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Marathon laufen im Aeroben Bereich

Marathon laufen im Aeroben Bereich

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Ich trainiere gerade für den München Marathon Mitte Oktober. Da ein Marathon ja im Aeroben Bereich gelaufen werden sollte, versuche ich natürlich, die Schwelle vom Aneroben zum Aeroben Bereich deutlich nach unten zu verschieben. Allerdings weiß ich natürlich nicht, wie zuverlässig die Angaben (in dem Fall von Polar) sind - was den Bereich Aerob/Anerob betrifft. Ich habe auch den Polar Fitness-Test gemacht - und die Werte dann übernommen. Deshalb bin ich mir etwas unsicher, ob ich im Oktober den Marathon schon komplett in Aeroben Bereich laufen könnte. Bei einem Übungslauf am Sonntag über 25 km (durchschnittl. Herzfrequenz 149) war ich laut Polar 86% im Aneroben - und nur 13% im Aeroben Bereich. Oder passiert das automatisch bei genügend langen Vorbereitungsläufen?

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AlexanderH hat geschrieben:Ich trainiere gerade für den München Marathon Mitte Oktober. Da ein Marathon ja im Aeroben Bereich gelaufen werden sollte, versuche ich natürlich, die Schwelle vom Aneroben zum Aeroben Bereich deutlich nach unten zu verschieben. Allerdings weiß ich natürlich nicht, wie zuverlässig die Angaben (in dem Fall von Polar) sind - was den Bereich Aerob/Anerob betrifft. Ich habe auch den Polar Fitness-Test gemacht - und die Werte dann übernommen. Deshalb bin ich mir etwas unsicher, ob ich im Oktober den Marathon schon komplett in Aeroben Bereich laufen könnte. Bei einem Übungslauf am Sonntag über 25 km (durchschnittl. Herzfrequenz 149) war ich laut Polar 86% im Aneroben - und nur 13% im Aeroben Bereich.
Die Werte pasen nicht, können nicht passen. Deine Uhr kann das gar nicht messen, dazu braucht man eine Atemgasanalyse. Am besten du vergisst das ganze und trainierst einfach ganz normal weiter.

13% Anaerob entsprricht in etwa der Belastung eines voll gelaufenen Wettkampfs von 2k bis maximal 10km. Du kannst das gar nicht über 25km bringen.

Typische Werte für 25km WK wären so 95 - 99 % aerob. Da das ein Trainingslauf war, muss das gegen 99% gehen und was die Uhr anzeigt ist Quatsch.

Vermutlich geht die Uhr von einer falsch (zu niedrig) berechneten HfMAx aus und einer aus dieser falsch (zu niedrig) berechneten anaeroben Schwelle. Vielleicht berechnet sie die Schwelle auch anders falsch. Aber angenommen die Uhr rechnet mit 160 HfMax und 144 für die Schwelle, dann bist du bei durchschnittlich 146 natürlich oft drüber. Dann rechnet die Uhr das Verhätnis der gelaufenen Zeit über der angeblichen Schwelle zu der Zeit unter der falschen Schwelle aus. Und da kommt dann nicht nur wegen der falschen Schwelle Müll raus.

Dennwas viele nicht wissen: Beim Laufen an der anaeroben Schwelle kommt die Energie zu über 90% aus dem aeroben Stoffwechsel. Es bleibt also eine aerob dominierte Belastung.

Es gibt keinen krassen Übergang in diesen Dauerlaufbereichen von 100% aerob zu 100% anaerob.

Die längste Lauftstrecke, die unter Umständen mit über 50% anaerobem Stoffwechsel gelaufen werden kann sind so 800 bis 1000 m. Natürlich ist das Tempo weit schneller als Schwellentempo, aber die Energie wird dennoch zu einem großen Teil aerob bereit gestellt.

Du wirst den Marathon sehr wahrscheinlich zu 99 - 99,5 % aerob laufen, egal was deine Uhr dazu sagt.

Und für das Training ist das alles gar nicht so wichtig, weil man aus diesen Angaben im Gegensatz zu leiter im Umlauf befindlichen längst wiederlegten Ansichten nicht so leicht direkte individuelle Trainingsempfehlungen ableiten kann.

Also diszipliniert weiter trainieren, wen du einen anständigen Plan hast, klappt das mit dem Marathon. Die Uhr am besten in erster Linie dazu benutzen, dein Tempo zu ermitteln.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Vermutlich geht die Uhr von einer falsch (zu niedrig) berechneten HfMAx aus und einer aus dieser falsch (zu niedrig) berechneten anaeroben Schwelle. Vielleicht berechnet sie die Schwelle auch anders falsch. Aber angenommen die Uhr rechnet mit 160 HfMax und 144 für die Schwelle, dann bist du bei durchschnittlich 146 natürlich oft drüber. Dann rechnet die Uhr das Verhätnis der gelaufenen Zeit über der angeblichen Schwelle zu der Zeit unter der falschen Schwelle aus. Und da kommt dann nicht nur wegen der falschen Schwelle Müll raus.
Ich weiß warum die Uhr das macht:
PULSMÄN
pm.gif pm.gif 1659 mal betrachtet 1.58 KiB

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DerC hat geschrieben: 13% Anaerob entsprricht in etwa der Belastung eines voll gelaufenen Wettkampfs von 2k bis maximal 10km. Du kannst das gar nicht über 25km bringen.
Uups, ich habe mich verlesen: die Uhr sagt ja sogar 86% Anaerob .... 13% aerob. Völliger Unsinn.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Bei einem langen Wettkampf ist ca. 90-98% der Belastung aerob. Vergleichend dazu:

400m ca. 45%
800m ca. 70%
1500m ca. 83%

Eine Pulsuhr gibt keine Auskunft über die jeweilige Belastung, sondern zeigt eben nur den Puls an. Grund hierfür ist, dass eine Pulsuhr keine Rücksicht auf andere Parameter nimmt, wie z.B. Dehydrierung, Erhöhung der Körperkerntemperatur, Außentemperaturen usw. Bei 86% im anaeroben Pulsbereich bin ich mir aber ziemlich sicher, dass die maximale Herzfrequenz in deiner Polaruhr nicht korrekt ist.

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http://forum.runnersworld.de/forum/puls ... ost1721555

Entweder der Leistungstest mit der Maximalpulsermittlung war Mist oder Alexander vertraut der Polar-Uhr mit ihren Vorgaben mehr als dem Leistungstest. Dass die Angaben der Uhr nicht stimmen können, weil es nicht möglich ist, irgendwas um die 1.5-2 Stunden am Stück im anaeroben Bereich zu laufen, wurde ja schon mehrfach geschrieben.

Äh, das hat sich jetzt mit Alexanders Posting überschnitten.

Aber warum anaerob? 149/184 = 81% im Schnitt. Anaerob wird's irgendwo bei 88, 89%. Wenn lt. Polar 81% anaerob sein sollen, ist ihr Pulszonenkonzept falsch.

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Dem Sportmediziner würde ich da schon vertrauen - dieses Institut ist hier in München ziemlich angesehen. Nur mit dem Polar-Zonenkonzept komme ich nicht ganz klar...

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AlexanderH hat geschrieben:Irgend etwas stimmt da nicht...?
Und zwar bei der Interpretation. Du hast 86% in Zone 4 (HF 146 - 165) verbracht, und laut deines zweiten Bilds liegt bei 165 die anaerobe Schwelle (90% deiner HFmax von 183; die 146 entsprechen 80%). D.h. auch nach Polar warst du ausschließlich unterhalb der anaeroben Schwelle.
Landläufig wird Zone 4 oft als GA2 bezeichnet, und ist nicht anaerob.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Das erinnert mich stark an einen anderen Faden: da hatte jemand mächtig Angst bekommen, weil die Uhr 95% der HFmax angezeigt hat, obwohl derjenige sich noch ganz normal unterhalten konnte. Bei manchen ist wohl der Glaube an den Output der Wunder-Gadgets noch größer als bei anderen an Gott. :D
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

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Dude77 hat geschrieben:Das erinnert mich stark an einen anderen Faden: da hatte jemand mächtig Angst bekommen, weil die Uhr 95% der HFmax angezeigt hat, obwohl derjenige sich noch ganz normal unterhalten konnte. Bei manchen ist wohl der Glaube an den Output der Wunder-Gadgets noch größer als bei anderen an Gott. :D
Ein Bekannter von mir hat im HM-WK eine Gehpause eingelegt, als seine HF übers "Maximum" ging.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Angst bekomme ich deswegen nicht gerade - vor allem, nachdem ich am Ende meines ersten 25 km- Laufs noch recht fit war, und durchaus hätte weiterlaufen können. Was mich natürlich angesichts der Daten etwas gewundert hat. Nur - wenn man schon ein teures Spielzeug für 450,- hat, sollten die Daten auch passen - gehe aber eher von einem Denkfehler meinerseits aus...

Beim Training schaue ich gar nicht auf die Herzfrequenz - nur danach bei der Auswertung...

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AlexanderH hat geschrieben:Bei einem Übungslauf am Sonntag über 25 km (durchschnittl. Herzfrequenz 149) war ich laut Polar 86% im Aneroben - und nur 13% im Aeroben Bereich. Oder passiert das automatisch bei genügend langen Vorbereitungsläufen?
Öhm..... ich hab keine Ahnung von sowas...würde diese Daten aber zunächst einmal arglos hinnehmen.

Der aerobe Bereich ist der zwischen Tempo 0 und der aeroben Schwelle...also für Pulsläufer bis ungefähr 70%. Und dein Messgerät hat befunden, dass du 13% der Zeit unterhalb und 87% der Zeit oberhalb dieses Wertes warst.
Bild
unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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AlexanderH hat geschrieben:.... gehe aber eher von einem Denkfehler meinerseits aus...
Ja, du glaubst, du brauchst eine Uhr für so etwas. :D

Versuche es doch mal so:
[INDENT]Gehe laufen.
Solange du ohne große Anstrengung atmen kannst, bist du im Aeroben Bereich.
Wenn du anfängst zu "schnaufen", dann läuft du im Anaeroben Bereich.
:prof: [/INDENT]

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AlexanderH hat geschrieben:gehe aber eher von einem Denkfehler meinerseits aus...
Du musst gar nicht denken - bloßes Lesen hätte gereicht (naja, gut, Lesen und Verstehen, insofern doch wieder Denken). :teufel:

12.*HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Dort: Zone 4 = "HART / AEROB-ANAEROBES MISCHTRAINING" - 80-90%


P.S.: Die von M.E.D. vorgeschlagene Diagnostik wäre natürlich deutlich hirn- und geldbeutelschonender. :P

SCNR,
kobold

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M.E.D. hat geschrieben:Ja, du glaubst, du brauchst eine Uhr für so etwas. :D

Versuche es doch mal so:[INDENT]Gehe laufen.
Solange du ohne große Anstrengung atmen kannst, bist du im Aeroben Bereich.
Wenn du anfängst zu "schnaufen", dann läuft du im Anaeroben Bereich.
:prof: [/INDENT]
Ich schnaufe immer - irgendwie...

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AlexanderH hat geschrieben:Ich schnaufe immer - irgendwie...
Also immer anaerob! ;-)

Grundsätzlich passiert aber an der anaeroben Schwelle nichts besonderes. Weder ist unterhalb dieser definierten Schwelle die Energiebereitstellung rein aerob, noch ist sie oberhalb rein anaerob. Bei niedrigen Belastungen ist jedoch der Anteil der aeroben Energiebereitstellung im Vergleich zur anaeroben sehr hoch, dessen Verhältnis sich mit steigender Belastung ändert, sprich der aerobe Anteil nimmt ab, während der anaerobe Anteil zunimmt.

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Laplace hat geschrieben: Grundsätzlich passiert aber an der anaeroben Schwelle nichts besonderes. Weder ist unterhalb dieser definierten Schwelle die Energiebereitstellung rein aerob, noch ist sie oberhalb rein anaerob.
Und der permanente Anstieg des Laktatspiegels oberhalb der Schwelle ist auch nichts Besonderes?^^

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*cel hat geschrieben:Und der permanente Anstieg des Laktatspiegels oberhalb der Schwelle ist auch nichts Besonderes?^^
Der Laktatspiegel steigt auch unterhalb der Schwelle mit steigender Intensität.

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Laplace hat geschrieben:Der Laktatspiegel steigt auch unterhalb der Schwelle mit steigender Intensität.
sicher?
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

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Dude77 hat geschrieben:sicher?
Ich sehe, dass ich mich hier etwas ungenau ausgedrückt habe. Der Körper ist in der Lage bei steigender Belastung die Laktatkonzentration relativ konstant zu halten. Der Beginn der Erhöhung der Laktatkonzentration setzt aber schon vor der sogenannten Schwelle ein.
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