43. BMW Berlin-Marathon
Die blanken Zahlen
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Distanz[/TD]
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Gesamtzeit[/TD]
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Zeitdifferenz[/TD]
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Pace[/TD]
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[TD]5 km[/TD]
[TD]00:23:21[/TD]
[TD]23:21[/TD]
[TD]04:41[/TD]
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[TR]
[TD]10 km[/TD]
[TD]00:46:42[/TD]
[TD]23:21[/TD]
[TD]04:41[/TD]
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[TR]
[TD]15 km[/TD]
[TD]01:09:28[/TD]
[TD]22:46[/TD]
[TD]04:34[/TD]
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[TR]
[TD]20 km[/TD]
[TD]01:32:28[/TD]
[TD]23:01[/TD]
[TD]04:37[/TD]
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[TR]
[TD]25 km[/TD]
[TD]01:55:35[/TD]
[TD]23:07[/TD]
[TD]04:38[/TD]
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[TR]
[TD]30 km[/TD]
[TD]02:18:52[/TD]
[TD]23:17[/TD]
[TD]04:40[/TD]
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[TR]
[TD]35 km[/TD]
[TD]02:41:59[/TD]
[TD]23:07[/TD]
[TD]04:38[/TD]
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[TR]
[TD]40 km[/TD]
[TD]03:05:32[/TD]
[TD]23:34[/TD]
[TD]04:43[/TD]
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[TR]
[TD]Finish[/TD]
[TD]03:15:39[/TD]
[TD]10:08[/TD]
[TD]04:37[/TD]
[/TR]
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[TABLE="width: 500"]
[TR]
[TD]Erste Hälfte[/TD]
[TD]1:37:25[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Zweite Hälfte[/TD]
[TD]1:38:15[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD][/TD]
[TD][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Schneller KM[/TD]
[TD]4:28[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Langsamster KM[/TD]
[TD]4:48[/TD]
[/TR]
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Rennverlauf
Mein Plan, mich an den 3:15er Pacemaker zu hängen hat sich leider schon vor Start in Luft aufgelöst. Ich war etwas spät dran und bin erst gut 5 Minuten vor Start am Startblock angekommen. Dessen Eingang war leider komplett überfüllt und ich durfte erstmal über irgendwelche Zäune klettern, um überhaupt in den Block reinzukommen. Der Block war für die Zeiten zwischen 3:30h und 3:15, ich wäre also ganz vorne "richtig" gestanden. Irgendwie habe ich es dann zumindest noch ins vordere Drittel geschafft, aber der 3:15 Ballon war nirgendwo zu sehen, und selbst wenn hätte ich es eh nicht dort hin geschafft...
Somit bin ich notgedrungen einfach mein eigenes Tempo gelaufen. Die ersten paar Kilometer war es - wie immer bei einem so großen Rennen - recht eng und ich durfte im Slalom hunderte Leute überholen. Dank der sehr breiten Straßen ging das aber doch halbwegs und ich habe wohl nur wenige Sekunden verloren. Einzig als nach 2.5km von der Straße des 17. Juni abgebogen wurde, war es kurzzeitig mal etwas kritisch.
Nach spätestens 5 Kilometern hatte sich dann alles soweit entzerrt, dass man eigentlich problemlos sein Tempo laufen konnte und auch alle Läufer mit komplett "falschen" Tempo waren dann alle überholt. Aber andererseits habe ich mich dann in einer Situation wiedergefunden, die ziemlich gemein ist:
Ich war von Unmengen Läufern umgeben, die
minimal langsamer als mein eigentliches Zieltempo liefen. Wenn die Mitläufer ein komplett anderes Tempo laufen, dann merkt man das sofort und zieht sein eigenes Ding durch. Wenn die Mitläufer aber
fast das richtige Tempo laufen, muss man höllisch aufpassen, dass man nicht einfach in der Masse mitschwimmt und kontinuierlich Zeit verliert. Und das Überholen von Leuten, die <5 s/km langsamer laufen als man selbst, ist auch ziemlich mühsam. Somit war ich zwischen Kilometer 5 und 10 etwas langsamer und vorallem ungleichmäßiger unterwegs, als mir lieb war.
So ab Kilometer 10 hatte ich mich dann wohl langsam in die richtigen Position vor gekämpft und es lief immer besser. Ich fühlte mich immer noch super entspannt, die Beine machten keinerlei Probleme und ich wurde schneller und schneller. In dieser Phase hatte ich dann auch einige Kilometer um die 4:30/km mit dabei. Ein bisschen habe ich dann doch probiert mich zu drosseln, aber künstlich einbremsen wollte ich mich dann auch nicht.
So plätscherten die Kilometer ziemlich ereignislos dahin, ich konnte mein Zieltempo problemlos halten und hatte keinerlei nennenswerte Probleme. Einzig meine linke Wade muckte etwas herum und ich merkte den Ansatz einer Verhärtung. Groß gestört hat das aber nicht und es ist bis zum Rennende auch nicht wirklich schlimmer geworden. Taugt also nicht als Ausrede. Als ich dann nach der HM Marke immer noch nahezu jeden Kilometer problemlos mit einer 4:3x Pace laufen konnte, wurde ich langsam etwas übermütig und ich dachte, dass mit der sub3:15h könnte eventuell doch klappen...
Auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde ich dann erst ab so km25, als sich einerseits dann doch langsam erste Ermüdungserscheinungen zeigten und außerdem die einzige nennenswerte (Mini-)Steigung der Strecke angestanden ist. Auf einmal hatte ich auch mal Kilometer >4:45 mit dabei und mir wurde klar, dass es mit der 3:15 wohl doch schwierig werden wird. Bei Kilometer 28 habe ich mir am Stand dann auch ein Gel gegönnte, was mein Magen mit kurzzeitigen, leichten Grummeln quittiert hatte...
Ansonsten habe ich mich mit Verpflegung ziemlich zurückgehalten. Selbst mitgenommen habe ich absolut gar nichts, bei jedem 2. bis 3. Stand habe ich einen halben Becher Wasser getrunken, bei km28 ein Gel und bei km36 einen Becher ekelhaft verwässertes Red Bull. (das mochte mein Magen auch nicht sonderlich...) Dringend üben muss ich das Trinken während des Laufens. Um überhaupt was in den Mund zu bekommen, musste ich meist für einige Sekunden komplett stehen bleiben.
Als es dann ab Kilometer 30 wieder bergab ging, haben sich meine Zeiten wieder halbwegs normalisiert und ich bin bis km35 wieder konstant unter 4:40 gelaufen.
Ab Kilometer 35 fing es dann langsam an, echt hart zu werden. Ich konnte meine Pace zwar immer noch halbwegs halten, aber mittlerweile musste ich dafür dann doch ziemlich kämpfen. So ab Kilometer 37 fingen dann auch die obligatorischen "nie wieder Marathon", "warum mache ich den ganzen Mist überhaupt", etc. Gedanken an.
Das ist aber zumindest schon mal eine klare Steigerung, bei meinen bisherigen Marathons kamen diese Gedanken schon
deutlich früher
Irgendwie konnte ich die Pace aber doch zumindest nahe der 4:40 halten und der Anblick des Brandenburger Tors hat dann beim letzten Kilometer noch mal die letzten Kräfte freigesetzt und ich konnte als "Endspurt" zumindest noch mal auf 4:35 beschleunigen.
Fazit
Mein Mindestziel "sub 3:20" ganz klar geschafft, meine Traininggsplan-Steuer-Pace 4:40/km auch unterboten, mein Traumziel 3:15 nur knapp verpasst, fast 14 Minuten schneller als letztes Jahr an selber Stelle, PB um fast 6 Minuten verbessert
==> Ich würde mal sagen, der Trainingsplan hat bei mir super funktioniert.
Interessant finde ich mal wieder meinen Puls:
Wie eigentlich bei fast allen meiner Wettkämpfe war der relativ niedrig (85% HFmax) und vorallem nahezu konstant über die gesamte Renndauer. Also kein Anstieg gegen Ende wie bei den meisten (Alcx schrieb sogar, dass er auf der Zielgerade seinen höchsten jemals gemessenen Puls erreicht hat
). Im Gegenteil, genau genommen ist mein Puls tendenziell sogar minimal gefallen (von 86% auf 84%). Das passt auch ganz gut zu meinem Körpergefühl, ich war niemals auch nur im Ansatz außer Puste und auch der Hammermann war gefühlt Kilometerweit entfernt. Ich denke, ich war wirklich zu 100% durch muskuläre Ermüdung (aka schwere Beine) beschränkt. Darüber, was das über mich bzw. über mein Training aussagt, bin ich immer noch ziemlich unschlüssig.