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Hungerast

Hungerast

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Hallo,

ich habe ja in 2016 wieder mit dem Laufen angefangen und mir hier im Forum auch den ein oder anderen Tipp geholt.
2017 ist für mich dann sehr gut "gelaufen". Habe 8 kg abgenommen, gehe wieder regelmäßig Radfahren, ins Studio und bin auch dem Laufen treu geblieben....

Bin allerdings immer noch kein Leichtgewicht (99kg/191 cm) - konnte mich aber von traben auf (immer noch gemütliche) ~ 6:15 min/km auf 10 km in kupiertem Gelände steigern. Wettkampftempo kenne ich nicht.... :-)

Nun zu meinem Problem:

Mir passiert es immer wieder, dass ich bereits nach 3-4 km eine Art Hungerast verspüre. Dieser kommt dann aber wie der sprichwörtliche Mann mit dem Hammer ohne Vorankündigung von jetzt auf gleich.....
D.h. die Beine fühlen sich im einen Moment noch total gut an, und im nächsten Moment macht sich dieses "Unterzucker"-Gefühl breit, dass einem komplett die Kraft nimmt.

Bin jetzt erst mal davon ausgegangen, dass es an der falschen Ernährung vor dem Laufen liegt. Habe hier aber schon viel ausprobiert und konnte noch kein konkretes Muster ausmachen. Es scheint nur eher aufzutreten, wenn ich abends laufe und vorher noch etwas gegessen habe. Ich achte hier aber eigentlich darauf, nicht zu viel und nicht zu schwer zu essen, wenn ich noch einen Lauf geplant habe.

Kann es trotzdem sein, dass mein Körper u.U. noch mit verdauen beschäftigt ist und dann die o.g. Symptome zeigt?
Wie viel Pause sollte zwischen einer leichten Mahlzeit und einem Trainingslauf liegen? Kennt ihr das von mir beschriebene Problem und kann es evtl. auch andere Gründe als die (falsche) Ernährung haben?

Vielen Dank schon mal!

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KJS hat geschrieben: Wie viel Pause sollte zwischen einer leichten Mahlzeit und einem Trainingslauf liegen?
Zwei Stunden.

Am Rande: ich bin gerade mit meinem Frühstück fertig. Zwei Vollkornstullen gebuttert, eine mit Konfitüre - die andere mit Leberwurst plus ein Pott Milchkaffee. "Irgendewie" fühle ich mich schlapp und bin froh dass ich erst um 11 Uhr die Verabredung zum Laufen habe. So von mir - höchstwahrscheinlich bei keinem anderen User dieses Forums.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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Ich gehe mal davon aus, daß du grndsätzlich gesund bist, dann ist das kein Hungerast, sondern Trainingsmangel.

Wenn du nicht mit leeren Kohlehydratspeicher losläufst (also ohne Frühstück und am Tag vorher auch keine KH), dann reicht der Vorrat von schätzungsweise 400gr KH bei einem gesunden Läufer für einen bis anderthalb Halbmarathons.

Ich laufe ohne Frühstück locker 20km und mehr, wiege derzeit 99kg bei 191cm (Nur zur Orientierung. ).

Natürlich sollte man vorher nichts schweres gegessen haben: Ein Läuferfrühstück ist z.B. ein Brötchen mit Honig (kein Fett!).
Eine Pause muss nicht dazwischen liegen. Wäre aber mglw. eine gute Idee, Klopapier mitzunehmen. Vorsichtshalber versteht sich.

Ich habe eher den Verdacht, daß dein Tempo zu hoch ist.

Variiere dein Tempo: ein Lauf lange (z.B. 10km), und langsam, einen Lauf kurz (z.B. 5km) und schnell, einen Lauf irgentwie dazwischen (7-8km) :-D.
Langsam heisst, du kannst eine Unterhaltung führen
So mittelschnell heisst: Die kannst die Worte nur zwischen den Atemzügen aussprechen.
Schnell heisst: Reden? Och nö. Es reicht für ein "Achtung!", um dir Platz zwischen den Walkern zu verschaffen :D

10min Einlaufen im Langsamlauftempo, 10min Auslaufen im Langsamlauftempo ist Pflicht.
Zwischen den Läufen einen, aber nicht mehr als zwei Tage Pause legen.

Bei den längeren Läufen kann man noch Steigerungsläufe legen, 30-60m immer schneller werden, aber nicht! sprinten. Mindestens 10min normaler Lauf dazwischen. Damit trainierst du Kraft, Schnelligkeit und Bewegungsabläufe. Der Lauf ist kurz genug das keine Laktate anfallen und nach 10min ist das Creatin, was du im Sprint verballerst, wieder aufgefüllt.

Ich denke mit Geduld und ein bisschen Struktur im Training wird sich dein Problem schnell lösen.
Tom

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hardlooper hat geschrieben:Zwei Stunden....
So von mir - höchstwahrscheinlich bei keinem anderen User dieses Forums.
Knippi
Du willst ja noch vorher noch aufs Töpfchen und nicht mittendrin.

Außerdem bist du einfach einzigartig.... :D
Tom

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Hallo KJS,

naja, so richtig Hungerrast kann es nicht sein, wenn Du kurz vorher noch gegessen hast ;-)

Mal so ganz platt vermutet, läufst Du zu schnell und die Glucose Speicher gehen dann zu schnell leer.

Vielleicht mal langsamer laufen, dass parallel der Fettstoffwechsel schon gut "mitläuft".

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Das klingt für mich eher wie das Gegenteil vom Hungerast - zu vollgefressen. :wink:

Den besten Abstand zwischen Mahlzeit und Laufen musst du ausprobieren. Bei mir sind es Minimum 2h - aber da gibt es keine Faustformel.

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Laufmops64 hat geschrieben: Mal so ganz platt vermutet, läufst Du zu schnell und die Glucose Speicher gehen dann zu schnell leer.
Ich bezweifle, dass jemand so schnell laufen kann, dass er innerhalb von 3-4km seine Glukosespeicher geleert hat. :D

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Laufmops64 hat geschrieben:Mal so ganz platt vermutet, läufst Du zu schnell und die Glucose Speicher gehen dann zu schnell leer.
Vielleicht mal langsamer laufen, dass parallel der Fettstoffwechsel schon gut "mitläuft".
Ähm, Glucose ist ein Einfachzucker, also Kohlehydrat. Wenn die alle sind ist das der Hungerast, bzw. Mann mit dem Hammer.
Der Fettstoffwechsel läuft die ganze Zeit mit. Es geht nur darum, den Anteil an der Energiebereitstellung zu steigern, weil der Vorrat an Fetten eher unbegrenzt sind im Vergleich zu den Kohlehydraten. Und das interessiert eigentlich nur Marathonis und Ultras, weil dort die Kohlehydrate nicht reichen.
Tom

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Danke!

Das ist ja das seltsame: Die beschriebenen Probleme habe ich seltener, wenn ich Sonntags früh morgens nüchtern losgehe....

Dass ich allerdings laufspezifischen Trainingsmangel habe ist sicher Fakt. Ich komme aktuell nur 2x/W zum Laufen, da noch Tage für Studio und Radfahren/Rolle reserviert sind. D.h. ich habe aktuell auch keinen wirklichen Plan, wie von Dir @elva vorgeschlagen, sondern laufe einfach um des Laufen Willens mal langsam mal schneller, mal kürzer mal länger....

Zumindest einen kurzen+schnellen Lauf muss ich aber wieder unterbringen. Tempotechnisch konnte ich schon lange keine Steigerung mehr erfahren. Das geht wohl nur, wenn ich mehr variiere und eben auch mal gezielt abwechselnde Läufe einplane.... Da ich im April das erste mal seit +10 Jahren bei einem Volkslauf mitmache sollte ich da wohl langsam mit anfangen :-)

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Wenn die Verdauung alles Blut braucht, bekommen die Beine halt nix mehr ab... So einfach ist das.

Wenn du das mit der Rolle gut kombinierst, dann sollte das auch was lauftechnische mit zwei Einheiten pro Woche bewirken können. Die Triathleten kriegens ja auch hin.
Basis für die Laufdauerausbildung bilden eher die langsamen, langen DL (Kapillarbildung, Mitochondrien, Herz-Kreislauf, Orthopädischer Stützapperat) . Also einen langen, langsamen Lauf in der Woche immer unterbringen, der andere dann irgentwas kürzeres, schnelleres.

Schnelllaufen muss man lernen. Dazu dienen die Strides...
Tom

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KJS hat geschrieben:Danke!

Das ist ja das seltsame: Die beschriebenen Probleme habe ich seltener, wenn ich Sonntags früh morgens nüchtern losgehe....
Ich gehöre ja zu denen, die gerne mal vor dem Lauf eine Bratwurst oder ein, zwei Stück Kuchen mümmeln.
Aber hey, es ist doch noch viiieeel schöner, erst laufen zu gehen und nach der heißen Dusche gemütlich, genüsslich und ausgiebig zu futtern.
Ess einfach nach dem Laufen.

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KJS hat geschrieben:Das ist ja das seltsame: Die beschriebenen Probleme habe ich seltener, wenn ich Sonntags früh morgens nüchtern losgehe....
Sehe ich wie Lilly, wenn du nüchtern laufen kannst (ich mags nicht), dann tu das einfach. Meine, völlig ins Blaue geschossene, Meinung zu deinem Problem ist die, dass du dir durch die Nahrung vor dem Laufen eine Insulin-Spitze einfängst und kurze Zeit später dein Blutzucker sinkt und dein Hirn mag das überhaupt nicht und beschert dir den "Hungerast". Und wenn du vor dem Laufen was futterst, dann eher ne Bratwurst oder ein Schnitzel. Liegt zwar schwer im Magen aber hat wenig Zucker :D

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Laufmops64 hat geschrieben:Mal so ganz platt vermutet, läufst Du zu schnell und die Glucose Speicher gehen dann zu schnell leer.
Ne, das geht nicht. Wenn der TE sich sonst halbwegs normal ernährt, dann halten die Speicher ein gutes Stück länger.
Laufmops64 hat geschrieben:Vielleicht mal langsamer laufen, dass parallel der Fettstoffwechsel schon gut "mitläuft".
Der läuft immer mit (und wird auch immer mittrainiert), außer im voll anaeroben Bereich
elva hat geschrieben:Wenn du nicht mit leeren Kohlehydratspeicher losläufst (also ohne Frühstück und am Tag vorher auch keine KH), dann reicht der Vorrat von schätzungsweise 400gr KH bei einem gesunden Läufer für einen bis anderthalb Halbmarathons.
Ich schaffe weiter :P

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Ich schaffe weiter.
Für'n Ultra ist das ja wohl selbstverständlich. Zumal der Ultra-Schlappstil ja ein reiner Fettverbrennungslauf(!!11!!1) ist. Ihr braucht gar keine KH, gib es zu! :D
Tom

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Hehe :D , nene, meinen letzten Marathon auf Bestzeit, permanent an Limit und im Ziel fast am umkippen und glücklich, lief ich ausschließlich mit Wasser. Auch mein letzter 6-h-Lauf nahe dem Limit nahm ich nur ein paar kleine Bananenbissen zu mir, um den Magen zu beruhigen. Anscheinend hab ich, auch an der Quälgrenze, eine hohe Fettverbrennungsrate. Oder große Glykogenspeicher. Ansonsten klar doch, Ultra laufe ich wohl aus den Fett- und Bratwurstspeichern :hihi:

Gruss Tommi

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Bei irgenteinem Lauf im Harz (Brockenmarathon?) gibt es auch Bier!
Ist das nichts für dich? Dann geht die Haferschleimgrütze geschmeidig runter (aber das war wohl wieder ein anderer Lauf, mist ich werde alt.)
Tom

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Achte nun mehr darauf, den zeitlichen Abstand zwischen Mahlzeit und Lauf etwas größer zu halten.
Seither bei keinem Lauf Probleme gehabt....

Ich beobachte das weiter...

Danke Euch!

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elva hat geschrieben:Bei irgenteinem Lauf im Harz (Brockenmarathon?) gibt es auch Bier!
Ist das nichts für dich? Dann geht die Haferschleimgrütze geschmeidig runter (aber das war wohl wieder ein anderer Lauf, mist ich werde alt.)
In einer diesem Forum sehr nahestehenden Laufzeitschrift habe ich mal über den Gutmuths Lauf in Thüringen (Rennsteiglauf) gelesen, dass es da Bier (Köstritzer) und eine berühmte Haferschleim Versorgung geben soll.
Was immer auch an Haferschleim berühmt sein kann 😱

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Laufmops64 hat geschrieben:In einer diesem Forum sehr nahestehenden Laufzeitschrift habe ich mal über den Gutmuths Lauf in Thüringen (Rennsteiglauf) gelesen, dass es da Bier (Köstritzer) und eine berühmte Haferschleim Versorgung geben soll.
Nicht Bier geben soll, das ist so. Köstritzer an einigen VPs, im Ziel (Gutschein für eine Flasche bekommt man bei der Startnummernausgabe) und am Abend im Festzelt sowieso :teufel:
Laufmops64 hat geschrieben:Was immer auch an Haferschleim berühmt sein kann ��
Nicht irgendein Haferschleim :D Diesen am Rennsteig muss man genossen haben, um ihn schätzen zu können. Ich hab bei meinen 7 Teilnahmen bisher keinen Becher ausgelassen :D

Gruss Tommi
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"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Dem Thüringer Läufer, und dem Rest der laufenden Menschheit, so sie beim Rennsteiglauf mitwetzen :D Ansonsten ist Thüringen kulinarisch eher für die Klöße und Bratwürste bekannt :geil:

Gruss Tommi
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