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von burny
Ich finde, der Meldung wohnt eine sehr tröstliche Botschaft inne.
Trost #1: Jeder kann einen Weltrekord laufen!
Wenn man sich auf 100 m, 200 m oder dann bei den Langstrecklern auf 5.000 m, 10.000 m, 10 km, Marathon etc. beschränkt, wird klar, bei der Masse an Läufern können da nur einige wenige punkten. Wenn man das dann aber erweitert: Marathon auf der Bahn, Marathon auf Schiffsplanken, 1.000 km, 1.000 km auf dem Laufband, 1.000 km ohne Laufsocken etc., dann erschließen sich plötzlich ganz andere Dimensionen. Wenn man nur kreativ genug ist, dann kann jeder mal dran kommen.
Trost #2: Jeder kann Weltrekord laufen ohne unnütze bürokratische Hürden!
2011 lief ich als erster M60-er unter 8 h auf 100 km. (Vorher lag der anerkannte Weltrekord bei 8:02 h). Dummerweise gab es kein Vermessungsprotokoll der Strecke, und daher war der Lauf für die Katz. Das kann bei so einem Laufband-Rekord oder ähnlichen intelligent ausgesuchten Varianten nicht passieren: Es gibt keine Regeln, es gibt keine Protokollierung, der Künstler ist seiner freien Schaffenskraft überlassen. (Wer das als unangebrachte Mäkelei betrachtet, möge Diskussionsverläufe im Forum der DUV nachlesen, bei denen teils haarsträubende Unzulänglichkeiten zutage kamen bis hin zur Erkenntis, dass nur geringe Anteile von scheinbaren Ultrarekorden tatsächlich erbracht wurden.)
Trost #3: Jeder kann mediale Aufmerksamkeit erringen!
Es ist schon frustrierend, wenn so ein oberpingeler Sportredakteur prüft, welche Relevanz eine bestimmte Leistung hat. Da ist es erfrischend, dass es unvoreingenommene Kollegen gibt, die auf Signalreize wie "Weltrekord" voll abfahren. Klingt ja auch supertoll!
Im Ernst: Jeder kann da ja durchziehen, was er will. Aber diese Überhöhung mit "Weltrekord", gerne auch garniert mit "Charity" (was für einen guten Zweck ist, kann per se nicht schlecht sein, und es adelt den Aspiranten) halte ich für problematisch, vor allem, wenn man schaut, was damit schon für ein Schindluder getrieben worden ist.
Bernd
Das
Remake
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