Nun mal ne etwas seltsame Frage an die Profis - ich sehe hier immer Leute schreiben, die AUF einen Marathon hintrainieren. Also quasi trainieren und dann 'als Krönung' einen Marathon laufen.
Beim HM ist es ja so, dass man das ja normalerweise immer hinbekommt (also bei mir ist es so) - manchmal langsamer, manchmal schneller. Aber wenn ich nicht grad krank bin/Muskelkater hab, dann geht das schon, wenn ich will...nun meine Frage:
Ist das bei gut trainierten Läufern auch beim Marathon so? D.h. ist es euch - als gut trainierte Läufer - möglich, immer einen Marathon abzurufen, wenn ihr Lust habt? Oder ist so ein permanentes Leistungsniveau schlicht und einfach 'unmenschlich'?
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Na, es gibt die Ultraläufer, die jedes WE als Training eine Marathondistanz oder mehr laufen. Das geht.
Bei mir hat es an der Regenerationsfähigkeit gehapert. Marathondistanz war hinzukriegen, aber dafür war ich während der Woche erst mal so platt, dass ich nix gescheites an Training zusammen bekommen habe. Aber auch hier sollte die Anpassungsfähigkeit des Körpers irgendwann soweit sein.
Frag mal Fred, der ist in Vorbereitung auf den WHEW 8 Wochenenden jeweils einen Marathon gelaufen, wenn ich das nicht falsch in Erinnerung habe.
Bei mir hat es an der Regenerationsfähigkeit gehapert. Marathondistanz war hinzukriegen, aber dafür war ich während der Woche erst mal so platt, dass ich nix gescheites an Training zusammen bekommen habe. Aber auch hier sollte die Anpassungsfähigkeit des Körpers irgendwann soweit sein.
Frag mal Fred, der ist in Vorbereitung auf den WHEW 8 Wochenenden jeweils einen Marathon gelaufen, wenn ich das nicht falsch in Erinnerung habe.
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Lilly, ich fühle mich da als Beispiel etwas deplatziert, auch wenn es inhaltlich stimmt. Von der Distanz her geht das, aber bei mir dann in einem Tempo, das richtige Läufer nicht mehr als Laufen bezeichnen würden. Das ist aber schon der Trick bei der Sache, "nicht die Strecke killt, sondern das Tempo", alte Ultra-Weisheit.
Und ja, es gibt eine große Gruppe von Viel-Marathonläufern, da gehöre ich längst nicht dazu, die jedes Wochende einen Marathon- oder Ultra-Wettkampf laufen, einige kommen dabei im Jahr auf über 3000 Wettkampf(!)-Kilometer.
Aber ich glaube die Fragestellung geht eher in die Richtung, dass die Marathons vom Tempo her im PB-Bereich gelaufen werden sollen, und das geht eher nicht.
Und ja, es gibt eine große Gruppe von Viel-Marathonläufern, da gehöre ich längst nicht dazu, die jedes Wochende einen Marathon- oder Ultra-Wettkampf laufen, einige kommen dabei im Jahr auf über 3000 Wettkampf(!)-Kilometer.
Aber ich glaube die Fragestellung geht eher in die Richtung, dass die Marathons vom Tempo her im PB-Bereich gelaufen werden sollen, und das geht eher nicht.
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Ach ja, das ist auch typisch für Ultraläufer. Dieses Understatement.Fred128 hat geschrieben:Lilly, ich fühle mich da als Beispiel etwas deplatziert, auch wenn es inhaltlich stimmt.

Asphaltpirat, google mal nach Sigrid Eichner.Fred128 hat geschrieben: Und ja, es gibt eine große Gruppe von Viel-Marathonläufern, da gehöre ich längst nicht dazu, die jedes Wochende einen Marathon- oder Ultra-Wettkampf laufen, einige kommen dabei im Jahr auf über 3000 Wettkampf(!)-Kilometer.

Nö, das habe ich so nicht verstanden. Er schrieb ja, einen HM kann er immer abrufen, mal schneller, mal langsamer. Und ob man jederzeit einen Marathon abrufen könne. Ich habe die Frage demnach nicht so verstanden, dass sie sich auf "immer volle Pulle" bezog, sondern eher auf die Distanz.Fred128 hat geschrieben: Aber ich glaube die Fragestellung geht eher in die Richtung, dass die Marathons vom Tempo her im PB-Bereich gelaufen werden sollen, und das geht eher nicht.
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Alphaltpirat hat geschrieben:Ging mir tatsächlich um die Strecke...und die Frage wurde zu meiner vollsten Zufriedenheit beantwortet. Danke euch.
Du verwechselst da etwas: Einen Marathon zu laufen, ist noch kein Leistungsniveau. Das existiert erst in Zusammenspiel mit einer bestimmten Zeit. Niemand kann immer auf gleichem Leistungsniveau laufen; aber eine bestimmte Strecke, die man "drauf" hat, zu laufen, wenn die Zeit keine Rolle spielt, ist ja nicht anders als Dein HM-Beispiel.Alphaltpirat hat geschrieben:Beim HM ist es ja so, dass man das ja normalerweise immer hinbekommt (also bei mir ist es so) - manchmal langsamer, manchmal schneller. Aber wenn ich nicht grad krank bin/Muskelkater hab, dann geht das schon, wenn ich will...nun meine Frage:
Ist das bei gut trainierten Läufern auch beim Marathon so? D.h. ist es euch - als gut trainierte Läufer - möglich, immer einen Marathon abzurufen, wenn ihr Lust habt? Oder ist so ein permanentes Leistungsniveau schlicht und einfach 'unmenschlich'?
Gruß vom NordicNeuling
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Das ist so schwammig, dass darauf nahezu keine Antwort möglich ist, oder die: Ja, das schaffen sogar Untrainierte.Alphaltpirat hat geschrieben:Ist das bei gut trainierten Läufern auch beim Marathon so? D.h. ist es euch - als gut trainierte Läufer - möglich, immer einen Marathon abzurufen, wenn ihr Lust habt? Oder ist so ein permanentes Leistungsniveau schlicht und einfach 'unmenschlich'?
Ich verstehe schon, was du wissen willst, aber es ist beispielsweise für einen 3-h-Marathoni durchaus möglich, jedes Wochenende einen 4-h-Marathon zu laufen. Jeden Tag könnte der vielleicht sogar einen 4:30er hinlegen. Sigrid Eichner wurde schon genannt, ich kenne da noch ein paar Vertreter "dieser Art". Gugg mal hier: transeurope-footrace.org - Anfang, zu was Läufer in der Lage sind

Gruss Tommi


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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Eben.NordicNeuling hat geschrieben:Du verwechselst da etwas: Einen Marathon zu laufen, ist noch kein Leistungsniveau. Das existiert erst in Zusammenspiel mit einer bestimmten Zeit. Niemand kann immer auf gleichem Leistungsniveau laufen; aber eine bestimmte Strecke, die man "drauf" hat, zu laufen, wenn die Zeit keine Rolle spielt, ist ja nicht anders als Dein HM-Beispiel.
Zur Frage: ich bin zwar schlecht trainiert, aber würde mir trotzdem "jederzeit" einen Marathon zutrauen (z. B. morgen). "jederzeit" in Anführungsstrichen, weil das bsw. direkt im Anschluss an einen voll gelaufen Marathon oder eine durchzechte Nacht katastrophal ausgehen würde.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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Ja gut, dafür sind die Trainings-Km deutlich weniger bzw. entfallen.Fred128 hat geschrieben:
Und ja, es gibt eine große Gruppe von Viel-Marathonläufern, da gehöre ich längst nicht dazu, die jedes Wochende einen Marathon- oder Ultra-Wettkampf laufen, einige kommen dabei im Jahr auf über 3000 Wettkampf(!)-Kilometer.
Lilly* hat geschrieben:
Asphaltpirat, google mal nach Sigrid Eichner.![]()
Genau. Sigrid wollte bis zum 75. Geb. (Ende Sep 2015) ihren 1940. Marathon/Ultra-WK! laufen. Habe jetzt aber nicht verfolgt, ob sie es schaffte. Tommi weiß da sicherlich mehr.
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@D-Bus, Nordic:
Es mag für langjährige Marathonisten zutreffen, dass es lediglich eine Geschwindigkeitsfrage ist. Ich kann keine 42km laufen/gehen/kriechen ohne dass es ne Qual wird. Kenne auch keinen Nichttrainierten, der das kann ohne dass die Muskeln krampfen.
Aber die Tatsache, dass es für euch eine reine Geschwindigkeitsfrage ist, beantwortet ja genau meine Frage: Ja, ab einem bestimmten Trainiertheitsgrad ist ein spontaner "gemütlicher Wochenendmathon" drin.
Es mag für langjährige Marathonisten zutreffen, dass es lediglich eine Geschwindigkeitsfrage ist. Ich kann keine 42km laufen/gehen/kriechen ohne dass es ne Qual wird. Kenne auch keinen Nichttrainierten, der das kann ohne dass die Muskeln krampfen.
Aber die Tatsache, dass es für euch eine reine Geschwindigkeitsfrage ist, beantwortet ja genau meine Frage: Ja, ab einem bestimmten Trainiertheitsgrad ist ein spontaner "gemütlicher Wochenendmathon" drin.
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Man kann nicht permanent auf Marathonniveau sein. Jedenfalls nicht, wenn man so eine Veranstaltung halbwegs ernst nimmt.
Man ist auch nicht auf Formel-1-Niveau, bloß weil man in der Lage ist, mit dem eigenen Pkw jeden Tag 60 Runden auf dem Nürburgring zu drehen - was für einen durchschnittlichen Autofahrer jetzt auch nicht so das Problem wäre.
Man ist auch nicht auf Formel-1-Niveau, bloß weil man in der Lage ist, mit dem eigenen Pkw jeden Tag 60 Runden auf dem Nürburgring zu drehen - was für einen durchschnittlichen Autofahrer jetzt auch nicht so das Problem wäre.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!
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Ich laufe jeden Sonntag 45km gemütlich, plus 2x 15km unter der Woche "Tempo"sachen und samstags 15km als Vorbelastung für die 45.
Ich geh mal davon aus, dass ich mein Marathon "Renntempo" (bin eh ne Schnecke) laufen könnte, wenn ich die Vorbelastung am Samstag weglassen würde. Auch jede Woche, wenn's denn sein müsste. Im Faulenzen und Regenerieren bin ich nämlich König
Aber ich bin kein Freund der Marathon-Hetzerei und bin auch erst einen offiziellen gelaufen
Ich geh mal davon aus, dass ich mein Marathon "Renntempo" (bin eh ne Schnecke) laufen könnte, wenn ich die Vorbelastung am Samstag weglassen würde. Auch jede Woche, wenn's denn sein müsste. Im Faulenzen und Regenerieren bin ich nämlich König

Aber ich bin kein Freund der Marathon-Hetzerei und bin auch erst einen offiziellen gelaufen

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Ob man "mal eben" 42,195 km laufen kann, dass hängt einfach nur davon ab, an wie viele Kilometer man seinen Körper Schritt für Schritt gewöhnt hat. An 5 km gewöhnt man sich schnell (auch wenn ich befürchte, dass die Mehrheit meiner Bekannten auch die nicht schaffen würden...), an 42,195 km braucht's etwas länger.
Wenn man den Marathon als Wettkampf begreift, mit dem Ziel, dort sein Bestes zu geben, dann geht das vielleicht zweimal im Jahr, bei den kürzeren Distanzen öfter. Aber auch da ist es ein Irrglaube, dass es beliebig oft ginge. Es gibt so etwas wie einen sinnvollen Formaufbau über eine Laufsaison, und der sieht auch keine wöchentlichen 10-km-Wettkämpfe vor.
Wenn man den Marathon als Wettkampf begreift, mit dem Ziel, dort sein Bestes zu geben, dann geht das vielleicht zweimal im Jahr, bei den kürzeren Distanzen öfter. Aber auch da ist es ein Irrglaube, dass es beliebig oft ginge. Es gibt so etwas wie einen sinnvollen Formaufbau über eine Laufsaison, und der sieht auch keine wöchentlichen 10-km-Wettkämpfe vor.
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Es gibt einen berufstätigen (Vollzeit) Japaner - Yūki Kawauchi - von dem ich dieses Jahr nichts mehr gehört habe, der in den Jahren zuvor um die 10 Marathons pro Jahr im erweiterten Weltklassenniveau gelaufen ist.
Viele waren wesentlich schneller als die insgesamt wenigen Marathons von Andre Pollmächer, die dieser mit viel Aufwand und wesentlich besseren Randbedingungen vorbereitet hat.
Viele waren wesentlich schneller als die insgesamt wenigen Marathons von Andre Pollmächer, die dieser mit viel Aufwand und wesentlich besseren Randbedingungen vorbereitet hat.

Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)
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OK, Yuki Kawauchi ist natürlich die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Wobei - was würde der für Zeiten laufen, wenn er nicht jeden Montag so einen Marathon abliefern würde wie Gabius letzten Sonntag?caramba hat geschrieben:Es gibt einen berufstätigen (Vollzeit) Japaner - Yūki Kawauchi - von dem ich dieses Jahr nichts mehr gehört habe, der in den Jahren zuvor um die 10 Marathons pro Jahr im erweiterten Weltklassenniveau gelaufen ist.
Edit: Muß natürlich heißen "... jeden Monat..."
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!
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Wikipedia: Zwei Wochen nach Fukuoka lief er in Hofu in 2:09:15 Stunden auf den zweiten Platz und wurde damit der erste Läufer auf Marathondistanz binnen 14 Tagen zweimal die 2:10-Stunden-Marke unterboten hat.aghamemnun hat geschrieben:OK, Yuki Kawauchi ist natürlich die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Wobei - was würde der für Zeiten laufen, wenn er nicht jeden Montag so einen Marathon abliefern würde wie Gabius letzten Sonntag?
Edit: Muß natürlich heißen "... jeden Monat..."
Die Frage (statt würde, hat er) gebe ich gerne weiter

Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)
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Jo, genug Kilometer = 50 WKM ... schön wärs... mir geht es wie dem Threadersteller, die läufe deutlich über 20km sind jedes mal ein Kampf, und solche Aktionen wie von Tommi oder Kraxi (s. Ffm Faden) sind völlig jenseits meines Vorstellungsvermögens.
Es gibt aber einen grundsätzlichen Unterschied zwischen "kann jederzeit HM-Distanz laufen" und "kann jederzeit Marathondistanz laufen".
Ein 20 km Lauf in taucht HM- und Marathontrainingsplänen auf, die volle Marathondistanz in Trainingsplänen (mit einer Zielzeit über 3h) eher nicht.
Es gibt aber einen grundsätzlichen Unterschied zwischen "kann jederzeit HM-Distanz laufen" und "kann jederzeit Marathondistanz laufen".
Ein 20 km Lauf in taucht HM- und Marathontrainingsplänen auf, die volle Marathondistanz in Trainingsplänen (mit einer Zielzeit über 3h) eher nicht.
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Ich sehe da keinen grundsätzlichen Unterschied. Bei entsprechendem Training kann man Marathondistanz recht bequem regelmäßig laufen, da ist nix dabei.Rauchzeichen hat geschrieben: Es gibt aber einen grundsätzlichen Unterschied zwischen "kann jederzeit HM-Distanz laufen" und "kann jederzeit Marathondistanz laufen".
Ein 20 km Lauf in taucht HM- und Marathontrainingsplänen auf, die volle Marathondistanz in Trainingsplänen (mit einer Zielzeit über 3h) eher nicht.
Stimmt natürlich, dass die Distanz im (M)Training normalerweise nicht oder selten gelaufen wird, bei Ultras sieht das schon anders aus.
Ich habe meinen Marathon mit einem 50er Plan vorbereitet, da war ein Trainingsmarathon enthalten.
Den Plan hatte ich schon einmal durchgezogen, ich habe einen 50er vor meinem ersten Marathon gelaufen

Der Plan hat bestimmt nicht das Optimum an Geschwindigkeit rausgeholt, dafür war ich im Ziel trotz Hitze fit wie'n Turnschuh.
Zu diesem Zeitpunkt hat es auch "Klick" gemacht, und ich habe die langen Läufe mit Marathondistanz einfach beibehalten. War 2-3 mal zäh, dann eigentlich nur noch geil

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Also ich kann derzeit nicht mehr wie 2 Marathons pro Jahr laufen. Bin im Frühjahr 2 gelaufen und musste im Herbst meine Wettkämpfe absagen, laufe aber erst seit 2 Jahren Marathons und habe ca 100 km pro Woche. Bin vielleicht beim 2. Marathon zu schnell gelaufen... Denke aber dass es möglich ist, regelmäßig Marathons zu laufen, wenn man es entsprechend langsam macht und wenn man lange genug trainiert hat, derzeit kann ich es aber nicht, da macht mein Körper nicht mit und es kommt zu Wehwehchen. Großen Respekt vor Allen die das können....
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Mit bisher gerade mal zwei gelaufenen Marathons fehlt mir da sicherlich auf die Erfahrung um allgemeingültig zu antworten, aber ich würde mal folgende These aufstellen:
Ein durchschnittlicher, geübter Marathonläufer könnte die 42km quasi immer laufen - im Sinne von "einfach irgendwie die Strecke schaffen". Aber so gut wir kein Marathonläufer macht das, da es einfach wenig Sinn macht. In keinem mir bekannten Trainingsplan kommen Läufe mit einer Länge von auch nur annähernd 42km vor, meist ist irgendwo zwischen 32-35km Schluss.
Und das hat auch seinen guten Grund. Zumindest bei mir - und ich denke auch bei den meisten anderen Läufern - liegt irgendwo zwischen dem HM und der vollen Marathondistanz die Grenze zwischen "Steckt der Körper problemlos weg" und "ist eine signifikante Belastung für den Körper".
Meine persönliche Erfahrung:
Aufgrund dieser krassen Mehrbelastung beim Marathon ist es imho schwer möglich, einen Marathon einfach mal so ins Training zu integrieren. Mit Tapering und Regeneration gehen gehen quasi zwei Wochen strukturiertes Training drauf. Daher Laufen die meisten Läufer eben maximal 2-3 Marathons pro Jahr, auf die dann auch gezielt hin trainiert wird.
Ein durchschnittlicher, geübter Marathonläufer könnte die 42km quasi immer laufen - im Sinne von "einfach irgendwie die Strecke schaffen". Aber so gut wir kein Marathonläufer macht das, da es einfach wenig Sinn macht. In keinem mir bekannten Trainingsplan kommen Läufe mit einer Länge von auch nur annähernd 42km vor, meist ist irgendwo zwischen 32-35km Schluss.
Und das hat auch seinen guten Grund. Zumindest bei mir - und ich denke auch bei den meisten anderen Läufern - liegt irgendwo zwischen dem HM und der vollen Marathondistanz die Grenze zwischen "Steckt der Körper problemlos weg" und "ist eine signifikante Belastung für den Körper".
Meine persönliche Erfahrung:
locker gelaufene HM-Distanz | nahezu keine spürbare Belastung |
schnell gelaufener HM | 1-2 Tage etwas schwere Beine, danach keine spürbaren Auswirkungen mehr |
locker gelaufene Strecke über 30km | Harte Trainingseinheit, mindestens ein Tag Pause danach |
locker gelaufener Marathon | nie gemacht, aber bestimmt 2 Tage Trainingspause |
schnell gelaufener Marathon | 3-4 Tage bis ich überhaupt wieder ans Laufen denken kann, mindestens eine Woche bis ich wieder halbwegs in Form bin |
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Für ein Marathontraining ist das sicher auch weder notwendig noch sinnvoll. Eigentlich ist man automatisch im "Ultrabereich" wenn man Marathondistanz z.B. wöchentlich läuft.
Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Regenerationsfähigkeit auch trainiert wird. Ich war früher nach einem "Halben" sicher kaputter als heute nach 45.
Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Regenerationsfähigkeit auch trainiert wird. Ich war früher nach einem "Halben" sicher kaputter als heute nach 45.
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Ok, vielleicht war für dich die Erklärung zu kurzDeco hat geschrieben:Wie kurz ist denn dein LaLa in der Woche.Ich tippe mal auf zu kurz
![]()

Bsp: 50km/Wo. 1x30km(von mir aus auch nur 25km) 2x10km wenn man annimmt du läufst 38min auf 10km => laut Runnersworld =>
Marathonpace+1min => ~3:40:00 ja ich denke das sollte der minimalistische Läufer jederzeit schaffen.berechnen Ergebnis:
Ihre Leistungsfähigkeit:
10-km-Lauf: 38:00 Minuten
Realistische Zielzeit:
Marathon: 02:57:20 Stunden
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@Selbstläufer
Das stimmt natürlich, meine Ausführungen beziehen sich eher auf den "normalen" Marathon-Läufer. Als Ultra-Läufer sieht das vermutlich wieder alles ganz anders aus und man kann die 42km wohl wirklich "einfach mal so" ohne Nebenwirkungen laufen.
Und natürlich wird die Regenerationsfähigkeit auch trainiert. Aber ich vermute, das der "normale" Marathonläufer niemals den Regenerations-Level erreicht, der nötig ist, um einen Marathon "einfach so" wegzustecken.
Das stimmt natürlich, meine Ausführungen beziehen sich eher auf den "normalen" Marathon-Läufer. Als Ultra-Läufer sieht das vermutlich wieder alles ganz anders aus und man kann die 42km wohl wirklich "einfach mal so" ohne Nebenwirkungen laufen.
Und natürlich wird die Regenerationsfähigkeit auch trainiert. Aber ich vermute, das der "normale" Marathonläufer niemals den Regenerations-Level erreicht, der nötig ist, um einen Marathon "einfach so" wegzustecken.
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Das funktioniert hinten nicht und vorne nicht. Der Zielzeitenrechner geht davon aus, daß man für einen Marathon angemessen mehr trainiert als füre einen 10er. Jemand, der in der Lage ist, mit 50 km/Woche 38 min über 10 km zu laufen, wird mit demselben Umfang keinesfalls 2:57 im Marathon schaffen. Das ist schon mal der kardinale Denkfehler.tempo85 hat geschrieben:Ok, vielleicht war für dich die Erklärung zu kurz!
Bsp: 50km/Wo. 1x30km(von mir aus auch nur 25km) 2x10km wenn man annimmt du läufst 38min auf 10km => laut Runnersworld =>
Marathonpace+1min => ~3:40:00 ja ich denke das sollte der minimalistische Läufer jederzeit schaffen.
Alsdann weiß ich nicht, wie Du auf MRT + 1 min für Deine Rechnung kommst.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!
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@UteP
Naja, jemand der halt maximal 2-3 halbwegs flache Straßenmarathons pro Jahr läuft und für dem der Marathon die längste gelaufene Strecke darstellt. Also insbesondere keine Ultra-Läufer, Läufer die regelmäßig irgendwelche extremen Berg-/Trail-Läufe laufen, Elite-Läufern, Triathleten, etc. Also Läufer, die - vermute ich zumindest mal - die große Masse des Teilnehmerfeldes bei großen Stadtmarathons darstellen.
Vermutlich wäre "durchschnittlich" die treffendere Bezeichnung als "normal" gewesen. Auf keinen Fall will ich Personen, auf den diese Definition nicht zutrifft, in irgendeiner Form abwerten oder als "abnormale" bezeichnen. Sorry falls das so rüber gekommen ist.
Naja, jemand der halt maximal 2-3 halbwegs flache Straßenmarathons pro Jahr läuft und für dem der Marathon die längste gelaufene Strecke darstellt. Also insbesondere keine Ultra-Läufer, Läufer die regelmäßig irgendwelche extremen Berg-/Trail-Läufe laufen, Elite-Läufern, Triathleten, etc. Also Läufer, die - vermute ich zumindest mal - die große Masse des Teilnehmerfeldes bei großen Stadtmarathons darstellen.
Vermutlich wäre "durchschnittlich" die treffendere Bezeichnung als "normal" gewesen. Auf keinen Fall will ich Personen, auf den diese Definition nicht zutrifft, in irgendeiner Form abwerten oder als "abnormale" bezeichnen. Sorry falls das so rüber gekommen ist.
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Ich habe nie behauptet das dieser Läufer ohne spezielles Training einfach so sub 3 läuft. Ich habe nur gesagt das dieser potentielle Sub 3 Läufer ohne spezielles Training in seinem Extensiven Dauerlauftempo (~MRT+1min) jederzeit(ausgenommen Krankheit,...) einen Marathon laufen könnte.aghamemnun hat geschrieben:Das funktioniert hinten nicht und vorne nicht. Der Zielzeitenrechner geht davon aus, daß man für einen Marathon angemessen mehr trainiert als füre einen 10er. Jemand, der in der Lage ist, mit 50 km/Woche 38 min über 10 km zu laufen, wird mit demselben Umfang keinesfalls 2:57 im Marathon schaffen. Das ist schon mal der kardinale Denkfehler.
Alsdann weiß ich nicht, wie Du auf MRT + 1 min für Deine Rechnung kommst.
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Doch. Du hattest ja, indem Du den Zielzeitenrechner verwendetest, implizit behauptet, daß für besagten Läufer eine 38 über 10 km genauso realistisch sei wie eine 2:57 im Marathon.tempo85 hat geschrieben:Ich habe nie behauptet das dieser Läufer ohne spezielles Training einfach so sub 3 läuft.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!
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Ich hatte implizit angenommen das jedem klar ist das ein Zielzeitrechner nur funkioniert kann wenn man auch dementsprechend trainiert.aghamemnun hat geschrieben:Doch. Du hattest ja, indem Du den Zielzeitenrechner verwendetest, implizit behauptet, daß für besagten Läufer eine 38 über 10 km genauso realistisch sei wie eine 2:57 im Marathon.
Abgesehen ging es hier rein um die Frage "jederzeit einen Marathon laufen" und meine Behauptung war einfach:
Ja man kann jederzeit einen Marathon laufen, auch wenn man nicht speziell darauf trainiert, aber mindestens einen gewissen KM-Wo.-Umfang hat und sich mit einem Tempo das im Extensivenbereich liegt zufriedengibt.
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Auch wenn die LG Mauerweg und andere Freunde extra die Wochen vorher auch unter der Woche Marathons veranstaltet und dazu eingeladen haben, hat es nicht ganz gereicht. Wenn ich mich nicht täusche, hat sie 1936 bis zum Geburtstag geschafft.Det_isse hat geschrieben:Genau. Sigrid wollte bis zum 75. Geb. (Ende Sep 2015) ihren 1940. Marathon/Ultra-WK! laufen. Habe jetzt aber nicht verfolgt, ob sie es schaffte. Tommi weiß da sicherlich mehr.
Gruss Tommi


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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Die Frau ist unglaublich. Habe das beim Bottroper Herbstwaldlauf im letzten Jahr mitbekommen - boah - wie wir hier im Pott sagen 

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Es gibt viel zu viele, denen genau das nicht klar ist. Sieh Dich doch einfach mal um, mit welchen Voraussetzungen manche an einen Marathon herangehen und wie viel Training sie dafür zu investieren bereit sind. Man tut also gut daran, deutlich zu sagen, welche Annahmen man selbst zugrunde legt.tempo85 hat geschrieben:Ich hatte implizit angenommen das jedem klar ist das ein Zielzeitrechner nur funkioniert kann wenn man auch dementsprechend trainiert.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!
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Jemand, der 1-2 mal im Jahr auf einen Marathon trainiert, nur in dieser Zeit im Training mal 3 h am Stück läuft, hat mit dem "Marathon jederzeit" vermutlich auch ein Kopfproblem. Für den sind die 42,195 km eine absolute Ausnahmestrecke, die er/sie nur selten läuft, gezielt trainiert, womöglich jedes mal eine neue Bestzeit im Blick. Und am Tag drauf rückwärts die Treppe runter.Dartan hat geschrieben:Aber ich vermute, das der "normale" Marathonläufer niemals den Regenerations-Level erreicht, der nötig ist, um einen Marathon "einfach so" wegzustecken.
Ich kenne halt viele abnormale

Aber zu meinen Ultrazeiten war das echt auch so, ich war ausreichend trainiert, um jederzeit einen Marathon zu laufen, vorausgesetzt, ich durfte 4h30 oder mehr brauchen. Tempi passati.
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Kennt jemand den Trainingsplan von Haile Gebrselassie. Laut Interviews lief er in der Marathonvorbereitung je nachdem wann 200 bis 300 km pro Woche. Bei 300 km pro Woche sind das im Durchschnitt 42,8 km pro Tag.
Soviel zum Thema, dass man als Vorbereitung zum Marathon-Wettkampf keinen Marathon im Training läuft.
Soviel zum Thema, dass man als Vorbereitung zum Marathon-Wettkampf keinen Marathon im Training läuft.
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Hier ein ganz aktueller Artikel zum oben erwähnten Ausnahme Japaner. Läuft übrigens in New York.
Endurance sports - Yuki Kawauchi's busy schedule, unusual training changing the status quo in Japan
Endurance sports - Yuki Kawauchi's busy schedule, unusual training changing the status quo in Japan
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Hat ja auch niemand behauptet. Ich vermute trotzdem, dass er eher mehrfach am Tag trainiert, statt täglich nen Marathon abzuspulen. Was er sicher zweifellos könnte.
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Ja er ist sicher öfter als 10x pro Wo. gelaufen. Trotzdem sollte man das nicht überbewerten, als Profi verdient man sein Geld damit das heißt auch er konnte sein ganzes Leben darauf ausrichten. Außerdem ist das entscheidende nicht die KM Leistung sondern eher die Zeit.hugo790 hat geschrieben:Kennt jemand den Trainingsplan von Haile Gebrselassie. Laut Interviews lief er in der Marathonvorbereitung je nachdem wann 200 bis 300 km pro Woche. Bei 300 km pro Woche sind das im Durchschnitt 42,8 km pro Tag.
Soviel zum Thema, dass man als Vorbereitung zum Marathon-Wettkampf keinen Marathon im Training läuft.
Habe überschlagsmäßig (ohne Beweis) berechnet wieviel KM/Wo. jemand trainieren müsste damit er genau soviel Laufstunden hat wie jemand der 2:04 im Marathon läuft und 300km trainiert:
2:03:59=>300km
3:00:00=>210km
4:00:00=>160km
5:00:00=>140km
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Dann lass es mich so formulieren: Kein - mir bekannter - Marathon-Trainingsplan für Breitensportler beinhaltet Läufe über 40km.hugo790 hat geschrieben:Kennt jemand den Trainingsplan von Haile Gebrselassie. Laut Interviews lief er in der Marathonvorbereitung je nachdem wann 200 bis 300 km pro Woche. Bei 300 km pro Woche sind das im Durchschnitt 42,8 km pro Tag.
Soviel zum Thema, dass man als Vorbereitung zum Marathon-Wettkampf keinen Marathon im Training läuft.
Die höchst individuellen Trainingspläne von Elite-Läufern sind da natürlich wieder eine ganz andere Baustelle. Keine Ahnung wie die Trainingswochen von Haile Gebrselassie ausgesehen haben. Aber wie schon von hugo790 erwähnt, laufen die Elite-Läufer meist zwei Trainingseinheiten am Tag.
Als Beispiel dafür wie so 200+ WKM Wochen aussehen können, kann ich die Webseite von unseren frisch gebackenen Rekordläufer Arne Gabius empfehlen: Arne Gabius , insbesondere auf training-27-33-kw-2015 sind einige extremere Wochen dabei.
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Bei Greif darf man sich aussuchen, ob man die Lalas bis 35 km oder bis 40 km wählt. Bei Galloway sind auch im Marathontraining Überdistanzläufe (je nach Niveau mit Gehpausen) Standard. Auf der Gegenseite sind Daniels (max. 2,5 Stunden für alle) und die Hansons (max. 16 Meilen = 25,7 km für Breitensportler).Dartan hat geschrieben:Dann lass es mich so formulieren: Kein - mir bekannter - Marathon-Trainingsplan für Breitensportler beinhaltet Läufe über 40km.
Da sieht man oft Läufe in der Größenordnung von 50 km.Dartan hat geschrieben:Die höchst individuellen Trainingspläne von Elite-Läufern
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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fragt ihn doch mal : Rhein-Ruhr Marathon 2015 Laufbericht
ist hier unter dem Nick: moengel unterwegs
ist hier unter dem Nick: moengel unterwegs
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________
BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________
BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx