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Marathontraining sub 3: Eigener Trainingsplan oder Trainingsplan von der Stange?

Marathontraining sub 3: Eigener Trainingsplan oder Trainingsplan von der Stange?

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Hallo!
Mich würde mal interessieren, ob ihr nach einem Plan Marke Eigenbau oder einem Plan aus einem Buch trainiert.
Ich glaube, dass es, wenn man keinen Trainer zur Verfügung hat, effektiver sein kann, sich selbst einen Plan zu erstellen.
Die Vorteile die ich dabei sehe sind: Man kennt den eigenen Körper, man kann den Plan an das zeitliche Umfeld (Beruf und privat) anpassen, man kennt die Landschaft vor der Haustür (bergig, flach), man kann das Training ans Wetter anpassen (im Hochsommer oder gerade jetzt (Eis) ein Thema),...

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Guten Abend,

ich persönlich habe mir einen sub3 Plan von laufszene.de gekrallt und ihn noch ein wenig umgestellt. 12 Wochen Vorbereitung und beim Frankfurt Marathon in 2:59:05 gefinished. Super Plan und ein gutes Feadback für mich....

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Selbst ein vorgestanzter Trainingsplan aus Buch oder Internet ist irgendwie immer auch ein eigener bzw. wird dazu. Das liegt daran, daß die Angebote derart unterschiedlich sind (vergleich bloß mal Steffny mit Daniels oder Pfitzinger mit Beck), daß allein schon die Entscheidung für einen bestimmten Plan eine Menge persönliches Nachdenken und Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, Stärken, Schwächen, Belastbarkeit usw. voraussetzt. Zumindest im Bereich von sub 3 (längst kein Hexenwerk, aber für die meisten schon ein etwas ambitionierteres Unterfangen) kann man sich eigentlich kaum noch Schüsse ins Blaue erlauben. Und beim Marathon, den man, wenn er in die Hose geht, normalerweise nicht mal eben zwei Wochen später um die Ecke wiederholen kann, schon gar nicht.

Das ganze ist also schon mal eine fundamentale Weichenstellung. Dazu kommen dann über einen Zeitraum von 10 (Steffny) bis 24 (Daniels) Wochen noch alle möglichen Unwägbarkeiten, die man vorher oft noch gar nicht kennt (außer wenn es um lange geplante Wettkämpfe oder Urlaub geht) und die zum Improvisieren nötigen. Und dann natürlich noch diverse persönliche Umbauten, d.h. Anpassungen an Wochenrhythmus, Justierung des Trainingstempos je nach Leistungsentwicklung usw.

Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, daß man auch zu einem Plan von der Stange ein sehr persönliches und inniges Verhältnis entwickeln kann - und muß.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Ich habe dieses Jahr erstmalig nach einem fertigen Trainingsplan (Greif – „Heißer Ofen“) trainiert. Vorher hatte ich mir immer den Plan selbst zusammengestellt, wobei ich die Trainingstempi an Daniels VDOT ausgerichtet habe. Die Vorteile eines eigenen Trainingsplans habe ich so gesehen, wie du es auch schreibst.

Deshalb war die Skepsis schon recht groß, doch wollte ich es einfach mal probieren und ich muss sagen, der Versuch hat sich gelohnt. Trainiert hatte ich auf sub 3:06 und rausgekommen ist eine 3:03:3x. Das bedeutete eine Verbesserung der PB um fast 10 Minuten. Dazu muss ich jedoch erwähnen, dass sich der Trainingsumfang gleichzeitig auch um ca. 15 % erhöht hatte.

Den Plan hatte ich leicht verändert, weil es natürlich immer wieder Situationen gibt, die eine Veränderung nötig machen (Zeit, Wetter, körperliche Verfassung). Ich habe allerdings stets darauf geachtet und das ist sicherlich sehr wichtig, die Abfolge der unterschiedlichen Trainingsreize nicht zu verändern!

Ich werde auch beim nächsten MR den fertigen Plan zugrundelegen und dann sehen, ob sich das Versuchergebnis vom ersten Mal bestätigt. Die Zielzeit wird dann natürlich etwas ambitionierter sein. :zwinker5:

Fazit: Ob ein fertiger Trainingsplan tatsächlich besser ist, als Marke Eigenbau, lässt sich nur schwer beurteilen und hängt ganz sicher davon ab, wie viel Erfahrung man bereits hat und inwieweit man sich mit der Trainingslehre auskennt bzw. damit beschäftigt hat. In meinem Fall: Kann sein, dass ich bisher meine Trainingsreize nicht optimal gesetzt hatte, kann aber auch genauso gut sein, dass allein die Umfangserhöhung ausschlaggebend war.

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Persönlich mag ich den A-Plan von Jack Daniels am liebsten, da Daniels sich die Mühe macht, Dir den Sinn und Zweck nahezu jeder Einheit zu erklären. Dadurch ist man selbst in der Lage, kompetent zu entscheiden, welche Einheit unter Umständen weggelassen werden kann, ohne großen Schaden zu verursachen. Bei Daniels wählst Du zudem Deinen gewünschten Wochenkilometerumfang und daraus ergeben sich dann die Einheiten. Daniels eigenen sich meiner Meinung nach am besten, um bestimmte Einheiten an Deinen persönlichen Randbedingungen anzupassen. Für einen kompletten Eigenbau ist eine Menge Erfahrung notwendig.

Viele Grüße
Jörn

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Ich schliesse mich aghamemnun grundsätzlich an.

Ich für mich persönlich halte mich schlicht und einfach nicht für versiert genug, einen eigenen Plan zu entwickeln (und damit meine ich einen richtigen Plan und nicht 1x Intervall, 1x Tempodauerlauf, 1x locker und kurz, 1x LaLa) oder einen bestehenden abzuändern. Die Herren Steffny, Daniels, Pfitzinger, Beck usw. dürften leicht besseres Wissen haben. Daher mein credo: Vergleichen und schauen, was zu Dir passt und den Plan 1:1 durchziehen. Zeitlich kann man es sich immer irgendwie einrichten, wenn man es genug stark Will. Gegen Verletzung/starke Erkältung ist natürlich nichts zu machen. Gleich mit einem Trainer antanzen kann es - auf 3h-Niveau - ja auch nicht sein. So eine Meisterleistung ist das nun auch nicht (auch wenn ich es noch nicht geschafft habe, muss ich zugeben :D ).



Meine Überlegung für Steffny für Wien 2013: Ich wohne in höheren Lagen und kann nicht grossartig high speed Trainings machen im Winter. Daher habe ich mir den langsamsten Plan gekrallt und habe bis zum Wintereinbruch vor 2 Wochen noch schön Tempo gebolzt. Jetzt werden 4mal pro Woche fleissig lockere Kilometer gesammelt, um mir dann in den letzten 10 Wochen mit dem 3h Plan noch den letzten Schliff zu geben. Ab März sollte Tempo dann wieder drinliegen und auf dann zieht selbst der Steffny etwas an :)

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Ich werde es ausprobieren. Ich bin im letzen Jahr meinen ersten Marathon gelaufen, im Wesentlichen nach einem Plan von Dieter "Zahnpasta" Baumann. Der Plan war ausgelegt für 3:30, ich bin in 3:15 angekommen.
Ich werde in Hamburg nächstes Jahr versuchen so um die 3 Stunden zu laufen. Bewusst sage ich hier nicht sub3. Dieses Mal mache ich einen eigenen Plan. Klar: Die langen Läufe und ein Gerüst übernehme ich schon aus diversen Plänen. Allerdings will ich weniger Intervalle, stattdessen mehr Fahrtspiele im profilierten Gelände absolvieren. Daraus ergibt sich als Wochengerüst: Mi=Fahrtspiel, Fr=Tempo, So=lang. Sonst noch so 1-3 10km Einheiten locker, je nach Lust und Laune. Den langen Lauf möchte ich auch hin und wieder mit einigen hundert Höhenmetern versehen. Ich bin gespannt auf das Ergebnis!

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Pinball Wizard hat geschrieben:Ich werde es ausprobieren. Ich bin im letzen Jahr meinen ersten Marathon gelaufen, im Wesentlichen nach einem Plan von Dieter "Zahnpasta" Baumann. Der Plan war ausgelegt für 3:30, ich bin in 3:15 angekommen.
Ich werde in Hamburg nächstes Jahr versuchen so um die 3 Stunden zu laufen. Bewusst sage ich hier nicht sub3. Dieses Mal mache ich einen eigenen Plan. Klar: Die langen Läufe und ein Gerüst übernehme ich schon aus diversen Plänen. Allerdings will ich weniger Intervalle, stattdessen mehr Fahrtspiele im profilierten Gelände absolvieren. Daraus ergibt sich als Wochengerüst: Mi=Fahrtspiel, Fr=Tempo, So=lang. Sonst noch so 1-3 10km Einheiten locker, je nach Lust und Laune. Den langen Lauf möchte ich auch hin und wieder mit einigen hundert Höhenmetern versehen. Ich bin gespannt auf das Ergebnis!
Dann meld Dich für den Jungfrau Marathon an, statt ein ödes 42km-Strassenrennen :)
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