Antracis hat geschrieben:Nur zur Sicherheit, weil ich spiele ja hier auch irgendwie eine Rolle
Ich fühle mich auch gut damit, laufe sogar langsam als im Plan steht, habe das aber mit dem Coach abgesprochen, das DL Tempo eher zurückhaltend und vor allem Montag nach dem, meist sehr umfangreichen, Wochenendblock.
Ich absolviere die Dauerläufe aktuell ja bewusst eher gemütlich. Konkret bedeutet das, mal die letzten zwei Monate betrachtend:
- ca. 70 % bin ich mit < 70 % HFmax unterwegs
- ca. 25 % HFmax < 77 % (das ist für mich so die Obergrenze von "easy")
- ca 5 % darüber (das ist sogar für meine Verhältnisse eher wenig und wird während der nächsten Monate etwas zunehmen)
Bin gespannt, ob/wie sich das auf meine Leistungsfähigkeit auswirken wird in den nächsten Monaten/Jahren. Ist aber natürlich auch immer die Frage: wenn man schon längere Zeit einen bestimmten Umfang absolviert, wie wirkt es sich dann aus, wenn man den Umfang gleichbehält aber die Intensität der Dauerläufe leicht verringert? Kann man dadurch "bessere" schnelle/harte Einheiten laufen oder den Umfang ausbauen, weil man insgesamt einfach weniger erschöpft ist? Und (inwiefern) unterscheiden sich die kurzfristigen von der mittel- bis langfristigen Auswirkungen? Wird man z.B. kurzfristig eher "schwächer", mittel- bis langfristig wirkt es sich aber positiv aus? Und wie langfristig muss man hier denken (eher in Monaten oder sogar Jahren)?
Antracis hat geschrieben:Da fehlt mir etwas die Entspanntheit von Levi…wäre vielleicht anders, wenn sehr easy bei mir auch 4:20 wäre oder so.
Glaube ich nicht, sorry.
Hast du wirklich den Eindruck, je schneller jemand läuft, desto weniger wird mit anderen verglichen ("die laufen mehr/schneller als ich
im Training")?
Mir scheint es übrigens nicht selten so, dass nicht die Wettkampfresultate verglichen werden, sondern vielmehr das was im Training gemacht wird. Als ob das Ziel nicht wäre, im Wettkampf eine möglichst gute Zeit/Platzierung zu erreichen – mit dem Training, das dafür halt notwendig und passend ist, egal wie viel/wenig das ist – sondern vielmehr einfach möglichst hart zu trainieren. Damit meine ich jetzt nicht dich im Speziellen, ich habe schon das Gefühl, dass du dich diesbezüglich entwickelt hast über die letzten Jahre und deutlich weniger mit anderen und dem was du vor x Jahren gemacht hast vergleichst. Das ist einfach eine ganz allgemeine Beobachtung, egal ob jetzt hier im Thread, im Forum oder ganz allgemein bei Ausdauerathlet*innen.
Antracis hat geschrieben:Ich würde auch 5:35 laufen, wenn das die Beine sagen, richte mich da eher nach Gefühl und bremse mich im Zweifel.
Andererseits muss ich zugeben, dass ich bei sehr langsamen Tempi immer mentale Arbeit verrichten muss nach dem Motto…Easy days easy und iss alles gut und normal und mich an so Erzählungen von Ryan Hall erinnern, dass er an manchen easy-Days wie ein Durchschnittsjogger unterwegs war.
Ist vermutlich eine Mischung aus Gewöhnungs- und Glaubenssache. Wenn man nie wirklich langsam läuft, fühlt es sich "unnatürlicher" an, weil es einfach nicht so automatisiert ist. Und wenn man nicht davon überzeugt ist, dass das niedrigintensive Training genauso viel – und in mancher Hinsicht vielleicht sogar mehr – als intensiveres Training bringt, so wird man immer das Gefühl haben, dass schneller doch besser wäre.