Man sollte das schon differenzieren. Viele kennen Ihre 100m Zeit und 1000m Zeit aus der Schule. Da gibt es einen Vergleich. Alle sonst gelaufenen Strecken sind nicht so nachvollziehbar. Und wenn jemand nicht im Metier steckt, schindet allein die Distanz des Marathon Eindruck. Daher wird das wohl eher wahrgenommen.SKTönsberg hat geschrieben: Klosterhafen wird in meinen Augen hingegen viel zu wenig gehypt. Also es ist vielleicht besser für ihre Entwicklung, aber es zeigt wie wenig die Öffentlichkeit Leistungen abseits des Marathons beurteilen kann.
Das ist schwer zu sagen. Sie hat bis dato fantastische Fortschritte gemacht. Niemand kann sagen, ob das so weitergeht. Es ist auch nicht entscheidend wie viel Potential wir sehen (wollen). Vielleicht folgt sie auch gerade einem für sie passenden Plan. Und auch als Verfechter von höheren Umfängen ist weder abschätzbar, ob sie das wirklich noch einen Schritt nach vorn bringt noch, ob sie das überhaupt verträgt. Auch diesen wichtigen Bestandteil von Talent benötigt sie.Ihre 32:24 aus dem Mittelstreckentraining mit moderaten Umfängen und mit 18 Jahren hat mir die Kinnlade eine Weile auf dem Boden gelassen. Ich sehe da dermaßen viel Potenzial, unter Berücksichtigung des Trainings (60-70km/Woche!!!) und des Alters, dass ich sogar Weltrekorde nicht ausschließen würde, bin ich damit eigentlich alleine?
Schau Dir das trainingsmethodische Gegenbeispiel an. Das wären für mich die Hahners. Beide haben in der Vergangenheit auf Volumen und schnelle DL gesetzt. Auch sie haben sich sehr schnell und positiv entwickelt. Dann haben viele an Ihre Grundschnelligkeit rumgenörgelt. Jetzt arbeiten sie genau daran und haben damit weniger Erfolg. Sie haben es aber versucht. Training ist nun mal komplex. Eine Komponente zu entwickeln, kann auch bedeuten eine andere damit negativ zu beeinflussen. Vielleicht ist das auch nicht ihr Trainingsstil.
Ich würde hier gern eine Lanze für die beiden brechen. Vermarktung hin oder her. Vor ein paar Jahren ist viel darüber gesprochen worden, daß sich die Sportler einfach besser vermarkten müssen. Nun tun das einige und vielleicht schießen sie gelegentlich über das Ziel hinaus. Damit zu verbinden, daß sie gleichzeitig ihr Training vernachlässigen, halte ich aber zumindest für fragwürdig.
Dann arbeiten sie tatsächlich an einem Punkt, auf den sie hinlänglich hingewiesen wurden. Und es ging schief. Na und! Training ist doch keine Erfolgsgarantie. Die Mädels sind extrem fleißig und diszipliniert. Sie versuchen wirklich das beste aus sich zu herauszuholen. Daß beide gelitten haben, hat man wohl sehen können. Da darf man auch mal im Ziel komplett abfackeln.
Ich bin weder ein Fan der Renngestaltung mit Tempomachern, noch der Art der Vermarktung. Trotzdem habe ich sehr großen Respekt vor der sportlichen Leistung. Noch mehr beeindruckt bin ich von der Disziplin und Akribie mit der sie arbeiten.