aghamemnun hat geschrieben:Das ist ein Denkfehler. Eine höhere Schrittfrequenz bedeutet ja ebenso mehr Muskelarbeit wie eine größere Schrittlänge.
Wo habe ich geschrieben, dass die Schrittfrequenz zu erhöhen sei? Nirgendwo. Tatsächlich variiert bei den meisten Läufern vor allem die Schrittlänge mit dem Tempo, während die Schrittfrequenz meist um die 180 Schritte pro Minute liegt. Schreibt Jack Daniels, dem wir das mal glauben dürfen. Deshalb erhöht übrigens auch das von mir vorgeschlagene "einfach schneller laufen" die Schrittlänge.
Außerdem lassen sich Schrittfrequenz und -länge sehr wohl isoliert voneinander trainieren. Sprungläufe und Einbeinsprünge leisten ja nichts speziell für die Schrittfrequenz.
Sprungläufe und Einbeinsprünge leisten deshalb zwangsläufig etwas für die Schrittlänge? Interessante Logik. Über die nahezu selbstevidente Behauptung hinaus, dass Sprungläufe und Einbeinsprünge etwas für Sprungläufe und Einbeinsprünge leisten, glaube ich erst einmal gar nichts. Da ich weder dem Sprunglaufen, noch dem Einbeinspringen sportlich nachgehe, interessieren mich diese Übungen daher gegenwärtig nicht besonders.
Da Du schon von Weltrekorden angefangen hast (die Du vermutlich mit Deinem Schrittlängentraining auch nicht aufstellst): ich frage mich, wie populär der ganze Lauf-ABC-Kram oder Sprungläufe, Einbeinsprünge oder meinetwegen auch Seitgalopp in anderen Laufkulturen außerhalb des deutschsprachigen Raums sind. Ob die Kenianer gewissenhafter als die europäischen Profiläufer ihr Lauf-ABC absolvieren?
Das hatte ich auch nicht behauptet. Du dagegen hattest geschrieben, daß Du, wenn Du schneller laufen wollest, eben ganz einfach schneller laufen würdest. Diesem Willen sind aber irgendwo Grenzen gesetzt, sonst wärst Du ja schon längst alle möglichen Weltrekorde gelaufen. Es funktioniert also doch nicht so einfach, wie Du meintest.
Und dem Willen zur Schrittlängenerhöhung sind dieselben Grenzen gesetzt, sonst wärst Du ja schon Weltrekorde gelaufen. Und nun?
Und das heißt nun, daß alles andere, was Du bisher noch nicht für Dich entdeckt hast, auch nicht nötig oder sogar kontraproduktiv ist?
Nein, es heißt, dass ich der Logik nicht folgen kann, dass das Trainieren größerer Schritte schneller macht. Vielleicht magst Du nochmal in meinen ersten Beitrag zum Thema gucken. Bisher gab es aber auch nicht viel Erhellendes, was mich meine bisherige Meinung ändern ließe.
Ich stelle hier keine dummen Fragen. Vielleicht lernst Du einfach mal lesen, dann klappt das schon irgendwie.
Das ist jetzt aber selbst am üblichen Niveau im Forum gemessen ziemlich platt, findest Du das nicht selbst?
Wessen Leistungsklasse meinst Du jetzt?
Ich war so großzügig, Dich, mich und den Diskussionseröffner in dieselbe Leistungsklasse zu stecken.
Und selbstverständlich sind wir alle vor allem durch Schrittlängen limitiert.
Wir sind vor allem durch zu langsames Laufen über zu kurze Distanzen limitiert.
Da ergab sich ziemlich eindeutig, daß der leistungsmäßige Unterschied zwischen Weltklasseläufern und solchen in Deiner oder meiner Leistungsklasse vor allem von der erheblich größeren Schrittlänge der Spitzenläufer herrührt. Tut mir leid, aber es ist nun einmal, wie es ist.
Natürlich machen Spitzenläufer größere Schritte als Du und ich. Deshalb kann man aber nicht Ursache und Wirkung munter miteinander verquicken. Radprofis fahren am Berg auch mit einer größeren Übersetzung als Du und ich, deshalb muss man aber nicht das Fahren mit dicken Blättern gesondert trainieren.
Dann machst Du beim Laufen irgendetwas grundsätzlich falsch.
Beim zweiten Nachdenken habe ich eine falsche Unterscheidung von Laufen und Gehen verwendet und Einbeinsprünge dem Gehen zugeschlagen.
Tun sie ja gar nicht. Die Schrittfrequenzen beim Sprint sind erheblich höher als beim Langstreckenlauf.
Naturwissenschaften eher schwach? Eine "geringe Anzahl von Schritten" beim Sprinter sagt nur etwas über die Schrittlänge aus (Strecke, SI-Einheit Meter) und nichts über die Schrittfrequenz (Frequenz, SI-Einheit 1/s).
Dieser Satz ist in sich wieder einmal völlig unlogisch, aber sei's drum.
Weshalb? Er ist der Kern dieser Diskussion.
Es kann durchaus sinnvoll sein, die einzelnen Komponenten, die zur Laufleistung beitragen, separat zu trainieren und hinterher alles wieder zusammenzusetzen. Die Diversität unterschiedlicher Trainingsformen einschließlich Cross- und Krafttraining belegt das ja sehr eindrucksvoll.
Ja. Deshalb kann man trotzdem Zweifel an einer bestimmten Kombination äußern, oder? Vielleicht sogar berechtigte.
Wozu das denn?
Für nix. 180 Schritte pro Minute reichen schließlich auch den Spitzenläufern.
Das ist schon fast die Schrittlänge von Kenenisa Bekele beim 10km-Weltrekord. Und das sollte jeder können? Viel Spaß, mach mal vor!
OK, wenn wir über Leute reden, die nicht zwei Meter weit einbeinig springen können, dann sollten die das vielleicht trainieren. Ich halte das für eine sehr einfache Übung, aber für nichts, was mir beim Laufen helfen würde, weil sich die Bewegungsabläufe davon zu sehr vom Laufen unterscheiden.
Wer pro Minute >= 180 Schritte von >=2 m macht, braucht für einen Halbmarathon auf keinen Fall länger als ca. 58:30 Minuten. Das hat bisher erst ein einziger Mensch geschafft.
Eben. Das sage ich ja: (nahezu) jeder kann die notwendigen Maximalwerte in den "Disziplinen" Schrittlänge und Schrittfrequenz erreichen, nur beides gleichzeitig schafft keiner. Deshalb halte ich das Trainieren der Schrittlänge getrennt von der Laufgeschwindigkeit bis auf weiteres für albern.
Wird wohl so sein. Vom einfachen Denken hast Du ja wirklich Ahnung.
Anscheinend bist Du schon davon überfordert, ohne ad hominem Argumente zu diskutieren.
Ja. Besonders wichtig für lange Schritte ist ein kräftiger Fußabdruck in Verbindung mit starker Hüftstreckung, die wiederum durch kräftige Kontraktion der Gesäßmuskulatur erzielt wird. Das läßt sich durch Einbeinsprünge gut trainieren.
Und wie oft machst Du die, damit Du dann anschließend 10km in weniger Schritten laufen kannst?
Wenn Du doch weißt, daß aerobe Belastbarkeit nicht unbedingt etwas mit der Schrittlänge zu tun hat, warum schreibst Du dann sowas hin?
Ich verstehe die Frage nicht. Bergaufläufe trainieren meiner Meinung nach primär die aerobe Belastbarkeit, weshalb sie mir kein besonders geeignetes Trainingsmittel zur Erhöhung der Schrittlänge erscheinen, wohl aber, um schneller zu laufen (was unter der Annahme einer konstanten Schrittfrequenz von 180 Schritten pro Minute natürlich längere Schritte beinhaltet).