Ich habe mal eine Frage
Es gibt unzählige Studien über den Formaufbau,
Es gibt unzählige Studien über den Formabbau,
Es gibt unzählige Studien über Trainierbarkeit im Alter
Was mich aber aus eigener Erfahrung interessiert, gibt es Studien die untersuchen wie sich der Körper nach Jahren eines gewissen regelmässigen Trainings verhält, wenn er plötzlich weniger intensiv trainiert wird?
Beispiel 1:
Man fängt mit dem Laufsport an und hat die ersten persönlichen Erfolge.
Nach mehrwöchiger Sportabstinenz braucht man gefühlt ewig bis man seine alten Leistungen wieder erreicht.
Beispiel 2:
Man trainiert seit Jahren regelmäßig und hat ein gutes, altersentspechendes Niveau erreicht.
Nach all den Jahren des regelmäßigen Trainings, kommt man in eine Phase in der man aufgrund verschiedener äußeren Umstände nur noch unregelmäßig und manchmal bloß unspezifisch oder gar nicht trainiert, vor allem aber von Trainingsvolumen stark nach läßt.
Zu WK trainiert man nur kurz, manchmal auch unspezifisch oder gar nicht.
Die Ergebnisse unterscheiden sich aber nur um 2-4% von den Bestzeiten aus der Zeit des ordentlichen, regelmäßigen Trainings.
Bei mir ist es dieses Jahr so wie in den Beispielen
Als Anfänger baute ich relativ schnell Leistung auf, hatte aber auch schnell wieder Leistungsverluste bei nach lassendem Trainingsverhalten.
Dieses Jahr habe ich so wenige Trainingskilometer absolviert wie seit meinem ersten Jahr, vor 8 Jahren nicht mehr.
Nach wochenlanger Trainingsabstinenz, habe ich mich mich in nur 10 Wochen und rund 260 Trainingskilometer auf den Berlin Marathon vorbereitet und diesen, ohne übertriebenen Ergeiz, in 3:52h - etwa 4% über meiner PB, gefinisht. (Es war mein 4.Marathon)
Bei den Unterdistanzen 5 km - HM, beträgt der Leistungsverlust in diesem Jahr sogar nur ~2%.
Der größte Unterschied der gegenüber einem Neustart nach Laufpausen in früheren Jahren auffällt, die ersten Kilometer sind die Schwersten. Danach fühle ich mich wie in einem Automatismus.
Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass man im Alter langsamer Auf- aber auch langsamer Abbaut.
Auf jedenfall finde ich es interessant und beruhigend zu sehen, dass man zumindest auf niedrigen Niveau, noch lange vom Training der früheren Jahre zerren kann.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich wochenlang statt Laufen, täglich schwimmen war - zwar nicht leistungsorientiert aber meistens eine Stunde oder länger um meine kranke Hündin zu bespaßen.
Natürlich will ich im nächsten Jahr wieder regelmäßig und leistungsorientierter trainieren - im nächsten Jahr wird offentlich alles besser.
Wie ist es bei euch?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
Gibt es Studien die Erklärungen bieten, was ab einem bestimmten Tainingszustand/Trainingsdauer (im Sinne von Jahren der Regelmäßigkeit) im Stoffwechsel passiert?
Ich meine irgend etwas muss sich doch geändet haben, wenn der Unterschied zwischen Laufanfänger und einem fortgeschittenen Läufer so gravierend ist.
Schalten sich vielleicht, nach langer Tainingszeit, irgend welche Gene um, die normalerweise dafür verantwortlich sind, dass der Körper in einer Trainingspause möglichst früh beginnt unbenötigte Reserven abzubauen? - so eine Art Gedächnis in den Zellen, nach dem Motto: " lass die Reserven mal etwas größer, irgendwann in den nächsten Monaten kommt wieder der Megabedarf, dass kennen wir schon"
Egal warum es so ist, wie es ist.
Ich finde es beruhigend, zu sehen dass man durch einen "Sabbatjahr" im Sport gar nicht so viel verliert, wenn man vorher über Jahre regelmäßig trainiert hat.
Re: Leistungsstand bei nachlassendem Training
2Studien kenne ich keine.
Ich kann nur bestätigen, dass es dieses Phänomen auch in der Musik gibt, also beim Spielen eines Instruments. Da gibt es auch altersbedingte Nachteile, aber wenn man bei älteren Musikern sieht, wie schnell sie ihre Finger bewegen können, ist es schon faszinierend.
Ebenso sind die Verluste durch Pausieren geringer, wenn vorher schon ein größerer Übepensum erreicht war. Die Neurowissenschaftler können sogar ein Gehirn eines Nichtmusikers von einem Musikergehirn unterscheiden.
Aber das ist doch etwas anderes.
Ich kann nur bestätigen, dass es dieses Phänomen auch in der Musik gibt, also beim Spielen eines Instruments. Da gibt es auch altersbedingte Nachteile, aber wenn man bei älteren Musikern sieht, wie schnell sie ihre Finger bewegen können, ist es schon faszinierend.
Ebenso sind die Verluste durch Pausieren geringer, wenn vorher schon ein größerer Übepensum erreicht war. Die Neurowissenschaftler können sogar ein Gehirn eines Nichtmusikers von einem Musikergehirn unterscheiden.
Aber das ist doch etwas anderes.
Re: Leistungsstand bei nachlassendem Training
3Darum ist es auch so wichtig, dass Kinder nicht gleich eine Läufer- sondern eine Leichtathletikausbildung im Verein bekommen. Also erst Mehrkampf und dann Spezialisierung. Die koordinativen Fähigkeiten lernt man in der Zeit am Besten. Bestes Beispiel ist das ungelenke Rumgehüpfe beim LaufABC von Senioren, die erst spät damit angefangen haben.Die blaue Luise hat geschrieben: 28.10.2024, 15:43 Studien kenne ich keine.
Ich kann nur bestätigen, dass es dieses Phänomen auch in der Musik gibt, also beim Spielen eines Instruments. Da gibt es auch altersbedingte Nachteile, aber wenn man bei älteren Musikern sieht, wie schnell sie ihre Finger bewegen können, ist es schon faszinierend.
Ebenso sind die Verluste durch Pausieren geringer, wenn vorher schon ein größerer Übepensum erreicht war. Die Neurowissenschaftler können sogar ein Gehirn eines Nichtmusikers von einem Musikergehirn unterscheiden.
Aber das ist doch etwas anderes.