
Restriction of CHO availability has also been shown to increase muscle protein breakdown [116], an effect that, if performed chronically, may lead to muscle mass loss, especially in conditions of both calorie and CHO restriction. Finally, data also demonstrate a reduced ability to oxidize exogenous CHO following regular training with low CHO, which could lead to a negative effect on competition performance [117].
Der erste Punkt kann auch zu einem Problem werden, wenn man (zumindest bei hohem Kilometerumfang) die Tendenz hat, die Dauerläufe in einer zu hohen Intensität zu absolvieren.
Rolli hat geschrieben:Also zu unsere Fragestellung:
Krafttraining im Maratontraining ja/nein? Bin ich immer noch der Meinung, dass Krafttraining schädlich sein kann, weil es zu leichten Muskelfaserverschiebung kommen und Unabhängigkeit der ST-Fasern von KH zu stark sein könnte, dass es zu schnellen Glykogenverarmung kommt und wir bei Kilometer 35 stehen oder unsere Geschwindigkeit stark reduzieren müssen.
Dieser Effekt wird aber stark davon abhängen, wie viele Kilometer man im Marathontraining läuft: je mehr km, desto kleiner der Effekt. Man könnte hier dann sogar wieder argumentieren, dass wenn z.B. 2x Krafttraining die Woche zu einem Problem werden (in welcher Form auch immer) jemand vielleicht einfach (noch) keinen Marathon laufen sollte. Und wenn doch, wird die mögliche Muskelfaserverschiebung mit ziemlicher Sicherheit nicht der limitierende Faktor sein sondern vermutlich eher die fehlende Ausdauer.