So richtig gesund dann wohl doch nicht. Ich hänge den Rest der Woche völlig durch. Mein Training am Mittwoch fällt durch einen beruflichen Termin flach, an den nächsten beiden Tagen bin ich eigentlich permanent todmüde und nicht gut drauf.
Beim Training mit meiner Mannschaft am Donnerstag nervt mich der Qualm aus dem Kamin eines benachbarten Hauses, am Freitagnachmittag stören mich beim letzten Kunden drei Raucher auf einmal. Und am Samstag vor dem Lauf qualmt eine Gulaschkanone vor sich hin. Meine Bronchien sind darüber nicht sehr erbaut und dauerhaft in Alarmstimmung.
Samstag, 01.12.2018
Glühweinlauf Marienhagen
Der Samstag beginnt mit relativ warmen (8 Grad) und sonnigen Wetter. Nur der Wind auf der Höhe ist ziemlich unangenehm.
Der Glühweinlauf in Marienhagen ,der zum 8. Mal stattfindet, zeigt sich wieder einmal - zu sehr moderaten Startgeldern - super organisiert. Reibungsloser Ablauf, zügige Siegerehrungen, heiße Getränke, Kaffee und Kuchen, eine Gulaschkanone - auch für die Zuschauer ist bestens gesorgt. Bei den Startunterlagen findet sich ein Gutschein für einen zusätzlichen Glühwein auf dem kleinen und liebevoll gestalteten Weihnachtsmarkt in der Ortsmitte, wo auch die Siegerehrung über 10K stattfindet.
Wir haben den Lehrern der Gesamtschule Marienheide den hiesigen Schülerlauf als Ersatz für den schlecht organisierten Brucher Herbstwaldlauf angepriesen und schlagen mit drei Sportklassen auf.
Damit knackt der Glühweinlauf erstmals die 1000 Teilnehmer.
Und die perfekten Bedingungen tun ein übriges, daß heute (mindestens) drei Bestzeiten fallen, nämlich bei den Mädels im Schülerlauf läuft eine Fünftklässlerin von unserem Verein 07:12 über die 1,7 km, über 5 km und 10 Km fallen die Bestzeiten bei den Männern.
Ich habe damit leider nichts zu tun. Schon beim Warmlaufen merke ich, daß ich heute wieder Probleme kriegen könnte - von Anfang an ist beim Ausatmen ein Atemgeräusch da.
Ändern kann ich da eh nichts dran, nur versuchen das Beste draus zu machen.
Die Strecke hier ist sehr profiliert, auch wenn sie am Ende nur etwa + 200 HM umfasst. Gerade Abschnitte gibt es nicht ,entweder läuft man recht steil bergab oder bergauf ,die geraden Strecken sind ein ständiges Wellenprofil. Mit dem Gefälle am Anfang und dem ersten Berg komme ich noch ganz gut klar, auf dem Wellenprofil kriege ich das Tempo nicht hoch, kämpfe mit der Luft und bin bereits ab Kilometer 3 am Anschlag. Die pace passt überhaupt nicht zum Puls, ich sehe kaum noch eine 4 vorne, habe aber im Schnitt 190 Puls.
Ab Kilometer 6 werde ich von zig Läufern eingesammelt , bei Kilometer 8, der die ganze Zeit über leicht ansteigt, bin ich fertig mit der Welt, keuche vor mich hin und kämpfe darum, nicht noch eine 6 bei der pace zu sehen. Ein Lehrer meines Sohnes überholt mich hier, motiviert mich und ich tue alles, irgendwie dran zu bleiben. Auf Kilometer 9 kommt ein Gefälle und ich fange mich halbwegs. Auf Kilometer 10, der am Schluß noch mal steil aufwärts geht, haue ich auf den letzten 400 m alles rein, was geht, auch wenn die Gesamtzeit nicht zu retten ist. Den Berg runter vor dem letzten Anstieg geht es in 4:00, im Loch unten gehe ich kurz ein, bevor ich mit einer 3 vorne den Berg hoch stürme, den Lehrer noch überhole und in 2:55 über die Ziellinie gehe.
Wenn das noch möglich ist, war der Großteil der Leistung auf der Strecke einfach Murks. Und das lag nicht nur an der Luft. Fehlende Bereitschaft, wirklich bis an die Grenze zu gehen? Die Strecke hat mir erneut den Zahn gezogen. Ärgerlich.
Ich lande am Ende ziemlich genau auf meiner Vorjahreszeit von 49:15.
Nächstes Jahr - neuer Versuch.