Liebe Det_Isse,
ich verstehe das nicht als Angriff, alles gut.
Ich laufe nie mit Hund, meine kleine 5kg-Pelzwurst wäre da nicht sooooo die Hilfe.
Mein Mann begleitet mich immer wieder mal, zudem hat er mir ein Pfefferspray gekauft (was ich fast nie mitnehme) und ich "muss" mich via Handy zurück melden, wenn ich laufe und er nicht zu Hause ist. Ich habe sogar einen Panikalarm (dank Hennes
) bestellt, den ich zukünftig mitnehmen werde. Mein Mann hat sich darüber gefreut. Sorgen macht er sich mehr als ich. Ich habe Kaihawaiis Haltung in keinster Weise kritisiert, im Gegenteil, ich habe geschrieben, dass es ihn ehrt. Und darauf hingewiesen, dass er dann eigentlich
immer seine Frau begleiten müsste, auch an den Wochenenden, wenn es hell ist. So hatte ich meinen Beitrag gemeint.
Es ist nicht so, dass ich die Ängste nicht verstehen kann. Mir ist es früher nicht anders ergangen. Und natürlich kenne ich sexuelle Anmache. Beim Laufen eher nicht, weil ich mit mp3 laufe und nix höre.
Ich arbeite übrigens mit Straftätern, mir ist also nix fremd. Vielleicht bin ich darum entspannter.
Es gibt auch hin und wieder Situationen im Wald, in denen ich ein warnendes Bauchgefühl bekomme. Natürlich reagiere ich dann angemessen. Vor ein paar Wochen stand da ein Mann am Wegesrand herum und irgendwie war mir nicht wohl. Ich bin dann einfach zurück in die andere Richtung gelaufen und habe den Teil des Waldes eine Weile gemieden. Hier im Ort gehen immer wieder mal Gerüchte herum, dass da jemand sei, der Frauen "komisch anspreche". Klar habe ich das im Hinterkopf und es erzeugt nicht gerade Wohlbehagen.
Wenn es nach meinem Mann ginge, würde ich nie alleine im Wald herum laufen (zumal ich mich immer wieder mal maule und nicht einmal ein Handy dabei habe). Auch das ehrt meinen Mann und natürlich passiert das aus Sorge heraus und nicht, weil er mich kontrollieren will. Dennoch bin ich ein freier Mensch, und weder mein Mann, noch die Eventualität eines Angriffs, werden mir meine Freiheit nehmen. Sorgen um mich mache ich mir viel mehr, wenn ich mit dem Fahrrad in der City unterwegs bin- ständig übersehen einen die Autofahrer und nehmen mir die Vorfahrt. DAS ist eine reale Gefahr für mich (aber ich fahre trotzdem ohne Helm, ich bin einfach mega-aufmerksam).
Ich halte mich an die Grundregeln, dass ich immer zu unterschiedlichen Zeiten laufe und nie die selbe Strecke ablaufe.
Dass andere das anders handhaben und andere Gefühle dazu haben, ist vollkommen in Ordnung. Jeder ist anders gestrickt, hat andere Erfahrungen, lebt in einem anderen Gebiet usw.
Ich bin kein ängstlicher Typ und kann rational daran gehen. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass ich Fähigkeiten habe, mich im Notfall zu wehren.
Wäre ich die TE, so würde ich definitiv nicht alleine in der Dunkelheit laufen, weil es dann eine Qual und kein Spaß ist.
Liebe Grüße!