geebee hat geschrieben:Hallo Felix,
die Frage wird noch drängender, wenn die Glanzzeiten Jahrzehnte her sind, die "Wettkampf"zeiten immer grottiger werden und das Fleisch immer unwilliger reagiert.
Trotzdem kann ich die Frage momentan immer noch mit einem klaren Ja beantworten. Nicht zuletzt, um auf diese Frage Input zu bekommen, habe ich mich hier angemeldet.
Wenige Tag vor Deinem Marathon solltest Du diese Frage jetzt erst einmal zurückstellen.
Gee
Hallo Geebee,
klar, aktuell betrifft mich das Thema. Es sind in der Tat viele Faktoren, die in Laufmotivation einfließen, und meine war über Jahre konstant auf sehr hohem Level. Trotz vieler Rückschläge. Deinen Thread hatte ich auch schon mit großem Interesse gelesen, mich aber nicht eingemischt. Fühlte mich etwas zu jung, um dort ernstgenommen zu werden
aghamemnun hat geschrieben:Dieses Freiheitsverständnis ist bizarr, aber leider sehr modern. Freiheit wird dabei rein potentiell gedacht. Man geht ihrer verlustig, sobald man eine konkrete Entscheidung trifft und sie dann auch umsetzt.
[...]
Jetzt packst Du aber eine ganz dicke Keule aus. Du vollziehst hier mehr
möchtegernphilosophischen Gedankenspielchen als der TE. Es ging doch nur darum, ob ich mich völlig frei jederzeit spontan entscheiden kann, ob ich heute laufe und wie ich heute laufe. Oder ob ich diese Möglichkeiten einschränke, indem ich meine ganze WK-Saison bereits im Voraus plane. Und mich anmelde, Hotels buche und so weiter.
Diese Fragestellung ist doch nicht bizarr??
Joe_Sakic hat geschrieben:Die Frage, ob sich das Laufen lohnt, stellt sich doch im Prinzip immer, unabhängig vom Wettkampf. Ist es mir Wert, meine Zeit mit dem Lauf zu verbringen? Und auf die Wettkämpfe bezogen: Ist mir der Spaß eines Wettkampfs Wert, dass ich mich vorher angemessen vorbereite? Die Frage musst du doch jedes Mal neu beantworten, ob beim "normalen" Lauf, oder beim gezielten Training auf einen Wettkampf.
Nein, finde ich nicht. Gerade das ist doch der Unterschied, der zur Diskussion steht. Entweder ich laufe, weil ich will. Weil ich gerade Lust dazu habe.
Oder ich laufe, um ein Ziel zu erreichen. Dann muss ich auch los, wenn ich nicht will. Oder wenn ich eigentlich keine Zeit habe.
Joe_Sakic hat geschrieben:
Außerdem ist das auch wieder eine Lektion fürs Leben. Möchte ich etwas erreichen, dann muss ich dafür etwas einsetzen.
Die Unlust am Training kommt in dem Fall doch aber wohl nicht nur aufgrund der Marathonambition, sondern eben auch aufgrund der Stresssituation im Privatleben. Selbstverständlich gibt es immer Themen, die VOR dem Laufen stehen sollten.
!
Richtig. Nur, wie viel Einsatz möchte ich zeigen, für ein (ambitioniertes) Hobby? Neben Beruf und Familie? In bestimmten Phasen darf auch ein Hobby fordernd sein, wenn man etwas erreichen möchte. Aber wie fordernd? Wo ist Deine Grenze? Das Umfeld kommt ja zur persönlichen Opferbereitschaft noch hinzu.
NordicNeuling hat geschrieben:Wettkämpfe machen Spaß, sie sind das Salz in der Suppe des Trainierens. Und Felix, wenn Dir der Ausdruck "Belohnung" nicht paßt, weil Du dann vorher das Quälen siehst, nenn es einfach das Sahnehäubchen auf dem Stück Kuchen.
Das sind völlig unterschiedliche Begrifflichkeiten. Für mich sind WK's schließlich auch eine wichtige Grundlage meiner Laufmotivation. Ich sehe sie tatsächlich viel weniger als Belohnung und viel mehr als Sahnehäubchen. Der Kuchen würde schließlich auch ohne Sahne schmecken, nur nicht ganz so lecker. Belohnungen hingegen muss man sich in der Regel erst verdienen, durch Arbeit oder Verzicht. Wenn ich mein Training als Arbeit oder Verzicht sehen würde, würde ich vermutlich sofort aufhören.