Banner

Der Große Straßenlaufdiskussionthread

4052
Diese seine Äußerungen finde ich auch nicht schlimm. Mich stört es dagegen, dass er als rechtskräftig verurteilter Doper auch heute noch so eine Bühne bekommt, und dadurch immer noch finanziell von seinen Betrügereien profitiert.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4053
Zum Thema Freizeitsportler kann ich mich an mehrere Marathon Übertragungen erinnern wo er sehr spezifisch diese "Freizeitsportler" gelobt hat und sogar Sätze fielen wie "Die machen ja mehr als Profis, da die im Grunde wie Profis trainieren neben einer 40 stunden Woche".

Ich hab Gestern die Übertragung nicht angeguckt da ich selbst LaLa hatte und kann es nicht berurteilen, aber bei Berlin dieses Jahr hat er die gelobt und letztes Jahr Berlin meine ich auch.

4054
DoktorAlbern hat geschrieben:Ich konnte gestern leider nur immer mal wieder reinzappen ... Was hat er denn zum Babyjogger gesagt?
Sinngemäß hatte er den Weltrekord hinterfragt, weil es weltweit nur sehr wenige Frauen gibt, die mit Babyjogger einen Marathon finishen. "Vieleicht 10 Frauen weltweit".

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

4055
D-Bus hat geschrieben:Diese seine Äußerungen finde ich auch nicht schlimm. Mich stört es dagegen, dass er als rechtskräftig verurteilter Doper auch heute noch so eine Bühne bekommt, und dadurch immer noch finanziell von seinen Betrügereien profitiert.
Komm, er hat seine Strafe / Sperre abgesessen. Irgendwann ist auch mal gut.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

4057
Zumal ich bei Baumann immer noch glaube, dass ihm das untergeschoben wurde.

Ansonsten war er gestern doch grandios. Das mit dem Babyjogger stimmt doch. Natürlich ist es ne super Leistung mit zwei Kindern drin den Marathon in der Zeit zu laufen, aber ob das sinnvoll ist, grade für die Kinder ist doch ne ganz andere Frage. Da geb ich Baumann recht.

Die Freizeitläufer lobt er regelmäßig, hab mir eben nochmal den Ausschnitt von FFM letztes Jahr angesehen, wo ich durchs Bild lief und er sagt da genau sowas sehr lobendes.

Von den dreien am Mikro jedenfalls der sympatischste. Und die Außenreporter waren teilweise ja katastrophal (z.B. der mit dem Wahllokal, das war ja fremdschämen pur)
Don't be scared of failure,the only failure is never to try!

4058
Ich fand Baumann auch mit Abstand den besten Kommentator, obwohl ich bei ihm ähnlich wie D-Bus immer etwas Magenschmerzen bekomme. Allerdings wurde er soweit ich weiß im deutschen Sport wegen der Ungereimtheiten freigesprochen, international dagegen nicht.

Trotzdem, das er seine Meinung sagt und nicht jeden Scheiß in alle Himmel lobt, wie es im sich selbst beweihräuchernden deutschen Fernsehen meistens der Fall ist, finde ich sehr gut. Ich erinnere mich noch gut an den Ironman Frankfurt letztes Jahr, als so ein 170 Kg Typ wegen einer Wette über 10.000 Euro finishen wollte und die Moderation das total abgefeiert hat. Natürlich ist der Kerl mit Knieschmerzen nach nicht mal einem Drittel Rad ausgestiegen. Solche Aktionen sollte man meiner Meinung nach eher kritisch hinterfragen.
Und was diese Freizeitläufer-Diskussion angeht - wo beginnt denn die Wertschätzung? Ich finde das krampfhafte Loben an jeder Stelle für jede Leistung nicht notwendig - es reicht absolut ein paar respektvolle Worte zu sagen. Zumal ich es auch insofern albern finde, dass derartige Grenzen willkürlich sind. Es gibt sicher auch untalentierte 3:20 Läufer die genauso viel Aufwand betreiben wie manch talentierter 2:30er. Und wo ist eigentlich das Äquivalent bei den Frauen? 2:45, 2:50? Man kann halt nicht jeden individuell beglückwünschen und beurteilen, was auch gar nicht notwendig ist.

4060
Santander hat geschrieben:Sinngemäß hatte er den Weltrekord hinterfragt, weil es weltweit nur sehr wenige Frauen gibt, die mit Babyjogger einen Marathon finishen. "Vieleicht 10 Frauen weltweit".
Ja mei, mann muss nur irgendwas finden was noch nie jemand gemacht hat und schon hat man einen Weltrekord ;-)

Ich hab den Babyjogger nur einmal kurz im Bild gesehen und war doch etwas irritiert. Ich bin schon auch regelmäßig mit so einem Gerät unterwegs, aber einen Marathon und noch dazu bei dem "Scheißwetter"? Obwohl ich da auch eher zu den Schmerzbefreiteren gehöre, das finde ich dann schon auch eine Zumutung. Ich kann da nix erkennen wo da ein Mehrwert für die Kurzen sein soll. Naja, aber Hauptsache man versucht einen Weltrekord ...

https://www.rtl.de/cms/kurioser-weltrek ... 42948.html

Offensichtlich soll es dabei nicht bleiben ...

4061
Es gab sogar 2 Weltrekorde in Frankfurt:

https://www.hessenschau.de/sport/mehr-s ... g-100.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4063
Wow....Hannover auf einer Stufe mit London und Boston. :D

"Im Frühjahr will ich einen der drei Marathons laufen, bei denen ich ausgestiegen bin, Hannover, Boston oder London." Arne Gabius
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4065
D-Bus hat geschrieben:Mich stört es dagegen, dass er als rechtskräftig verurteilter Doper auch heute noch so eine Bühne bekommt, und dadurch immer noch finanziell von seinen Betrügereien profitiert.

Fakt:

Vor dem DLV wurde er nach entlastender Haarprobe und nachgewiesener verunreinigter Zahnpastatube frei gesprochen...
Der IAAF hat die entlasstenden Indizien und Beweise nicht gewertet und hielt seine Sperre aufrecht.

Für mich hat auch im Sport jeder für unschuldig zu gelten bis ihm seine Schuld bewiesen wurde.

Wenn Herr Baumann durch seine Haarprobe beweisen konnte, dass er nicht systematisch gedopt hatte und auch Nachweise für manipulierte Zahnpastatuben erbringen konnte, dann bestehen zumindest berechtigte Zweifel an seiner Schuld und im Zweifel müsste für den Angeklagten geurteilt werden. Zumindest nach meinem Rechtsempfinden.

Leider gelten vor Sportgerichten nicht die selben rechtstaatlichen Ansprüche an die Gerichtbarkeit wie vor staatlichen Gerichten.

@ D-Bus
Welche Erkenntnisse liegen Dir den über den Dopingfall Dieter Baumann vor, dass Du hier so sicher ihn Betrügereien vorwerfen kannst?

Einen Menschen fast 20 Jahre, nach einer umstrittenen Dopingaffäre, noch immer moralisch zu verurteilen und ihn seinen beruflichen Erfolg zu missgönnen halte ich selbst für moralisch fragwürdig.
Bild

4066
klnonni hat geschrieben:
Fakt:

Vor dem DLV wurde er nach entlastender Haarprobe und nachgewiesener verunreinigter Zahnpastatube frei gesprochen...
Der IAAF hat die entlasstenden Indizien und Beweise nicht gewertet und hielt seine Sperre aufrecht.
Das ist überhaupt kein Fakt. Letztendlich wurde durch alle Instanzen gezogen, und am Ende hat CAS die IAAF-Dopingsperre bestätigt.
klnonni hat geschrieben:@ D-Bus
Welche Erkenntnisse liegen Dir den über den Dopingfall Dieter Baumann vor, dass Du hier so sicher ihn Betrügereien vorwerfen kannst?
Wie ich nachweislich korrekt schrieb, ist Baumann ein "rechtskräftig verurteilter Doper".
Beide internationale Institutionen, IAAF und CAS, die im Gegensatz zum nationalen Verband neutral waren, sahen keine begründeten Zweifel an seiner Schuld. Warum also sollte ich Zweifel haben?
klnonni hat geschrieben:Einen Menschen fast 20 Jahre, nach einer umstrittenen Dopingaffäre, noch immer moralisch zu verurteilen und ihn seinen beruflichen Erfolg zu missgönnen halte ich selbst für moralisch fragwürdig.
1. Beide internationale Institutionen, IAAF und CAS, die im Gegensatz zum nationalen Verband neutral waren, sahen keine begründeten Zweifel an seiner Schuld.
2. Wegen solcher Interessenskonflikte der nationalen Verbände (s. auch USATF mit Lewis und Decker etc.) wurden die NADOs gegründet; heute hätte der DLV bei sowas nichts zu sagen.
3. Sein beruflicher Erfolg beruht auch heute noch auf seinen Erfolgen als dopender Sportler. Das sendet m. E. ein verheerendes Signal bzgl. sauberen Sports, insbesondere da er im Gegensatz zum genannten Jaksche sich weder reuig gezeigt hat noch die Dopinguntersuchung unterstützt hat.
4. Seine Medaillen und Rekorde durfte er auch behalten. Trauriges Fazit: Doping lohnt sich selbst dann, wenn man erwischt wird.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4067
D-Bus hat geschrieben: 3. Sein beruflicher Erfolg beruht auch heute noch auf seinen Erfolgen als dopender Sportler.
Beweise? Er war weder in Barcelona noch in Helsinki gedopt.


PS:
Überhaupt interessantes Rechtsempfinden. Sa gibt es nur ein Strafmaß => Lebenslänglich, keine Chance auf Rehabilitation. An deiner Stelle würde ich das mal überdenken!
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4068
JoelH hat geschrieben:Beweise? Er war weder in Barcelona noch in Helsinki gedopt.
Beweise?
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4070
JoelH hat geschrieben:Überhaupt interessantes Rechtsempfinden. Sa gibt es nur ein Strafmaß => Lebenslänglich, keine Chance auf Rehabilitation. An deiner Stelle würde ich das mal überdenken!
Davon habe ich nichts geschrieben. Ich habe nicht mal eine Verlängerung seiner Sperre gefordert.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4071
D-Bus hat geschrieben:Das ist überhaupt kein Fakt. Letztendlich wurde durch alle Instanzen gezogen, und am Ende hat CAS die IAAF-Dopingsperre bestätigt.


Wie ich nachweislich korrekt schrieb, ist Baumann ein "rechtskräftig verurteilter Doper".
Beide internationale Institutionen, IAAF und CAS, die im Gegensatz zum nationalen Verband neutral waren, sahen keine begründeten Zweifel an seiner Schuld. Warum also sollte ich Zweifel haben?
Vielleicht, weil sowohl bei der IAAF als auch bei CAS kein rechtsstaatliches Verfahren zu erkennen ist und bei beiden die Beweislastumkehr gilt.

Beispiele:
So erstritt sich die Sprinterin Katrin Krabbe 2001 vor deutschen Gerichten 1,5 Millionen Mark vom Internationalen Leichtathletikverband.

Im Jahr 2007 hob das hob das Schweizer Bundesgericht ein Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs auf - auch wegen der Beweislastumkehr im Doping.



Sowohl die IAAF als auch CAS hatten die entlastenden Indizien und Beweise, die Dieter Baumann vor brachte, überhaupt nicht gewertet und daher auch gar nicht den Versuch einer Warheitsfindung unternommen.

Der Herr Baumann war positiv auf Doping getestet worden und ein warum war nicht Bestandteil der Prozessführung.
Für die IAAF als auch für das CAS ist es für ihr Urteil unerheblich ob ein Sportler wissentlich gedopt hat oder ob ihm vielleicht ein Dopingmittel unwissentlich vor einer Dopingkontrolle zu geführt wurde um ihn disqualifizieren zu lassen.

Alles was wir wissen und alles was das Urteil der CAS und IAAF aussagt, ist das der Dopingtest positiv war.

Über Schuld und Unschuld an einem Doping vergehen sagt das Urteil aufgrund der Prozessführung nichts aus!

Leider gibt es aber immer Menschen die ein positiven Dopingtest auch nach bewiesener Unschuld für ausreichend erachten eine Karriere zu zerstören.

Die Haarprobe von Dieter Baumann bewiess eindeutig, dass kein Doping über eine leistungsrelevante Zeit nachgewiesen werden konnte.
Damit war bewiesen, dass Dieter Baumann gar nicht lange genug mit dem, in der Dopingprobe, nachgewiesenen Dopingmittel in Kontakt gekommen ist um eine leistungssteigernde Wirkung von diesem Medikament hätte erwarten zu können.

Warum aber sollte ein Profisportler kurz vor einem Wettkampf ein Dopingmittel einnehmen, dessen leistungssteigernde Wirkung erst nach längerer Einnahme sich bemerkbar macht?

Solange diese Schlüsselfrage nicht beantwortet ist, gilt für mich zumindest die These des Herrn Baumann, er wäre reingelegt worden, als die schlüssigste Möglichkeit.
Bild

4072
D-Bus hat geschrieben:Davon habe ich nichts geschrieben. Ich habe nicht mal eine Verlängerung seiner Sperre gefordert.
also ich lese das hier
D-Bus hat geschrieben: Mich stört es dagegen, dass er als rechtskräftig verurteilter Doper auch heute noch so eine Bühne bekommt, und dadurch immer noch finanziell von seinen Betrügereien profitiert.
wie folgt => "Bei mir hätte er ewiges Arbeitsverbot."



Und wie gesagt, ich warte noch auf die Beweise bezüglich der Jahre 1992 und 1994.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4073
klnonni hat geschrieben: Für die IAAF als auch für das CAS ist es für ihr Urteil unerheblich ob ein Sportler wissentlich gedopt hat oder ob ihm vielleicht ein Dopingmittel unwissentlich vor einer Dopingkontrolle zu geführt wurde um ihn disqualifizieren zu lassen.
Würde man das anders handhaben würde, könnte ich als Sportler auch einfach absichtlich Clenbuterol-verseuchtes Fleisch fressen und hätte sofort die Erklärung für die hohen Blutwerte parat...
Trotzdem ist der Fall Baumann sicher speziell. Nandrolon hört sich für mich als Laien auch etwas merkwürdig für einen abgemagerten Langstreckenläufer an. Anderseits gibts ja auch den Spruch: "Den Richtigen fürs Falsche erwischt..:"
JoelH hat geschrieben:also ich lese das hier

Wie folgt => "Bei mir hätte er ewiges Arbeitsverbot."[/quote]Im Sport...
Wenn du in der Bank Geld unterschlägst, wirst du dort auch keinen Finger mehr rühren dürfen.

4074
AchatSchnecke hat geschrieben:Würde man das anders handhaben würde, könnte ich als Sportler auch einfach absichtlich Clenbuterol-verseuchtes Fleisch fressen und hätte sofort die Erklärung für die hohen Blutwerte parat...
Sicher die Beweislastumkehr beim Doping macht natürlich dahin gehend Sinn, den wirklichen Dopingsündern ihr handeln zu erschweren.

Wenn aber ein Sportler nach einem positiven Dopingtest, sich die Mühe macht und schlüssig seine zumindest realistische Unschuld beweist, dann müssten die vorgebrachten Beweise und Indizien auch beim Strafmaß berücksichtigt werden.
Bild

4075
klnonni hat geschrieben:Vielleicht, weil sowohl bei der IAAF als auch bei CAS kein rechtsstaatliches Verfahren zu erkennen ist und bei beiden die Beweislastumkehr gilt.
Vergiss nicht, dass Baumann anschließend auch vor deutsche Gerichte gezogen ist (erst Landgericht Stuttgart, dann OLG), und dort verloren hat.
JoelH hat geschrieben:also ich lese das hier
...
wie folgt => "Bei mir hätte er ewiges Arbeitsverbot."
Da steht aber nichts von "Arbeitsverbot", sondern "noch so eine Bühne bekommt".
Vorschlag: lies, was da steht, nicht was du lesen möchtest, um mich angreifen zu können.

Weiterhin habe ich weder 1992 noch 1994 erwähnt. Du dagegen hast ohne Beweise behauptet:
"Er war weder in Barcelona noch in Helsinki gedopt."
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4076
AchatSchnecke hat geschrieben:Wenn du in der Bank Geld unterschlägst, wirst du dort auch keinen Finger mehr rühren dürfen.


Leider ein gesellschaftliches Problem, einmal böse immer Böse. Resozialisiung gibts nicht, bessern tut sich sowieso niemand. Aber Vorurteile haben wir natürlich nicht, der ist selbst doch schuld!

Tolle Einstellung!

Wobei immer noch zu beweisen wäre dass Baumann in Helsinki und Barcelona gedopt war, denn darauf beruht sein Bekanntheitsgrad. Und ich wüsste nicht, dass diese Rennen in Zweifel stehen, wie D-Bus behauptet.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4077
D-Bus hat geschrieben: Weiterhin habe ich weder 1992 noch 1994 erwähnt.
Sein Bekanntheitsgrad rührt definitiv von seinem Goldlauf in Barcelona. Den kennt jeder, wenn er Baumann kennt. Und du behauptest , dass er
D-Bus hat geschrieben: [..] dadurch immer noch finanziell von seinen Betrügereien profitiert.
also behauptest du, er hätte in Barcelona betrogen. Das solltest du belegen können.
D-Bus hat geschrieben: Du dagegen hast ohne Beweise behauptet:
"Er war weder in Barcelona noch in Helsinki gedopt."
Wie gesagt, in Deutschland gilt die Unschuldsvermutung. Solange es also keine Belege für Doping in Barcelona oder Helsinki gibt war er da nicht gedopt. Und da er seine Goldmedaillen noch hat erscheint es mir sehr schlüssig, dass es keine solchen Belege gibt. Oder hast du welche?
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4078
Ah verstehe JoelH, du willst wieder etwas in meine Worte hineininterpretieren.

Moment. Gilt für mich nicht die Unschuldsvermutung?

Hmmm. Wo gilt die Unschuldsvermutung überhaupt? Vor deutschen Gerichten, oder überall in Deutschland?
Egal, ich muss jetzt wech.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4079
JoelH hat geschrieben:Leider ein gesellschaftliches Problem, einmal böse immer Böse. Resozialisiung gibts nicht, bessern tut sich sowieso niemand. Aber Vorurteile haben wir natürlich nicht, der ist selbst doch schuld!

Tolle Einstellung!
Ach komm, da braucht man doch keine gesellschaftliche Generaldebatte draus zu machen. Resozialisierungsprogramme gibt es zuhauf. In Jobs, in denen ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Vertrauen vorausgesetzt wird, ist man nun penibel und das völlig zu Recht. Im Sport liegt das vielleicht nicht so sehr an der Verantwortung der Akteure, sondern an der extrem geringen Wahrscheinlichkeit überhaupt entdeckt zu werden. Wenn die bei 50% wäre, könnte man damit ganz anders umgehen, aber bei in der Realität vermutlich weniger als 5%, muss man nun mal sehr vorsichtig sein. Wenn man sich anschaut, wie Doping über die Strukturen Jahrzehntelang weitergegeben wurde, wie viele rückfällig werden etc. auch nicht gerade zu Unrecht.
Das ist eine grundlegende Einstellung: Will ich fair gewinnen oder betrügend? Wenn man sich für Letzteres entscheidet, ändert man seine Meinung darüber doch nicht plötzlich, weil man erwischt wurde.

4080
100000 DM ungeklärter Provenienz im Köfferchen und später dennoch jahrelang Minister, dann sogar zweithöchstes Amt im Staat.
Und ihr regt euch darüber auf, dass ein Ex-Sportler, der in eine Dopingaffäre verwickelt war, heute kommentiert? Wenn Baumann Chef der deutschen Anti-Dopingagentur wäre, würde ich das vielleicht verstehen...
Mein Schulweg war zu kurz...

4081
mountaineer hat geschrieben:100000 DM ungeklärter Provenienz im Köfferchen und später dennoch jahrelang Minister, dann sogar zweithöchstes Amt im Staat.
Und ihr regt euch darüber auf, dass ein Ex-Sportler, der in eine Dopingaffäre verwickelt war, heute kommentiert? Wenn Baumann Chef der deutschen Anti-Dopingagentur wäre, würde ich das vielleicht verstehen...
Glaubst Du, daß ein Aufwiegen diverser Vergehen gegeneinander hilfreich ist?
nix is fix

4083
mountaineer hat geschrieben:100000 DM ungeklärter Provenienz im Köfferchen und später dennoch jahrelang Minister, dann sogar zweithöchstes Amt im Staat.
Tja, den Herrn (Ex)Finanz(!)minister wollte ich vorher schon als Beispiel bringen. Man kann die Resozialisierung nämlich auch übertreiben.
mountaineer hat geschrieben:Und ihr regt euch darüber auf, dass ein Ex-Sportler, der in eine Dopingaffäre verwickelt war, heute kommentiert?
Na ja, aufregen... mich stört das etwas, Schäuble stört mich noch mehr, und ja, es gibt schlimmeres.

Selbst Armstrong hat den Großteil seiner Millionen behalten, und musste trotz seiner nachweislich jahrelangen Betrügereien nicht mal kurzfristig in den Knast. Alles sehr bedauerlich.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4084
D-Bus hat geschrieben:Vergiss nicht, dass Baumann anschließend auch vor deutsche Gerichte gezogen ist (erst Landgericht Stuttgart, dann OLG), und dort verloren hat.
Falsch,
er wurde nie vor einem deutschen Gericht wegen Doping verurteilt noch wurde dort das Sportgerichtsurtteil bestätigt.
Die staatlichen Gerichte sind nicht für die Sportgerichtbarkeit zuständig...


Aber darum geht es doch gar nicht.

Du unterstellst Herrn Baumann des Doping ohne die Beweise für seine Unschuld die er vorgelegt hat zu würdigen.
Selbst dem DLV der von Herrn Baumanns Beweisführung sich überzeugen ließ, verdächtigst Du pauschal der Voreingenommenheit.

Ich verstehe, dass die internationalen Sportgerichten nur den Fakt des Doping bewerten und nicht die Gründe die zur positiven Dopingprobe führten.
Ich würde mir jedoch wünschen, dass die durch einen positiven Dopingtest angeklagten Sportler auf eigener Rechnung nachweißen dürften, wenn sie durch zutun Dritter zu Unrecht des Dopings belastet werden.

Bei Herrn Baumann zeigen die Indizien tasächlich auf eine gezielte Aktion Dritter gegen seine Person.

1. Seine Haarprobe hatte bewiesen, dass er nicht über wenige Tage hinaus das bei ihm gefundene Medikament konsumiert haben konnte.
2. Das bei Ihm gefundene Dopingmittel hätte aber für seine leistungsfördernde Wirkung langfristiger eingenommen werden müssen.
3. Es ist mit normalem Menschenverstand nicht zu begreifen, warum ein Sportler vor einem WK ein Dopingmittel schlucken sollte, welches ihn so kurzfristig keine Vorteile bringen, aber mit hoher Warscheinlichkeit zu einer Disqualifikation führen wird.
4. Die mit dem Medikament verunreinigte Zahnpastatube war zumindest ein Indiz dafür, dass wirklich eine Dritte Person versucht hatte Herrn Baumann zu einer positiven Dopingprobe zu verhelfen.

Was wirklich passiert ist , ob der Herr Baumann und sein Beraterstab wirklich nicht das verwendete Doping-Medikament kannten, es falsch anwendeten, aber gleichzeitig so raffiniert waren um präparierte Zahnpastatuben vorsichtshalber bereit zu legen, dass weiß ich nicht.
Aber in anbetracht der Fakten halte ich mich mit moralischen Vorwürfen gegen Dieter Baumann zurück.

Natürlich ist mir bewusst, dass für viele Menschen es einfacher ist die Welt pauschal in Gut und Schlecht einzuteilen.
Die Übernahme von Urteilen autoritärer Organisationen erspart das eigene Denken und bestätigt eigene Vorurteile.
Bild

4085
Der frühere DLV Präsident ist durch langjähriges Nachdenken zu anderen Überzeugungen gekommen.

1999: http://www.spiegel.de/sport/sonst/dlv-p ... 52975.html

2015: https://www.eurosport.de/leichtathletik ... tory.shtml
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4087
Joel, du gibst als Argument die Unschuldsvermutung des Angeklagten an.
Das trifft auf den Bereich Doping im Leistungssport aber nicht zu.
Ich kenne die 'Regeln' zu Baumanns aktiven Zeiten nicht, aber während meiner aktiven Leistungssportzeit war jedem Sportler klar, dass ein Dopingvergehen in jedem Falle zu einer Sperre führt und dass man als Leistungssportler die Pflicht hat sicherzustellen, dass keine Mittel, die auf der Dopingliste stehen, in den eigenen Körper gelangen.
Und wenn man bei dieser Pflicht nachlässig ist und man dann eine positive Probe hat, dann ist das das eigene persönliche 'Pech'.
Wer mit dieser Pflicht nicht einverstanden ist, kann nicht an nationalen oder internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Es ist ja kein Zwang Leistungssport zu betreiben.

Im Sport wird unterschieden zwischen Dopingmittel im Blut eines Sportlers und kein Doping im Blut eines Sportlers.
Hier findet keine 'normale Rechtsprechung' statt. Es wird nicht betrachtet, wie das Doping zustande gekommen ist.
Denn ansonsten würde jeder zweite gedopte Sportler klagen. Und das würde zu kostspieligen Klagewellen führen. Zumal zu bedenken ist, dass ein sehr erfolgreicher Sportler auch entsprechend Geld zur Verfügung hat um gute Anwälte zu engagieren. Und die Kosten für die Gegenpartei (Sportverbände, WADA etc) könnte die Kosten für diese Klagen einfach nicht stemmen.

In Sachen Baumann muss ich dazu sagen, dass ich die zu der Zeit geltende Rechtsprechung nicht kenne. Welches Gericht dafür zuständig ist. Was überhaupt unter Doping zu verstehen ist etc.
Das alles hat sich ganz bedeutend in den letzten Jahren verschärft, da man ansonsten fast keinen Dopingsünder überführen könnte.

4088
http://www.spiegel.de/sport/sonst/diete ... 5016.html:
[wie recht dieser Artikel aus 1999 doch hatte]
"Die Bedeutung des Zahnpasta-Funds im Hause Baumann dürfte allerdings in Zukunft noch für Gesprächsstoff sorgen. Die Frage ist, warum die ominöse Creme erst jetzt bei der zweiten Durchsuchung des Haushalts aufgetaucht ist und nicht schon am 17. November, als der Haushalt Baumanns erstmals durchforstet wurde. Wollte man an diesem Tag zunächst abwarten, welches Ergebnis die zeitgleiche Anhörung des Leichtathleten beim Verband in Darmstadt zu Tage bringen würde? Juristisch sorgt der "Zahnpasta-Beweis" jedenfalls für keine Entlastung, denn die Anwälte des Verbands verweisen auf den Punkt der Eigenverantwortung der Athleten, wenn verbotene Substanzen in den Körper von Dopingsündern geraten. Zudem ist der Zeitpunkt der Untersuchung umstritten. Die Zahnpasta, die laut "FAZ" keine gewöhnliche Zahncreme ist, sondern eine "manipulierte", könnte als Unschuldsbeweis nachträglich in den Badezimmerschrank von Dieter Baumann gelangt sein."

4089
Edit: habe Bones Links erst jetzt gelesen. In den Aussagen von 1999 wird schon von meiner angesprochen besonderen Sorgfaltspflicht des Leistungssportlers hingewiesen.
Die Regeln des Leistungssports sind nicht immer für Außenstehende nachvollziehbar. Aber anders geht es mMn nicht. Denn die andere Möglichkeit wäre, dass Sportler, die nicht dopen, benachteiligt würden.
Und wer will das?

4090
klnonni hat geschrieben: Selbst dem DLV der von Herrn Baumanns Beweisführung sich überzeugen ließ, verdächtigst Du pauschal der Voreingenommenheit.
Das ein Sportverband ein sehr großes Interesse daran hat, einem seiner absoluten Vorzeigeathleten eine weiße Weste zu verschaffen und dadurch in einem Interessenskonflikt steht, ist keine Unterstellung. Das ist ein Fakt, auf den man mit dem von dir gewürdigten "selbst nachdenken" sehr schnell kommt. Die Verbände haben in der Vergangenheit häufig genug beide Augen zugedrückt.
Die Übernahme von Urteilen autoritärer Organisationen erspart das eigene Denken und bestätigt eigene Vorurteile.
Das Gegenteil kann allerdings auch sehr schnell passieren - die eigene Meinung gegenüber berechtigten Autoritäten zu hoch hängen und die eigene Kompetenz dabei überschätzen. Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich will das gar nicht so sehr auf dich beziehen, aber mit solchen Allgemeinplätzen kommt man meines Erachtens nach nicht weiter. Wie gesagt, ich sehe den Fall Baumann selbst gespalten.

@Bones: In der Tat, sehr interessant.

4091
klnonni hat geschrieben:Falsch,
er wurde nie vor einem deutschen Gericht wegen Doping verurteilt noch wurde dort das Sportgerichtsurtteil bestätigt.
Die staatlichen Gerichte sind nicht für die Sportgerichtbarkeit zuständig...
Moment.
Ich schrieb:
D-Bus hat geschrieben:Vergiss nicht, dass Baumann anschließend auch vor deutsche Gerichte gezogen ist (erst Landgericht Stuttgart, dann OLG), und dort verloren hat.
Und das ist überhaupt nicht falsch, sondern klar im Internet festgehalten. Hier z. B. berichtet die FAZ, wie Baumann vor dem OLG verloren hat:
"Der Vorsitzende Richter des 13. Zivilsenates des Oberlandesgerichtes (OLG) Frankfurt, Franz-Robert Walter, hatte nach vierstündiger Verhandlung so eben seine Berufungsklage abgewiesen."
klnonni hat geschrieben:Du unterstellst Herrn Baumann des Doping ohne die Beweise für seine Unschuld die er vorgelegt hat zu würdigen.
Falsch. Ich halte seine Behauptungen nicht für glaubwürdig, und habe die IAAF und das CAS auf meiner Seite.

Du dagegen unterstellst der IAAF und dem CAS fälschlicherweise:
klnonni hat geschrieben:Der IAAF hat die entlasstenden Indizien und Beweise nicht gewertet und hielt seine Sperre aufrecht.
"gewertet" wurden seine Behauptungen nämlich durchaus, nur halt nicht so, wie Baumann es gerne gehabt hätte.
Die Chose ging damals u.a. auch ans Arbitration Panel. Nur wie gesagt, international hat ihm keiner geglaubt.
Das kannst du doch alles nachlesen...
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4092
RunSim hat geschrieben: Im Sport wird unterschieden zwischen Dopingmittel im Blut eines Sportlers und kein Doping im Blut eines Sportlers.
Hier findet keine 'normale Rechtsprechung' statt. Es wird nicht betrachtet, wie das Doping zustande gekommen ist.
Denn ansonsten würde jeder zweite gedopte Sportler klagen. Und das würde zu kostspieligen Klagewellen führen. Zumal zu bedenken ist, dass ein sehr erfolgreicher Sportler auch entsprechend Geld zur Verfügung hat um gute Anwälte zu engagieren. Und die Kosten für die Gegenpartei (Sportverbände, WADA etc) könnte die Kosten für diese Klagen einfach nicht stemmen.
Ist ja jetzt schon so. Eine Lisa Hütthaler beispielsweise darf hauptsächlich deshalb noch starten, weil eine lebenslange Sperre für einen Profisportler ein unrechtmäßiges Arbeitsverbot wäre und freigeklagt werden kann (sie hat nie auch nur ein einziges Wort der Reue verloren..).
Die nationalen Dopingagenturen und Verbände können außer in ganz klaren Fällen finanziell auch nur mit Rückendeckung der WADA ein Rechtsverfahren riskieren.

4094
Ich habe mich damals leider noch nicht so für Leichtathletik interessiert (Das ist heute anders :-)
Aber aus dem was ich so zwischenzeitlich alles darüber gelesen habe, klingt die Zahnpasta Geschichte nicht so glaubwürdig.
Es sind insgesamt drei Tuben aufgetaucht, ein mysteriöser Brief und Vorwürfe gegen Franke und DDR Funktionäre mit Stasi Methoden, 100 000 DM Belohnung und ein Lügendedektortest... So absurd, aber auch spannend, dass es schon wieder stimmen könnte, wenn es nicht so unwahrscheinlich wäre :-)

4095
AchatSchnecke hat geschrieben:Die nationalen Dopingagenturen und Verbände können außer in ganz klaren Fällen finanziell auch nur mit Rückendeckung der WADA ein Rechtsverfahren riskieren.
Traurig aber wahr. Bei Froome mit den Sky-Millionen wurde auch einfach ein Rückzieher gemacht, trotz anscheinend eindeutiger Sachlage.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4096
voxel hat geschrieben:Aber aus dem was ich so zwischenzeitlich alles darüber gelesen habe, klingt die Zahnpasta Geschichte nicht so glaubwürdig.
Ja, es ist kaum Zufall, dass diese Story oft bei den 10 skurrilsten Dopingausreden auftaucht, zusammen mit der von Plaza, Decker, Mitchell, Merritt, Hamilton, Llandis, Barber, und neuerdings Roberts.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4097
Kiprops Geschichte finde ich auch echt belustigend.
Dopingkontrolleure kommen zu ihm nach Hause. Er geht aus dem Raum, wo die unverschlossenen Proben stehen, um Geld an einen der Dopingkontrolleure zu überweisen. Und hat sich nichts dabei gedacht :hihi:
Und trotz Geld sind die Proben dennoch positiv. Mann, Mann, Mann, hätte er sich das Geld auch sparen können :klatsch:


Es gibt leider viel zu viele abstruse Doping-Geschichten. Jahre später werden zum Glück ein Großteil der Lügengeschichten aufgedeckt.
Je mehr die betreffenden Sportler von ihrem "alten Ruhm" leben, umso mehr werden sie alles dafür geben, um weiterhin im rechten Licht zu stehen.

4098
Rolli hat geschrieben:Trotzdem bleibt Baumanns 5000m in Barcelona für mich unvergesslich.
Das kann ich definitiv unterschreiben. Ich schaue mir heute noch gern Videos dazu an. Gleiches gilt für Ullrich, Amstrong & co.

Das hatte D-Bus letztlich zwischen den Zeilen kritisiert. Ich habe dann darüber nachgedacht und bin ebenfalls überzeugt, daß die Aussage "Doping lohnt sich!" richtig ist. Und trotzdem kann ich da nicht raus aus meiner Haut. Ich habe jahrelang die Übertrageungen gesehen und habe mitgefiebert, mitgelitten, mitgewonnen. Und warum gerade mit denen? Weil sie im Fokus waren. Die vielen anderen in der zweiten Reihe oder in B- oder C-Klasse Rennen hat man gar nicht gesehen. Und dann die große Enttäuschung? Eigentlich nicht. Ich habe mir das für "meine Helden" genauso schöngeredet wie sie selbst auch. Von daher ist die Aussage richtig: "Doping lohnt sich!". Und mir ist auch klar, daß ich selbst das ´durch meine Denke unterstütze.

Und nochmal zum Thema Unschuldsvermutung. Die hat Schäuble als Innenminister außer Kraft gesetzt. Er hatte sogar die Sportler gefragt, ob sie wissen, was sie da unterschreiben. Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, daß sie das erfasst hatten. Da hat man ein paar unerfahrene junge Leute ganz schön über den Nully gezogen. Das denke ich übrigens wirklich und an der Stelle ist es kein Schönreden. Da hat man die Verantwortung für eine ziemlich heiße Kiste ganz galant auf diejenigen abgewälzt, die häufig das schwächste Glied in der Kette sind - die Athleten...
nix is fix

4099
leviathan hat geschrieben: Und nochmal zum Thema Unschuldsvermutung. Die hat Schäuble als Innenminister außer Kraft gesetzt. Er hatte sogar die Sportler gefragt, ob sie wissen, was sie da unterschreiben. Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, daß sie das erfasst hatten. Da hat man ein paar unerfahrene junge Leute ganz schön über den Nully gezogen. Das denke ich übrigens wirklich und an der Stelle ist es kein Schönreden. Da hat man die Verantwortung für eine ziemlich heiße Kiste ganz galant auf diejenigen abgewälzt, die häufig das schwächste Glied in der Kette sind - die Athleten...
Anders geht es im heutigen Leistungssport (leider) nicht. Es gibt z.B. die Kölner Liste, damit auch Nachwuchssportler ohne ärztliche Betreuung zumindest Anhaltspunkte haben, welche NEM "safe" sein sollten. Als Leistungssportler hat man heutzutage die Pflicht sich immer und immer mit dem Thema auseinander zu setzen. Wer die "Grauzonen" austesten will, hat immer ein gewisses Risiko zu tragen.

Aussagen wie "meiner Mutter ist ein Medikament beim Kochen in das Essen gefallen und das hab ich dann gegessen", sorry, sowas kann ich nicht nachvollziehen. Als Leistungssportler darf man in diesem Bereich nicht so naiv/dümmlich sein. Dann hast du da einfach nix verloren.
Für den/die Sportler/in gilt stets: im Zweifel, frag einen Arzt, der sich damit auskennt oder lass es!

Leistungssport ist kein Ponyhof ;-)

4100
RunSim hat geschrieben:Anders geht es im heutigen Leistungssport (leider) nicht.
Ich habe auch keine andere Lösung. Aber auch Veranstalter, Vermarkter, Funktionäre sollten hier in die Verantwortung genommen werden.
Als Leistungssportler darf man in diesem Bereich nicht so naiv/dümmlich sein. Dann hast du da einfach nix verloren.
Zwischen dümmlich und unerfahren existiert ein breites Feld.Das sind häufig sehr junge Sportler ohne jede Lebenserfahrung. Denen wird häufig jeder Schritt definiert. Dann hast Du im Gegensatz 10 Jahre ältere Harvard Absolventen in Unternehmen, die behutsam herangeführt werden sollen, Verantwortung zu übernehmen. Da sehe ich durchaus eine Lücke. Wenn sie diese Verantwortung übernehmen, muss ihnen auch klar sein, wozu sie sich verpflichten.
Leistungssport ist kein Ponyhof ;-)
Das ist sicher keine Zuckerschlecken. Unglücklicherweise gibt es aber in vielen Sportarten nicht viel mehr zu holen als auf dem Ponyhof. Und dann fallen auch noch die Streicheleinheiten weg. Hört sich nach einem ziemlich besch… Deal an :wink:
nix is fix

Zurück zu „Laufsport allgemein“