Ich bin 39 und laufe seit guten 10 Jahren.
Mittlerweile bin ich bei einem Wochenpensum von 120-150km.

Meine Einheit mach ich bis auf wenige Ausnahmen immer morgens. Gegen 5h:30 gehts meistens los fuer 1h45min-2h30min... jeden Tag
Mein pace immer so um die 4:50 herum, also rund 25km in 2h. Regenerationstage sind ein Fremdwort.

Ich habe keine koerperlichen Beschwerden und es geht mir sehr gut. Ich liebe gutes Essen und guten Wein, kann durch mein exzessives Training schlemmen nach Herzenslust. Den Tag ueber bin ich fit, fuer die Arbeit gibt mir der Morgenrun den Kick den ich brauch. Das waeren die Vorteile.....
Leider sind da auch die Nachteile, die mich nachdenklich machen und mir vergegenwaertigen, dass ich mich wohl in einer Art Teufelskreis befinde. Ich schlafe sehr schlecht, 4, maximal 5 Stunden mit 2-3 Klopausen, das sicher schon seit 2 Jahren.
Ich hab sehr oft Heisshunger. Nach dem Lauf esse ich viel Obst und Joghurt, da kann ich richtig schlemmen und geniesse das jedes Mal. Ich trinke neben sehr viel Kaffee (generel mehr aus Gesundheitsgruenden und als Kick vor dem Lauf), gegen den Durst Wasser aber mehr Mandelmilch und Sojamilch, versuche mich mit Kuhmilch zureuckzuhalten. (am Wochenende dann eher Bier

Tagsueber dann einigermassen gesunde Kost, aber immer auch eine suesse Nachspeise, Kuchen und so Zeugs. Und am Abend...nach dem Abendessen brauche ich meine Dosis Schoko - meist eine halbe Tafel....ebenfalls jeden Tag...Das kann wohl auch nicht gesund sein....
Da ich frueher, vor meiner Laufkarriere relativ ungesund gelebt habe uebergewichtig war, ist das immer noch in meinem Kopf verankert, auf das Gewicht zu achten.
Vor zehn Jahren 110kg, bei 1.84...jetzt sind es 77kg. Ich wiege mich 3 mal am Tag, und wenn es einmal einen Schokoflash gibt, dann setz ich nochmal einen Abendlauf drauf. Das kommt vor.....
Es ist dieser Kontrollzwang, der sich ueber die Jahre entwickelt hat....Kalorienzaehlen inkludiert... –
meine Freundin hat sich daran gewoehnt, und laesst mir meine Freiheit, was das betrifft.
Dennoch hab ich das Gefuehl, dass es langfristig so irgendwie nicht weiter gehen kann....
Gibt es vielleicht "Leidensgenossen" unter euch, denen es aehnlich geht?
Es ist tricky...einerseits die Nachteile, andererseit liebe ich die taegliche Herausforderung, den taegliche Bestaetigung, etwas Gesundes getan zu haben,und das Gefuehl danach und den Tag ueber, und die kulinarische Belohnung und das Gefuehl einfach auch suendigen zu duerfen wenn ich moechte (obwohl ich dann trotzdem ein schlechtes Gewissen meistens habe)
Danke fuer euer feedback,
Liebe Gruesse