Erfahrungen mit Bandscheibendegeneration L4/L5 und L5/S1 ins linke Bein - Therapie und Alltagsbewältigung

Hallo Leute!

Vielleicht kann mir bitte jemand von euch weiterhelfen, der ähnliches erlebt hat oder aus Erzählungen kennt oder mitgehört hat;
danke!

Bei mir geht es um das linke Bein. Seit einigen Jahren macht das linke Bein bzw. der linke Fuß Probleme und ich bin auf der Suche nach der Ursache und Therapien. Von der Ärzteschaft gibts wenig "Hilfe".

Was ich weiß: Meine Bandscheiben L4/L5 und L5/S1 haben Vorwölbungen bzw. Vorfälle zumindest ist der Bandscheibenraum degeneriert. Der eine Arzt nennt es Vorwölbung, der andere aber Vorfall mit 4mm. Das liest sich auch so aus den radiologischen Befunden. Die Ärzte haben das bisher nur mit Physio und Krafttraining therapiert. Es sah bisher niemand eine OP-Indikation, was auch gut ist, wie ich finde. Im Alltag mache ich vieles bzw. fast alles mit, ich bin auch fast nie krank geschrieben, nur es nervt halt.

Nur, das was jetzt seit einigen Monaten zunimmt ist das komischen Gefühl im linken Bein beginnend von äußerer Oberschenkel links, um das Knie seitlich von hinten nach vorne herum und die linke äußere Wade hinunter bis zu linken Fußaussenkante.
So genau beschreiben kann ich das nicht wirklich, ich versuche es:

Charakteristik: Gefühl nach "Ziehen", Müdigkeit, Schwere und ich merke auch im linken Fuß unten im Seitenvergleich beim "Kupplung-treten", weniger Kraft bzw. mehr Aufwand als mit dem rechten Fuß (gut, mit dem rechten Fuß tritt man keine Kupplung..). Es tut auch beim Abrollen über die Großzehe manchmal weh, weil der Unterschenkel dann wieder zieht ... keine Ahnung - durch die Schonhaltung? Kennt das wer?

Würde das gut zu einem Bandscheibenvorfall passen, in meinem Falle L4/L5 bzw. L5/S1? Wirken sich solche Ursachen auf das Bein bzw. Unterschenkel bis hin zum Gangbild aus?

Leider nehmen sich die Ärzte nicht viel Zeit und verweisen nur auf Physio bzw. Krafttraining. (Weil ich mach ja alles mit und jammere nur, so kommt es mir vor...).

Wie kann in meinem Falle eine Therapie aussehen, zudem in letzter Zeit der linke Unterschenkel oft müde wird.

Mir geht die Zuversicht aus, zudem es ein Teufelskreis ist und man nicht ernst genommen wird. Bin 41.

Btw. ich weiß, dass mein Sprungbein mit dem Fersenbein verwachsen ist - links - Abhilfe Einlagen aber ich glaube schön langsam, dass meine ursächlichen Probleme eigentlich vom unteren Rücken kommen - von diesen Bandscheibensegmenten und die Ursache nicht mehr so meine Coalitio ist.

driver37 hat geschrieben: 22.07.2023, 09:32 Die Ärzte haben das bisher nur mit Physio und Krafttraining therapiert.

Hallo,

das ist das beste, was Du tun kannst. Sei froh, dass es nicht so schlimm ist, dass eine OP angesagt ist.
Und Geduld solltest Du haben, das wird schon ein paar Wochen dauern.

Gruß TomG

Ich bringe die Geduld bereits sei 2018 auf...

Hallo, ich bin fast gleich alt und hatte einen massiven Bandscheibenvorfall mit Ausstrahlungen in den ganzen Fuß. Man wollte mich sogar operieren. Ich kann dir aber die Übungen aus dem Buch Behandle deinen Rücken selbst von Robin McKenzie sehr empfehlen. Bei mir ist wieder alles ok, wie nie was gewesen wäre! Probier es aus

Hallo!
Danke für deine Antwort.
Wo "genau" am Bein bzw. am Fuß hat es Probleme gegeben. Und wie genau haben sich die Probleme dargestellt?
Könntest du mir das bitte beschreiben? Du schreibst "am ganzen Fuß", könntest du das bitte konkretisieren? Du würdest mir glaube ich sehr weiterhelfen. Danke!

Bei L5 S1 ein Austritt vom Kern. Extreme Schmerzen von der Bandscheibe bis zu den Zehen am rechten Fuß. So stark dass man es fast nicht aushält. Dann erst starke Schmerzmittel und Physiotherapie. Die Dehnübungen bis in den Schmerz rein. Von Tag zu Tag gingen die Schmerzen von den Zehen zurück bis es nur noch ein Punkt war an der Bandscheibe. Als ich nach ca. 4 wochen im MRT war wollte der Neurochirurg mich sofort operieren. Aber zum Glück war ich da schon wieder schmerzfrei.
Auf Youtube findet man auch viel über mc kenzie oder bei liebscher und bracht mal schauen. Bei mir hat es geholfen. Viel Glück

Bei Problemen mit der Bandscheibe könnte auch eine Verspannung der Thorakolumbalfaszie ursächlich sein. Auch das Piriformis-Syndrom könnte ein Ansatzpunkt sein. Mit einem Arzt und Physiotherapeuten abklären, Mobilisation und Kräftigungsübungen könnten helfen.

Ich hatte auch vor ca. 8Wochen einen Bandscheibenvorfall (LW5/SW1) und habe nach wie vor die Ausstrahlungen in das linke Bein. An manchen Tagen wird es besser und an manchen eher schlechter. Die Bilder welche ich nach dem MRT gesehen habe, lassen da auch keinen Zweifel offen.
Das ausgetretende Matierial der Bandscheibe drückt auf den Nerven, welcher durch den Wirbelkanal, bis in die Füße läuft. Operieren lasse ich mich deswegen mit Sicherheit nicht! Solange ich keine Ausfallerscheinungen, Taubheitsgefühle oder Probleme beim Wasser-Halten habe, wird sich daran auch nichts ändern. Das sind bei allen Bandscheibenvorfällen die typischen OP-Indikationen.

Ich denke wie bei allen körperlichen Problemen sind die Lösungen sehr individuell. Jede Wirbelsäule ist unterschiedlich und jeder Bandscheibenvorfall wirkt sich anders auf die Nerven aus. Bei manchen Menschen bildet sich der Vorfall so zurück, dass die Nerven nicht mehr gereizt werden, bei anderen bleibt ein Kontakt evtl. sehr lange vorhanden. Wieder andere haben einen Vorfall und merken es nicht mal...
Deswegen bin ich auch kein großer Freund von irgendwelchen Leuten die denken sie haben den EINEN TIPP oder die BESTEN ÜBUNGEN um deine Problematik zu heilen. Auch bei Ratschlägen wie: "Dehnübungen in den Schmerz rein", wäre ich eher vorsichtig. Natürlich kann man in den Schmerz dehnen, allerdings sollte man dann auch wissen was diesen Schmerz auslöst! Ein verspannter Muskel oder evtl. doch eine falsche Bewegung, welche die Nerven im Wirbelkanal zusätzlich reizen? Denn das sollte man dann eher vermeiden...
Auch Kraftübungen sind natürlich eine gute Sache, wenn du dir sicher sein kannst, dass du damit nicht mehr Belastung auf den Nerven gibst. Dennoch kann auch eine bessere Muskulatur nicht immer die Lösung sein. Solange das Material der Bandscheibe den Nerven reizt oder berührt, bringen dir auch kräftigere Muskel nichts.Die Mukulatur ist vielleicht zukünftig ein wichtiger Aspekt, damit es nicht zu weiteren Vorfällen kommt, aber den bereits vorhanden Bandscheibenvorfall kann man nicht einfach "wegtrainieren".

Ich versuche mich relativ wenig durch den Bandscheibenvorfall beeinträchtigen zu lassen. Ich bewege mich sehr viel und gehe auch 3xwöchentl. Laufen (Intensität noch nicht so hoch). Das tut mir sehr gut. Trotzdem habe ich Tage da wird es wieder schlechter. Einige Bewegungen sind nach wie vor recht schmerzhaft, welche ich versuche so oft es geht zu vermeiden:
- Fast alle Kippbewegungen/ Beugebewegungen nach vorne
- Gewisse Krafübungen (Crunches; manche Plankvariationen, etc.)
- In eine tiefes Auto einsteigen und manchmal Kupplung treten (kann man nicht immer vermeiden...)
- Schwer und falsch heben
- Schlechter Schlaf (Matratze), schlechte Sitzpositionen / Haltung, Stress, etc. ... sind auch alles wichtige Faktoren!

Das alles ist natürlich nur meine Meinung. Ich bin kein Arzt...