Moin zusammen,
nachdem meine Laufumfänge nun nach einem Jahr länger werden, und ich nicht jünger, habe ich mich entschlossen eine umfangreiche Sportuntersuchung zu machen, quasi um einen Status Quo zu bekommen. Gesagt, getan... Es wurde die allgemeine körperliche Fitness festgestellt, ausreichend Beweglich. Lungenfunktion leicht über dem Soll, Herzultraschall unauffällig. Belastungstest bis 275 Watt getreten, alles unauffällig. Maximalpuls bei 182/min. Soweit alles gut.
In diesem Rahmen wurde auch eine Atemgasanalyse gemacht. Bisher bin ich bei meinen langen Läufen mit etwa 135er Puls gelaufen, bei den schnelleren Läufen mit Puls am Ende der 140. Dabei habe ich mich auch immer gut gefühlt. (passt ja auch beim dem Puls zu den jeweiligen GA1 und 2 Bereichen).
In der Atemgasanalyse kam nun heraus, daß meine anaerobe Schwelle wohl schon bei einem Puls von 131 liegt. Damit wurden mir Trainingsbereiche im GA1 zw. 105 und 120, im GA2 bis 130 maximal empfohlen. Dann wird allerdings bei mir aus dem Laufen eher schnelles Gehen.
Wie wichtig sind solche Analysen. Okay, in diesem Bereich verbrenne ich wohl am meisten Fett, aber bringt das sonst noch etwas. Eigentlich will ich mein momentan langsames Tempo von 6:30/km nicht aufgeben?
Habt ihr Tipps hierzu? Empfehlungen aus der Praxis?
Besten Gruß
Tom
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Also Ergometer. Diese Werte kannst Du für das Laufen vergessen.stingray001 hat geschrieben:Belastungstest bis 275 Watt getreten
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)
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Auf dem Ergometer sind nur die Beine in Bewegung, zudem sitzt Du. Beim Laufen bewegen sich Arme und Beine, es gibt also mehr Muskeln mit hohem Saustoffbedarf, das Herz schlägt somit höher.
Die Grenzen sind beim Laufen höher, da Du auf dem Rad an die Leistungsbegrenzung der Muskeln stößt. Für die Beschäftigung der Armmuskeln gibt es beim Puls durchaus noch Reserven...
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Ach, übersehen. Bitte vergiss das ganz schnell, das ist Unsinn.stingray001 hat geschrieben:Okay, in diesem Bereich verbrenne ich wohl am meisten Fett
Absolut (in Gramm) gesehen verbrennst Du am meisten Fett, wenn Du hohen Puls hast. Irgendwann steigt dieser Wert nicht mehr großartig an aber es gibt keinen Rückgang.
Prozentual (im Verhältnis Kohlehydrate/Fett) ist dieser Anteil bei niedriger Belastung aber höher, weil der Körper bei hoher Belastung das Fett schlichtweg nicht schnell genug abgebaut bekommt und dann stärker auf die kurzzeitig verfügbaren Kohlehydrate setzt. Er fährt deshalb die Fettverbrennung aber nicht runter. Sie dominiert nur nicht mehr.
Alles ist verschoben.stingray001 hat geschrieben:Oder liegt die beim Laufen auch höher?
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Guten Morgen ihr Nachtschwärmer.
- - -
Tom, wenn dir jemand etwas von Fettverbrennung erzählt, dann laufe ganz schnell weg.
Es gibt keinen Fettverbrennungspuls.
- - -
Tom, wenn dir jemand etwas von Fettverbrennung erzählt, dann laufe ganz schnell weg.
Es gibt keinen Fettverbrennungspuls.
- je mehr du dich anstrengst
- umso mehr steigt dein Puls
- umso mehr Energie verbrauchst du.
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Ein höherer Maximalpuls wäre nicht "besser", ein niedrigerer nicht "schlechter" ...stingray001 hat geschrieben:Okay das leuchtet ein, zumindest was den Maximalpuls angeht, aber der ist ja mit 182 nicht so schlecht. Ich hatte mich eher über die niedrige Pulsgrenze der anaeroben Schwelle gewundert (nämlich 131). Die anaerobe Schwelle dürfte doch gleich sein? Oder liegt die beim Laufen auch höher?
Ich zweifle aber daran, dass dein auf dem Ergometer ermittelte Maximalpuls dem beim Laufen ermittelbaren entspricht; Letzterer dürfte höher liegen.
Was die "Schwelle" angeht: Kann es sein dass du "aerobe Schwelle" und "anaerobe" bzw. "aerob-anaerobe Schwelle" verwechselst bzw. dass der Untersuchungsbericht dies tut? Bei Maximalpuls 182 die "aerob-anaerobe Schwelle" bei 131 anzunehmen ist vollkommener Blödsinn, siehe auch Beitrag von blende8!
Fazit: Angewendete Methode ungeeignet für Läufer, Ergebnisbericht entweder fehlerhaft oder vom Adressaten falsch verstanden. Also leider wieder mal einer der Fälle, in denen eine in gutem Glauben durchgeführte (und teuer bezahlte), vermeintlich fundierte bzw. "professionelle" Untersuchung dem Trainierenden nicht hilft, sondern ihn nur unnötig verunsichert.
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Da kann man ja wieder mal den Moosburger unters Volk bringen ;-)
http://www.dr-moosburger.at/wp-content/ ... pub031.pdf
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"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)
Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
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Das stimmt so nicht ganz. Die Fettverbrennung nimmt (abhängig vom Trainingszustand) ab ca. 65% VO[SUB]2[/SUB]max zugunsten der Glykolyse ab (auch absolut) und erreicht dann so im Bereich 85%-90% VO[SUB]2[/SUB]max den Nullpunkt, siehe z.B. https://www.zeitschrift-sportmedizin.de ... darts1.pdfruca hat geschrieben:Absolut (in Gramm) gesehen verbrennst Du am meisten Fett, wenn Du hohen Puls hast. Irgendwann steigt dieser Wert nicht mehr großartig an aber es gibt keinen Rückgang.
Prozentual (im Verhältnis Kohlehydrate/Fett) ist dieser Anteil bei niedriger Belastung aber höher, weil der Körper bei hoher Belastung das Fett schlichtweg nicht schnell genug abgebaut bekommt und dann stärker auf die kurzzeitig verfügbaren Kohlehydrate setzt. Er fährt deshalb die Fettverbrennung aber nicht runter. Sie dominiert nur nicht mehr.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness
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Sorry, aber da liegst du falsch (und Ruca richtig).alcano hat geschrieben:Das stimmt so nicht ganz. Die Fettverbrennung nimmt (abhängig vom Trainingszustand) ab ca. 65% VO[SUB]2[/SUB]max zugunsten der Glykolyse ab (auch absolut) und erreicht dann so im Bereich 85%-90% VO[SUB]2[/SUB]max den Nullpunkt, siehe z.B. https://www.zeitschrift-sportmedizin.de ... darts1.pdf
Es kommt alleine darauf an, mehr Energie zu verbrauchen als man zu sich nimmt.
Dann wird der Körper seine Reserve (das Fett) anzapfen.
p.S.:
Dein Link führt zu einer Zeitschrift aus dem Jahr 2005.
(Möglicherweise war der damalige Wissenstand noch anders)
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Darum geht es hier aber nicht, sondern vielmehr um die Energiebereitstellung abhängig von der Belastungsintensität.M.E.D. hat geschrieben:Sorry, aber da liegst du falsch (und Ruca richtig).
Es kommt alleine darauf an, mehr Energie zu verbrauchen als man zu sich nimmt.
Dann wird der Körper seine Reserve (das Fett) anzapfen.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
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Hilf mir bitte auf die Sprünge.alcano hat geschrieben:Darum geht es hier aber nicht, sondern vielmehr um die Energiebereitstellung abhängig von der Belastungsintensität.
Worum geht es dabei, wenn jemand die "Energiebereitstellung durch Fettverbrennung" einhalten möchte?
Ich unterstelle dann, er/sie will sein Körperfett reduzieren (also abnehmen).
.
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@M.E.D.:
Du schmeißt was durcheinander.
Das eine, was alcano anspricht, ist die Energiebereitstellung während der Belastung, und da hat er zweifelsfrei recht. Auch Ruca spricht zurecht davon, dass mit zunehmender Intensität mehr KH verbrannt werden als Fette. Allerdings schreibt er, der Körper "fährt deshalb die Fettverbrennung aber nicht runter." Das ist nicht korrekt, denn bei hoher Intensität (laut dem Bericht 85 - 90% der VO2max) wird in der Tat die Fettverbrennung vollständig unterdrückt (bedingt durch Adrenalin- und ADP-Anstieg im Blut).
Das andere, was du anführst, ist die Energiebilanz. Die betrifft auch den Zeitraum nach der Belastung. Vereinfacht ausgedrückt, werden zum Ausgleich der vorher verbrannten KH nun verstärkt die Fette herangezogen.
Bernd
Du schmeißt was durcheinander.
Das eine, was alcano anspricht, ist die Energiebereitstellung während der Belastung, und da hat er zweifelsfrei recht. Auch Ruca spricht zurecht davon, dass mit zunehmender Intensität mehr KH verbrannt werden als Fette. Allerdings schreibt er, der Körper "fährt deshalb die Fettverbrennung aber nicht runter." Das ist nicht korrekt, denn bei hoher Intensität (laut dem Bericht 85 - 90% der VO2max) wird in der Tat die Fettverbrennung vollständig unterdrückt (bedingt durch Adrenalin- und ADP-Anstieg im Blut).
Das andere, was du anführst, ist die Energiebilanz. Die betrifft auch den Zeitraum nach der Belastung. Vereinfacht ausgedrückt, werden zum Ausgleich der vorher verbrannten KH nun verstärkt die Fette herangezogen.
Bernd
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Sinn und Unsinn von solchen Leistungstest sind so eine Sache, aber immerhin hast du herausbekommen, dass gesundheitlich nichts gegen Sport spricht und es mit der Ausdauer wohl nicht so weit her ist. Also ran ans Training, würde ich dir mal mitgeben!
Mit Maximalpuls 182 meinst du den Puls, den du auf dem Ergometer tatsächlich am Ende erreicht hast? Nicht einen irgendwie extrapolierten Puls? Ich frage nach, weil mir deine Angabe, dass du bei "schnelleren" Läufen im 140er Bereich bleibst, ungereimt vorkommt. 149 sind gerade mal 82% von 182 und damit am unteren Rand von "schnellerem" Laufen. Langsames Laufen mag die Ausdauer trainieren, aber selbst die Priester der 80/20-Religion predigen 20% Tempoanteil und mit "Tempo" meinen sie wirklich Gasgeben.
Ich würde dir raten, mal 4–6 Wochen nach den Vorgaben des Leistungstest (allerdings Aufschlag für Laufen statt Radfahren nicht vergessen, +10/min könnte hinkommen, aber hier kommt es nicht auf ein paar Schläge an), 4–6 Wochen nach einem pace-basierten Plan zu trainieren und jeweils am Ende einen 5er oder 10er zu laufen. Dann wirst du wissen, was dich voran bringt. Man glaubt es ja meistens erst wirklich, wenn man's am eigenen Leib ausprobiert hat Und berichte hier mal, wie es ausgegangen ist!
Mit Maximalpuls 182 meinst du den Puls, den du auf dem Ergometer tatsächlich am Ende erreicht hast? Nicht einen irgendwie extrapolierten Puls? Ich frage nach, weil mir deine Angabe, dass du bei "schnelleren" Läufen im 140er Bereich bleibst, ungereimt vorkommt. 149 sind gerade mal 82% von 182 und damit am unteren Rand von "schnellerem" Laufen. Langsames Laufen mag die Ausdauer trainieren, aber selbst die Priester der 80/20-Religion predigen 20% Tempoanteil und mit "Tempo" meinen sie wirklich Gasgeben.
Ich würde dir raten, mal 4–6 Wochen nach den Vorgaben des Leistungstest (allerdings Aufschlag für Laufen statt Radfahren nicht vergessen, +10/min könnte hinkommen, aber hier kommt es nicht auf ein paar Schläge an), 4–6 Wochen nach einem pace-basierten Plan zu trainieren und jeweils am Ende einen 5er oder 10er zu laufen. Dann wirst du wissen, was dich voran bringt. Man glaubt es ja meistens erst wirklich, wenn man's am eigenen Leib ausprobiert hat Und berichte hier mal, wie es ausgegangen ist!
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Gute Vermutung!kobold hat geschrieben:Kann es sein dass du "aerobe Schwelle" und "anaerobe" bzw. "aerob-anaerobe Schwelle" verwechselst bzw. dass der Untersuchungsbericht dies tut?
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.
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No.Status.Quo.
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Erst einmal Danke an alle. Gelernt habe ich, dass die Untersuchung in sofern gut war, dass ich nun weiß ich bin körperlich fit und das Herz ist Okay. Was die Ableitung der aerob-Anaeroben Schwelle beziehungsweise die Trainingsbereiche angeht sollte man nicht Zuviel daraus ableiten. An Kepler: Ja mein Maximalpuls ist der Puls den ich am Ende bei 275 Watt hatte, er ist nicht interpoliert. Was meine eigenen Pulswerte angeht. Ich laufe nun seit gut einem Jahr 2 bis 3 Mal die Woche. Je nachdem was Schichtdienst und Familie zulassen. Angefangen bei 5km, wobei ich vorher Krafttraining gemacht habe, bin ich nun bei 14 bis 16km bei den Standardrunden. Diese laufe ich so bei einem Schnitt von 06:30/km und einem 135er Puls. Ab und an streue ich mal ne schnellere Runde ein, das sind dann 8 bis 10km und 'nem 6er-Schnitt bei 145er Puls. Da ich vorher keine Ahnung vom meinem Gesundheitszustand hatte fand ich das okay. Nun weiß ich am Herzen und auch sonst alles fit, also kann ich mehr geben. Dann kam der Bericht und schlug mir halt die geringe Intensität vor, da gesagt wurde die Leistung an der anaeroben Schwelle lag bei 175 Watt und 132/min (extra noch einmal nachgelesen). Und das finde ich dann doch sehr gering. Wobei die auch beigelegte grafische Auswertung sagt, die aerob-anaerobe Schwelle läge bei 200 Watt und 151/min. Auf Nachfrage wurde mir bestätigt nicht auf die Grafik sondern seinen schriftlichen Befund zu hören. Bin da halt nur etwas verunsichert gewesen. Ach ja, vielleicht falls es interessant ist, ich bin 42 Jahre und bei 178cm gut 93kg schwer.
Gruß
Tom
Gruß
Tom