Natürlich ist alles relativ. Es gibt immer Leistung besser und schlechtere Leistung. Somit mehr und weniger Leistungsbereitschaft. Auch 6h-Marathon ist eine Leistung, im Vergleich zu 2:02 schlechtere Leistung... deutlich schlechtere Leistung. Und eben "weniger Leistungsbereitschaft" und zwar seeeeeehr wenig Leistungsbereitschaft wird hier kritisiert.lespeutere hat geschrieben:Nur Mal zu meinem besseren Verständnis: Wenn Leistung wirklich Leistungsbereitschaft erfordert, muss Leistung aber relativ betrachtet werden.
Begründung: ich nehme mal an, Marathon in 2:12 h ist generell auch für Dich eine durchaus akzeptable Leistung? Läuft Kipchoge 2:12 h, ist das zwar immer noch eine Leistung, er hat aber im Training vermutlich Leistungsbereitschaft vermissen lassen. Und dann ist das für Dich vermutlich auch keine Leistung mehr?
(Falls es immer noch eine Leistung ist, hat er also Leistung ohne Leistungsbereitschaft erzielt)
Umgekehrt kann dann also auch ein langsamer Marathon eine Leistung sein, wenn er nach einem Training mit hoher Leistungsbereitschaft erzielt wurde?
152
Ne hab ich nirgends gefunden. Warum und wie berührt dich das? Was tut es mit deinem Leben, dass du ein Problem damit hast.?Rolli hat geschrieben:Ja, aber die Antwort ist doch mehrfach (auch in Deinem Zitat) aufgeschrieben.
Nur mal zum Verständnis ein gar nicht so konstruierter Fall: Ein Kollega von mir bekommt auf Arbeit so einiges nicht mehr gebacken. Er vergisst immer mehr und traut sich einiges nicht mehr zu, er wird halt älter. Nun gibt es ein paar Kollegas, die haben ein Problem damit, da sie 1. Einen Teil seiner Arbeit mit machen müssen und 2. er das selbe Geld wie sie bekommt, obwohl er einiges nicht mehr machen kann. Diese kann ich verstehen, da es sie direkt beeinflusst und sie (wirklich?) darunter leiden. Könnte man meinen, wie sie manchmal fluchen
Warum du Rolli da nun ein Problem siehst, dass andere Läufer (vermeintlich) keine Leistungsbereitschaft haben oder du gar direkt ein Problem damit hast, das kann ich halt nicht verstehen und hätte das gerne erklärt.
Gruss Tommi
Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
153
1. Dein Ego... Du vergisst immer noch zu schreiben "für mich" Du bestimmst nicht was andere Problematisch finden und was nicht.NME hat geschrieben:1. hat Wade darauf schon geantwortet. Problem im Wortsinne ist das sicher nicht.
2. wie kommst Du darauf, dass sie das nicht "können"?
3. was ist "gut" in Deinem Sinne?
2. Witzig... weil sie das nicht machen, bzw nicht bereit sind zu machen
3. Nicht "gut" sonder besser oder schlechter
Weil Du wieder nur auf Dein Ego schielst. Willst Du keine Konkurrenz bei den Wettkämpfen... um besser da zu stehen, oder wie soll ich das verstehen?Ja. Weil ich nicht verstehe, welches Problem Du persönlich damit hast.
Ich bin ein Trainer und habe schon Interesse, dass mehr Jugendliche zum Training kommen, dass sie mehr leistungsbereit sind, dass sie auch mehr Leisten.
Ich bin Hobbyläufer und habe schon Interesse, dass im Laufsport mehr Läufer vorne mitmischen, dass sie mehr Leisten, dass Wettkämpfe, wo ich teilnehme, besser besetzt sind.
Gestern ist mein Schützling 10.000m auf der Bahn gelaufen und hat alle 2+ mal überrundet (nur einer wurde 1x überrundet) soll ich, als Trainer und Hobbyläufer, damit zufrieden sein? Könnte er mit bessere Konkurrenz nicht bessern Ergebnis erzielen? Soll ich damit prallen, dass er 2x alle überrunden hat?
Ja, ich sehe das als problematisch.
154
Nein, mir geht es nicht um mich, ich wollte wirklich verstehen, was Dein ganz persönliches Problem mit der Situation ist.Rolli hat geschrieben: Weil Du wieder nur auf Dein Ego schielst.
Selbstverständlich. Ich hatte aber bisher damit auch noch kein Problem. Bessere waren immer genug da. Das liegt aber sicher auch an meinem nicht so ausgeprägten Talent und meinem Alter.Willst Du keine Konkurrenz bei den Wettkämpfen... um besser da zu stehen, oder wie soll ich das verstehen?
Verstehe ich und hättest Du vielleicht auch etwas früher schreiben können.Ich bin ein Trainer und habe schon Interesse, dass mehr Jugendliche zum Training kommen, dass sie mehr leistungsbereit sind, dass sie auch mehr Leisten.
Kann ich auch soweit nachvollziehen, liegt aber auch daran, dass Du talentierter bist als viele hier. Dein spezifisches Problem haben halt nicht viele hier, sieh es mal als Luxus an.Ich bin Hobbyläufer und habe schon Interesse, dass im Laufsport mehr Läufer vorne mitmischen, dass sie mehr Leisten, dass Wettkämpfe, wo ich teilnehme, besser besetzt sind.
Verstehe ich, und was sagen die Trainer der Konkurrenz dazu? Dass Du Deinen Burschen härter rannimmst und der sich härter rannehmen lässt als alle anderen oder dass er vielleicht eine Ecke talentierter als der Rest ist oder alles drei?Gestern ist mein Schützling 10.000m auf der Bahn gelaufen und hat alle 2+ mal überrundet (nur einer wurde 1x überrundet) soll ich, als Trainer und Hobbyläufer, damit zufrieden sein? Könnte er mit bessere Konkurrenz nicht bessern Ergebnis erzielen? Soll ich damit prallen, dass er 2x alle überrunden hat?
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Rolli! Dass du dir immer alles einzeln und mit soviel Nachdruck aus der Nase ziehen lassen muss!
Also müssten die alten (trainings)faulen Säcke, die den Marathon in 6 Stunden laufen, doch völlig egal sein. Die betreffen dein Spektrum doch gar nicht
Ich persönlich bin aus dem Alter heraus, wo ich mich noch verbessern kann, zumindest wenn ich mich nicht noch mehr verletzen will als bisher schon. Daher ist mir der Leistungsgedanke beim Laufen abhanden gekommen. Was ich allerdings auch gar nicht bedauere, laufen kann abseits des Leistungsgedankens immer noch sehr schön sein
Übrigens die 6-Stundenläufer werde ich dieses Jahr beim Berlin Marathon wieder genauso beklatschen und anfeuern, wie die weiter vorne laufenden. Die nehmen sich dann ja auch mehr Zeit für uns Zuschauer
Gruss Tommi
Das verstehe ich sehr gutRolli hat geschrieben:Ich bin ein Trainer und habe schon Interesse, dass mehr Jugendliche zum Training kommen, dass sie mehr leistungsbereit sind, dass sie auch mehr Leisten.
Das verstehe ich ebenfalls sehr gutRolli hat geschrieben:Ich bin Hobbyläufer und habe schon Interesse, dass im Laufsport mehr Läufer vorne mitmischen, dass sie mehr Leisten, dass Wettkämpfe, wo ich teilnehme, besser besetzt sind.
Das verstehe ich noch viel guterRolli hat geschrieben:Gestern ist mein Schützling 10.000m auf der Bahn gelaufen und hat alle 2+ mal überrundet (nur einer wurde 1x überrundet) soll ich, als Trainer und Hobbyläufer, damit zufrieden sein? Könnte er mit bessere Konkurrenz nicht bessern Ergebnis erzielen? Soll ich damit prallen, dass er 2x alle überrunden hat?
Also müssten die alten (trainings)faulen Säcke, die den Marathon in 6 Stunden laufen, doch völlig egal sein. Die betreffen dein Spektrum doch gar nicht
Mit dem Ego war zwar nicht ich gemeint aber was die Konkurrenz betrifft, so laufe ich in Wettkämpfen ja auch nicht gerade alleine.Rolli hat geschrieben:Weil Du wieder nur auf Dein Ego schielst. Willst Du keine Konkurrenz bei den Wettkämpfen... um besser da zu stehen, oder wie soll ich das verstehen?
Ich persönlich bin aus dem Alter heraus, wo ich mich noch verbessern kann, zumindest wenn ich mich nicht noch mehr verletzen will als bisher schon. Daher ist mir der Leistungsgedanke beim Laufen abhanden gekommen. Was ich allerdings auch gar nicht bedauere, laufen kann abseits des Leistungsgedankens immer noch sehr schön sein
Übrigens die 6-Stundenläufer werde ich dieses Jahr beim Berlin Marathon wieder genauso beklatschen und anfeuern, wie die weiter vorne laufenden. Die nehmen sich dann ja auch mehr Zeit für uns Zuschauer
Gruss Tommi
Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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Ist ein Vergleich zwischen Breitensport und Leistungssport denn überhaupt wirklich sinnvoll bzw. notwendig um die hiesige Diskussion führen zu können?
Was sind denn letztlich die Voraussetzungen um eine gute Leistungsdichte an der Spitze zu erzeugen?
(ohne Gewichtung der Reihenfolge)
- Perspektiven für den Sportler
- vernünftiges Aufwand-Nutzen-Verhältnis.
Das sind die Voraussetzungen, die die Sportart und die Wirtschaft als Anreiz bieten muss, damit potentielle Sportler überhaupt darüber nachdenken, ihre Zeit und vor allem ihre Zukunft für den Sport zu "opfern". Beispielsweise kann man vom Gehalt eines dritt- oder viertklassigen Fußballers hier in Deutschland zumindest leben. Als Leichtathlet oder Langstreckler sieht das anders aus.
Das Risiko auf eine Karriere als Spitzensportler in der Leichtathletik zu setzen und am Ende ohne "Ergebnis" dazustehen ist aus meiner Sicht höher als bei anderen Sportarten, die einfach medienwirksamer und finanziell besser dargestellt sind.
- Talentförderung
- gute Trainingsinfrastuktur
Schon in meiner Jugend gab es so viele Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen und so viele Einflüsse, die ein Abwägen schwierig machten, welche Beschäftigung die richtige ist und wofür man seine Zeit "opfert". Lernen, um eine berufliche Zukunft zu sichern, war Pflicht. Erst dann kamen Sport, Computer, Ausgehen usw.
Ich bin mir sicher, dass auch heute es genug Kinder und Jugendliche gibt, die das Talent haben in die Leistungsspitze der Leichtathletik zu stoßen, aber das Talent entweder nicht erkannt wird oder die möglichen Perspektiven gar nicht als lohnenswert genug erachtet werden, um den Aufwand dafür in Kauf zu nehmen.
Übertrieben gesagt: Beim Fußball werden alle irgendwo irgendwann mal in eine Mannschaft gesteckt und geschaut wer Talent hat. Die Vereine veranstalten Camps zum Talentscouting, Aktionstage in den Vereinen usw.
Gibt es sowas bei der Leichtathletik? Wenn ja, auch wirksam in der Breite? Wir hatten früher zumindest die Bundesjugendspiele, Stadtschulmeisterschaften oder Schnupperkurse in den Sommerferien.
Man kann nicht nur erwarten, dass die Guten von sich aus in die Vereine kommen, man muss sie auch schon selbst suchen und auch zeigen, dass sie gut sind.
Jede Aktivität steht heutzutage im Wettbewerb zu anderen und die Leichtathletik hinkt einfach diesbezüglich hinterher.
Was sind denn letztlich die Voraussetzungen um eine gute Leistungsdichte an der Spitze zu erzeugen?
(ohne Gewichtung der Reihenfolge)
- Perspektiven für den Sportler
- vernünftiges Aufwand-Nutzen-Verhältnis.
Das sind die Voraussetzungen, die die Sportart und die Wirtschaft als Anreiz bieten muss, damit potentielle Sportler überhaupt darüber nachdenken, ihre Zeit und vor allem ihre Zukunft für den Sport zu "opfern". Beispielsweise kann man vom Gehalt eines dritt- oder viertklassigen Fußballers hier in Deutschland zumindest leben. Als Leichtathlet oder Langstreckler sieht das anders aus.
Das Risiko auf eine Karriere als Spitzensportler in der Leichtathletik zu setzen und am Ende ohne "Ergebnis" dazustehen ist aus meiner Sicht höher als bei anderen Sportarten, die einfach medienwirksamer und finanziell besser dargestellt sind.
- Talentförderung
- gute Trainingsinfrastuktur
Schon in meiner Jugend gab es so viele Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen und so viele Einflüsse, die ein Abwägen schwierig machten, welche Beschäftigung die richtige ist und wofür man seine Zeit "opfert". Lernen, um eine berufliche Zukunft zu sichern, war Pflicht. Erst dann kamen Sport, Computer, Ausgehen usw.
Ich bin mir sicher, dass auch heute es genug Kinder und Jugendliche gibt, die das Talent haben in die Leistungsspitze der Leichtathletik zu stoßen, aber das Talent entweder nicht erkannt wird oder die möglichen Perspektiven gar nicht als lohnenswert genug erachtet werden, um den Aufwand dafür in Kauf zu nehmen.
Übertrieben gesagt: Beim Fußball werden alle irgendwo irgendwann mal in eine Mannschaft gesteckt und geschaut wer Talent hat. Die Vereine veranstalten Camps zum Talentscouting, Aktionstage in den Vereinen usw.
Gibt es sowas bei der Leichtathletik? Wenn ja, auch wirksam in der Breite? Wir hatten früher zumindest die Bundesjugendspiele, Stadtschulmeisterschaften oder Schnupperkurse in den Sommerferien.
Man kann nicht nur erwarten, dass die Guten von sich aus in die Vereine kommen, man muss sie auch schon selbst suchen und auch zeigen, dass sie gut sind.
Jede Aktivität steht heutzutage im Wettbewerb zu anderen und die Leichtathletik hinkt einfach diesbezüglich hinterher.
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Rolli, das Problem ist nicht nur, dass die 6h-Marathonis zu Helden stilisiert werden (wobei ich das nicht unbedingt so empfinde), sondern, dass die Spitze eben nicht aktiv (z.B. medienwirksam/gesellschaftlich) gefördert bzw. präsentiert wird. Würde z.B. eine KoKo aussehen wie Gina Lückenkemper und vermarktet werden, wie ein Manuel Neuer, dann würde auch mal mehr Interesse geweckt werden.Rolli hat geschrieben:Ich glaube, dass es immer noch Probleme mit dem Verstehen gibt.
Mehr Leistungsbereite motiviert mehr Leistung zu bringen. Mehr 6h-Marathonis (weniger Leistungsbereite) motiviert NICHT mehr Leistung zu bringen. Wozu auch, wenn auch die 6h-Marathonis zur Helden stilisiert werden.
(Edit: Bitte nicht sexistisch verstehen, sondern aus Blickpunkt Marketing betrachten)
159
Jeder Volkslauf und deren Ergebnisliste ist eine Werbung für Leistungssport.
Leider ist die Leistungsbereitschaft (und schon wieder drehen wir uns im Kreis) nicht da mehr zu leisten, weil es genug Leute (siehe oben) gibt, die meinen: "Es ist keine Problem! Schön dass Du überhaupt die 3km durchgelaufen bist. Mehr musst Du nicht tun. Mehr Leistung ist pfuj... wir sind alle gut."
Leider ist die Leistungsbereitschaft (und schon wieder drehen wir uns im Kreis) nicht da mehr zu leisten, weil es genug Leute (siehe oben) gibt, die meinen: "Es ist keine Problem! Schön dass Du überhaupt die 3km durchgelaufen bist. Mehr musst Du nicht tun. Mehr Leistung ist pfuj... wir sind alle gut."
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Das glaube ich so nicht... das Problem ist eher, dass der für die Leistung zu bringende Aufwand nicht mehr in Relation zu dem Ergebnis steht. Ganz plakativ gesagt... was bringt es einem Sportler (in Bezug auf Leistung) mit einem drittklassigen Ergebnis (z.B. 35min/10k) beim Pommesbuden-Lauf auf Platz 1 zu stehen, wenn er mit gleichem oder gar weniger Aufwand, hunderttausende Euro bei FIFA20 oder Fortnite scheffeln kann?Rolli hat geschrieben:Jeder Volkslauf und deren Ergebnisliste ist eine Werbung für Leistungssport.
Leider ist die Leistungsbereitschaft (und schon wieder drehen wir uns im Kreis) nicht da mehr zu leisten, weil es genug Leute (siehe oben) gibt, die meinen: "Es ist keine Problem! Schön dass Du überhaupt die 3km durchgelaufen bist. Mehr musst Du nicht tun. Mehr Leistung ist pfuj... wir sind alle gut."
Die Konkurrenz für die Spitze der LA ist nicht der Breitensport sondern das Überangebot an lohnenswerteren Alternativen.
161
In einem Land, wo ca. 70% der Zuschauer einer KoKo nach ihren phänomenalen Leistungen vorwerfen, sie sollte doch mehr essen oder aufpassen, das die nicht zusammen bricht, anstatt Glückwünsche zu wünschen oder sich einfach mit Ihr zu freuen, wundert mich ein Abgang der Leistungsbereitschaft schon lange nicht mehr.
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)
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Neeee, ich verstehe dich schon, glaube aber nicht, dass es so einfach ist. Erst einmal glaube ich auch nicht, dass jeder 6-h-Marathon gefeiert wird. Zumindest nicht in dem Sinne, dass andere meinen, "ich laufe jetzt lieber mal nen Marathon untrainiert, als dass ich jetzt ernsthaft für 1500 Meter trainiere und dafür in einen Verein gehe." Die, die einen untrainierten 6-h-Marathoni zu Helden stilisieren, haben keinerlei Ahnung vom LaufsportRolli hat geschrieben:Ich glaube, dass es immer noch Probleme mit dem Verstehen gibt.
Mehr Leistungsbereite motiviert mehr Leistung zu bringen. Mehr 6h-Marathonis (weniger Leistungsbereite) motiviert NICHT mehr Leistung zu bringen. Wozu auch, wenn auch die 6h-Marathonis zur Helden stilisiert werden.
Ich denke, eine Mischung aus beidem kommt dem nahe.MikeStar hat geschrieben:Das glaube ich so nicht... das Problem ist eher, dass der für die Leistung zu bringende Aufwand nicht mehr in Relation zu dem Ergebnis steht. Ganz plakativ gesagt... was bringt es einem Sportler (in Bezug auf Leistung) mit einem drittklassigen Ergebnis (z.B. 35min/10k) beim Pommesbuden-Lauf auf Platz 1 zu stehen, wenn er mit gleichem oder gar weniger Aufwand, hunderttausende Euro bei FIFA20 oder Fortnite scheffeln kann?
Die Konkurrenz für die Spitze der LA ist nicht der Breitensport sondern das Überangebot an lohnenswerteren Alternativen.
Und wenn man dann noch schaut, wieviele heutzutage aufs Gymnasium geschickt werden um ne 1 zu erhaschen , haben die natürlich auch nicht mehr die Zeit für ernsthaftes Training
Gruss Tommi
Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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Streiche Leistungssport und ersetze das durch für manche ambitionierten Breitensport, dann bin ich dabei.Rolli hat geschrieben:Jeder Volkslauf und deren Ergebnisliste ist eine Werbung für Leistungssport.
Lass mich das mal zerlegen. Dein Fallbeispiel ist also jemand (Eltern, Verwandte, Freunde, Vereinskameraden, Trainer), der folgende Sätze einem Sportler sagt, der einen 3000m Wettkampf gelaufen ist. Richtig?Rolli hat geschrieben: Leider ist die Leistungsbereitschaft (und schon wieder drehen wir uns im Kreis) nicht da mehr zu leisten, weil es genug Leute (siehe oben) gibt, die meinen: "Es ist keine Problem! Schön dass Du überhaupt die 3km durchgelaufen bist. Mehr musst Du nicht tun. Mehr Leistung ist pfuj... wir sind alle gut."
Wenn der Läufer in irgendeiner Form gehandicapt war, wäre das ja ok. In allen anderen Fällen? Wer würde sowas denn sagen?Es ist keine Problem! Schön dass Du überhaupt die 3km durchgelaufen bist.
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das nach einem 3km Wettkampf jemand sagt. Vor allem: was soll jetzt "mehr" sein? Mehr als 3km durchlaufen?Mehr musst Du nicht tun.
Hast Du sowas wirklich ernsthaft schon gehört? Ich nicht.Mehr Leistung ist pfuj.
Das höre ich in unserem Verein schon desöfteren im Sinne: wir freuen uns über jede Leistung und leiden bei jedem Misserfolg mit.wir sind alle gut
Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass wir jede Leistung abfeiern, bis der Arzt kommt.
Aber erstmal ist an dem Satz nichts verkehrt, oder was meinst Du?
164
Tommi,dicke_Wade hat geschrieben:Erst einmal glaube ich auch nicht, dass jeder 6-h-Marathon gefeiert wird. Zumindest nicht in dem Sinne, dass andere meinen, "ich laufe jetzt lieber mal nen Marathon untrainiert, als dass ich jetzt ernsthaft für 1500 Meter trainiere und dafür in einen Verein gehe." Die, die einen untrainierten 6-h-Marathoni zu Helden stilisieren, haben keinerlei Ahnung vom Laufsport
Ich denke, eine Mischung aus beidem kommt dem nahe. Und wenn man dann noch schaut, wieviele heutzutage aufs Gymnasium geschickt werden um ne 1 zu erhaschen , haben die natürlich auch nicht mehr die Zeit für ernsthaftes Training
Dein letzter Satz trifft es schon. Ich kenne eine Person, die einen Marathon als "Schlusslicht" gefinisht hat: Es handelt sich um eine fitte 35 jährige Assistenzärztin, die mangels Zeit (Bereitschaftsdienst usw.) kein Training durchziehen konnte und sich fragte, ob sie diese Belastung durchsteht. Die Frage konnte natürlich nur im Selbstversuch beantwortet werden.
Wie man das bewerten soll, mag jeder selbst für sich beantworten. Aber ich würde diese Läuferin weder als dumm, adipös, alt oder sonstwas bezeichnen (auch solche Leute gibt es). Und ob das eine Leistung war, sich durchzubeissen, kann auch jeder für sich selbst beantworten. Sie fand das Erlebnis nicht ganz so schrecklich, würde aber eine Wiederholung ohne Training eher ausschließen.
165
Kein Weltrekord. Auch für diese Leistung musste Sie auswärts trainieren. Umgehend gab es Doping Vorwürfe. Schade. Für den hoch kommerzialisierten Fussball werden noch hunderte Mio. EUR für Übertragungsrechte ausgegeben... aber den Couchpotato kann man halt eher einen neuen Fernseher, Bier und Chips verkaufen. Von denen gibt es halt viel mehr als 6h Marathonläufer und auch alle die an Volksläufen können die Zahlen wohl nur unwesentlich ändern. Mehr Sportförderung von der Breite bis hin zur Spitze würde sich sicher durch Einsparungen im Gesundheitssektor lohnen - aber das politische Interesse ist halt nicht groß genug....KoKo nach ihren phänomenalen Leistungen...
Keep smiling, be optimistic, do something good...
166
Dass Koko und Gina nicht in den Medien vorkämen, ist nun allerdings nicht richtig. Die LA ist immer noch die am meisten in den Medien präsente Sommerindividualsportart. Das ist m.E. nicht das Problem der LA. Dann schon eher, dass sie mehr unter der Dopingproblematik zu leiden scheint als die meisten ähnlich verseuchten Sportarten.MikeStar hat geschrieben:Rolli, das Problem ist nicht nur, dass die 6h-Marathonis zu Helden stilisiert werden (wobei ich das nicht unbedingt so empfinde), sondern, dass die Spitze eben nicht aktiv (z.B. medienwirksam/gesellschaftlich) gefördert bzw. präsentiert wird. Würde z.B. eine KoKo aussehen wie Gina Lückenkemper und vermarktet werden, wie ein Manuel Neuer, dann würde auch mal mehr Interesse geweckt werden.
Letztlich sind meiner Ansicht nach aber härtere Fakten entscheidend. Die schon genannten demographischen, einschl. der Konkurrenz von Nischen- und Funsportarten, die es vor 30 oder gar 50 Jahren noch kaum gab.
Und die wirtschaftliche Unattraktivität.
Um Koko muss man sich keine Gedanken machen, die kriegt einen sechsstelligen Betrag pro Jahr beim NOP (+ Red Bull und evtl. Preisgelder usw.). Aber danach wird es halt sehr schnell sehr dünn. Jemand wie Alina Reh, top 5-10 in Europa, hätte in den USA sicher keine Schwierigkeiten einen so lukrativen Profivertrag zu bekommen, dass sie sich mehrere Jahre lang ähnlich aufs Laufen konzentrieren könnte wie Klosterhalfen.
Mein Schulweg war zu kurz...
167
Das dumm kam nicht von mirBonno hat geschrieben:Aber ich würde diese Läuferin weder als dumm, adipös, alt oder sonstwas bezeichnen....
Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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Mountaineer: Im Vergleich zu anderen Mainstream-Sportarten ist die LA außerhalb von Veranstaltungen ja wohl alles andere als medienpräsent. Hier wird schlicht und ergreifend Potential vergeudet einen der vielen Punkte in denen die LA hinterherhängt aufzuholen. Um durch LA zu leben muss man in die Spitze vorstoßen und dort auch bleiben und selbst dann hat man nicht das soziale (mediale) Standing wie beispielsweise ein erfolgreicher Fußballer, Tennisspieler oder Skispringer.
Will man potentielle Sportler werben, muss man nun mal potentielle Sportler werben... (2€ ins Phrasenschwein)
Will man potentielle Sportler werben, muss man nun mal potentielle Sportler werben... (2€ ins Phrasenschwein)
171
Das ZDF hat lieber eine Kirmesveranstaltung wie den Sommerbiathlon in Wiesbaden live übertragen, als die LA Mannschafts-EM. Die gab es nur als Livestream.mountaineer hat geschrieben:Die LA ist immer noch die am meisten in den Medien präsente Sommerindividualsportart.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)
Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
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Tennis habe ich noch vergessen, da ist natürlich auch viel mehr Geld im System. Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst. Mit Fußball konnte LA noch NIE mithalten. Passende Vergleichsportarten sind Schwimmen, Rudern, Kanu, Turnen, Triathlon, Bahnrad, Fechten usw. Vielleicht noch (Feld)hockey oder Volleyball.MikeStar hat geschrieben:Mountaineer: Im Vergleich zu anderen Mainstream-Sportarten ist die LA außerhalb von Veranstaltungen ja wohl alles andere als medienpräsent. Hier wird schlicht und ergreifend Potential vergeudet einen der vielen Punkte in denen die LA hinterherhängt aufzuholen. Um durch LA zu leben muss man in die Spitze vorstoßen und dort auch bleiben und selbst dann hat man nicht das soziale (mediale) Standing wie beispielsweise ein erfolgreicher Fußballer, Tennisspieler oder Skispringer.
Von den genannten ist LA am präsentesten in den Medien. (U.a. deshalb sind die anderen Sportarten an so was wie den "Finals" neulich oder dem ähnlichen Format letztes Jahr europaweit interessiert, weil die LA da Schwimmen und Bahnrad in die Medien "mitzieht") Natürlich normalerweise nicht "außerhalb von Veranstaltungen", sondern im Kontext von sportl. Veranstaltungen.
Mit Motorsport, Tennis und Fußball, wo das tausendfache an Geld gemacht wird, kann man LA nicht vergleichen.
Mein Schulweg war zu kurz...
173
Ich will darauf hinaus, dass die Spitze in der Leichtathletik immer schmaler wird, weil die jungen Menschen, die möglicherweise das Talent hätten in die Spitze zu kommen, gar nicht erst darüber nachdenken, Leichtathletik zu machen, weil die Möglichkeiten nicht im Verhältnis zum Aufwand stehen bzw. weil sie die LA vielleicht auch gar nicht als "ihre" Sportart wahrnehmen in der sie es zu was bringen können.
Die "Schuld" daran kann man aber nicht alleine den Jugendlichen geben oder ihnen die Leistungsbereitschaft absprechen, wenn sie sich letztlich "lukrativeren Sportarten" zuwenden.
Wie könnte man das ändern? Wie wäre es denn mal mit einer "Leichtathletik-Bundesliga"? Z.B. alle 4 Wochen finden Wettkämpfe bei einem anderen Verein statt, jeder teilnehmende Verein stellt für die Disziplinen einen Sportler und die Ergebnisse werden aufaddiert und so ein Meister gekürt. Die Veranstaltungen werden medienwirksam inszeniert und honoriert.
Beispiel:
WK1 - Woche 1 - bei Bayer Leverkusen
- 100m
- 400m
- Weitsprung
- Hammerwurf
WK2 - Woche 5 - bei MTG Mannheim
- 200m
- 800m
- Speerwurf
- Stabhoch
WK3 - Woche 9 - bei Verein XYZ
- 110m Hürden
- 1500m
- Diskus
- Dreisprung
usw...
Übertragung im TV usw...
Nur mal so als Idee... den Sport nach außen hin attraktiver machen, sonst wird die Entwicklung so wie sie ist weitergehen.. und ja, dafür muss halt mal Geld investiert werden.
Die "Schuld" daran kann man aber nicht alleine den Jugendlichen geben oder ihnen die Leistungsbereitschaft absprechen, wenn sie sich letztlich "lukrativeren Sportarten" zuwenden.
Wie könnte man das ändern? Wie wäre es denn mal mit einer "Leichtathletik-Bundesliga"? Z.B. alle 4 Wochen finden Wettkämpfe bei einem anderen Verein statt, jeder teilnehmende Verein stellt für die Disziplinen einen Sportler und die Ergebnisse werden aufaddiert und so ein Meister gekürt. Die Veranstaltungen werden medienwirksam inszeniert und honoriert.
Beispiel:
WK1 - Woche 1 - bei Bayer Leverkusen
- 100m
- 400m
- Weitsprung
- Hammerwurf
WK2 - Woche 5 - bei MTG Mannheim
- 200m
- 800m
- Speerwurf
- Stabhoch
WK3 - Woche 9 - bei Verein XYZ
- 110m Hürden
- 1500m
- Diskus
- Dreisprung
usw...
Übertragung im TV usw...
Nur mal so als Idee... den Sport nach außen hin attraktiver machen, sonst wird die Entwicklung so wie sie ist weitergehen.. und ja, dafür muss halt mal Geld investiert werden.
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Ok ich fasse dann meine meiner Meinung nach überzeugenden Argumente noch mal zusammen.dicke_Wade hat geschrieben:Wenn ich überzeugende Argumente lese, kann ich durchaus auch umdenken. Sah bisher aber noch keinen Grund dazu.
Es gibt den unbestrittenen deskriptiven Fakt, dass die Anzahl der Läufer im "gehobenen Segment" (also die, die schnelle Zeiten erzielen) prozentual an der Gesamtzahl der Läufer seit dem Hoch Mitte/Ende der 80er Jahre abnimmt. Teilweise nimmt sie sogar absolut ab, obwohl die absolute Anzahl an Teilnehmern bei solchen Veranstaltungen zunimmt.
Daraus folgern einige hier, dass im Amateursegment einfach nicht vernünftig trainiert wird, hauptsächlich wegen der heutzutage geringeren "Leistungs- und Quälbereitschaft" und dann noch weil zu viel Wert auf Gimmicks wie Pulsuhren gelegt wird oder weil Mythen um die Gefahren von zu hartem Training kursieren.
Ich führe nun folgende Gründe an, warum das meiner Ansicht nach unzutreffend ist:
1. Die Leute, die hier fragen ob sie über 140er Puls laufen oder auch bei +20 Grad Celsius trainieren dürfen, würden vielleicht ohne solche Fehlinformationen anders trainieren, aber würden in der Regel trotzdem keine sub3 Marathons laufen. Daher mag das eine nervige Begleiterscheinung von zu viel Training auf eigene Faust und Medienkonsum statt vernünftiger Anleitung z. B. im Verein sein, aber doch eher nicht für die abnehmende Zahl Top-Amateursportler.
2. Generell ist es doch plausibel anzunehmen, dass die Top-Breitensportler (die 10er in den tiefen 30ern laufen etc.) in den 80ern keine Mittvierziger Quereinsteiger oder so waren, sondern eher Jungs, die aus der Jugendleichtathletik kamen und bis zum besten Alter trainiert haben. Wenn man z. B. in den hier auch verlinkten Thread schaut, dann hat burny dort festgestellt, dass die Besten Marathonis damals aus der MHK und M30/35 kamen, während sich das heute zu M40/45 verschiebt. Ich denke doch mal, dass das eher weniger Leute waren, die mit Beginn ihres Berufslebens auch ihre Hobbylaufkarriere aufgebaut haben, sondern eher Leichtathleten die bis ins beste Marathonalter auf (relativ) hohem Niveau trainiert haben.
3. Es gibt keinen Grund, warum die Leistungs- und Quälbereitschaft gesamtgesellschaftlich abnimmt, außer "Hörensagen" bzw. dem eigenen Eindruck Einiger, den aber bisher noch jede älter werdende Generation hatte (was dann arg dafür spricht, dass die Wahrnehmung über die aktuelle Leistungsbereitschaft eher vom aktuellen Alter des Befragten abhängig ist). Auch im Sport finde ich dafür wenig überzeugende Gründe. Schaut man sich z. B. den wichtigsten Breitensport in Deutschland, den Fußball an, dann ist die Physis eines deutschen Nationalmannschaftsfußballers in den 70ern ein Witz gegen das was Jemand heute aus der 2. Bundesliga kann. Ebenso spricht die extreme Dichte im sehr trainingsintensiven Triathlon gegen die These. Warum sollte die Leistungsbereitschaft also ausgerechnet bei Hobbyläufern abnehmen?
4. Letzteres führt mich dazu, dass eine ganze simple Erklärung ist, das das Angebot an Sportarten zugenommen hat und sich Menschen mit Talent und sportlichem Ehrgeiz/Ambitionen auf verschiedene Disziplinen aufteilen. Beispiele sind wie gesagt Triathlon, Klettern, Bodybuilding, andere Kraftsportarten, Mountainbike...
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Das sind nur Deine Einsichten, die ich nicht teile und die mit nichts belegbar sind. Ich dafür kann das alles mit Ergebnislisten wiederlegen.AchatSchnecke hat geschrieben:Ok ich fasse dann meine meiner Meinung nach überzeugenden Argumente noch mal zusammen.
Es gibt den unbestrittenen deskriptiven Fakt, dass die Anzahl der Läufer im "gehobenen Segment" (also die, die schnelle Zeiten erzielen) prozentual an der Gesamtzahl der Läufer seit dem Hoch Mitte/Ende der 80er Jahre abnimmt. Teilweise nimmt sie sogar absolut ab, obwohl die absolute Anzahl an Teilnehmern bei solchen Veranstaltungen zunimmt.
Daraus folgern einige hier, dass im Amateursegment einfach nicht vernünftig trainiert wird, hauptsächlich wegen der heutzutage geringeren "Leistungs- und Quälbereitschaft" und dann noch weil zu viel Wert auf Gimmicks wie Pulsuhren gelegt wird oder weil Mythen um die Gefahren von zu hartem Training kursieren.
Ich führe nun folgende Gründe an, warum das meiner Ansicht nach unzutreffend ist:
1. Die Leute, die hier fragen ob sie über 140er Puls laufen oder auch bei +20 Grad Celsius trainieren dürfen, würden vielleicht ohne solche Fehlinformationen anders trainieren, aber würden in der Regel trotzdem keine sub3 Marathons laufen. Daher mag das eine nervige Begleiterscheinung von zu viel Training auf eigene Faust und Medienkonsum statt vernünftiger Anleitung z. B. im Verein sein, aber doch eher nicht für die abnehmende Zahl Top-Amateursportler.
2. Generell ist es doch plausibel anzunehmen, dass die Top-Breitensportler (die 10er in den tiefen 30ern laufen etc.) in den 80ern keine Mittvierziger Quereinsteiger oder so waren, sondern eher Jungs, die aus der Jugendleichtathletik kamen und bis zum besten Alter trainiert haben. Wenn man z. B. in den hier auch verlinkten Thread schaut, dann hat burny dort festgestellt, dass die Besten Marathonis damals aus der MHK und M30/35 kamen, während sich das heute zu M40/45 verschiebt. Ich denke doch mal, dass das eher weniger Leute waren, die mit Beginn ihres Berufslebens auch ihre Hobbylaufkarriere aufgebaut haben, sondern eher Leichtathleten die bis ins beste Marathonalter auf (relativ) hohem Niveau trainiert haben.
3. Es gibt keinen Grund, warum die Leistungs- und Quälbereitschaft gesamtgesellschaftlich abnimmt, außer "Hörensagen" bzw. dem eigenen Eindruck Einiger, den aber bisher noch jede älter werdende Generation hatte (was dann arg dafür spricht, dass die Wahrnehmung über die aktuelle Leistungsbereitschaft eher vom aktuellen Alter des Befragten abhängig ist). Auch im Sport finde ich dafür wenig überzeugende Gründe. Schaut man sich z. B. den wichtigsten Breitensport in Deutschland, den Fußball an, dann ist die Physis eines deutschen Nationalmannschaftsfußballers in den 70ern ein Witz gegen das was Jemand heute aus der 2. Bundesliga kann. Ebenso spricht die extreme Dichte im sehr trainingsintensiven Triathlon gegen die These. Warum sollte die Leistungsbereitschaft also ausgerechnet bei Hobbyläufern abnehmen?
4. Letzteres führt mich dazu, dass eine ganze simple Erklärung ist, das das Angebot an Sportarten zugenommen hat und sich Menschen mit Talent und sportlichem Ehrgeiz/Ambitionen auf verschiedene Disziplinen aufteilen. Beispiele sind wie gesagt Triathlon, Klettern, Bodybuilding, andere Kraftsportarten, Mountainbike...
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Du kannst allenfalls belegen, dass die Leistungen in bestimmten Sportarten/Disziplinen abnehmen. Dass die Leistungsbereitschaft abnimmt, lässt sich nicht belegen.
Ich bin jetzt 43, ich habe schon die medialen Klagewellen über die mangelnde Leistungsbereitschaft der Generationen X, Y und Z durch...
Ich bin jetzt 43, ich habe schon die medialen Klagewellen über die mangelnde Leistungsbereitschaft der Generationen X, Y und Z durch...
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Keine Leistungsbereitschaft -> keine Leistung (was belegbar ist)TerraP hat geschrieben:Du kannst allenfalls belegen, dass die Leistungen in bestimmten Sportarten/Disziplinen abnehmen. Dass die Leistungsbereitschaft abnimmt, lässt sich nicht belegen.
Ich bin jetzt 43, ich habe schon die medialen Klagewellen über die mangelnde Leistungsbereitschaft der Generationen X, Y und Z durch...
Oder siehst Du das anderes? Etwa: Große Leistungsbereitschaft aber keine Leistung?
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Das Problem liegt denke ich weder an der fehlenden Medienpräsenz, noch am Doping, noch an der mangelnden Leistungsbereitschaft. Es liegt schlicht daran das seit Anfang der 90er die Infrastruktur im Sport immer schlechter geworden ist. Schulsport macht kaum noch Leichtathletik und wo jedes Minidorf seinen eigenen Fußballclub hat, kann man Leichtathletikvereine und vernünftige Laufbahnen oder gar Sprung- oder Wurfstätten mittlerweile suchen gehen. Dazu kommt halt die Problematik der Hallenbelegung in den Wintermonaten die allerorts immer schwieriger wird. Bundesjugendspiele werden gerade in den Oberstufen meist überhaupt nicht mehr durchgeführt, in den unteren Klassen werden sie immer mehr zu Spieltagen an dem gesunde Buffets und Elternengagement im Vordergrund stehen.
Dazu kommt halt tatsächlich das Kinder im Kindergarten und Grundschulalter immer unsportlicher werden, und die die sportlich sind, eher auf Trendsportarten oder Fußball ausweichen.
Dazu kommt halt tatsächlich das Kinder im Kindergarten und Grundschulalter immer unsportlicher werden, und die die sportlich sind, eher auf Trendsportarten oder Fußball ausweichen.
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Leistung ist nicht nur Ergebnis von Bereitschaft. Zudem kann es, wie hier schon oft geschrieben wurde, auch sein, dass zunehmend Menschen ihre Bereitschaft anderswo ausleben - zum Beispiel bei eSport-Weltmeisterschaften oder im Stand-Up-Paddling.
Wie gesagt: Du kannst nur belegen, dass bei bestimmten Läufen die Leistungen schlechter werden. Der Rest findet im Wesentlichen in Deinem Kopf statt.
Wie gesagt: Du kannst nur belegen, dass bei bestimmten Läufen die Leistungen schlechter werden. Der Rest findet im Wesentlichen in Deinem Kopf statt.
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Leistungsbereitschaft ist zwar notwendig für Leistung aber nicht unbedingt hinreichend dafür. Insofern finde ich deine Aussage etwas zu sehr vereinfacht. Es gibt genug Leute, egal ob Sportler oder Schüler oder ähnliches, die ausreichend Leistungsbereitschaft aufbringen, aufgrund anderer Umstände, z.B. mangelndem Talent, sozialer Gesichtspunkte etc. aber nicht die Leistung bringen, die jemand anders vielleicht mit viel weniger Leistungsbereitschaft erbringen kann.Rolli hat geschrieben:Genau. Ergebnis der Leistungsbereitschaft ist Belegbar. Die Leistung.
Ich hab' mir z.B. während des Studiums den Arsch aufgerissen um zu lernen, da mir aber das Verständnis für die Theorie gefehlt hat, konnte ich trotz Leistungsbereitschaft nur maximal ausreichende Leistung erbringen, weshalb ich am Ende abgebrochen habe.
Dem Fußball hab' ich in der Jugend fast alles untergeordnet, um höchstklassig spielen zu können. Der Fakt, dass andere mit schlechterer Leistung und weniger Leistungsbereitschaft aufgrund Vitamin B besser gefördert wurden, hat mir am Ende die Entscheidung leicht gemacht, dass ich meine Zeit anders einsetzen will.
Im Gegensatz dazu musste ich in meiner Berufsausbildung so gut wie gar keine Leistungsbereitschaft zeigen und habe als Prüfungsbester der IHK-Region abgeschlossen obwohl andere sicherlich mehr Leistungsbereitschaft gezeigt haben.
Nur mal als Beispiel, dass Leistungsbereitschaft nicht zwingend zu Leistung führt. Und Leistung nicht zwingend Leistungsbereitschaft voraussetzt.
Ich denke aber, was du u.a. auch meinst, ist, dass die Bereitschaft fehlt in der heutigen Zeit, sich zu quälen und Leistung erbringen zu wollen, weil es bequemere Alternativen gibt. Um beim Fußball zu bleiben, lieber Kreisklasse kicken mit 2x die Woche Training, anstatt sich richtig anzustrengen und es vielleicht in die zweite oder dritte Liga zu schaffen. Im Laufsport, lieber auf Instagram posten, dass man einen Marathon geschafft hat, statt im Verein dafür zu schuften, die 3.000m in sub9 zu laufen... richtig?
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Falsch: e-SportTerraP hat geschrieben:Leistung ist nicht nur Ergebnis von Bereitschaft. Zudem kann es, wie hier schon oft geschrieben wurde, auch sein, dass zunehmend Menschen ihre Bereitschaft anderswo ausleben - zum Beispiel bei eSport-Weltmeisterschaften oder im Stand-Up-Paddling.
Wie gesagt: Du kannst nur belegen, dass bei bestimmten Läufen die Leistungen schlechter werden. Der Rest findet im Wesentlichen in Deinem Kopf statt.
Richtig: Computerspiel
Ich fahr' dir auf der PS4 auch F1-Streckenrekord in Hockenheim, bin deswegen aber noch lang kein Motorsportprofi.
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Mike... was Du schreibst, ist ein Klassiker. Ich habe kein Talent. Vitamin B usw.
Vergesse mal die, die kein Talent haben und Vit. B hilft auf 3000m so wie so nicht.
Vor 20 Jahren sind bei uns im Verein 3-4-5-6-7 Leute um 30'/10km gelaufen. Aktuell keiner sub34. Und wir haben mehr Vereinsmitglieder als damals. Das gleiche kann man auf Kreis- oder Landebne vergleichen. Damals gab es auch talentierte und untalentierte. Es gab aber auch talentierte und Leistungsbereite. Heute gibt es auch talentierte und... wo bleibt die Leistung?
Vergesse mal die, die kein Talent haben und Vit. B hilft auf 3000m so wie so nicht.
Vor 20 Jahren sind bei uns im Verein 3-4-5-6-7 Leute um 30'/10km gelaufen. Aktuell keiner sub34. Und wir haben mehr Vereinsmitglieder als damals. Das gleiche kann man auf Kreis- oder Landebne vergleichen. Damals gab es auch talentierte und untalentierte. Es gab aber auch talentierte und Leistungsbereite. Heute gibt es auch talentierte und... wo bleibt die Leistung?
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Hast Du eine Erklärung dafür? Was müsste der talentierte sub 34 Läufer aus Deiner (Trainer-)Sicht tun, um sub 30 zu laufen? Würde denn eine Steigerung der Intensität reichen oder wäre dafür auch ein erheblicher zeitlicher Mehraufwand verbunden?Rolli hat geschrieben:Vor 20 Jahren sind bei uns im Verein 3-4-5-6-7 Leute um 30'/10km gelaufen. Aktuell keiner sub34. Und wir haben mehr Vereinsmitglieder als damals. Das gleiche kann man auf Kreis- oder Landebne vergleichen. Damals gab es auch talentierte und untalentierte. Es gab aber auch talentierte und Leistungsbereite. Heute gibt es auch talentierte und... wo bleibt die Leistung?
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Zettel sollten entsorgt werden (irgendwann, wie man weiß ) habe den hier gefunden (im nächsten Monat wird er ein Jahr alt sein). Hier meine Abhängstatistik:
130. von 173 männlichen Ziellinienüberquerern.
Versenkt wurden
MU16 2
M30 3
M35 5
M40 6
M45 7
M50 5
M55 10
M60 2
M65 2
M70 0
M75 1
Abgesehen von denen, die entnervt aufgegeben haben, als sie gesehen haben, welch altes Schlachtross sie da überholt hat, bzw. nicht rangelassen hat .
Tschakka!
Und weiterhin Euch viel Spass beim Herumrätseln, wieso, weshalb, warum .
Knippi
130. von 173 männlichen Ziellinienüberquerern.
Versenkt wurden
MU16 2
M30 3
M35 5
M40 6
M45 7
M50 5
M55 10
M60 2
M65 2
M70 0
M75 1
Abgesehen von denen, die entnervt aufgegeben haben, als sie gesehen haben, welch altes Schlachtross sie da überholt hat, bzw. nicht rangelassen hat .
Tschakka!
Und weiterhin Euch viel Spass beim Herumrätseln, wieso, weshalb, warum .
Knippi
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Da vermute ich mal ganz provokant, dass die schnellen Jungen am gleichen Wochenende einen Triathlon hatten und gar nicht bei dem Lauf gestartet sind . Bei den Trias kann man sich nicht über eine langsame Jugend eigentlich nicht beklagen.
Auch da ist die M50, M55 und M60 recht stark. Wenn man sich so umhört, dann gibt es wohl typische Motivationsfaktoren, die das Training fördern: "Die Kinder sind aus dem Haus, jetzt habe ich endlich Zeit", "Meine Frau hat jetzt ein Pferd", "Meine Frau ist mit den Kindern ausgezogen". In der Firma ist das mit der Karriere dann auch schon durch ... Da kann die M30 nicht mithalten.
Also ist es nicht wirklich überraschend, dass diese "Alten" leistungsstark sind. Bei den Volksläufen kommt dazu, dass die Breite leider immer breiter wird. (Laufshirts in S sind bei den Herren selten geworden).
Was die Spitze angeht, da sollte sich der DLV mal ernste Gedanken machen, was da schiefläuft. Spitzensport ist unattraktiv geworden. Sobald eine aus der Masse ausschert ist in der Presse von "Doping" die Rede, obwohl es keine echten Verdachtsmomente, sondern nur eine Top-Leistung bei der DM vorliegt. So was darf nicht passieren. Ist ein völlig aus der Luft gegriffener Dopingvorwurf alles, was eine Gesellschaft ihren Topathleten zurückgibt? Ist das neue Motto im Spitzensport "Quäl dich und lass dich beschimpfen (und vergiss das Thema Werbeeinnahmen)"?
Ohne dass man positive Vorbilder an der Spitze aufbaut wird es natürlich auch bei den Ambitionierten nix. Der Mensch orientiert sich nunmal ein seiner unmittelbaren Umgebung .
Auch da ist die M50, M55 und M60 recht stark. Wenn man sich so umhört, dann gibt es wohl typische Motivationsfaktoren, die das Training fördern: "Die Kinder sind aus dem Haus, jetzt habe ich endlich Zeit", "Meine Frau hat jetzt ein Pferd", "Meine Frau ist mit den Kindern ausgezogen". In der Firma ist das mit der Karriere dann auch schon durch ... Da kann die M30 nicht mithalten.
Also ist es nicht wirklich überraschend, dass diese "Alten" leistungsstark sind. Bei den Volksläufen kommt dazu, dass die Breite leider immer breiter wird. (Laufshirts in S sind bei den Herren selten geworden).
Was die Spitze angeht, da sollte sich der DLV mal ernste Gedanken machen, was da schiefläuft. Spitzensport ist unattraktiv geworden. Sobald eine aus der Masse ausschert ist in der Presse von "Doping" die Rede, obwohl es keine echten Verdachtsmomente, sondern nur eine Top-Leistung bei der DM vorliegt. So was darf nicht passieren. Ist ein völlig aus der Luft gegriffener Dopingvorwurf alles, was eine Gesellschaft ihren Topathleten zurückgibt? Ist das neue Motto im Spitzensport "Quäl dich und lass dich beschimpfen (und vergiss das Thema Werbeeinnahmen)"?
Ohne dass man positive Vorbilder an der Spitze aufbaut wird es natürlich auch bei den Ambitionierten nix. Der Mensch orientiert sich nunmal ein seiner unmittelbaren Umgebung .
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Rolli: wo die Leistung bleibt, wisst ihr besser als ich. Ihr als Trainer seid näher an den Athleten. Vielleicht braucht es auch einfach andere Kniffe (Trainingsreize, -methoden) um die Leistung rauszukitzeln?
Aber ich muss mal eine Lanze für die Jungen brechen... Beim heutigen Kerwelauf war ein junger Läufer dabei, der gestern abend noch 90min Fußball gespielt, dann bis heute morgen durchgesoffen, ohne Schlaf 10km mit 300Hm gelaufen ist (über die Zeit und wieviele Extrameter er dank Schlangenlinien gemacht hat, reden wir mal nicht.) und erst dann sich zum Schlafen begeben hat (neben dem Kerweplatz, direkt im Gras vor der Startnummernausgabe). Das nenn' ich mal Leistungsbereitschaft.
Aber ich muss mal eine Lanze für die Jungen brechen... Beim heutigen Kerwelauf war ein junger Läufer dabei, der gestern abend noch 90min Fußball gespielt, dann bis heute morgen durchgesoffen, ohne Schlaf 10km mit 300Hm gelaufen ist (über die Zeit und wieviele Extrameter er dank Schlangenlinien gemacht hat, reden wir mal nicht.) und erst dann sich zum Schlafen begeben hat (neben dem Kerweplatz, direkt im Gras vor der Startnummernausgabe). Das nenn' ich mal Leistungsbereitschaft.
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Einiges davon ist ziemlich offensichtlich schon belegbar, zum Beispiel das Aufkommen neuer Sportarten. Auch das die Physis z. B. der Fußballer sich verbessert hat ließe sich belegen. Ebenso das früher die genannten Altersklassen dominiert haben.Rolli hat geschrieben:Das sind nur Deine Einsichten, die ich nicht teile und die mit nichts belegbar sind. Ich dafür kann das alles mit Ergebnislisten wiederlegen.
Du musst meine Erklärungen ja nicht teilen, auch wenn mich ernste Gegenargumente schon interessieren würden. Die Ergebnislisten, die ich ja versuche zu erklären, können schwerlich ihre eigene Erklärung widerlegen. Aber na ja, ist wahrscheinlich sinnlos. Ist vermutlich auch mangelnde Leistungsbereitschaft sich mit den Gedanken auseinanderzusetzen.
Also alle außer dem Schnellsten sind einfach nicht leistungsbereit. So kann man den Begriff Leistung natürlich auch ad absurdum führen.Rolli hat geschrieben:Keine Leistungsbereitschaft -> keine Leistung (was belegbar ist)
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Nur warum finden die Läufer keinen Weg mehr zu Euch in den Verein? Und die, die noch bei auch sind? Trainieren die echt weniger, also sind weniger Quälbereit?Rolli hat geschrieben:Vor 20 Jahren sind bei uns im Verein 3-4-5-6-7 Leute um 30'/10km gelaufen. Aktuell keiner sub34. Und wir haben mehr Vereinsmitglieder als damals. Das gleiche kann man auf Kreis- oder Landebne vergleichen. Damals gab es auch talentierte und untalentierte. Es gab aber auch talentierte und Leistungsbereite. Heute gibt es auch talentierte und... wo bleibt die Leistung?
Ich bin ja auch innem Verein, LG Nord Berlin. Der beinhaltet zweierlei, einmal die normale Leichtathletik, der Klassiker halt. Und dann gibt es noch unser Ultrateam. Ich bin, so ich kann auf den Weihnachtsfeiern, die auch den Jahresrückblick beinhaltet, mit Statistik, Powerpoint etc. , dabei und auch bei uns sind die Ergebnisse immer noch rückläufig. Wird statistisch allerdings nur in den Meisterschaftsergebnissen gemessen, nicht in Zeiten, Weiten und Höhen. Sonst hab ich wenig Einblick, da ich als Ultraläufer (hoffentlich irgendwann mal wieder) mehr beim Ultrateam zu Gange bin. Bei uns allerdings kann ich beobachten, dass unsere Mitglieder wachsen und die Jungen, "die noch was reißen können" hochgradig leistungsbereit sind und nach ihren Möglichkeiten (Beruf, Kind, Studium) hart trainieren. Da beobachte ich also den gegenläufigen Trend. Das mag durchaus auch an der sehr aktiven Akquise liegen, die bei uns betrieben wird. Mögliche Talente werden angesprochen, ob sie denn keine Lust auf Verein und richtiges Training (Jörg Stutzke schreibt die Pläne) haben. Und da unser Verein in der Ultraszene durchaus einen guten Ruf hat, kommen die LäuferInnen gerne zu uns.
Gruss Tommi
Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
191
Natürlich sind diese Gründe auch alle vorhanden, würde ich auf keinen Fall in Abrede stellen wollen Welche Gewichtung nun welcher Grund haben mag, darüber können wir nur spekulieren. Da sieht es wohl jeder auch etwas anders. Da hab ich auch gar kein Problem mitAchatSchnecke hat geschrieben:Ok ich fasse dann meine meiner Meinung nach überzeugenden Argumente noch mal zusammen.
Es gibt den unbestrittenen deskriptiven Fakt, dass die Anzahl der Läufer im "gehobenen Segment" (also die, die schnelle Zeiten erzielen) prozentual an der Gesamtzahl der Läufer seit dem Hoch Mitte/Ende der 80er Jahre abnimmt. Teilweise nimmt sie sogar absolut ab, obwohl die absolute Anzahl an Teilnehmern bei solchen Veranstaltungen zunimmt.
Daraus folgern einige hier, dass im Amateursegment einfach nicht vernünftig trainiert wird, hauptsächlich wegen der heutzutage geringeren "Leistungs- und Quälbereitschaft" und dann noch weil zu viel Wert auf Gimmicks wie Pulsuhren gelegt wird oder weil Mythen um die Gefahren von zu hartem Training kursieren.
Ich führe nun folgende Gründe an, warum das meiner Ansicht nach unzutreffend ist:
1. Die Leute, die hier fragen ob sie über 140er Puls laufen oder auch bei +20 Grad Celsius trainieren dürfen, würden vielleicht ohne solche Fehlinformationen anders trainieren, aber würden in der Regel trotzdem keine sub3 Marathons laufen. Daher mag das eine nervige Begleiterscheinung von zu viel Training auf eigene Faust und Medienkonsum statt vernünftiger Anleitung z. B. im Verein sein, aber doch eher nicht für die abnehmende Zahl Top-Amateursportler.
2. Generell ist es doch plausibel anzunehmen, dass die Top-Breitensportler (die 10er in den tiefen 30ern laufen etc.) in den 80ern keine Mittvierziger Quereinsteiger oder so waren, sondern eher Jungs, die aus der Jugendleichtathletik kamen und bis zum besten Alter trainiert haben. Wenn man z. B. in den hier auch verlinkten Thread schaut, dann hat burny dort festgestellt, dass die Besten Marathonis damals aus der MHK und M30/35 kamen, während sich das heute zu M40/45 verschiebt. Ich denke doch mal, dass das eher weniger Leute waren, die mit Beginn ihres Berufslebens auch ihre Hobbylaufkarriere aufgebaut haben, sondern eher Leichtathleten die bis ins beste Marathonalter auf (relativ) hohem Niveau trainiert haben.
3. Es gibt keinen Grund, warum die Leistungs- und Quälbereitschaft gesamtgesellschaftlich abnimmt, außer "Hörensagen" bzw. dem eigenen Eindruck Einiger, den aber bisher noch jede älter werdende Generation hatte (was dann arg dafür spricht, dass die Wahrnehmung über die aktuelle Leistungsbereitschaft eher vom aktuellen Alter des Befragten abhängig ist). Auch im Sport finde ich dafür wenig überzeugende Gründe. Schaut man sich z. B. den wichtigsten Breitensport in Deutschland, den Fußball an, dann ist die Physis eines deutschen Nationalmannschaftsfußballers in den 70ern ein Witz gegen das was Jemand heute aus der 2. Bundesliga kann. Ebenso spricht die extreme Dichte im sehr trainingsintensiven Triathlon gegen die These. Warum sollte die Leistungsbereitschaft also ausgerechnet bei Hobbyläufern abnehmen?
4. Letzteres führt mich dazu, dass eine ganze simple Erklärung ist, das das Angebot an Sportarten zugenommen hat und sich Menschen mit Talent und sportlichem Ehrgeiz/Ambitionen auf verschiedene Disziplinen aufteilen. Beispiele sind wie gesagt Triathlon, Klettern, Bodybuilding, andere Kraftsportarten, Mountainbike...
Übrigens Bundesjugendspiele, was glaubt ihr, wer darunter mehr zu leiden hat, als die unsportlichen Kinder? :Röchtög, die Lehrer, die stundenlang bei sengender Sonne auf dem Sportplatz ausharren müssen
Gruss Tommi
Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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Viel zu wenigMikeStar hat geschrieben:Die bekommen dafür aber Gehalt
Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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Schatzi nachgefragt... Da helfen schon Eltern mit Aber die müssen nicht, wie sollte man sie auch zwingen? Ohne sie würde es allerdings nicht funktionieren.Eifelkater hat geschrieben:Mal Ot ist das bei euch auch so, dass da mindestens 6 Eltern pro Klasse dran teinehmen müssen? Also in Form von Zeitmessern etc?
Gruss Tommi
Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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Bei meinen Kindern helfen die Kinder selbst mit bei der Durchführung der BJS.Eifelkater hat geschrieben:Mal Ot ist das bei euch auch so, dass da mindestens 6 Eltern pro Klasse dran teinehmen müssen? Also in Form von Zeitmessern etc?
Auch schon zu meiner Zeit vor 30 Jahren, waren wir Schüler bei der Durchführung mit eingebunden.
Eltern wurden damals nicht benötigt und auch bei meinen Kindern wurde wir Eltern nicht gefragt ob wir helfen würden.
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Leistungsbereitschaft zeigt sich meiner Meinung nach nicht nur auf dem Platz, sondern weit vorher.
Bei mir z.B. dadurch, daß ich für einen langen Lauf im Sommer auch am Sonntag um halb sechs aufstehe und nicht ausschlafe wie der Rest der Familie. Das föllt mir schwer, ich bin eine Schlafmütze.
Weil ich weiß, daß ich nach 30 km keine Lust mehr zum Kochen habe, mache ich am Samstag einen Auflauf, den ich in den Backofen schieben kann, wenn ich heimkomme, damit er warm ist, wenn ich fertig bin mit Duschen. Anstatt mit den Mädels vom Marathonstammtisch in die Pizzeria gehe ich am Mittwochabend ins Stadion zum Tempotraining. Wenn am Sonntag einen langer Lauf ansteht, fällt abends das Kino aus.
Ich bin sicher, jeder organisiert seinen Alltag anders, weil er Läufer ist, und das zählt für mich auch dazu.
Gruß RS
Bei mir z.B. dadurch, daß ich für einen langen Lauf im Sommer auch am Sonntag um halb sechs aufstehe und nicht ausschlafe wie der Rest der Familie. Das föllt mir schwer, ich bin eine Schlafmütze.
Weil ich weiß, daß ich nach 30 km keine Lust mehr zum Kochen habe, mache ich am Samstag einen Auflauf, den ich in den Backofen schieben kann, wenn ich heimkomme, damit er warm ist, wenn ich fertig bin mit Duschen. Anstatt mit den Mädels vom Marathonstammtisch in die Pizzeria gehe ich am Mittwochabend ins Stadion zum Tempotraining. Wenn am Sonntag einen langer Lauf ansteht, fällt abends das Kino aus.
Ich bin sicher, jeder organisiert seinen Alltag anders, weil er Läufer ist, und das zählt für mich auch dazu.
Gruß RS
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Und nicht nur beim Laufen. Stichwort Fitnessstudio:Rolli hat geschrieben:. Sie sind nicht bereit richtig hart zu trainieren.
Wer in den 80ger oder 90ger Jahren ins Fitnessstudio ging, wollte Muskeln aufbauen, Masse machen, massiv werden. Dazu wurden schwere bis schwerste Gewichte bewegt. Und entsprechend gegessen: Hühnchen, Eier, Quark, Milch in rauen Mengen.
Und heute? Ich rede jetzt nicht von der Bauch- Beine-Po, Wellness, Yoga Fraktion. Sondern von den „normalen“ Fitness Gängern. Da wird nur noch mit irgendwelchen Luschi Gewichten trainiert. Das ganze heißt denn Core Training oder Funktional Fitness. In Wahrheit hat man nur Angst vor schweren Gewichten. Und hinterher gibt es einen grünen Tee mit Süßstoff oder einen Laktose freien Milchshake.