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Einfluß von Musik auf's Lauftempo

Einfluß von Musik auf's Lauftempo

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Hallo liebe Laufgemeinde,

ich bin neu dabei und habe eine Frage bzgl. den Einfluß von Musik auf's Lautempo.

Aber erstmal kurz zu mir: Ich bin vor ein paar Jahren regelmäßig gelaufen, bis HM, aber nie sonderlich schnell und immer auf den Spaß an der Freude bedacht. Dann gab's ein paar Änderungen in meinem Leben, die dazu führten, dass ich nicht mehr lief. Das war eine zeitlang auch völlig in Ordnung, aber irgendwann merkte ich, dass mir das Laufen fehlt. Allerdings war es auch nicht so einfach wieder einzusteigen, denn auch Laufen benötigt seine Zeit und ein bißchen Planung. Bin dann eine zeitlang 1x Woche gelaufen, als das gut "lief, dann 2x die Woche und momentan bin ich am Versuch 3x / Woche zur Routine werden zu lassen. Glücklicher Weise ist das Wetter diesen Sommer so mieserabel, dass es nicht schwer fällt Laufen zu gehen, das geht schließlich (fast) immer :teufel:

So, nun zu meiner Frage: Ich laufe ganz gerne mit Musik, da ich zwar, wie mein Nick vermuten läßt, zwischen Feldern laufe, die nahe Autobahn allerdings trotzdem keine wirkliche "Naturstimmung" aufkommen läßt und das eintönige Gebrumme einen doch mehr demotiviert, als unterstützt, eben mit Knöpfen in den Ohren. Meine bevorzugte Musik (Guano Apes, Linkin Park etc.) hat durch die flotteren Beats eine eher treibenden Charakter. Und der treibt mich merklich. Bei "guten Läufen" merke ich in den "Pausen" zwischen den einzelnen Songs, dass das aktuelle Tempo anstrengend ist, sobald der Beat wieder da iss, läufts wieder flüssig, locker und dynamisch. Zugegeben, ich habe keinen Tempomesser (GPS etc.) dabei, auf dem ich die Pace kontrollieren könnte, aber es fühlt sich in der "Pause" alles schwer an, ich merke wie ich merklich träger die Beine vom Boden bekomme und sich das Tempo einfach anstrengend anfühlt.

Ich habe, wohl noch von früher, ein ganz gutes Pacegefühl, was ich am Ende vom Lauf ja prüfen kann. Daher denke ich nicht, dass meine Empfindungen in den "Musikpausen" völllig falsch sind.

Kennt dieses Phänomen jemand und hat vielleicht einen "Trick" wie man dieses Absacken in den Pausen überwindet? Ich möchte gerne wieder ein paar Veranstaltungen laufen und das mache ich sicher nicht mit Knöpfen in den Ohren, nur wie kann ich den "Flow", denn ich mit Musik habe, auf's Laufen ohne Musik übertragen?

Vielen Dank für's Lesen.

Feldläuferin

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Hallo und :welcome:
Feldläuferin hat geschrieben: Kennt dieses Phänomen jemand
Nein, laufe immer ohne Musik.

Feldläuferin hat geschrieben: und hat vielleicht einen "Trick" wie man dieses Absacken in den Pausen überwindet?
Musik so bearbeiten, dass es keine Pausen zwischen den einzelnen Titeln gibt.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Guten Morgen, Feldläuferin, und willkommen im Forum!

Ich will hier nicht weiter auf das Für und Wider von Musik beim Laufen eingehen. Das ist eine Frage, an der sich hier regelmäßig Glaubenskriege entzünden und zu der deshalb schon etliches geschrieben worden ist.

Ein paar Fragen gehen mir natürlich trotzdem durch den Kopf:

Wie schaffst Du es, ausgerechnet mit Elektrogeräten und relativ künstlich klingender Musik (so mein Eindruck von dem, was ich auf Youtube gehört habe) so etwas wie "Naturstimmung" hervorzurufen?

Worin liegt überhaupt der Sinn, eine Illusion von Natur zu erzeugen, von der wir als Menschen längst Besitz ergriffen haben (z.B. indem wir sie mit Autobahnen durchziehen) und die uns hier bei uns nirgends in unverfälschter Form begegnet?

Wäre nicht zu dieser Suggestion einer Natur, die es gar nicht mehr gibt, die Wiederherstellung einer solchen Natur eine angemessene Alternative? Und müßte man dazu nicht erst einmal die Denaturierung als Skandal wahrnehmen, d.h. z.B. die Autobahngeräusche nicht einfach ausblenden, sondern überlegen, was sich dagegen tun ließe?

Nun zu Deiner Frage:

Den unterstützenden Effekt von Musik im Hinblick auf die Schrittfrequenz habe ich nie verstanden. Es gibt doch kaum zwei Stücke mit exakt demselben Tempo. Wenn man also (was in den meisten Fällen automatisch geschieht) seine Atem- und Schrittfrequenz dem Tempo der Musik anzupassen versucht, dürfte das eher in Streß als in Entspannung ausarten, auch wenn man eher das Gegenteil davon wahrnimmt. Dieses paradoxe Phänomen kann mir eigentlich nur so erklären, daß man sich im Alltag sowieso permanent mit Musik umgibt. Das ist sozusagen Teil der akustischen Selbstbestimmung und signalisiert uns, daß wir uns in einem Raum befinden, der uns gehört und den wir nach eigenem Gusto souverän gestalten dürfen. Die Musik, die wir selbst ausgesucht haben, vermittelt also Geborgenheit, Heimatgefühl und die Sicherheit, die Situation zu beherrschen, in der wir uns befinden. Entspannung eben. Solche Räume schaffen wir uns durchaus auch in der Öffentlichkeit, und die Stöpsel im Ohr sind uns dabei ein unentbehrliches Hilfsmittel.

Das Problem dabei ist nur, daß die Wirklichkeit außerhalb unserer selbst dabei weitgehend ausgeblendet wird. Man kann das z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln beobachten, in denen zwischen den Stöpseln oft ein ziemlich apathisches Wiederkäuergesicht aufgehängt ist, das ein fortgeschrittenes Stadium der Sedierung signalisiert.

Damit eng im Zusammenhang steht das Problem, daß man das Gefühl hat, jemand habe einem den Stecker gezogen, sobald die Musik vorbei ist. Kann es sein, daß Du allgemein nicht besonders musikalisch bist? Das ist keine kritische Frage, sondern sie zielt einfach auf eine nüchterne Feststellung. Musikalität macht einen ja nicht zu einem besseren Menschen als andere es sind. Aber daß bei Dir sofort nach dem letzten Ton eines Musikstücks gewissermaßen das Licht ausgeht, sagt doch sehr deutlich, daß die Musik in Dir nicht nachklingt. Nicht eine einzige Sekunde. Wenn das so ist, besteht Deine einzige Chance tatsächlich in erhöhtem technischem Aufwand: Du müßtest, wie Sergej schon schrieb, die Pausen zwischen den Titeln beseitigen oder für Überblendungen sorgen.

Solltest Du aber doch eine musikalische Ader haben, dürfte es eigentlich kein Problem sein, die Pausen zu überbrücken, indem Du dem gerade verklungenen Musikstück noch ein paar Augenblicke hinterherhörst, bis das nächste beginnt. Oder noch besser: Laß die Stöpsel einfach weg. Wer wirklich Musik nicht einfach nur konsumiert, sondern auch auf sie reagiert und in sich selbst auch welche erzeugen kann, hat nämlich auch die Möglichkeit, mit äußeren Geräuschen Musik zu assoziieren und sie zum Klingen zu bringen. Das gilt sogar für eine nahe Autobahn. Mit etwas Phantasie und musikalischer Kreativität kann man den Lärm tatsächlich in Musik verwandeln.

Alternative: Beim Laufen selber singen. Man ist ja schließlich nicht immer so flott unterwegs, daß das nicht mehr geht. An Tagen, an denen ich langsame Regenerationsläufe auf dem Trainingsplan stehen habe, singe ich oft halblaut vor mich hin, um das Tempo ruhig zu halten. Funktioniert ausgezeichnet. Und ich höre trotzdem noch problemlos andere Verkehrsteilnehmer, für die ich vielleicht zur Gefahr werden könnte oder sie für mich. Probier's mal aus!
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben: Wie schaffst Du es, ausgerechnet mit Elektrogeräten und relativ künstlich klingender Musik (so mein Eindruck von dem, was ich auf Youtube gehört habe) so etwas wie "Naturstimmung" hervorzurufen?
!
So.....?

Vogelgezwitscher Entspannung - YouTube

:hihi:

Ich habe im meine 30 Laufjahren nie Musik beim Laufen gebraucht.

Ich hab die Vögel morgens beim Laufen in echt. :wink:

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Die Endlosschleife in dem Stück ist erbärmlich kurz.Die Aufgescheuchte Drossel dient da als Beweis.
Laß die Stöpsel einfach weg. Wer wirklich Musik nicht einfach nur konsumiert, sondern auch auf sie reagiert und in sich selbst auch welche erzeugen kann, hat nämlich auch die Möglichkeit, mit äußeren Geräuschen Musik zu assoziieren und sie zum Klingen zu bringen. Das gilt sogar für eine nahe Autobahn. Mit etwas Phantasie und musikalischer Kreativität kann man den Lärm tatsächlich in Musik verwandeln.
Du sprichst einem Rennfahrer aus der Seele.

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stört euch das nicht?
mich irritiert beim Musik hören dass man die eigenen Atemgeräusche nicht hört und bei Kies oder Schotter brauche ich irgendwie auch eine akustische Rückmeldung.

@TE: ist jawohl mit der heutigen Technik kein Problem die BPM nach Wunsch anzupassen (das ging in den späten 90ern schon) und sich einen "Megamix" ohne Pausen zu mischen!

@aghamemnun:
...Lärm tatsächlich in Musik verwandeln.
wo gibt es diese Tabletten?
was willste machen, nützt ja nichts

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R.Sch. hat geschrieben:Du sprichst einem Rennfahrer aus der Seele.
Das hat natürlich Grenzen. Vor allem dient ja der Krach, den diese Leute machen, vor allem der Selbstbetäubung. Also in diesem Fall der akustischen Selbstbestimmung in einem derart extremen Ausmaß, daß alle anderen in einem ziemlich großen Umkreis um ihre akustische Selbstbestimmung gebracht werden.

Außerdem weiß ich gar nicht, ob Rennfahrer überhaupt eine Seele haben.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Ich kenne das und ja ich laufe auch durch die Felder und immer mit Musik. In meiner Erfahrung hilft mir Musik ungemeine Tempo zu halten (auch wenn ich mit Garmin laufe) und mich anzutreiben, ein guter Queen song an der richtigen Stelle ist perfekt motivation. Ich mag auch waehrend des Laufens teilweise sehr laut mitzusingen. Aber ich habe auch bemerkt, wenn ich gar nicht erst mit Musik anfange (mache meistens meine 5k races ohne), dann geht das auch gut ohne. Wenn ich aber mit Musik anfange, geht es besser mit Musik bis zum Ende.

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Moin Feldläuferin,

laß Dich nicht verunsichern ;). Ich laufe auch häufig mit Musik (eigentlich immer, wenn ich >30 Minuten allein (!) unterwegs bin). Ich habe die Musik so leise, daß ich meine eigenen Schritte und "die Natur" sowie Auto etc höre.
Ich empfehle Dir Workout Music, Fitness Mixes, & Training Music - MotionTraxx - da gibbet Musik für eine Vielzahl an "beats per minute", so daß man für die gewünschte Schrittfrequenz auch das passende findet. Und ja - es gibt Zusammenhänge zwischen dem "bpm" der Musik, der Atem- und Schrittfrequenz des Läufers/der Läuferin.
Ich hatte auch mal als Hörbuch die Biographie von Steve Jobs - das war (so interessant das Thema an sich auch ist) eher was für gaaanz ruhige, gaaaanz lange Einheiten im Schlurf-Tempo.

Ich kenne aber auch sehr lange, einsame Einheiten ohne Musik, sei es im Training oder Wettkampf. Ich für mich kann sagen, daß ich es angenehmer finde, etwas Hintergrundberieselung zu haben - obwohl ich an sich nicht der Musik-Freak bin.

Einige Artikel zu dem Thema:

Music in Sport and Exercise : An Update on Research and Application | The Sport Journal

http://ismir2007.ismir.net/proceedings/ ... aniemi.pdf

http://www.applied-cardiopulmonary-path ... trappe.pdf

http://heart.bmj.com/content/92/4/445.abstract

Sorry, alles in Englisch ;).

Es gibt meines Wissens nach auch entsprechende Studien in Bezug auf Herzfrequenz etc bei Disco-Gängern.

Happy trails,

Wolfgang
wsabg.de
fitter - further - faster
12-h-Lauf: 80,445 km (Iserlohn 2015) - 6-h-Lauf: 65,4 km (Münster 2016) - 50k: 4:16:18 (Rodgau Ultra 2015)
M: 3:21:36 (Düsseldorf 2014) - HM: 1:34:11 (Dortmund 2013)
Deutscher Staffel-Meister 24-Stunden-Trailrunning (TRA) 2015 und 2016 :) (http://www.traildorado.com)
TorTour de Ruhr 2016 - Bambinilauf über 100 km - 9:57 Stunden

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Hallo Feldläuferin,

(ich bin eine Wald- und Wiesenläuferin :giveme5: ) und auch ich laufe mit Musik. Lass dich nicht verunsichern über die Gegner der Ohrverstöpselten, jeder so, wiie er mag.

Die Schwierigkeit, einen WK ohne Musik zu laufen, kenn ich. Um auch ohne Musik laufen zu können, ohne einzubrechen, weil keine pushende Musik zu hören ist, stelle ich streckenweise den mp3-Player aus, damit ich mich daran gewöhne, meine Atmung und meine Schritte beim Laufen zu hören.

Viel Spaß weiterhin bei deinen Läufen.
Lauftagebuch


Bild


"Herr Ringel meint, dass Max schlechter gerungen hat, als im Training und befürchtet Wettkampfangst."

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Klar helfen die Beats über die Strecke, ebenso wir im Büro. Auch Galeerensträflinge waren dankbar für den Eintrommler... :teufel:
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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RennFuchs hat geschrieben: @aghamemnun: wo gibt es diese Tabletten?
Doch, das geht:
Autobahngeräusche --> Kraftwerk "Autobahn" --> Ueberleitung zu anderen ähnlichen Titeln

Eine Art "Kopfkino", praktiziere ich öfters.

Interessanter als MP3-Konservenkost finde ich PODCAST, oder aufgenommene Radiosendungen,
da hat man ein "Live-Gefuehl".

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aghamemnun hat geschrieben:Das hat natürlich Grenzen. Vor allem dient ja der Krach, den diese Leute machen, vor allem der Selbstbetäubung. Also in diesem Fall der akustischen Selbstbestimmung in einem derart extremen Ausmaß, daß alle anderen in einem ziemlich großen Umkreis um ihre akustische Selbstbestimmung gebracht werden.

Außerdem weiß ich gar nicht, ob Rennfahrer überhaupt eine Seele haben.
Für die einen ist es Krach und für die anderen Musik.

Im Falle eines Rennfahrers sind die Motorgeräusche ein Sound.Spornt an und dient auch zur Kontrolle.
Das wird auch nicht als störend empfunden sondern es lockt sogar 100 000 Gleichgesinnte an die Rennstrecken.

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R.Sch. hat geschrieben:Für die einen ist es Krach und für die anderen Musik.
Ich weiß. Es soll ja sogar Leute geben, denen Zigaretten schmecken.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Ich weiß. Es soll ja sogar Leute geben, denen Zigaretten schmecken.
Sicher kann man tagtäglich seinen Einheitsbrei verspeisen und Veränderungen verteufeln.Als Hüter des Reinheitsgebot des Laufens kannst du ein Fingerzeig geben und deine Meinung kundtun.Aber bitte mit den gehörigen Respekt derer die versuchen aus dem Brei ein vorzügliches Essen für sich persönlich zuzubereiten. Fundamentalismus ist Stillstand in meinen Augen.

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R.Sch. hat geschrieben:Sicher kann man tagtäglich seinen Einheitsbrei verspeisen und Veränderungen verteufeln.Als Hüter des Reinheitsgebot des Laufens kannst du ein Fingerzeig geben und deine Meinung kundtun.Aber bitte mit den gehörigen Respekt derer die versuchen aus dem Brei ein vorzügliches Essen für sich persönlich zuzubereiten. Fundamentalismus ist Stillstand in meinen Augen.
Du hast nicht verstanden, worum es geht, und deshalb vergleichst Du hier auch Äpfel mit Birnen.

Bis zu einem gewissen Punkt ist Laufen mit Musik eine Geschmacksfrage. Wenn dieser Punkt erreicht ist (und das kann früher der Fall sein als gedacht, schließlich bewegen wir uns normalerweise auf öffentlichen Wegen), wird es möglicherweise zur Gefährdung für andere. Aber auch wo das noch nicht der Fall ist, kann man die eigene Position ja gern mal überdenken und sich für Anregungen offenhalten. In meinem ersten Beitrag hatte ich in diesem Sinne ein paar (durchaus kritische) Fragen gestellt. Solange Du darauf keine Antwort hast, solltest Du Dir und mir das Herumwerfen mit pathetischen Vokabeln lieber ersparen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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"Wäre nicht zu dieser Suggestion einer Natur, die es gar nicht mehr gibt, die Wiederherstellung einer solchen Natur eine angemessene Alternative? Und müßte man dazu nicht erst einmal die Denaturierung als Skandal wahrnehmen, d.h. z.B. die Autobahngeräusche nicht einfach ausblenden, sondern überlegen, was sich dagegen tun ließe?"

Was für einen solchen Sinn hat denn diese Frage hinsichtlich der Frage, die die TO gestellt hat? Du hast hier Fragen gestellt, die an anderen Orten angemessen sein mögen, hier jedoch vollkommen am Thema vorbeigehen, und versuchst, Leute darüber zu belehren, wie blöd sie doch alle sind. Und meinst dann auch noch, die anderen müssten diese Mischung aus Tugendterror, pseudophilosophischer Fragerei und Beleidigung all derer, die anders sind, auch noch beantworten. Als ob du ein Anrecht darauf hättest, für deine stumpfe Kritik Beachtung zu finden.

Dazu diese Pseudo-Ausführungen über die Musikalität der TO. So ein Kappes. Weil jemandem der Push-Effekt der Musik verloren geht, sobald die Musik aus ist, ist er nicht musikalisch? Denkst du auch mit oder willst du nur Leuten eins reinwürgen? Ich bin hier jetzt noch keine halbe Stunde angemeldet und schon der erste Beitrag bei dem man schon wieder nicht fasst, wie selbstgerecht und verurteilend Leute auftreten.

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Also ich laufe auch sehr gerne mit Musik. Natürlich in einer Lautstärke, die noch viel Umgebungsgeräusche durchlässt.
Z.B. bekomme ich viel öfter runners high beim laufen in Kombination mit Musik! Das hält dann manchmal mehrere Minuten und ich habe dabei ein unglaubliches Gefühl, samt Gänsehaut.
Trotzdem hat laufen mit Musik auch Nachteile. So komme ich leichter aus dem Rhythmus, vor allem wennn sich langsame und schnelle Songs abwechseln.
Bei Tempodauerläufen mache ich die Musik entweder ganz aus, oder extrem leise, weil ich mich da aufs atmen samt Geräuschen konzentrieren muss/will. Mit Musik atme ich oft viel zu flach und zu schnell.

VG
Christian
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 44min

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Mädels.... der Thread lautet "Einfluß von Musik auf's Lauftempo ". Dazu ist hier bislang in 18 Postings recht wenig sinnvolles gesagt worden. Also zankt Euch im Sandkasten, aber nicht in diesem Thread.

Happy trails,

Wolfgang
wsabg.de
fitter - further - faster
12-h-Lauf: 80,445 km (Iserlohn 2015) - 6-h-Lauf: 65,4 km (Münster 2016) - 50k: 4:16:18 (Rodgau Ultra 2015)
M: 3:21:36 (Düsseldorf 2014) - HM: 1:34:11 (Dortmund 2013)
Deutscher Staffel-Meister 24-Stunden-Trailrunning (TRA) 2015 und 2016 :) (http://www.traildorado.com)
TorTour de Ruhr 2016 - Bambinilauf über 100 km - 9:57 Stunden

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Ich laufe ca. die Hälfte meiner Einheiten mit Musik - und ich möchte mal einen ganz anderen Aspekt ins Spiel bringen:

Ich beschäftige mich viel mit Musik (mehrere Bands, sehr große Plattensammlung, Produktion), wobei mir im Alltag einfach die Zeit fehlt, mich störungsfrei konzentriert auf Musik einzulassen, etwa ein Album richtig zu hören und auf mich wirken zu lassen. Das kann ich absolut ideal beim Laufen. Dabei sind mir schon oft Aspekte an Musik aufgefallen, die ich bislang nicht bemerkt habe - ich kann Musik einfach viel intensiver erleben als etwa im Auto oder in anderen Zusamenhängen "nebenbei". Vielleicht (oder vielleicht auch nicht?) wäre es noch besser, sich zu Hause in aller Ruhe aufs Sofa zu hauen und störungsfei Musik hören zu können - das gibt mein Alltag mit Familie, Arbeit und anderen Dingen jedoch nur sehr selten her.

Damit will ich sagen: Auch wenn ich beim Laufen Musik höre, beeinflusst die Musik das Laufen bei mir nicht - ich hab' zum Beispiel bei gleicher Pace "Zen Arcade" von Hüsker Dü und alte Tom-Waits-Alben gehört. Umgekehrt versetzt mich Laufen aber in einen Zustand, in dem ich sehr gut und konzentriert Musik genießen kann.

Disclaimer: Natürlich nicht im Wettkampf, in verkehrsreichen Bereichen und bei hoher Lautstärke. :wink:

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wsabg hat geschrieben:Mädels.... der Thread lautet "Einfluß von Musik auf's Lauftempo ". Dazu ist hier bislang in 18 Postings recht wenig sinnvolles gesagt worden. Also zankt Euch im Sandkasten, aber nicht in diesem Thread.

Happy trails,

Wolfgang
Mädels, endlich bläst euch das Aufsichtspersonal mal gehörig und und mit einem sinnvollen Beitrag zum Thema den Marsch.

:hihi:

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Nun wüßte ich doch ganz gern endlich mal etwas über den Einfluß von Musik auf das Lauftempo. Daß manche sich mit Musik wohler fühlen als ohne, haben wir ja nun gelesen und wußten es auch früher schon. Aber wie steht es mit dem Einfluß auf die Leistung?

Meine Vermutung war ja, daß Musik unterschwellig potentiell für Streß sorgt, weil man entweder Schritt und Atmung dem Tempo der gerade laufenden Musik anpaßt oder Energie aufwenden muß, um gegen diese Suggestion anzuarbeiten. Der Wohlfühlfaktor könnte durchaus bewirken, daß man beim Laufen länger durchhält, weil die Zeit schneller vergeht und die Musik für eine Abwechslung sorgt, die mancher in der äußeren Umgebung nicht wahrzunehmen in der Lage ist. Das bedeutet aber noch nicht per se, daß man davon auch schneller wird. Also, wie sieht es damit aus?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:... Außerdem weiß ich gar nicht, ob Rennfahrer überhaupt eine Seele haben.
Vom weißt du,dass er/sie/es eine Seele hat? :zwinker2:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Hallo,

Ich sehe schon, ich hab hier ein eher kontroverses Thema eröffnet.

Gestern habe ich nochmal selber ein bissle mehr drüber nachgedacht und denke, dass in meinem Fall die Musik eine Art Motivator ist. Es ist ja glaube auch bekannt, dass sich das Herz bis zu einem gewissen Grad einem starken Bass im Rhythmus anpasst, was wohl auch zu Problemen führen kann. Insofern ist Musik wahrscheinlich generell in der Lage "aufzuputschen". Welche Musik da welche Wirkung hat, ist sicher genauso verschieden die max HF :zwinker2: . Aber die meisten hier kennen wahrscheinlich schon die positive Wirkung von Trommlern am Strassenrand bei einer Laufveranstaltung. Ich fand auch da immer, dass die Musik einen ein bißchen trägt.

Für mich heißt das wohl, auch mal wieder ohne Knöpfe zu laufen, aber eher die kurzen Sachen, und bei den langen Läufen wohl eher etwas ruhigeres, als bei schnelleren Dauerläufen.

Grüße vom Feld

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caramba hat geschrieben:Vom weißt du,dass er/sie/es eine Seele hat? :zwinker2:
Uiuiui, das geht jetzt aber sehr ins Philosophische. Das halte ich lieber raus aus diesem Thread und erzähl's Dir mal gelegentlich auf der Strecke.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Uiuiui, das geht jetzt aber sehr ins Philosophische. Das halte ich lieber raus aus diesem Thread und erzähl's Dir mal gelegentlich auf der Strecke.
Ich freue mich jetzt schon in mehrfacher Hinsicht darauf :D

Caramba :hallo:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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aghamemnun hat geschrieben:Du hast nicht verstanden, worum es geht, und deshalb vergleichst Du hier auch Äpfel mit Birnen.
Sicher habe ich dich verstanden.Deine Einstellung zu diesem Thema offenbaren diese Sätze.
Das Problem dabei ist nur, daß die Wirklichkeit außerhalb unserer selbst dabei weitgehend ausgeblendet wird. Man kann das z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln beobachten, in denen zwischen den Stöpseln oft ein ziemlich apathisches Wiederkäuergesicht aufgehängt ist, das ein fortgeschrittenes Stadium der Sedierung signalisiert.
Da übrigens beschreibst du Mitmenschen von denen keiner eine Gefahr für die Mitmenschen ausgehen kann weil sie sitzend im Bus Musik hören.

Sicher profitiert man durch die Musik beim Laufen.Die Vorteile zählst du ja selber auf.Nur den Nutzen bezogen auf die Pace siehst du nicht.Ich würde mich mal mehr mit der Trainingslehre befassen.Vorraussetzungen haste ja.

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aghamemnun hat geschrieben:Nun wüßte ich doch ganz gern endlich mal etwas über den Einfluß von Musik auf das Lauftempo. Daß manche sich mit Musik wohler fühlen als ohne, haben wir ja nun gelesen und wußten es auch früher schon. Aber wie steht es mit dem Einfluß auf die Leistung?
Dazu hat wsabg doch oben ein paar richtig informative Links gepostet.

Hier ist beispielsweise eine recht ausführliche Zusammenfassung unterschiedlicher Studien, die die Auswirkungen von Musik auf die Leistung von Sportlern untersucht haben. Ganz kurz zusammengefasst:
- Musik hilft dabei, einen Flow-Zustand zu erreichen und bei niedrigen und mittleren Belastungsintensitäten Erschöpfungssignale des Körpers auszublenden -> das macht schneller, weil das (moderate) Lauftempo (z.B. auf langen, langsamen Trainingsläufen) länger beibehalten werden kann
- Musik kann gezielt die Stimmung beeinflussen -> kann durch aufputschende Wirkung schneller machen
- Musik (mit passenden bpm) kann bei der Regelmäßigkeit der Bewegung helfen -> macht schneller, weil der Körper effizienter und gleichmäßiger arbeitet

Ich denke auch, dass sich häufige Änderungen der Schrittfrequenz (bei jedem neuen Musikstück passt man sich unbewusst an den vorgegebenen Rhythmus der Musik an) positiv auswirken. Das ist ja so eine Art run-walk-run-Methode mit häufigen Geschwindigkeits- und Kadenzänderungen (und damit auch immer leicht anderen Bewegungsmustern), die den Körper insgesamt bei der gleichen Durchschnittsgeschwindigkeit wahrscheinlich weniger belastet als eine immer gleiche, konstante Kadenz in immer genau dem gleichen Bewegungsmuster.

Ich frage mich eher, warum es in diesem Forum als ein Distinktionsmerkmal gesehen wird, Musik beim Laufen generell abzulehnen und zu behaupten, man könne sich ja gar nicht vorstellen, wie Musik überhaupt irgendwelche positiven Einflüsse auf den Läufer haben könne?

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ich laufe nach Lust und Laune viele Läufe ohne Musik, aber es gibt auch Tage an denen ich die Musik in den Ohren brauche, kaufe mir dafür sogar immer extra dance Musik.... :winken:

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Aber die meisten hier kennen wahrscheinlich schon die positive Wirkung von Trommlern am Strassenrand bei einer Laufveranstaltung.
Da hat sich seit den Galeeren nichts geändert. Laufen ist die Verlängerung der Arbeit.
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.
Antworten

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