divy2 hat geschrieben:Ich bin jetzt 52 Jahre alt, bis ich 25 Jahre alt war, habe ich Fußball gespielt. In dieser Zeit galt Dehnen noch als Teil des Trainings der Weicheier von der Leichtathletik. Diese Leute laufen aber noch heute, während von meinen Fußballkollegen viele nicht mal mehr gerade gehen können. Der Rest hat zumindest verkürzte Oberschenkelmuskulatur, so wie ich auch. Vor dem Laufen mache ich manchmal ein kleines Mobilisierungprogramm, das hat mir mal eine Mittelstreckenläuferin empfohlen, aber keine Dehnübungen.
Ich hab in diversen Foren schon einige Dehn-Ablehner erlebt, die dann doch Verletzungen bekamen, die teilweise auf mangelhaftes oder fehlendes Dehnen zurückzuführen waren.
divy2 hat geschrieben:Wenn ich nach dem Laufen nicht dehne, zerren die Oberschenkel an der Kniescheibe, die bekommt dann nur der Physio wieder an ihren richtigen Platz. Es ist klar, dass die Kniescheibe, die nicht dort sitzt, wo sie soll, Reibungsverluste an Knorplen und Bändern verursachen kann.
Kniescheibe isn gutes Beispiel auch für mich. Auch wenn ich auch noch in meinem Alter ziemlich guten Knorpel unter der Kniescheibe habe, so reagiert dieser doch oft empfindlich bei: dauerhaft hohen Umfängen, langen Spaziergängen (nicht wandern!), langes unbewegtes Stehen. Dann zieht es ordentlich beim Treppen hinuntergehen, oder wenn ich in die Hocke muss. Dehne ich dann ein paar mal ordentlich (Ferse ans Gesäß) sind die Schmerzen sofort nach dem Dehnen nahezu weg, dauerhaft. Für mich jedes Mal ein sehr gutes Signal, dass ein zu hoher Muskeltonus (im Volksmund verkürzter Muskel genannt) des Quadrizeps den Druck auf die Kniescheibe unnötigerweise erhöht. Die Auswirkungen eines solchen permanent zu hohen Druckes auf den Knorpel kann sich wohl jeder Laie ausmalen.
Hatte ich immer mal wieder Sehnenverletzungen und war zur Behandlung damit beim Physiotherapeuten, hat bisher jeder von ihnen, JEDER!, dies auf besagte verkürzte Muskulatur infolge hoher Belastung und mangelhaftem Dehnen zurück geführt. Bereits in meiner Jugend wurde uns vom Trainer und den Ärzten beim Sportclub eingehämmert, dass ein zu hoher Muskeltonus vermehrten Zug auf die Sehnen ausübt, beim Training und vor allem auch außerhalb des Trainings, praktisch den ganzen Tag. Trotzdem haben die meisten von uns eher schlecht als recht gedehnt *soiftz* Das Wissen um den Fehler muss eben nicht immer zu dessen Vermeidung führen
Edit: Ach ja, dynamisches und statisches Dehnen. Ich war früher auch dem Irrtum aufgesessen und hab dynamisches Dehnen missverstanden. Zumindest nicht gewusst, dass es da doch mehrere verschiedene Ausführungen gibt. Ich verstand darunter eher das ruckhafte Zucken in die Dehnung. Wie man es beispielsweise bei Sprintern kurz vor dem Start sieht. Nur hat das bei dehnen einen anderen Sinn: Den Muskeltonus, kwasie die Spannung im Muskel noch einen Tick zu erhöhen. Macht beim Dehnen, das wir meinen, ja nun gar keinen Sinn. Allerdings hab ich, auch beim Physio, gelernt, dass man nie vollkommen statisch dehnen sollte. Immer sanft weiter drücken bis unterhalb der Schmerzgrenze, ziehen ist erlaubt. Halten. Dann locker lassen und eine Weile den Muskel anspannen gegen Druck. Dann locker lassen und wieder in die Dehnung und das ein paar mal wiederholen. Das ist alles andere als rein statisches Dehnen. Und bringt am Ende einen viel besseren Erfolg, als einmal an den Schmerz und dann nur halten. Das kostet dann doch mehr Geduld und man sollte sich die Zeit nehmen.
Gruss Tommi
Mein Tagebuch:
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"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener