Friemel hat geschrieben:
@tmo Bericht fehlt ganz eindeutig noch. So wird das nix mit Kuchen für Dich
Waren gestern gegen 18.00 Uhr wieder zu Hause und ich hatte keine Zeit und Lust mehr mich noch an einen Bericht zu setzen. Da ich aber im Fall der Fälle doch auch Kuchen haben möchte, werde ich nun ein paar Zeilen zusammenschreiben
Es ist wieder kein reiner Laufbericht, sondern ein wenig das Wochenende drum herum beschrieben.
Rahmenbedingungen für das Wochenende waren wieder super. Wetter hat gut mitgespielt und München ist immer mal wieder eine Reise wert. Praktisch ist, dass ein Freund von mir auch das Wochenende wegen des Laufes in München mit anderen Freunden war und er Bekannte in München hat. So haben wir uns an diese 6er Gruppe angehängt und man hatte gleichzeitig ortskundige Leute mit dabei. Aus dieser Gruppe wurde dann auch die Location für Sonntag Abend bestimmt. Der Tipp war ganz gut, denn hier waren wir tatsächlich:
Augustiner in der Arnulfstr., meist relativ voll, dafür aber sehr zentral und wunderschön!
Es war wunderschön, einziges Manko: Die Sauce zu dem Karottengemüse war total versalzen. Der Rest des Essens war super und Bier kann man überall in München gut trinken
Highlights am Samstag: Startnummern abgeholt, durch München treiben lassen und Nachmittags in einer Kneipe Fußball geschaut. Eigentlich wollte ich die Bundesliga ausblenden. Im Abstiegskampf liegen aber die Nerven blank. Also haben wir eine Kneipe gesucht, in der man die Konferenz schauen kann. Was soll ich sagen, da schaut man als Wolfsburger in München Fussball und sitzt mit HSV Fans zusammen in einer fast leeren Kneipe
Die Ergebnisse waren natürlich für beide Parteien beschissen, war auch gut so.
Für den Sonntag war sonniges Wetter mit warmen Temperaturen vorhergesagt. Dies wurde morgens dann nochmal nach oben korrigiert, sodass dann auch schnell klar was das es wieder eine Hitzeschlacht werden würde.
Anders als bei traditionellen Läufen muss man sich beim Wings for Life nicht mit Zielzeiten auf einer bestimmten Strecke auseinandersetzen. Es gilt vielmehr zu überlegen welche Distanz man schaffen möchte, bevor das Catcher Car einen eingeholt hat. Über den Goal Calculator kann man dann über Pace die Distanz, oder natürlich über die Distanz die dazugehörige Pace bestimmen.
Dieser Fakt hat mir, wie im letzten Jahr auch, wieder ungemein Spaß gemacht. Auch ist die Stimmung bei diesem Lauf auch nochmal ein wenig anders als bei anderen Läufen. Die Leute sind noch einen Tick lockerer, fröhlicher und es machen auch viele Leute mit die nicht viel schaffen, aber einfach ein Teil der Veranstaltung sein wollen.
Nachdem ich am Donnerstag beim Lauf mit meiner Frau nochmal einen Warnschuss erhalten habe, habe ich mein Ziel etwas vorsichtiger gewählt. Rückblick: Nach einer Woche Laufpause nach Zürich habe ich am Sonntag 13km absolviert und am Dienstag in 11km noch einige Intervalle eingebaut. Am Donnerstag habe ich während des Laufes mit meiner Frau schnell gemerkt das der Akku noch leer ist.
Als Ziel habe ich mir also gut schaffbare 18km gesetzt und um nicht allzu viel von der Bruttozeit zu verlieren hat sich unsere gesamte Gruppe dann auch rund 40 Minuten vor dem Start in den Startblock 3 recht weit vorne einsortiert. Standen natürlich dann die ganze Zeit in der prallen Sonne, das hat der Stimmung aber keinen Abbruch getan.
Als dann der Startschuss viel, ging es doch noch recht geordnet bis vor zur Startlinie. Auf dem ersten Kilometer ist an freies Laufen in keinster Weise zu denken. Auch war wie im Vorjahr die Brücke eine Engstelle. Wobei die Strecke im Gegensatz zum letzten Jahr schon entschärft wurde. Aber um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich auf den ersten Kilometern etwas mehr Gas gegeben als Plan war. Ich wollte die verlorene Zeit wieder aufholen, um die 18 Kilometer sicher zu treffen. Später hat sich eine Laufgruppe gefunden, die ein ordentliches Tempo nach meinem Geschmack drauf hatte. Am dritten VP hat sich das dann aber auch verlaufen und ab hier war mir klar das ich die 18 Kilometer treffe, das Auto aber Stück für Stück näher kommt. In GC sind die letzten zwei Kilometer dann auch nochmal etwas schneller durchgegangen. Dies war mir auf der Strecke so aber gar nicht bewusst.
Als mich dann das Auto eingeholt hat, war ich aber auch froh das es nun vorbei ist. Wäre es ein HM gewesen, ich wäre das Ding noch nach Hause gelaufen. Aber mein Ziel war erreicht und viel weiter wollte ich am Sonntag auch nicht mehr. Sehr praktisch: Ich wurde direkt an einer Shuttlebus Station eingeholt. Der Rücktransport ging demensprechend fix. Ich saß im ersten Bus der von diesem Punkt aus los fuhr
Allgemein die Stimmung während des Laufes war einfach super. Es hat sich immer einer gefunden, der die Rollstuhlfahrer eine Steigung mit hochgeschoben hat. Natürlich gab es auch Fahrer, die alleine die Diszanz schaffen wollten. Aber man merkt das die Leute für das Motto laufen und nicht vorrangig für das persönliche Ziel.
So lala war die Verpflegung auf der Strecke. Nach 5 Kilometern war ich über den Stand schon sehr froh. Mein Mund war einfach nur trocken und ein Becher war hier eigentlich schon zu wenig, aber mehr Zeit wollte ich hier nicht vergeuden. Der zweite VP kam etwas später als die angekündigten 10 Kilometer und wurde sehnlichst erwartet. Auch war keine direkte Nachverpflegung am Shuttlebus vorhanden. Bei dem Wetter einfach nicht zumutbar. Der Bus war wie eine Sauna und die Leute sind reihenweise umgekippt, der Kreislauf war am Ende. Ein Auto mit Wasserflaschen etc. fuhr erst später die Station an.Für das Wetter war es insgesamt zuwenig.
Im Nachzielbereich konnte davon keine Rede sein, hier wurde richtig groß aufgefahren, ich kenne keinen Lauf in der Größenordnung wo es soviele veschiedene Dinge gibt ( und auch in welcher Welcher vorhanden ist).
Ergebnisse meiner Gruppe:
Insgesamt waren wir alle zufrieden und glücklich, jeder hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nochmals gesteigert. Der Erik hat letztes Jahr 18 Kilometer geschafft und hatte dieses Jahr als Ziel die Blasmusik an der HM Stelle zu hören. Dafür das er eigentlich nur Fussball spielt und ab und an mal ein wenig laufen geht ist es fast schon eine Frechheit das er 22 Kilometer geknackt hat
Am meisten freut mich aber das meine Frau das große Ziel hatte, die 10 Kilometer zu knacken. Die Ungewissheit war aufgrund der Bruttozeit schon vorhanden, ob Sie das schafft. Am Ende standen 10,3km auf der Habenseite und GC hat einen Rekord für die schnellsten 10km spendiert. War das i - Tüpfelchen auf einen schönen Tag.
Bei meinem Kumpel Steffen lief der Rücktransport übrigens nicht so gut. Er erlief 17,5km und musste dann zu meiner Shuttlestation. Hier lief was schief und so standen sehr viele Leute und warteten lange auf kommende Busse, der erste Schwung war ( mit mir ) schon weg. Mittlerweile stand aber glücklicherweise ein Transporter mit Getränken hier. Die Leute im Zielbereich wurden immer nevöser und der eine oder andere hat am Infoschalter nachgefragt. Irgendwann kam dann die Durchsage, dass beim Rücktransport bei Kilometer 19 was schiefgelaufen ist und Busse nun unterwegs sind. Man hat einfach nicht damit gerechnet das soviele Leute in dem Bereich landen werden.
Aber nach eineinhalb Stunden hat er es dann auch in den Zielbereich geschafft. Wir haben alle schon gedacht er wäre total sauer und bedient, hat das aber sehr locker aufgenommen.
So haben wir den Tag vor Ort noch mit einem kühlen Erdinger zusammen ausklingen lassen und sind dann Abends wie schon erwähnt noch gemütlich essen gegangen.
Am Sonntag war ich der Meinung, dass ich schon ziemlich auf Anschlag lief, es aber noch nicht "all in" war und das Tempo gut kontrollieren konnte. Trotzdem fühlte ich mich von den Muskeln und Muskelkater gestern so gerädert wie noch nie nach einem Wettkampf und auch heute sind die Muskeln noch spürbar. Daher denke ich schon das ich nach dem Marathon noch nicht ganz erholt bin und werde diese Woche noch ruhig angehen und nächste Woche mal in mich hinein horchen. Hier sollte ich mich ein wenig drosseln und nicht über das Ziel hinaus schießen.
Zumindest bin ich nun vollends in der Laufsaison 2018 angekommen und habe richtig Lust auf die nächsten Laufwochen!