Ich hab den Anspruch auf den Tisch gelegt, weil hier mehrmals Zeiten genannt wurden, auf die ich reagiere wollte. Ich habe halt einen Anspruch, und der ist letztlich auch meine Motivation für das Training. Wenn man sich nicht mehr für Best-und/oder Wettkampfleistungen interessiert, ist das ja legitim, aber so ganz außergewöhnlich oder deplatziert halte ich das in einem Sportforum aber auch nicht, sich noch dafür zu interessieren.leviathan hat geschrieben:Aber genau in diesen Diskussionen legst Du selbst Deinen eigenen "Anspruch" auf den Tisch.
Ich halte es einfach für sinnvoller, in Sachen Triathlon oder Duathlon in einem Wettkampf die Leistung relativ zu betrachten. Da hat Temperatur/Wind und die in der Regel nicht vermessene Strecke einfach einen zu großen Einfluss. In der AK-Wertung ist das natürlich auch immer davon abhängig, wer da am Start steht. Aber ich hab da schon einen Überblick über meine AK in den letzten Jahren und kann das ganz gut einschätzen, so stark schwankend ist das bezüglich des Podiums oder der Plätze 1-5 nicht. Irgendeinen außerirdischen Starter oder auch zwei gibts immer, aber der Rest ist recht homogen.Und auch bei den Wettkämpfen im Berliner und Brandenburger Umland betrachtest Du selbst Deine Leistung relativ und nicht absolut.
Du redest Dich selbst nach unten. Und zwar völlig zu unrecht. Du vergleichst Dich dann mit Leuten, die seit Jahrzehnten auf extrem hohen Niveau in der AK unterwegs sind.
Wo rede ich mich denn bitte selbst nach unten ? Ich finde eine Battle in der AK durchaus reizvoll und finde es motivierend, das das in meiner Reichweite liegt. Ein Gesamtsieg ist es in der Regel nicht. Aber das eine konnte ich durch die Arbeit, die ich investiert hab, halt beeinflussen und mir erarbeiten, das andere ist, zumindest mit meinen Lebensbedingungen, halt nicht erreichbar. So what. Ich rechne es mir durchaus als absolute Leistung an, wenn ich da ein Ergebnis hinstelle. Wenn ich das zusätzlich in einen AK-Kontext setzen kann bei zum Beispiel einem WK, wie dem Spreewaldduathlon, der nun wirklich nicht schlecht besetzt ist, finde ich das halt motivierend. Wenn für jemand anderen nur die Gesamtwertung zählt, ist das sicher nicht mein Problem. Da finde ich es aber übrigen auch reizvoll, dass ich da mittlerweile durchaus das Niveau habe, in so einem Starterfeld in die Gesamt Top-Ten zu kommen. Was daran nun kleinreden ist, verstehe ich nicht. Wenn ich trotz meines vielen Trainings nur um die letzten Plätze kämpfen können würde oder ums finishen, würde ich mich damit vergleichen. Aber wenn ich mich nicht vergleichen möchte, brauche ich tatsächlich keinen Wettkampf. Dann reicht mir das Training.
Ich verstehe die Logik immer noch nicht. Muss ich aber auch nicht.Da gibt es nur zwei Möglichkeiten. Erstens Du ziehst woanders hin. Zweitens Du lässt die Vergleiche. Die helfen Dir ja nicht. Ganz im Gegenteil.
Große Angst habe ich nicht. Aber schon Respekt, dass es durchaus viele Fehlermöglichkeiten gibt, wegen derer ich ggf. das Training der letzten Monate nicht gut umsetzen kann. Und natürlich bin ich dann enttäuscht und das es dann den nächsten IM-Schuss erst nächstes Jahr gibt, macht die Sache nicht einfacher. Aber dann wäre es halt so, die Welt geht nicht unter. Genau aus diesem Grunde geht es aber auch nicht spurlos an mir vorbei, wenn ich auf dem Höhepunkt der Vorbereitung einen Unfall habe und daran zweifel, ob ich noch an die Startlinie komme und ob ich annährend die Performance bringen kann, für die ich hart gearbeitet habe.So würdest Du die große Angst vorm Debüt weiter mit Dir tragen müssen.
Vielleicht geht das nur mir so, aber das stimmt mich dann mental nicht froh. Das ist halt der Preis dafür, dass ich mich andererseits über ein gutes Ergebnis auch extrem freuen kann. Das bleibt jemanden, denen Wettkampfergebnisse nicht mehr interessieren, halt verwehrt, aber der wird seinen Honig halt woanders saugen.
Glücklicherweise sind das aber auch alles First-World-Problems. Selbst, wenn ich jetzt nach dem Unfall die Saison abhaken hätte müssen, ist das schlechte Gefühl in der Regel nach 14 Tagen vorbei und das Leben geht weiter. Das ist leider bei vielen anderen Dingen im Leben nicht so.